Als Verantwortlicher für die Schenkelsprenger-Tour freue ich mich natürlich, dass die Resonanz sehr groß ist - auch hier im Forum, das ich übrigens seit Längerem nicht besucht habe. War heute einigermaßen überrascht, als ich beim Googeln darauf stieß. Ich möchte ich zu einigen Beiträgen was anmerken.
1. Als ich die Runde Ende der 90-er Jahre für den Kreuznacher Mountainbike-Verein zusammengestellt habe, kam ich auf 2000 Hm. Vor einigen Wochen wollte ich es noch einmal genau messen, aber mein Tacho gab leider den Geist auf. Deswegen die unterschiedlichen Angaben. 2000 Hm schrieb ich im ersten Bericht, bevor ich die Tour nochmal abgefahren bin. 1500 Hm schrieb ich, nachdem ich vergeblich eine erneute Messung machen wollte. Ich denke, es liegt wohl irgendwo dazwischen. Auf jeden Fall wirds den meisten voll und ganz reichen...
2. Zum
Helm: Ich gehe davon aus, dass jeder vernünftige Mountainbiker mit
Helm fährt. Ich bin aber nicht Herr Oberlehrer oder Mama oder Papa, die anderen das Helmtragen vorschreiben. Ich empfehle übrigens auch, meine Artikel in der Allgemeinen Zeitung besser zu lesen: Ich habe bei der Federgabel das Wörtchen sollte benutzt, nicht muss. Ich wollte mit diesen Hinweisen verhindern, dass irgendwelche Leute mit absolut untauglichem Gerät antanzen. Es ging nicht darum, hier nur Biker mit Top-Material an den Start zu bekommen.
3. Zum Thema sensibles Gebiet und Sonntagstermin: Ich habe zuletzt Artikel über die Einweihung der neuen Nordic Walking-Strecken im Nahetal geschrieben, oft auch über die Wanderrouten der Tour Natur. Beide Strecken wurden mit finanzieller Hilfe unserer Zeitung ausgeschildert, wofür ich mich persönlich in unserem Verlag eingesetzt habe, weil so die Region touristisch inwertgesetzt wird, wie man so schön sagt. Ich sehe aber nicht ein, warum wir Mountainbiker nicht die selben Wege nutzen dürfen wie Wanderer oder Walker. Die eben erwähnten Routen führen auch in sensible Gebiete. Wieso regt sich niemand über das Klappern der Nordic Walking-Stöcke auf?
4. Ich sehe es deshalb nicht ein, dass wir Mountainbiker auf Wochentage ausweichen sollen oder Samstage, nur weil sonntags die Wanderer mit Bussen hinauf zum Rotenfels gekarrt werden und von dort aus über die Hangkante spazieren. Ich denke, wir sollten als Mountainbiker selbstbewusst sein und unseren Platz höflich, aber bestimmt einfordern. Aussperren, das hat sich schon damals in Bad Münster ja gezeigt, lassen wir uns eh nicht. Das bedeutet ja nicht, dass man keine Rücksicht nehmen soll, wenn einem Wanderer begegnen.
5. Den Herbert kann ich ja nun gar nicht verstehen. Von welchen Kurgästen sprichst Du? Jedem ist bekannt, dass es die rüstigen Kurgäste von einst nicht mehr gibt. Diejenigen, die heute eine Kur machen, findest Du garantiert nicht auf diesen Strecken. Die liegen nämlich im Pflegebett. Und dann die Kritik, die Zeitung sollte so was nicht machen, man könne ja gar nicht bestimmen, wer dabei ist. Ja, kannst Du das denn beim Marathon in St. Wendel, wo auch immer? Ich versuche, meine Einflussmöglichkeiten als Redakteur der Zeitung und als leidenschaftlicher Biker im Sinne unseres Sports einzubringen. Ich weiß nicht, wie viele Leute am Sonntag kommen werden, aber es werden viele sein. Und das wird auch so berichtet werden. Möglicherweise bewegt das ja etwas in bestimmten Köpfen hier.
6. Zu Ripman: Du täuschst DIch, die in der Mountainbike gezeigte Rotenfels-Variante wurde natürlich nachgeahmt, was wirklich hirnrissig ist. Wir hatten damals sogar extra den damaligen Chefredakteur Olaf Beck angeschrieben, er kam nach Bad Münster, und wir sagten ihm, dass solche Fotos beknackt sind. Doch die Stelle, an der ich fotografiert habe, ist nicht gefährlich. Es handelt sich um den Aussichtspunkt auf der Gans, da ist nix mit Abgrund. Mir ging es einfach nur darum, einen tollen Hintergrund aufs Bild zu bekommen und auch mit dem Untergrund zu verdeutlichen, dass es sich um eine MTB-Tour handelt. Der von mir fotografierte Biker stand mit einem Pedal auf dem Felsen und bewegte sich bei der Aufnahme keinen Millimeter. Da brauchste noch nicht mal ein ganz besonders Mutiger zu sein. Ich hatte mir natürlich überlegt, andere Strecken fürs Foto zu benutzen, aber hast Du am Barney-Weg, den Du ja erwähnst, schon mal ne tolle Aussicht gehabt? Eher weniger. Es gibt für ein Foto mit Panorama nur einige wirklich gute Möglichkeiten: Rotenfels - war schon so oft mit Bild in Zeitung. Lemberg: Schön, aber man sieht eigentlich nur weit übers Land, und die schroffe, felsige Charakteristik des mittleren Nahetals kommt nicht rüber. Ich hatte am Tag, nachdem das Foto in der Zeitung war, sofort die untere Naturschutzbehörde am Telefon. Was glaubst denn Du, wen ich an der Strippe gehabt hätte, wenn ich auf dem Barney-Weg fotografiert hätte? Bleibt eben nur die Gans mit dem Rheingrafenstein im Hintergrund.
So, das wärs fürs erste. Wir werden am Sonntag nach dem ersten Anstieg zwei Gruppen bilden, um das Ganze etwas zu entzerren. Ansonsten hoffe ich einfach auf vernünftige Biker und auf gutes Wetter. Der Rest ergibt sich.
Robert Neuber