Saint M820 - Entlüften , Neuling bittet um Rat

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Hallo

Ich habe Anfang der Woche mich das erste Mal gewagt eine Bremse selbst zu entlüften, wie der Titel verrät handelt es sich um eine Saint M820

Dazu gekauft hatte ich
-shimano starter kit mit spritze und dem weißen behälter
-1 liter mineralöl
-bleedblock von trickstuff

Nach längerer recherche, nachfragen und youtubevideos entschied ich mich für die methode von unten nach oben aufzufüllen (one way!?)
Lange rede, kurzer sinn:
Ich bekomme es hin, dass sich der bremshebel, bei eingesetztem bleedblock kaum ziehen lässt, so sollte es ja eigentlich sein!?

Problem1
Wenn ich beläge und rad einbaue, hab ich plötzlich wieder einen längeren hebelweg und es fühlt sich wieder schwammrig an
Tip vom schrauberkollegen, nochmal das ölbad aufzustecken und mit griffen zu pumpen brachte keine veränderung

Problem2
Eben direkt gemerkt als ich testen wollte:
Keine bremskraft mehr vorhanden, zuerst laufen beide scheiben einfach durch, dann quitschen beide laut, wie bei ner regenfahrt
Ist da etwa nachträglich öl auf die beläge gekommen?

Bitte um tips, wie gesagt, meine erste entlüftung und ich möchte das gerne selbst machen ;)

Danke
 
Um einen Druckpunkt zu bekommen musst du erst die Beläge an die Scheibe ranpumpen.
Erst dann kannst du wieder einen Druckpunkt haben.
Um den Druckpunkt richtig zu prüfen muss was hartes (metallenes, ein Inbus z.B.) zwischen den Belägen sein.

Beläge zum Entlüften immer ausbauen.
Bei Shimano kann es was bringen am Ende beim Entlüften nochmal Druck auf die Spritze zu geben bevor man die Spritze abmacht.
- Bremskolben sind ganz drin - Bremse entlüften, es sollten keine Bläschen mehr rauskommen.
- Geber verschließen.
- Am Bremssattel nochmal feste auf die Spritze drücken.
- Spritze abmachen, vorsicht etwas Öl kommt raus.
- Bremssattel verschleißen.
Warum das funktioniert, keine Ahnung.
Ausführlich im Link in meiner Signatur.
 
hi

also beläge sind beim entlüften draußen, klar ;) der bleedblock von trickstuff ist aus metall, aber der ist natürlich ohne beälge drin ;)
was ist ein geber? Oben der auffangbehälter?
 
also ich hab mal hier rumgesucht.... seitlich auf den rückseiten meiner neuen vorderen belägen sind jeweils abdrücke der kolben zu sehen, scheinbar ölig.... ABER hinten sehe ich keine kolbenabdrücke (alte beläge)

wenns jetzt nur vorne wäre würde ich davon ausgehen dass die kolben undicht sind, aber warum es zeitgleich hinten der fall ist verstehe ich nicht
 
Kolbenabdrücke auf der Trägerplatte der Beläge sind normal, weils dort heiß wird, wie eine Art Brandzeichen bei Tieren. Die sollten allerdings nicht feucht sein, vor allem nicht reproduzierbar feucht.
Mach die Rückseiten und Kolben sauber, pack ein Tuch zwischen Beläge und Kolben und dann drück die Bremse. Das sollte keine feuchten Spuren hinterlassen.
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Der Druckpunkt mit Bleedblock sollte hart sein. Das dieser mit den Belägen später nicht 1:1 der Gleiche ist, auch normal, weil die Scheibe nicht wie der Bleedblock so nah an den Belägen/Kolben anliegt und anderes Material. Schwammiger Druckpunkt kann auch vom falsch ausgerichteten Bremssattel kommen und hat auch nichts mit versauten Belägen/Scheiben zu tun.
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Das man als Anfänger mal die Scheibe/Beläge versaut ist normal. Wichtig ist die ganze Bremse inkl. Sattel bis in den letzten Winkel zu reinigen (ich nehme Isopropyl-Alkohol) und erst dann die Beläge/Scheibe wieder einzusetzen.
Wie Schildbürger schon geschrieben hat, Kolben ganz in den Sattel drücken, Laufrad einbauen, Sattel/Scheibe ausrichten, Beläge einbauen, Beläge an die Scheibe pumpen, erst dann kommt der Druckpunkt, am Ende dann eventuelle Geräusche einstellen (am besten nicht mehr über die Schrauben, sondern die Kolbendistanz).
Ob du dir die Beläge versaut hast lässt sich aus der Distanz nicht entscheiden. Ich würde sie anschleifen (Körnung 200-300) und nochmal probieren, aber erst nachdem auf Undichtigkeit geprüft und Bremse gereinigt.
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Der Tipp von deinem Kollegen ist gut, sofern der Sattel ordentlich entlüftet ist. Generell ists wichtig nicht zu stark zu drücken/ziehen an der Spritze, weil du sonst Luft über die Dichtungen ziehst oder Öl an den Dichtungen (z.B. Kolben) vorbei.
 
also ich hab vorhin alles gereinigt und beim zewatest war alles trocken...hab jetzt die hebel mal mit nem gummi fixiert und erst mal so gelassen und schaue ob später immer noch alles trocken ist, dann könnte ich undichtigkeit wenigstens ausschließen und muss/könnte wenigstens einsehen dass ich irgendwas verschmutzt habe
 
so über nach den hebel mit gummi fixiert, eben nochmal gepumpt, zewa ist und bleibt trocken... also nehme ich mal an, dass alles dicht ist da unten !?
 
Nachdem du den Geber (oben, Bremshebel) verschlossen hast und am Sattel noch einmal nachdrückst, musst du vorsichtig sein nicht zu viel zu drücken. Die Saint hat am Hebel hinter der goldenen Schrauben eine Membran durch die Öl austritt wenn du die Bremse überfüllst.
Dann hast du das gleiche Ergebnis wie vorher und zusätzlich ggf die Scheibe/Beläge mit Öl bespritzt.
 
War die Trägerplatte denn vorher frei von Abdrücken? Wie oben gesagt, die sind, wenn sie durch die Hitze entstanden sind, a) normal und b) permanent.
 
vor meiner parkplatzrunde vor paar tagen war da nix mehr, da hatte ich ja extra mit zewa getestet und sogar über nacht dran gelassen..ist auch eher was feuchtes, nix eingebranntes..hab natürlich wieder kein foto gemacht :/

hab mir jetzt sogar neue bremsbeläge gekauft (nochmall) um auf nummer sicher zu gehen dass ich nix versaut hatte damals beim entlüften (wie auch immer)...bremsscheibe auch gereinigt (wie mans nimmt) und dann bin ich mal gespannt auf den nächsten test
 
Mach mal die Bremsscheibe mit den >Löchern< gründlich sauber. Mit Spiritus oder Isopropylalkohol.
Oft ist schon mal schmieriger Dreck in den Löchern.
Ggf. auch die Bremsscheibe leicht abschmiergeln und dann reinigen.
Denk auch ans einbremsen.
 
Dunkle Schlieren die der Reinigungsalkohol (Muc off ist in dem Fall nicht nötig) nicht weg bekommt sind idR Verfärbungen durch die entstehende Hitze.
 
servus, mjss mich noch mal melden
nachdem ein bekannter letztens mit meinem bike gefahren ist und scheinbar alles funktionierte (stoppy und co) schaute ich mir heute nach meiner ausfahrt nochmal die aussenseite der beläge an und hab diesmal fotos gemacht soweit man es doch erkennen kann, denn mir kam es wieder schwammrig und nicht sicher vor, im gegensatz zu hinten
IMAG0152.jpg
IMAG0151.jpg

also meiner meinung nach ist doch da was undicht, wodurch der bremsverlust entsteht !?
 

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Die Feuchtigkeit kann da auch vom Putzen o.ä. sein. Ein Hinweis wäre ätzendes Geräusch beim Bremsen (kann allerdings auch die Sattel/Kolbenstellung sein) und richtig konterminierte Beläge bremsen kaum noch.
Daher ists schwer da jetzt was Absolutes zu sagen, solange es sich nicht reproduzieren lässt und da hattest du ja glaube ich schon mit einem trockenen Tuch über Nacht probiert gehabt.

Wäre für mich schon ein Grund mal beim Verkäufer vorzusprechen und ihm deine Erkenntnisse mitzuteilen. Der Sattel alleine liegt bei 190€ Listenpreis (Internetpreis ~110€) und die Dichtungen gibts nicht als Ersatzteil, also recht steifer Preis um da mal auf gut Glück zu tauschen.
 
naja reproduzieren kann ich es in so weit dass ich fahre und nach der fahrt da feucht ist, baue ich die beläge aus trocknet das auch recht schnell weg. Mit dem zewa damals war es trocken, ja
Putzwasser ist es definitiv nicht und ja es ächtz und krächtz wieder beim vollbremsen
 
Da das Zewa trocken geblieben ist, denke ich nicht dass dein Bremssattel undicht ist. Bist du dir sicher dass das Öl auf den Belagsträgern ist? Ich könnte mir vorstellen dass beim Abkühlen der Bremse Feuchtigkeit aus der Umgebungsluft kondensiert und sich zwischen Belag und Kolben absetzt. Wenn du dir aber sicher bist, dass das Öl ist, dann prüfe auf jeden Fall auchmal das goldene Fitting am Ende der Bremsleitung. Die werden auch ganz gerne mal undicht.
 
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