Schnell auf dem Trail - 100%ige Kontrolle?

Fachtext und Fachenglisch sind da wenig bis gar nicht enthalten und wer der dt. Berichterstattung von MTB-Events folgt, kriegt durchaus den einen oder anderen eingedeutschten Begriff mit.
Zudem ist das Buch sehr gut bebildert und diese zeigen entweder als Bilderfolge oder mit Notizen und Pfeilen bestück sehr anschaulich worum es geht. Man kann sehr viel Technik und Inhalt allein aus den Bildern erschließen. Der Text ist da eher begleitende Nebensache.
Wer nicht weiß was ein Derailleur ist, stellt spätestens bei der entsprechenden Abbildung fest, dass es sich dabei um einen Umwerfer handelt.

In dieser Review auf Pinkbike.com kann man sich mal ein Bild vom Inhalt machen.
 
Das ist mal ein spannendes Thema.
In der Tat geht es um das Verschieben der Grenzen durch intuitives Lernen dessen, was wichtig ist und was marginal ist.

Im Gegenteil, Geschwindigkeit stabilisiert!

Klingt zwar blöd und abgedroschen, ist aber so. Wenn du mit 2km/h auf einen Stein fährst, der umkippt - dann liegst du vermutlich auch. Passiert dir das mit 40km/h, merkst du das vermutlich gar nicht so wirklich.
Das ist durchaus richtig. Es kann aber auch grottenfalsch sein, meine ich. Bei dem so viel empfohlenen Hardtail mit dem typisch hohen Sattel zum Lernen der Fahrtechnik, können Stöße über den Sattel im direkten Kontakt auf den Körper übertragen zu wunderschönen Abflügen über den Lenker führen (Hier zu sehen: [nomedia="http://www.youtube.com/watch?v=VzZkKE9Z35g&feature=related"]Downhill 90 er Jahre - YouTube[/nomedia], oft noch mit starrer Gabel). Ein Fully mit ausreichend Federweg dämpft Stöße und beeinflusst den Schwerpunktsweg viel weniger.
Einem Anfänger Hardtail und Geschwindigkeit gleichzeitig zu empfehlen, kann zu dauerhaften Ängsten führen. :heul:

Der Tacho in Fuß mal die Lenkerbreite in Zoll dividiert durch die Anzahl der Eichhörnchen, die dir über den Weg laufen, multipliziert mit der Erdanziehung. Probiers aus, du wirst überrascht sein! :p

Es gibt immer den Teufel und den Engel auf der Schulter, solange der Engel dominiert, ists ok. Das heißt nicht, dass der Teufel deswegen still ist.
"Der Teufel ist ein Eichhörnle" (aus dem Schwäbischen). Damit ist deine Formel bestätigt.

Nachdem bald eh der erste Schnee kommt: Im Schnee fahren schult auch, da rutscht das Rad auch immer ein bisschen herum. Da kannst du üben, zentral überm Rad zu stehen und diese kleinen Rutscher auszugleichen.
Ich habe auf leichteren Trails die Erfahrung gemacht, dass ich im Winter locker über Stellen fahre, bei denen ich im Sommer abbremse. Ich erkenne sie unter dem Schnee nicht und kann mich nicht fürchten. Im Frühjahr erkenne ich dann, wo ich eigentlich gefahren bin. Ganz übel sind allerdings Stellen, bei denen die Schneekontur gegenüber dem Hindernis um 15 - 20 cm versetzt ist, und man versucht das Rad drüber zu setzen.

Der Autor schreibt mit einem sehr trockenen Humor und benutzt ziemlich viele Slang-Ausdrücke, ... Ich fand das Buch deshalb nicht ganz einfach, bis ich gesehen hab, dass am Ende des Buches eine "Übersetzung" des Slangs ins Alltag-Englisch ist.
Und warum sagst du mir das erst jetzt?
 
Zuletzt bearbeitet:
Einige gute und hilfreiche Antworten hast ja schon erhalten. Ich hoffe, ich kann auch noch ein wenig beitragen.
Mein Ziel ist, vernünftiges Enduro zu fahren :)
Schönes Ziel! :daumen: Aber eigentlich ist es kein Ziel, sondern eine lebenslange Aufgabe. ;) Klar, irgendwann erreicht man ein 'vernünftiges' Level. Aber verbessern kann man sich immer, es ist ein steter Lernprozess. Das macht zum nicht unwesentlichen Teil auch den Reiz an der Sache aus. :)
Man ist also auf einem Trail (so 30-40 cm breit, wechselnde Böden, Wurzeln etc.) unterwegs. Nun soll man ja "laufen lassen". Das klappt bis zu einem gewissen Punkt ganz gut, dann kommt die Unsicherheit und ich verkrampfe. Diesen Punkt zu verschieben ist ganz klar Trainingsarbeit.
Trailfahren ist zu nem grossen Teil Kopfsache. Wenn du unsicher wirst und verkrampfst, bist du an dein mentales Limit gestossen. Aber du bist nicht gestürzt, also würde mehr gehen. Nun geht's um zwei Sachen:
Erstens die mentale Wohlfühlgrenze nach oben verschieben. Damit du das, was du eigentlich könntest, zu einem möglichst grossen Teil auch tatsächlich kannst. Viele, vor allem relativ ungeübte Biker stehen sich in erster Linie selber im Weg.
Zweitens deine Fahrtechnik an sich zu verbessern. Blicktechnik, Linienwahl, entspannte und aktive Fahrposition, usw.
Das alles ist - wie du richtig sagst - vor allem auch eine Übungssache.
Was mich hierzu interessiert: Muss ich mich auf eine Art, na nennen wir es "kontrollierten Kontrollverlust" einlassen? Ich meine damit: es gibt ja Situationen, da reagiert das Rad unerwartet, z.B. wenn man einen losen Stein gewisser Größe überfährt oder anderes.
Wenn du es so nennst, ja. Wenn du den losen Stein fixierst, wirst du garantiert Probleme damit bekommen. Beziehe erkannte Hindernisse in deine Fahrt mit ein. Aber fokussiere diese nicht zu sehr. Wenn du den Stein zu lange anschaust, fällst garantiert drüber oder erkennst zumindest die Wurzel dahinter zu spät. Dein Fokus ist dort wo du hinschaust und das sollte immer genügend weit voraus sein, abhängig von Tempo und Terrain. Was näher liegt, wird peripher wahrgenommen und so miteinbezogen.
Man kann natürlich so langsam fahren, dass man da keinerlei Gefahr geht, aber das ist ja nicht Sinn und Zweck, sondern eine möglichst hohe Geschwindigkeit.
Vorab, ich sehe eine möglichst hohe Geschwindigkeit nicht als Sinn und Zweck des Trailfahrens. Deine Aussage ist nicht richtig, wie andere schon schrieben, die meisten Hindernisse fahren sich mit einer gewissen angepassten Grundgeschwindigkeit einfacher als zu langsam. Man kann nicht nur zu schnell, man kann def. auch zu langsam. Verkrampfst du, bist du zu schnell. Verwackelst du, bist du zu langsam.
Ist es also so, wie man manchmal liest "lass das Vorderrad den Weg finden" (natürlich nicht in Rinnen hinein etc.), dabei hauptsächlich auf die Reaktionen des Fahrrads zu reagieren und den Lenker lediglich davon abzuhalten, selbstständig mit dem Vorderrad abrupte unerwünschte Richtungswechsel vorzunehmen? Und hierbei eben im Kopf den Weg su scannen und dennoch den o.g. "kontrollierten Kontrollverlust" hinzunehmen?
Man kann nicht sämtliche Bewegungen des Bikes voraussehen. Es ist Teil des Spiels, dass dieses auch mal rutscht, versetzt und sich eine etwas andere Linie als gedacht sucht. Meist nicht weiter schlimm, locker bleiben, sich leicht machen, mitgehen und oben bleiben. Kopf und Schultern sind dabei recht konsequent auf's Ziel gerichtet, während ich mit dem restlichen Körper mitgehe, abfedere, ausgleiche, drücke, ziehe, usw. Man kann das bewusst üben, mit der Zeit automatisiert man diesen aktiven Fahrstil.
Der nahende Herbst und Winter sind ideal um diesen 'kontrollierten Kontrollverlust' zu trainieren. Fahren im Schlechtwetter bildet. :) Nasse Wurzeln und Steine, glitschiger Untergrund, Schnee, usw., nirgends lernst du besser, trotz herumrutschendem Bike oben zu bleiben, locker zu bleiben, dich nicht beirren zu lassen und dennoch die Kontrolle zu behalten.
D.h., diese Wurzeln und ähnliches nehme ich sozusagen nur noch am Rande wahr, und rufe quasi eine Standard-Handlung ab, wenn genug Übung für solche Sachen verinnerlicht wurde?
Richtig. Wurzeln überspringen, Hindernisse abfedern, usw. Übertrieben dargestellt, dein Kopf und die Schultern werden an einer Schnur vorwärts gezogen, der Trail ist mit Hindernissen übersäht und bewegt sich auf und abwärts. Dein Körper ist die Feder, die ausgleicht, Hindernisse wegfedert, in Mulden reindrückt, abdrückt, das Bike über Hindernisse mitzieht, wieder reindrückt, usw. Viele Biker pflegen einen zu wenig aktiven Fahrstil und geraten daher auf flowigen Trails mit Hindernissen wesentlich früher an Grenzen.
Sobald der Trail nicht mehr schnurgerade verläuft, was er ja selten tut, oder auch wenn einen Hindernisse seitlich versetzen, kommt zu dieser vertikalen Komponente eine horizontale hinzu. Rutscher und Versetzer des Bikes kann man ausgleichen ohne mitgehen zu müssen, man drückt das Bike, oder man zieht es, usw.
Hierbei kann ein schneller, fahrtechnisch starker Vorfahrer sehr hilfreich sein. Du kannst dir Tricks, Techniken und Finessen abschauen. Dabei kannst du sehr viel und schneller lernen, als wenn du alles allein rausfinden musst.
Mach bloss den Fehler nicht, ihm nachfahren zu wollen, obwohl du es noch nicht drauf hast. Lass dich ziehen, aber übertreib's nicht.
Also nicht diese "Behaglichkeitsgrenze" in Minimalschritten überschreiten? Sondern gerade knapp an dieser Grenze bleiben.
Ich bin Anhänger der 'in-kleinen-Schritten-immer-näher-dem-persönlichen-Limit-entlang' Theorie. ;) Mit dieser Methode und genügend Übung kann man sein Limit nach und nach ziemlich weit steigern, ohne dabei unkalkulierbar unterwegs zu sein.
Das hat bei mir beim Biken und beim Klettern sehr gut funktioniert.
Nein, nein, mir geht es nicht darum, immer daran zu denken :) Ich habe eher gemerkt, dass ich blockiere, wenn ich die 100% Kontrolle behalten will und dann doch etwas geschieht, was nicht dem erwarteten entsprach.
Versuch nicht zu kontrollieren, versuch zu fahren. Bleib locker, bleib entspannt, sei vor allem aber aufmerksam. Lass es auf dich zukommen.
Wenn es für einen selber zu schnell wird, dann hat man keinen Spass. Man wird dann köperlich und geistig immer verkrampfter und der Sinn deines Hobbys ist verfehlt. Fahr dein Tempo, fahr regelmässig und du wirst von alleine immer schneller.
Das ist richtig. Fahr nicht schneller, als du denken kannst. Geht's dir zu schnell, kommst du nicht mehr nach, legt's dich früher oder später hin.
Meine Meinung wenn du merkst das du verkrampfst dann fahr langsamer.
Biken soll Spass machen, der Rest kommt von ganz alleine.
Lieber zuerst etwas piano angehen und dann nachlegen, wenn du merkst, dass du Reserven hast.

Und noch etwas Wichtiges zum Schluss: Mach keine Wissenschaft draus. Geh raus, fahre, übe, sammle Erfahrung und Sicherheit, vor allem aber, hab Spass daran! :daumen: :daumen: :daumen:

Gruss pat
 
Der Tacho in Fuß mal die Lenkerbreite in Zoll dividiert durch die Anzahl der Eichhörnchen, die dir über den Weg laufen, multipliziert mit der Erdanziehung. Probiers aus, du wirst überrascht sein!
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Lief heute leider mangels Eichhörnchen auf unlösbar hinaus, gibt es noch andere Berechnungsmöglichkeiten?
Nein, im Ernst, danke für deine Tipps, allen anderen natürlich auch.

Einige gute und hilfreiche Antworten hast ja schon erhalten. Ich hoffe, ich kann auch noch ein wenig beitragen...
Und noch etwas Wichtiges zum Schluss: Mach keine Wissenschaft draus. Geh raus, fahre, übe, sammle Erfahrung und Sicherheit, vor allem aber, hab Spass daran! :daumen: :daumen: :daumen:

Gruss pat

Ja, du konntest beitragen :daumen: Und keine Bange, ich möchte keine Wissenschaft daraus machen, genau das war ja die Intention meiner Frage ;) Aber mangels Erfahrung frage ich bei manchen Sachen eben lieber noch mal bei denen nach, die diese Erfahrungen schon sammeln durften...
 
Bei dem so viel empfohlenen Hardtail mit dem typisch hohen Sattel zum Lernen der Fahrtechnik, können Stöße über den Sattel im direkten Kontakt auf den Körper übertragen zu wunderschönen Abflügen über den Lenker führen (Hier zu sehen: Downhill 90 er Jahre - YouTube, oft noch mit starrer Gabel).
Sollte es nicht der erste Punkt in nem Fahrtechniktraining sein, dass man trainiert den Sattel ganz runter zu stellen? ;):D
Oder meinst du die oft viel zu groß verkauften Räder, bei denen der Sattel auf dem Oberrohr aufliegt?

Ein Fully mit ausreichend Federweg dämpft Stöße und beeinflusst den Schwerpunktsweg viel weniger.
Einem Anfänger Hardtail und Geschwindigkeit gleichzeitig zu empfehlen, kann zu dauerhaften Ängsten führen. :heul:
Das mit dem Schwerpunkt: Arg....
Es ist genau das Fully das bei den meisten Anfängern den Schwerpunkt total versaut. Arsch tief, Arme steif ist dann die Ansage...das hat mit Fahrtechnik nichts zu tun, das ist irgend eine Schleudertechnik. *Räusper* wenn du ein Bild davon haben willst was ich meine schau das DIMB Logo an...so fahren hier die meisten nen Trail runter *Räusper*
Ein Hardtail verhindert das effektiv, da brauchst alleine um die Stöße von hinten auszufedern ne halbwegs vernünftige Stellung des Körpers zum Rad.

Die Geschwindigkeit: Ich halte das was hier immer über Geschwindigkeit geredet wird für absoluten Unsinn. Der Kerle will Fahrtechnik erlernen, er will nicht lernen wie er unkontrolliert über schwierige Stellen drüber heizt in der Hoffnung das ihn das Drehmoment seiner Räder stabilisiert. Da sind wir wieder bei Arsch runter, Arme steif...

Meiner Meinung nach sollte man lernen so zu fahren das man eine schwierige Stelle auch langsam überfahren kann. Wenn ich auf nem Wurzel oder Steinfeld löcher habe durch die ich langsam nicht durchrollen kann, dann ist klar das ich etwas Geschwindigkeit brauche. Genau so viel das ich eben durch komme. Ansonsten bin ich der Meinung das ich lernen muss die Linie sauber anzupassen. Und da gehört es eben auch dazu eine Linie zu finden in der mein Rad unkontrolliert versetzt. Oder eben das Vorderrad sauber über Hindernisse drüber zu heben und nicht einfach Stoff zu geben um drüber zu nageln.

Vorab, ich sehe eine möglichst hohe Geschwindigkeit nicht als Sinn und Zweck des Trailfahrens. Deine Aussage ist nicht richtig, wie andere schon schrieben, die meisten Hindernisse fahren sich mit einer gewissen angepassten Grundgeschwindigkeit einfacher als zu langsam. Man kann nicht nur zu schnell, man kann def. auch zu langsam. Verkrampfst du, bist du zu schnell. Verwackelst du, bist du zu langsam.
Grundsätzlich guter Absatz. Nur der letzte Satz passt mir da nicht ganz. Wenn du verwackelst hast du entweder die Linie vergeigt, die zentrale Position verlassen oder einfach das Gleichgewicht verloren. Mit zu langsam hat das nichts zu tun. Die korrekte Reaktion wäre es mehr am Gleichgewicht zu arbeiten und die Stelle einfach nochmal zu probieren um die Linie besser zu treffen.

Man kann nicht sämtliche Bewegungen des Bikes voraussehen.
Beim zweiten, dritten mal schon. Und das ist genau das was einem die korrekte Haltung auf dem Rad lehrt. Irgendwann geht das aktive Beugen der Arme dann in Fleisch und Blut über und es führt zu der von dir angesprochenen aktiven Haltung auf dem Rad.

Und noch etwas Wichtiges zum Schluss: Mach keine Wissenschaft draus. Geh raus, fahre, übe, sammle Erfahrung und Sicherheit, vor allem aber, hab Spass daran! :daumen: :daumen: :daumen:
:daumen: Der beste Tipp in diesem Thread. Man sollte nicht "Geschwindigkeit" lernen, man sollte einfach "fahren" lernen und das machen was einem Spaß macht. Geschwindigkeit kommt von selber. Diskussionen über die Wohlfühlgrenze sind doch Unsinn, warum soll/muss ich mich auf dem Rad denn unwohl fühlen?
 
Bei dem so viel empfohlenen Hardtail mit dem typisch hohen Sattel zum Lernen der Fahrtechnik, können Stöße über den Sattel im direkten Kontakt auf den Körper übertragen zu wunderschönen Abflügen über den Lenker führen. ... Ein Fully mit ausreichend Federweg dämpft Stöße und beeinflusst den Schwerpunktsweg viel weniger.
Einem Anfänger Hardtail und Geschwindigkeit gleichzeitig zu empfehlen, kann zu dauerhaften Ängsten führen. :heul:
Häh, wer fährt nen Trail im Sitzen runter? Ich bin als Anfänger mit nem Hardtail gefahren bzw. angefangen und hab die Vorteile des ungefederten Hinterbaus kennengelernt, das Fehlverhalten einer fehlerhaften Fahrtechnik gibt der direkt aus und man kann daraus lernen. Aber man kann nicht alles mit einem Hardtail fahren, da sind auch Grenzen vorhanden, von daher habe ich auch ein Fully jetzt. Ich hab das übersteuernde Fahrverhalten am Hardtail immer geschätzt, eben vorne Haftung und hinten leicht, das mag ich. Ist beim Fully anders, du hast du mehr Bodenkontakt, aber wenns brenzlich wird, biste froh auf ne Erfahrung von vorher zurückzugreifen, der Grenzbereich ist da anders.

Mein Sattel am xc-Fully ist auch genauso hoch wie beim Hardtail. Mir geht auch mal das Vorderrad weg und auch hinten und dann läuft mir der Andrenalinstoss auch durch den Körper, die Grenzsituation bekommt man auch meistens hin, weil man vorher gefahren ist und sich nicht überschätzt hat. Fahren, fahren, fahren und sich nicht überschätzen ist das beste Mittel um auch anspruchsvolle Strecken zu meistern, das machste besser allein ohne Gruppenzwang und nimmst dir einen Fahrtechniktrainer, der nur für dich da ist.
 
Das sehe ich genau so. Man sollte so schnell fahren, daß es einem schnell vorkommt, und man sollte sinnvollerweise dabei auch einen gewissen Respekt spüren. Wenn aus dem Respekt Angst wird, dann ist man zu schnell. Punkt. Egal, wie schnell andere an derselben Stelle fahren! Ob das nun "objektiv" betrachtet wirklich schnell ist oder nicht, ist völlig egal! Wenn es Dir grenzwertig schnell vorkommt, ist doch alles in Ordnung. Schneller muß es nicht werden. Wird es zwar erfahrungsgemäß beinahe automatisch, wenn man viel fährt. Aber das ist Nebenwirkung, nicht Sinn des Mountainbikens.
 
... das ist ja nicht Sinn und Zweck, sondern eine möglichst hohe Geschwindigkeit.

Sicher nicht!

Ziel ist erstmal möglichst viel Spaß.

Geschwindigkeit zählt nur im Rennen. Bloß nichts übertreiben, einfach viel fahren, alles ausprobieren und immer innerhalb der eigenen Grenzen bleiben.

Einen Trail nicht mit maximalen Speed sondern auf Linie, auf Sprünge oder einfach so sauber wie möglich zu fahren macht viel mehr Sinn als bedingungsloses Glühen!
 
Sicher nicht!

Ziel ist erstmal möglichst viel Spaß.

Geschwindigkeit zählt nur im Rennen. Bloß nichts übertreiben, einfach viel fahren, alles ausprobieren und immer innerhalb der eigenen Grenzen bleiben.

Einen Trail nicht mit maximalen Speed sondern auf Linie, auf Sprünge oder einfach so sauber wie möglich zu fahren macht viel mehr Sinn als bedingungsloses Glühen!

Hmmm, da liegt wohl ein kleines Missverständnis aufgrund Doppeldeutigkeit vor. Mit "möglichst" meinte ich "innerhalb meiner Möglichkeiten", nicht die Möglichkeiten, die die Strecke hinsichtlich Geschwindigkeit auch dem versierten Fahrer gäbe.
 
Ich habe in meinen Kursen schon Grobmotoriker gehabt, die auch nach Jahren der Übung nicht wirklich gut wurden. Was nicht bedeutet, daß man nicht trotzdem Spaß haben kann, das ist wie bei der Musik. Und ich hatte Naturtalente, die schon am ersten Tag auf dem MTB besser waren. Die allermeisten befinden sich irgendwo dazwischen. Übung macht den Meister! Bei manchen halt mehr Übung, bei anderen weniger.
 
Hier wurden schon viele gute Tipps gegeben :) Vielleicht noch ein Tipp für den Winter: Auch verschneiten Trails bzw. Wegen kann man sich auch ganz gut an das Gefühl des kontrollierten Rutschens gewöhnen, sprich: Wenn man merkt, dass die Räder anfangen wegzurutschen in Kurvenlage, ist es ratsam nicht panisch und verkrampft zu reagieren, sondern das kontrollierte Rutschen zuzulassen. Auf losem Schotter macht einem der Kopf gerne zu Schaffen, da bleibt es bei vielen Bikern bei verkrampften Reaktionen!

Ride on,
Marc
 
Übung macht den Meister. :daumen: Da sind wir uns wohl alle einig. :)

Dazu noch ein Tipp: Auch wenn dein Ziel Enduro/Trailfahren ist, geh zwischendurch in den Park!
Natürlich nicht um auf ner krassen DH Piste, von hohen Drops oder zwischen grossen Doubles zu zerschellen. Aber in quasi jedem Park findet sich eine oder mehrere flowige Pisten, die insb. auch mit Enduros Spass machen. Da kannst du dann so richtig üben, deine Wohlfühlgrenze ertasten, Kilometer sammeln, Fahrsicherheit gewinnen und dich verbessern.

Ich war letzthin 2 Tage in Italien und hab seilbahnbasiert rund 16'000Hm runtergerissen. Auch wenn ich sonst kaum mehr Park und DH Race schon lange nicht mehr fahre... Shice, war das geil. :D
Klar, nicht ganz dasselbe, aber wenn ich mir ausrechne, wie viele Touren ich hätte fahren müssen, um gleich viel Übung/Fahrmeter bergab sammeln zu können... :rolleyes:

Irgendwie ist das vergleichbar mit Skitouren. Es gibt Leute, die fahren bloss Tour. Mit guter Kondition auf den Berg hoch um dann in erstaunlich vielen Fällen mit erschreckend mangelhafter Fahrtechnik im Powder irgendwie runterzurutschen. Auch da empfehle ich jedem pro Saison einige Tage Freeride vom Lift aus, da machst mehr Höhenmeter bergab als in ner ganzen Tourensaison. Wer trotzdem nicht powdern lernt, ist dann halt ein hoffnungsloser Fall. :lol:

Gruss pat
 
Wurde ja fast alles wichtige gesagt, vA die Beiträge von thomas und pat sind gut. Meiner Erfahrung nach wichtige Dinge, auch wennse teils schonmal gesagt wurden:

- Eine gute Balance in allen Lebenslagen kann einen häufig noch vor nem Sturz bewahren. Auch mal das Balancieren mit höherstehendem Hinter-/Vorderrad üben, wenns in der ebene sitzt.
- Blickführung immer bewusst trainieren, gerade in Kurven. Allgemein, wenn man merkt, dass eine Sektion "safe" ist oder man aufgrund des Tempos darin eh nichtmehr reagieren kann, Blick hinter die Sektion bzw. auf die nächste Sektion richten. Wenn man schon ziemlich sicher ist kann man das mit abgeklebten Goggels ganz gut traineren. Das Sichtfeld soweit abkleben, dass nurnoch nen kleiner Bereich übrig ist und man bei höheren Geschwindigkeiten nach vorne blicken muss. Aber vorsicht, dabei sollte man am anfang deutlich unter seinem pers. Limit unterwegs sein.
- Bei hohen Geschwindigkeiten keine direkte Linie mehr suchen, sondern nurnoch nen Korridor von ca. 10 - 60 cm breite (je nach Geschwindigkeit). Man sollte dann nurnoch den Verlauf dieses Korridors und einzelne Hindernisse wahrnehmen. Der ganze Kleinkram (das können durchaus dann auch 25-30cm Steine, oder "furchterregende" Wurzelteppiche sein) interessiert dann nichtmehr. Man hält die Linie in dem Korridor (wo da entscheidet das Bike, locker sein!) und reagiert nurnoch auf Hindernisse die aktives Handeln (überspringen, ausweichen) erfordern.
- Locker sein, locker sein, locker sein. Selbst wenns grob wird fängt sich das Bike häufig noch, selbst wenns massiv verschlagen wird, solang man locker ist. (sieht man hier z.B. [nomedia="http://www.youtube.com/watch?v=vK5DfLtafWc"]Dario Jasper Jauch - Der Edit - YouTube[/nomedia] bei 11:32 schön).
- Mastering Mountainbike Skills von Brian Lopes ist echt ein verdammt gutes Buch.
- Häufig auch mal im Bikepark fahren, hier kann man einzelne Strecken super gut immer wieder fahren und sich dann halt auf einzelne passagen konzentrieren.
- Ich habs Fahren auf nem Hardtail mit 80mm Federweg und Sattel oben gelernt. Ich würds heute anders machen ;). Hardtailfahren macht Spaß, aber wer nicht des Hardtail-fahrens wegen Hardtail fahren will kann ruhig von Anfang an Fully fahren.
- Reflektiert fahren. Wenn was schiefgeht, oder man etwas nicht schafft: Drüber nachdenken woran es liegt und speziell an der Fertigkeit arbeiten.

grüße,
Jan
 
Zuletzt bearbeitet:
Natürlich. Es war ja auch nur ein Beispiel für ne Methode die Blickführung zu trainieren. Brauch man hier jetzt nicht im Detail zu diskutieren, sind gerade so schön on-topic :).
 
Ich komme mit Eis, Schnee, Schlamm und Lehm klar und rutsche da gerne rum, aber frischgeschotterte Böden hasse ich, sowas sollte man verbieten. :D

Dito, vorallem bei Rennen (trotz das ich mittlerweile ganz gut in Übung bin, ich hass es trotzdem)...

Auf einer Tour (lange vorm Fahrtechniktraining, Bike neu, jung und unerfahren:lol:) hats mich mal auf so einem geschotterten Boden hingelegt, nicht rechtzeitig aus den Klickies gekommen und in Zeitlupe hats mich dann hingelegt.
 
Aloha.

Kurz mal was zur Blicktechnik, bzw. wie weit man vorausschauen muß/sollte, was auch immer.
Ich kann da nicht direkt vom Biken berichten, aber vom Motorradfahren her. Da machen einige auch eine Wissenschaft draus. Je nach Geschwindigkeit bis da und da, bei diesen Verhältnissen aber nur bis da,...... alles Quatsch. Das ist individuell verschieden, und kommt mit der Zeit, also der Erfahrung und Gewöhnung, von selbst. Klar sein sollte halt nur; wo Du hinschaust, da fährst Du auch hin. Und beim Motorradfahren ist es so, daß wenn Du krampfhaft in eine Richtung schaust, Deinen Nacken steif machst,.... Du auch "steif" fährst. Wenn man vorrangig versucht, möglichst smooth (gibt einfach keinen deutschen Begriff, der das so treffend beschreibt) zu fahren, gibt einem das Selbstvertrauen. Und je smoother es wird, umso höher wird das Vertrauen, und automatisch steigt die Geschwindigkeit.
Und dann hab ich damals noch in einem Buch gelesen, daß man nicht alles bewußt ansehen muß. Du guckst beim Fahren geradeaus, peilst den Kurvenscheitel an, an der Seitenstraße von links bewegt sich etwas, rechts ist ein Straßenschild,... nicht bewußt hinsehen. Das kann man, ohne die Augen oder gar den Kopf zu bewegen, am Randbereich des Sehfeldes überwachen. Für diese Zwecke reicht das. Ich muß mal gucken, ob ich das Buch noch irgendwo habe, wie genau sich diese Technik nennt. Das hat mich damals die meiste Überwindung gekostet, nicht ständig nach allem möglichen zu gucken; hier ein Gullydeckel in der Straße, da kommt ein Trecker auf dem Feldweg von links auf die Straße zu, und und und.
Das hat mir auf dem Motorrad damals innerhalb von nur zwei Wochen bewußtem Training so viel mehr an Sicherheit gebracht, daß meine Fahrtechnik sich innerhalb von einem Monat mehr verbessert hat, als in der gesamten Saison des Vorjahres.

Und ich denke beim Biken wird es sein wie beim Mopped; Perfektion erreicht man nie. Und je besser man wird, umso mehr Spaß hat man. Gibt ja genug andere Hobbys, die langweilig werden, wenn man besser wird.
 
Kommt ja auch aufs eigene Sichtfeld an.

Ich hab öfter den Test für Räumliches Sehen gemacht und überdurchschnittlich gut abgeschnitten.
Bedeutet also das ich wenn ich gerade aus auf einen Punkt schaue mehr rundherum wahrnehme wie andere.
Ich hatte Freunde die mit mir zum Test waren die hatten im Vergleich zu mir nen richtigen Tunnelblick. Deshalb durften einige auch keinen LKW FS machen.

Alleine daran sieht man ja das das ganze von einem zum anderen sehr unterschiedlich sein kann.
Genauso kann ich bei schnellem Auto oder Motorrad fahren sagen das ich keinen Tunnelblick bekomme wie andere es scheinbar haben.
Klar ist je schneller man ist desto weniger wird von dem direkt neben einem wahrgenommen, das ist aber normal.
Bei knappen 300km/h ist halt nixmehr mit warhnehmung rechts und links.
 
@Apnea: du meinst bestimmt "peripheres Sehen". Nicht nur beim Mopped fahren, auch z.b. beim Jonglieren ist das der Schlüssel zum Erfolg. Nicht jedem Ball mit den Augen folgen, sondern geradeaus schauen und das Drumherum eher nebenbei erfassen. Gerade beim Jonglieren kann man Zuschauer total verwirren, wenn man ihnen in die Augen schaut und trotzdem weiter die Bälle fängt.

Dabei sollte man sich aber immer bewusst sein, dass der Bereich des scharfen Sehens sehr klein ist. Die peripher wahrgenommenen Dinge sind unscharf, was wir dank einer Meisterleistung unseres Gehirns nicht bewusst merken. Das Gehirn korrigiert die Unschärfe heraus, indem es bekannte Bilder "einblendet". Und je mehr wir uns auf den scharfen Spot konzentrieren, um so weniger nehmen wir die Geschehnisse am Rand bewusst wahr. Es gibt da dieses berühmte Testvideo, in dem ein Mann mit einem Affenkostüm herum läuft, den man aber nicht wahrnimmt, weil man sich gerade auf etwas anderes konzentrieren soll. Magiere leben von diesem Effekt...

Beim Biken hat das zur Folge, dass man eben nicht mehr viel mitbekommt, sobald man sich auf einen einzelnen Stein fixiert. Also sollte man auch mental "laufen lassen".
 
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