Man liest ja immer wieder mal, dass Carbonrahmen (in Massenproduktion, wohlgemerkt, die Formen müssen sich ja auch erstmal amortisieren), mittlerweile sogar günstiger herzustellen sind wie aufwändig geschweißte Aluminiumrahmen. Also wegen geringerer Personalkosten, zumindest in Asien. An den Kunden wird dieser Preisvorteil ja nicht weitergegeben, ganz im Gegenteil, es wird ja immer noch ein Premiumaufschlag hinzugegeben. Solange dies der Fall bleibt, werden Verbundrahmen halt wohl auch nicht den Massenabsatzmarkt bedienen, die Zahl der Fachkräfte wird überschaubar bleiben, somit auch das Know How einem Spezialistenkreis vorbehalten.
Ich kann mich jedenfalls noch gut erinnern, als es in den 90ern hieß, "so, jetzt ist das Zeitalter von Faserverbund da, Metallrahmen werden in absehbarer Zukunft verschwinden". Nun, Stahlrahmen sind verschwunden, mehr oder weniger. Zumindest im "Sport"Segment. Aber die sind ja nun auch wieder verstärkt zurück in Liebhaberkreisen. Interessant eigentlich, dass das etwa zur selben Zeit wie der ebenfalls seit nem Jahrzehnt etwa wieder ansteigende Vinyl-Boom im Audiobereich eingesetzt hat.. ^^
Jedenfalls warte ich noch immer auf den großen Massenmarkt-Durchbruch für Carbon, bin mal gespannt, ob der kommt, oder ob die Produktionsmethoden einfach nicht rentabel genug hochskaliert werden können. Das nicht vorhandene/schwierige Recycling kommt da aus meiner Sicht natürlich auch noch hinzu, das stellt schon ein großes Problem dar wenn nur ein großer Haufen Sondermüll über bleibt.
Das Zeug kann aber auch narürlich sehr haltbar und langlebig sein, haben im Haus noch immer einen, wohl so 1995 rum gebauten Mittelklasse-Kohlefaserrahmen (von Merida), der noch immer läuft wie am ersten Tag.

Die Kombination war damals übrigens sehr lustig: Carbonrahmen (noch mit Alumuffen verklebt, ganz oldschool), aber aus Kostengründen mit ner Stahl-Starrgabel + Schraub-Steuersatz verheiratet..
