Schaltungsprobleme am 24"er? Saubere Funktion nur auf den großen oder kleinen Ritzeln?

EmDoubleU

Gravel & Allroad
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Hi,

ich habe gestern das 24"er (Orbea MX 24 Team) für meinen Sohn final einsatzbereit machen wollen, das er zum Geburtstag bekommen soll. Ich habe u.a. kleinere Änderungen im Antrieb, bei den Bremsen und den Anbauteilen ggü. der Serienversion vorgenommen.

https://www.orbea.com/de-de/fahrrader/mx-24-team-18/

Beim Antrieb habe ich die serienmäßige Kurbel/1-fach Kettenblatt-Kombo ergänzt um eine Shimano 10-fach XT-Kassette 11/36, ein Shimano Zee SSW 10-fach Schaltwerk (bis 36 Ritzel) wegen der höheren Kettenspannung, ein Shimano Zee 10-fach Schalthebel und eine Shimano 10-fach Deore-Kette HG54. Eigentlich simpel und bewährt, diese Schaltung fahre ich z.B. so auch an meinem Alltagsrad.

Beim Einstellen der Schaltung am Orbea stand ich aber gestern vor einem Dilemma, denn im Ergebnis konnte ich mich nur dafür entscheiden, ob die Schaltung perfekt auf den Ritzeln von klein bis Mitte der Kassette und halt auf dem großen 36er bis Mitte der Kassette problemlos funktioniert. Obere und untere Begrenzung am Zee-Schaltwerk sind wie immer sauber eingestellt, Umschlingung auf großen Ritzel ebenfalls.

Das Problem zeigt sich dann aber bei der Spannung des Schaltzugs: Untere Begrenzung, Innenzug wird mit minimalster Vorspannung am Schaltwerk via 5er Inbus geklemmt => Die Gänge werden vom kleinsten 11er Ritzel bis ungefähr zur Mitte der Kassette sauber gewechselt. Auf den größeren Ritzeln hakt es dann, das 36er wird nicht mehr sauber erreicht, stattdessen läuft die Kette auf den Zahnspitzen. Die obere Begrenzung ist dabei nicht das Problem, die ist auch passend eingestellt. Erhöhe ich dann die Zugspannung am oberen Versteller um ca. 4 Vierteldrehungen, schalten das 36er und die anderen größeren Ritzel bis ungefähr zur Mitte sauber, aber für die kleineren Ritzel bis zum 11er ist die Zugspannung zu hoch.

Habt ihr irgendwelche hilfreichen Tips für mich, was ich probieren könnte?
Soviel anders als die serienmäßige Kombo aus einer 9-fach 11/36er Kassette und einem langen Altus-Schaltwerk ist meine Kombo doch nicht - oder kompensiert das lange Schaltwerk den Kettenschräglauf besser?
 
Mit welchen Ritzel fluchtet denn das KB?

...............

Außerdem:
Mir persönlich ist bisher als 10-fach noch keine SLX oder XT untergekommen die im 10. Gang nicht miiiindestens x mm Spiel am Zug hatte um sauber zu funktionieren.
 
Grob von oben geschaut sieht das schon recht mittig auf der Kassette aus.
O.K.
Man darf sicherlich davon ausgehen daß die Züge top i.O. sind.
Aber Halt!
Neues Fahrrad?
Da werden gern mal Hüllen "unter aller Sau" (weil die eben in der Beschaffung 0,09€ :( o.s.ä. weniger kosten) verarbeitet. Noch dazu wird mit dem Innenzug gern mal schlampigst umgegangen.
Wie sieht es damit aus?

Letzten Endes:
Eine (beim 24" logischerweise) recht kurze Kettenstrebe "treibt" natürlich den Schräglauf sinnlos auf hohe Zahlenwerte.
Da würde ich schon lieber mit langem Käfig und längst möglicher Kette agieren wollen.
 
@Heiko_Herbsleb

Die durchgehende Außenhülle wurde beim Neuaufbau auch auf einen Shimano SP41 und gedichtete Endkappen gewechselt. Der Innenzug ist der normale Shimano-Edelstahl, wie ich ihn auch an allen anderen Rädern als Standard verwende. Scheidet also leider auch als mögliche Ursache aus. Den Innenzug habe ich vor den weiteren Einstellungen in der Außenhülle auch noch einmal via Kombizange "gestreckt", damit sich auch ja alles "gesetzt" hat.

Meinst Du, dass ein längeres Schaltwerk die Situation verbessern würde?

@memphis35

Klar, das mache ich auch, Feineinstellung immer in viertel Drehungen. Aber letztlich sind es halt 4 Vierteldrehungen Unterschied zwischen sauberer Funktionen auf der oberen Kassettenhälfte inkl. großem 36er Ritzel und der unteren Kassettenhälfte mit dem 11er Ritzel geworden. Das ärgert mich ja auch so, ein "Kompromiss" in den Einstellungen zeichnet sich so nicht gerade ab.
 
Und Schaltauge
Zum Prüfen und Richten des Schaltauges gibt es spezielle Werkzeuge.
Nur, dieses Werkzeug setzt voraus daß das LR absolut schlagfrei dreht.

Ich prüfe und richte mit einer M10x1 Hohlachse.

Anhang anzeigen 382539

Zur Demonstration hatte ich versucht das Rad so genau wie möglich zu der Pflasterfuge auszurichten

Anhang anzeigen 382540

Man muß natürlich aus mehreren Richtungen sichten und richten.
Diese Methode ist in der Regel ausreichend genau. Vorausgesetzt natürlich der Werkzeugführer hat selber einen einigermaßen geraden Blick :D
ist auch raus?
Also "raus" als Verursacher des problems.
 
Cooler Selbsthilfe-Tip, das werde ich nochmal nachprüfen! :daumen:
Deutet die Problemschilderung denn grundsätzlich auf die Möglichkeit eines verbogenen Schaltauges hin?
Durchaus.
Aber dafür müßte das Schaltauge aber doch schon so verbogen daß man das selbst mit montiertem Schaltwerk kaum übersehen könnte ...
Aber probier mal. Kost nich die Welt ...
 
Hi,

nachdem ich hier in diesem Thread hilfreiche Tips bekommen habe, möchte ich auch ein Feedback geben.

Also das Schaltauge wurde zwischenzeitlich als potentielles Problem auch ausgeschlossen, von daher habe ich spaßenshalber nochmal ein mittellanges 10-fach SLX-Schaltwerk für die oben im Eröffnungspost beschriebene Antriebszusammenstellung statt des Shimano Zee verwendet. Und siehe da, neue Kette drauf, obere und untere Begrenzung eingestellt, Zugspannung nochmal kurz fein eingestellt und schon flutschen die Gänge von Ritzel 11 bis 36 völlig problemlos und absolut definiert.

Wie gesagt, das Shimano Zee Schaltwerk hatte eigentlich eine ausreichende Kapazität für die Kassette mit bis zu 36 Zähnen, aber vielleicht haben die kurzen Kettenstreben und der dadurch bedingte Kettenschräglauf ihr übriges getan, dass diese Kombi an dem Rad doch nicht harmonierte.
 
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