Rückenverschleiß durchs Biken?

discordius

aus artgerechter Haltung
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Kurzfassung: Nach vielen Monaten wechselnder Rückprobleme ab zum Orthopäden. Da Röntgenbild ohne Befund gab es 12 Sitzungen Physiotherapie. Physio bemerkt Unterentwicklung der stützenden Bauchmuskulatur. Die gezeigten Übungen mit dem Gymnastikball habe ich daraufhin auch außerhalb der Therapie recht konsequent fortgesetzt. Führte aber zu keiner Linderung.
Nun die durchs MRT gefundene Diagnose, eine aktivierte Osteochondrose der LWS. Der Verschleiß der Bandscheibe ist also akut weniger das Problem als das entzündete Gewebe. Orthopäde verschreibt eine Aktivbandage und empfiehlt möglichst komplette Schonung, in drei Monaten darf ich wieder kommen.

Solange Biken nicht zu Schmerzen führt, ist es aber angeblich erlaubt, auch der Radiologe schließt eine Ursache im Radfahren aus.
Da ich aber seit Monaten alle übrigen Belastungen vermeide, der MRT-Befund aber aktuell ist, bin ich da am Zweifeln. Hatte jemand eine ähnliche Diagnose und einen Arzt, der mehr Erfahrung mit Radfahrern hat?
 
Fully im Gelände, Hardtail auf der Straße im Alltag. Beide mit Sattelüberhöhung, die sich bei 1,95m Körpergröße schwer vermeiden lässt.
 
Kurzfassung: Nach vielen Monaten wechselnder Rückprobleme ab zum Orthopäden. Da Röntgenbild ohne Befund gab es 12 Sitzungen Physiotherapie. Physio bemerkt Unterentwicklung der stützenden Bauchmuskulatur. Die gezeigten Übungen mit dem Gymnastikball habe ich daraufhin auch außerhalb der Therapie recht konsequent fortgesetzt. Führte aber zu keiner Linderung.
Nun die durchs MRT gefundene Diagnose, eine aktivierte Osteochondrose der LWS. Der Verschleiß der Bandscheibe ist also akut weniger das Problem als das entzündete Gewebe. Orthopäde verschreibt eine Aktivbandage und empfiehlt möglichst komplette Schonung, in drei Monaten darf ich wieder kommen.

Solange Biken nicht zu Schmerzen führt, ist es aber angeblich erlaubt, auch der Radiologe schließt eine Ursache im Radfahren aus.
Da ich aber seit Monaten alle übrigen Belastungen vermeide, der MRT-Befund aber aktuell ist, bin ich da am Zweifeln. Hatte jemand eine ähnliche Diagnose und einen Arzt, der mehr Erfahrung mit Radfahrern hat?
Entzündetes Gewebe oder Entzündung eher an Knochen?
Hast Du das von einem Rheumathologen abklären lassen?

Ganz persönliche Neugier:
Strahlen die Schmerzen manchmal auch in die Oberschenkel aus?
Kam der Schmerz eventuell "über Nacht" quasi wie'n "Dampfhammer?
Was biste denn für'n Baujahr?
 
Entzündetes Gewebe oder Entzündung eher an Knochen?

Hast Du das von einem Rheumathologen abklären lassen?

Ganz persönliche Neugier:
Strahlen die Schmerzen manchmal auch in die Oberschenkel aus?
Kam der Schmerz eventuell "über Nacht" quasi wie'n "Dampfhammer?
Was biste denn für'n Baujahr?

Muss mir den MRT-Befund mal geben lassen, da sollte dann genauer stehen, wieweit sich die Entzündung ausdehnt.
Oberschenkel sind Symptomfrei. Schmerzen haben sich eher über längeren Zeitraum gebildet, mal mehr und mal weniger. Beim Rheumathologen war ich bisher nicht, würde eher einen weiteren Orthopäden zur Rate ziehen. Bin Ende 30.
 
Ich würde einen Orthopäden eher meiden. Haben mir nie geholfen. Ein sehr guter Osteopath jedoch schon. Seitdem ist mein Rücken wieder voll beweglich und ich habe keinerlei Schmerzen mehr, die auch schon bis in den Oberschenkel gestrahlt haben. Und ich bin um die 50.

Also das soll jetzt keine Ideologiefrage werden. Wollte nur anmerken evtl. mal über den Tellerand zu sehen.
 
...
Beim Rheumathologen war ich bisher nicht, würde eher einen weiteren Orthopäden zur Rate ziehen. Bin Ende 30.
EInen Termin würde ich mir aber dennoch beim Rheumathologen geben lassen. Die haben lange Wartezeiten für Neupatienten ...
Denn Entzündungsprobleme sind eigentlich besser beim Rheumadoc aufgehoben als beim Orthopäden.
Ich habe seit über 20 Jahren Morbus Bechterew. Dummerweise habe ich viel Zeit verloren weil ich mir selber nicht bewußt war was da eigentlich in mir gegen mich gearbeitet hat. Ich hatte mich dagegen gestreubt mal einen Arzt aufzusuchen der dafür zuständig war/ist ...
 
Den Rücken kann man sich mit allem möglichen verschleissen, da brauchst kein MTB für. Es gibt garantiert 1Mio Ursachen und individuelle Defekte. Ich hab lange rumgemacht, und irgendwann dann einen schweren Bandscheibenvorfall der LWS (mit 54) Seit der überstanden ist, mit Hilfe einer sehr guten Physiotherapeutischen Praxis, habe ich keine Probleme mehr. Bislang konnte ich jede neu auftretenden Schmerzen schnell mit den passenden Dehn - und Beweglichlkeitsübungen (welche auch super zum MTBiken passen) beheben.

Finde das was für dich passt, und trainiere das konsequent täglich. Aber lass vorher klären, woher welche Schmerzen kommen.
 
Die gezeigten Übungen mit dem Gymnastikball habe ich daraufhin auch außerhalb der Therapie recht konsequent fortgesetzt. Führte aber zu keiner Linderung.
Wie denn auch
eine aktivierte Osteochondrose der LWS. Der Verschleiß der Bandscheibe ist also akut weniger das Problem als das entzündete Gewebe. Orthopäde verschreibt eine Aktivbandage und empfiehlt möglichst komplette Schonung, in drei Monaten darf ich wieder kommen.
Ob das entzündete Gewebe Ursache oder Folge des Problems ist kann ein MRT nicht unterscheiden. Nach 3 Monaten Aktivbandage hast du deine Stützmuskulatur soweit geschwächt, dass du ohne nur noch mehr Probleme hast.

Wenn bei Rückenbeschwerden strukturelle Ursachen weitgehend ausgeschlossen werden können (eine im konventionellen Röntgen nicht sichtbare Osteochondrose, keine weiteren Befunde im MRT) liegt die Ursache entweder in einer Schwäche der tiefen Rückenmuskulatur oder in Haltungsfehlern. Meist in Beiden.

Haltungsfehlern liegt häufig eine Verkürzung der Hüftbeugemuskulatur zu Grunde (Psoas maior und Rectus femoris), welche das Becken nach vorne kippt und dadurch die Wirbelsäule in eine unnatürliche Position zwingt (Hohlkreuz, Rundrücken und überstreckter Hals. Mest sind auch die ISG verspannt
Eine Verkürzung lässt sich einfach durch den Thomas-Handgriff und Duncan-Ely Test herausfinden, welcher sich auch als Dehnungsübung eignet.

Hauptgrund für eine schlechte Haltung ist allerdings eine schlechte Haltung. Wer tagein tagaus krumm sitzt und steht wird früher oder später Probleme bekommen. Nur wer konstant auf seine Haltung achtet, gewöhnt sich eine gute Haltung an.

Zur Kräftigung der Rückenmuskulatur muss man sie fordern. Sanftes Hüftkreisen auf dem Pezziball mag der Entspannung dienen. Um die Core stability zu erhöhen muss man mehr tun. Body weight exercises sind ein guter Anfang. Maximale Aktivierung der lumbaren Muskulatur bringt die Kniebeuge (ass to the grass), der dorsalen das Kreuzheben. Keine Sorge, im Vergleich zu den auftretenden Belastungen beim Laufen oder Springen sind selbst Kniebeugen mit 100kg, bei korrekter Ausführung relativ harmlos - woran man sich allerdings sehr langsam und gut begleitet herantasten sollte.



Was das Radfahren angeht: meist ist die Rückenmuskulatur durch die Sitzposition überfordert. Den Vorbau deutlich kürzer und einen Lenker mit deutlich mehr Rise bringt normalerweise deutliche Entlastung und bringt den Fahrspass zurück.


Hilft eher Wärme oder Kälte?
 
Haltungsfehler als Ursache glaube ich sofort, und das letztendlich nur konsequentes Training hilft, leuchtet mir ein. Die mir vom Physio gezeigten Übungen zielen auch genau auf die Stärkung der tiefen Muskulatur ab, es ist nicht kreisen auf dem Ball.
Nur sehe ich einen Zielkonflikt, einerseits soll ich mich möglichst vollständig schonen, andererseits ist Rückentraining notwendig. Im MRT sieht man nur das:
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Dieser Artikel zielt auch genau in die mich verwirrende Richtung:
"Die Behandlung der erosiven Osteochondrose führt im Gesamtkonzept in ein therapeutisches Dilemma. Aufgrund der entzündlichen Natur des Prozesses erfordert die erosive Osteochondrose unbedingt Bewegungsruhe. Eine intensive Trainingstherapie, insbesondere Krafttraining an Hanteln oder Geräten, verschlimmert die Situation. Wegen der Beschwerdebesserung unter Bewegung (s.o.) besteht hier die Gefahr, den Prozess durch Fehlverhalten zu verschlechtern. Ist die erosive Osteochondrose einmal erkannt, ist die Einhaltung adäquater Ruhe jedoch schwer umzusetzen, da in der Regel eine Komorbidität mit anderen Wirbelsäulenerkrankungen besteht, die im Gegensatz dazu ein gezieltes Kräftigungsprogramm erfordern."

Auch der Rest des Artikels trifft sehr genau auf meine Symptome zu.
Weiterhin wird da eine leichte Ausdauertherapie angesprochen, wie z.B. Nordic Walking. Demnach, und nach Aussage des Orthopäden, müsste ich nicht aufs Biken verzichten, und leichtes Rückentraining wäre O.K. Allerdings dachte ich, dies ja schon seit Monaten zu tun, wenn auch bisher erfolglos.
 

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Eine intensive Trainingstherapie, insbesondere Krafttraining an Hanteln oder Geräten, verschlimmert die Situation.

Weiterhin wird da eine leichte Ausdauertherapie angesprochen, wie z.B. Nordic Walking. Demnach, und nach Aussage des Orthopäden, müsste ich nicht aufs Biken verzichten, und leichtes Rückentraining wäre O.K. Allerdings dachte ich, dies ja schon seit Monaten zu tun, wenn auch bisher erfolglos.

Ersteres ist, mit Verlaub, Blödsinn. Was soll an Krafttraining im Vergleich zu anderen Sportarten besonders schlimm sein, wo doch die Bewegungen kontrolliert sind, nicht ruckartig und vorallem keine Stoßbelastung auftritt (ein Sprung aus 40 cm belastet deine Strukturen bereits mit ca dem dreifachen KG), bei vielen Übungen hast du gar keine Belastung der Wirbelsäule etc.

Zum biken: was für eine Oberrohrlänge und Satteüberhöhung fährst du bei welcher Schrittlänge auf 195?

Zu den Übungen vom Pyhsio: wenn es sich um Übungen handelt, die du locker weit mehr als 10x ausführen kannst, wirst du die Muskulatur nicht kräftigen. Und wenn du die Muskulatur ausdauernder machen willst, musst die Übungen stundenlang ausführen. Dann kannst du auch auf eine korrekte Haltung achten, das ist effektiver

Was haben die von mir genannten Muskeltests ergeben?
 
Zuletzt bearbeitet:
Wäre da nicht evtl kieser Training oder ähnliches sinnvoll? Davon hört man ja eigentlich überwiegend gutes.
Kieser Training ist Krafttraining, im Prinzip HIT von Mike Mentzer. Die autochtone Rückenmuskulatur wird allerdings durch freie Gewichte mehr angesprochen, da die Wirbelsäule hier in alle Richtungen und in allen Segmenten stabilisiert werden muss. Zudem können nur Gewichte bewegt werden, für die das schwächstre Glied der Kette stark genug ist.
Für den, der allerdings nie Kraftsport getrieben hat, ist die Methode von Kieser als Einstieg aber evtl sogar vorzuziehen, da die Fehlermöglichkeiten deutlich geringer sind und das Personal ist meist besser geschult.
 
Fully im Gelände, Hardtail auf der Straße im Alltag. Beide mit Sattelüberhöhung,
die sich bei 1,95m Körpergröße schwer vermeiden lässt.
Auf lange Sicht: XL oder XXL Rahmen, zur Not Maßanfertigung

Sofortmaßnahmen: Ausschließlich und zwar AUSSCHLIESSLICH!!!! das Fullsupension-MTB benutzen.
ÜBERALL. Mit weich abgestimmter Suspension. Straße und leichtes Gelände bevorzugen.
Nicht quälen. Zielpuls 130. Leichtere Gänge fahren, mit 80-90 Umin und weniger Druck auf dem Pedal

Sattelüberhöhung DEUTLICH - auf max. +3 cm, ideal wären 0cm - reduzieren, mit
einem steilen, kurzen Vorbau plus einem Highriser Lenker:
Mindestens diese Höhe, wenn erhältlich, höher
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Sattelhöhe 1cm absenken, Sattelspitze 2/3mm nach unten, um andere Muskelgruppen zu nutzen.

Enge Jeans, Cowboystiefel/Stiefel mit Absätzen in eine finstere Ecke verbannen. Für immer
 
..

Was das Radfahren angeht: meist ist die Rückenmuskulatur durch die Sitzposition überfordert. Den Vorbau deutlich kürzer und einen Lenker mit deutlich mehr Rise bringt normalerweise deutliche Entlastung und bringt den Fahrspass zurück.

Mir hatte als wesentliche und einzig wirksame Änderung der Sitzposition die Verlängerung des Reachs viel geholfen (bin 202/100), die alten Bikes mit um die 430 reach und 72-73° Sitzwinkel konnte ich nicht mehr fahren - jetzt fahre ich bei 65er Vorbau 450 und bei 45er Vorbau 470-490 reach. Sattelüberhöhung ist die gleiche, wenn höher bekomme ich keinen Druck auf den Lenker. Ob Race-HT oder Freerider.

Eine gute Kontrolle fand ich immer, ob und wie lange ich den Lenker greifen kann, ohne mich dabei aufzustützen.

Einen Physiotherapeuten der vom Radsport Ahnung hat braucht man aber schon....

PS @4mate du schreibst totalen Unsinn. Wie gross bist du?
 
Erstmal vielen Dank für die ganzen Antworten.
Ersteres ist, mit Verlaub, Blödsinn. Was soll an Krafttraining im Vergleich zu anderen Sportarten besonders schlimm sein, wo doch die Bewegungen kontrolliert sind, nicht ruckartig und vorallem keine Stoßbelastung auftritt (ein Sprung aus 40 cm belastet deine Strukturen bereits mit ca dem dreifachen KG), bei vielen Übungen hast du gar keine Belastung der Wirbelsäule etc.

Sowohl nach Aussage meines Orthopädens als auch nach allem, was ich dazu bisher ergoogeln konnte, ist bei der aktivierten Osteochondrose eine Ruhigstellung der erste Schritt, also gar kein Sport. Je nach Schwere der Erkrankung ist auch Bettruhe oder sogar eine operative Versteifung angebracht.
Meine ursprüngliche Frage ging ja daher in die Richtung, ob das temporäre Sportverbot auch Radfahren beinhaltet. Beim Radfahren habe ich normalerweise wenig Beschwerden, daher würde der Orthopäde das erlauben, der ist aber kein Mountainbiker.
Wenn aber das Radfahren eben nicht schädlich ist, und nicht für die Entzündung durch Überlastung verantwortlich ist, was soll ich sonst ändern um Ruhe in den Rücken zu bringen? Gerade bei der Bildschirmarbeit hänge ich teilweise recht schief auf dem Stuhl. Aber für die korrekte Haltung ist neben der ständigen Selbstkontrolle vor allem wieder die Stärkung der Muskulatur wichtig, was dem vollständigen Ruhigstellen widerspricht.

Zum Thomas-Handgriff: Wurde vom Orthopäden und Physio durchgeführt, keine Auffälligkeiten und auch kaum Beschwerden. Ely-Test wurde glaube ich nicht durchgeführt.

Zu meinen Rädern: Fully ist das aktuelle Stumpjumper in XL. 460er Reach mit 60er Vorbau und recht viel Stack (663m). Das Rad ist aber neu, das alte war zu kurz.
Hardtail ist ein Cannondale Flash 29, Reach eigentlich egal, da kaum noch im Stehen bewegt. Oberrohr 64 cm, Sattelüberhöhung bis vor kurzem 10 cm, jetzt durch Riser leicht reduziert. Vorbau wird noch geändert, dann komme ich noch deutlich höher.
 
Was das Rad angeht, http://www.competitivecyclist.com/Store/catalog/fitCalculatorBike.jsp ist ein guter Hinweis ob es passt. Je nach Rücken muss man dann das Rad oft etwas kürzer und vorallem den Lenker höher bekommen. Ob Fully oder Hardtail ist bei selber Geometrie egal.

Erstmal vielen Dank für die ganzen Antworten.
Sowohl nach Aussage meines Orthopädens als auch nach allem, was ich dazu bisher ergoogeln konnte, ist bei der aktivierten Osteochondrose eine Ruhigstellung der erste Schritt, also gar kein Sport. Je nach Schwere der Erkrankung ist auch Bettruhe oder sogar eine operative Versteifung angebracht.
Hinter sehr vielen Informationen im Netz stehen kommerzielle Iteressen, hinter ebenso vielen Autoren die einfach abgeschrieben haben. Und evtl hat dein Orthopäde auch nur im Netz nachgesehen. Operativ versteifen würde in diesem Stadium kein Orthopädie mit etwas Anstand. Bettruhe ist obsolet
Gerade bei der Bildschirmarbeit hänge ich teilweise recht schief auf dem Stuhl. Aber für die korrekte Haltung ist neben der ständigen Selbstkontrolle vor allem wieder die Stärkung der Muskulatur wichtig, was dem vollständigen Ruhigstellen widerspricht.
Das ist nicht widersprüchlich. Eine isometrische Stärkung der Rückenmuskulatur durch korrekte Haltung stellt die Wirbelsäule ruhig(er). Das heißt: das Ziel ist der Weg
Zum Thomas-Handgriff: Wurde vom Orthopäden und Physio durchgeführt, keine Auffälligkeiten und auch kaum Beschwerden. Ely-Test wurde glaube ich nicht durchgeführt.
Mach es einfach selber. Leg dich auf einer härteren Unterlage auf den Bauch, zieh die Ferse an den Po, erst eine, danach die andere. Wenn du die Ferse an den Po bekommst, ohne dass sich die Hüfte von der Matte hebt, ist alles in Ordnung. Wenn du nicht an den Po kommst oder die Leiste von der Matte wegkommt wie bei einem Wagenheber, dann ist dein Rectus verkürzt.


Allgemein ist anzumerken, dass die aktivierte Osteochondrose eine (MRT)radiologische Diagnose ist und es keine direkte Korrelation mit Rückenschmerzen gibt. Sehr oft kommen die Schmerzen von muskulären Verspannungen, verspanntem Iliosakralgelenk, verspannten oder abgenützten Facettengelenken (letzteres würde man im MRT sehen)
 
Schau dir mal das five Beweglichkeitskonzept an.
http://www.five-konzept.de/produkte
Hat meine Haltung komplett aufgerichtet. Mache aber auch sehr viel Stabitraining. Kraulschwimmen wäre bestimmt auch was. Ruhe hat bei meinen Entzündungen nie was gebracht. Krafttraining mit sehr viel Wdh. dagegen schon. Zb bei Tennisellenbogen. Osteopath würde ich auch fragen.
Aktivbandage ist auch mE wahrscheinlich eher die alte Schule. Es gibt kaum noch Erkrankungen, wo man heute komplett ruhigstellt. Es hängt aber auch sehr vie von Deinem Ausgangszustand (Bauch, Rumpf, Stabi) vor der Erkrankung ab. Da ich seit 25 jahren da extrem viel mache, bin ich selbst nach schweren Verletzungen immer wieder schnell in SChuss.
 
Zuletzt bearbeitet:
Geh wirklich mal zum Osteopathen. Das wird der erste und einzige Fachkundige sein, der dich mal im Ganzen betrachtet und ein intensives Anfangsgespräch mit dir führt um eventuelle Ursachen aufzuklären. Und damit meine ich wirklich im Ganzen. Meine jahrelangen Knieprobleme rührten von einem nicht richtig arbeitetenden Unterschenkelmuskel in Folge von (scheinbar) Zahnproblemen. Der Osteopath hat das in 15min festgestellt was vorher 2 Orthopäden (+Röntgen und MRT mit leichtem Entzündungsbefund) und ein Physio nicht geschafft haben. Nach seiner Behandlung und dem Anraten jetzt mal ruhig richtig loszulegen war ich nach 2 Wochen schmerzfrei.
Einer der Orthopäden (Kniespezialist) riet mir sogar selbst dazu es beim Osteopathen zu versuchen.

Ist nun vielleicht nicht vergleichbar mit Rücken, aber einen Versuch ist es allemal Wert.
 
Mach es einfach selber. Leg dich auf einer härteren Unterlage auf den Bauch, zieh die Ferse an den Po, erst eine, danach die andere. Wenn du die Ferse an den Po bekommst, ohne dass sich die Hüfte von der Matte hebt, ist alles in Ordnung. Wenn du nicht an den Po kommst oder die Leiste von der Matte wegkommt wie bei einem Wagenheber, dann ist dein Rectus verkürzt.

Nix verkürzt, höchstens der Oberschenkelmuskel, der leicht zieht.

Allgemein ist anzumerken, dass die aktivierte Osteochondrose eine (MRT)radiologische Diagnose ist und es keine direkte Korrelation mit Rückenschmerzen gibt.

Korrelation schon, nur die Kausalität ist nicht zwingend. Generell sehe ich den MRT-Befund als Hinweis, dass ich bisher falsch mit meinem Rücken umgegangen bin, und der mir das jetzt krumm nimmt.

Nochmal vielen Dank für die ganzen Hinweise. Ich sehe schon, die Hoffnung, dass ein Orthopäde klare, einfache Ansagen macht, auf die man sich dann vollständig verlassen kann, ist zu naiv. Generell scheint aber der Auftrag, meinen Rücken zu schonen, durchaus korrekt zu sein.
Daraus habe ich für mich einen Liste mit TODOs erstellt:
1. Schonen, heißt vor allem, vernünftige Körperhaltung. Das dauernde schiefe rumlümmeln vorm Rechner ist vorbei. Das führt zwar akut nach einer Woche zu leichten Verspannungen und sogar leichtem Muskelkater, aber besser als die bisherigen starken Schmerzen beim Bücken, bzw. sich gar nicht Bücken zu können. Regelmäßig Aufstehen und Bewegen statt auf dem Stuhl zusammenzusinken zum Ausgleich.
2. Körperhaltung braucht Stützmuskulatur, daher jeden Tag Matte und Gymnastikball, mindestens 15 Minuten. Übungen so, dass ich pro Durchlauf nach ca. 10 Wiederholungen an der Grenze bin. Übungen, die an der entzündeten Stelle auch nur zu ganz leichten Schmerzen führen, meide ich erst mal.
3. Beobachten: Wie im schon genannten Artikel erwähnt, tritt eine Verschlechterung über Nacht nach starker Belastung häufig auf. Das kann ich bei mir ebenfalls beobachten. Wenn ich also morgens genauer auf meinen Körper achte, erkenne ich dadurch was ich tun oder lassen sollte. Daher weiß ich auch, dass ich eine Übung des Physio nicht übertreiben darf, sonst wird es deutlich schlimmer.
4. Ernährung: Wie stark der Zusammenhang zu Entzündungen ist, bleibt zwar umstritten, die morgendlichen Croissants durch Obst zu ersetzen, wird aber nicht schaden. Generell stelle ich meine bisher sehr stark Weizenlastige Ernährung mehr auf Obst und Gemüse um, und kaufe auch mal Dinkelbrot statt Brötchen.
5. Weitere Zusammenhänge abklären: Mein Arbeitgeber würde mir eh eine vollständige ganztägige Präventationsuntersuchung bezahlen inkl. Spirometrie, die ich immer mal machen wollte. Jetzt habe ich einen Termin gemacht, auch um Vitaminmangel und ähnliches auszuschließen.
6. Radfahren: 10 cm Sattelüberhöhung mit schwerem Rucksack haben mich eh immer genervt, der Lenker kommt höher, und schwere Sachen wie das Bügelschloss deponiere ich direkt am Arbeitsplatz. Obs Trailheizen nun Probleme macht, muss ich genauer beobachten (Punkt 3).

Bisher scheint es soweit zu helfen, dass ich es zumindest schaffe, mir ohne zu starke Verrenkungen morgens die Schuhe anzuziehen.
 
Versteife Dich blos nicht auf einen Arzt sondern hol Dir noch eine 2. oder auch 3. Meinung und auch ruhig mal andere Fachrichtungen und nicht nur Orthopädie. Bei mir hat die Diagnose 6 Jahre und bestimmt 8 oder 9 Ärzte gebraucht bis ich wusste was mit meinem Rücken los ist. Gut das Ergebnis mit Morbus Bechterew war nicht befriedigend aber wenn man weiß was los ist kann man damit arbeiten. Bei mir hilft gezieltes Krafttraining gepaart mit Physio. Aber wie gesagt hol Dir ne gesicherte Diagnose und das von mehreren Ärzten, viele erzählen nette Sachen die gar nicht zutreffend sind. Gegen die Entzündung kannst Du Brenneseltee trinken, Erdbeeren essen, Teufelskrallentee oder auch Tabletten nehmen usw. es gibt jede viele natürliche Entzündungshemmer.
 
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