Hi Christina,
Und noch etwas zu dem von Dir, in einem anderen Threat beschriebenen Problem, mit dem am Berg aufsteigenden Vorderrad. Du beschriebst dort, dass dein Drössiger HT mit einer 120 mm Federgabel ausgestattet ist. Hier glaube ich liegt Dein Problem.
Ich hatte, als ich mit dem Mountainbiking anfing und mir meine erstes Rotwild kaufte, nicht um der Konsequenzen wissend, den Händler gebeten, die für das Bike vorgesehen RS SID 80 durch eine RS SID 100 zu ersetzen. Ich wollte halt einfach mehr Federweg, als die Geometrie vertrug, die Rotwild in das Bike designed hatte. Das Ergebnis war, dass bei steileren Aufstiegen, das Bike vorne leicht wurde und früh anfing aufzusteigen. Gelöst habe ich das Problem, indem ich die RS SID 100 gegen eine RS Duke SL U-turn (63 - 108 mm) getauscht habe. Damit hatte ich endlich jeweils für den Downhill und den Uphill Reserven. Im Allgemeinen fuhr ich das Bike dann auf 85 mm, so wie Rotwild es von der Geometrie her ausgelegt hatte. Damit kam man dann auch fast jeden Berg hoch, ohne dass sich das Bike aufgebäumt hat. Nur bei sehr langen (ist einfach auf Dauer bequemer) oder sehr steilen Aufstiegen, habe ich die Gabel auf 63 mm heruntergedreht.
Um noch mal auf Deinen Diskussion um das Steuerrohr zurückzukommen. Das Problem liegt nicht in einem langen oder kurzen Steuerrohr. Das Problem ist, dass jedes Bike für eine bestimmte Einbauhöhe (Distanz zwischen Gabelkrone und Achsaufnahme) der Gabel konstruiert wurde. Weichst Du davon ab, veränderst Du die Geometrie. Mit entsprechenden, mitunter negativen, Konsequenzen.
Auf Dein Problem übertragen heißt das, dass Deine 120er Gabel für das Drössiger HT einfach eine zu große Einbauhöhe hat. An das Bike gehört wahrscheinlich eine 100 mm oder gar 80 mm Gabel. Das würde eine um ~20 bzw. 40 mm reduzierte Einbauhöhe mit sich bringen und die Neigung des Bikes am Berg aufzusteigen, deutlich reduzieren bzw. eliminieren. Laut der Drössiger Homepage haben deren 2010er HTs alle 100 mm Federweg und sind, soweit angegeben, für Federgabeln mit 80 oder 100 mm Federweg (Einbauhöhe 450 mm) ausgelegt.
Also versteif Dich nicht so sehr auf ein kurzes Steuerrohr, weil Dir das auch nicht hilft, wenn die Gabel nicht zum Rahmen passt. Dis Steuerrohrlänge hat direkt was mit der Rahmengröße zu tun und dem Raum den der Konstrukteur benötigt, um das Ober- und Unterrohr daran zu befestigen (größerer Rahmen braucht mehr Abstand zwischen Ober- und Unterrohr -> längeres Steuerrohr). Die Steuerohre sind in den letzen Jahren auch länger geworden, da man mittlerweile meist einen semi-integrierten Steurersatz verwendet. Früher lagen Steurersätze außerhalb des Steuerrohrs. In der Summe kommt das aber dann wieder auf das selbe hinaus.
Für Dein Fully Projekt rate ich Dir unbedingt eine Gabel zu montieren, die zur vom Hersteller vorgesehenen Einbauhöhe passt. Bis 120 mm braucht man dann auch meist keine Absenkung. Eine Absenkung macht dann Sinn, wenn Du z.B. für den Downhill mehr Reserven willst. Hier bieten sich eigentlich nur die in Stufen absenkbaren Rock Shox U-Turn (Air oder Coil; je Modell mit unterschiedlichem maximal Federweg) und Fox Talas (gibt es nur mit 140 / 150 / 160 mm maximal Federweg) Modelle an. Andere Gabelhersteller bieten zwar Absenklösungen. Die sind aber fast alle ausschließlich als Steighilfe ausgelegt und lassen sich nicht permanent in abgesenkten Zustand fahren. das heißt, der maximal Federweg sollte hier unbedingt zur Bikegeometrie passen. Damit bieten diese Gabel aber auch keine Downhill Reserve, sondern nur eine Uphill Unterstützung.
Gruß
Thomas