Schwungradeffekt

onkel

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Gibt es eigentlich irgendwelche zuverlässigen Aussagen dazu, inwieweit der "Schwungrad-Effekt" an den rotierenden Massen in ebenem Gelände einen Vorteil gegenüber leichtem Material bringt?
 
Maximal die Tatsache, daß bei Bahnrennen das Gewicht nur eine sehr untergeordnete Rolle spielt. Auf der Straße wird Dir der Schwungrad-Effekt nur dann zu Hilfe kommen, wenn Du nicht beschleunigen mußt und die Strecke lang genug ist. Diesen Einsatzzweck sehe ich aber maximal bei flachen Einzelzeitfahren.

E.
 
onkel schrieb:
Aber Zahlen hast Du auch nicht, oder?

der nachteil einer größeren masse beim beschleunigen wurde schon mal quantifiziert: *klick*
ergebnis: ein unterschied von 100 g macht pro laufrad nullkommanochwas watt aus bei einer beschleunigung von 0 auf 25 km/h in 8 s.

und angesichts der tatsache, dass beschleunigen aufwendiger ist als einen zustand aufrechtzuerhalten, würde ich mal behaupten, dass der "effekt" in der realität nicht existiert.
 
der nachteil einer größeren masse beim beschleunigen wurde schon mal quantifiziert: *klick*
ergebnis: ein unterschied von 100 g macht pro laufrad nullkommanochwas watt aus bei einer beschleunigung von 0 auf 25 km/h in 8 s.

und angesichts der tatsache, dass beschleunigen aufwendiger ist als einen zustand aufrechtzuerhalten, würde ich mal behaupten, dass der "effekt" in der realität nicht existiert.

Es ist doch aber entscheidend, wo am Laufrad diese 100 Gramm Differenz sind. J=m*r^2
Das Gewicht der Naben ist so gesehen erstmal fast egal, während das Gewicht des Mantels große Unterschiede hervorruft.

Abgesehen davon ist es - gleiche Leistung vorausgesetzt - von Vorteil, wenn ich meine Geschwindigkeit früher erreiche, hinterher wird eh gebremst und die Rotationsenergie ist verloren.
 
Es ist doch aber entscheidend, wo am Laufrad diese 100 Gramm Differenz sind. J=m*r^2
Das Gewicht der Naben ist so gesehen erstmal fast egal, während das Gewicht des Mantels große Unterschiede hervorruft.
eben nicht: schau dir den verlinkten thread an oder rechne selbst aus, wieviel watt das ausmacht:

damit wir mal ne zahl haben, hab ich's einfach mit 0 bis 25km/h in 8sec überschlagen.
es sind 0,25watt (rechenfehler vorbehalten)
d.h. du musst obwohl die bikes gleich schwer sind (die lrs natürlich auch), bei dem mit den zu den naben verschobenen 100g, beim beschleunigen von 0 auf 25km/h in 8sec ca. 0,5watt weniger leisten... das sind etwa 0,2% von dem was du bei dieser 8sec beschleunigung aufwenden musst

so, und damit wir nun endlich zum gesuchten quadrat zurück kommen:
wenn du das gewicht von der mitte nur bis auf den halben radius verschiebst, dann sind es nicht 0,125watt (die hälfte) pro rad sondern nur 0,0625watt also ein viertel.... na, nach was schaut das aus
 
Hmmm, vielen Dank. Dann ist wohl das "satte" Gefühl, dass beim Fahren mit schweren Hochprofilfelgen entsteht alleine auf die stabilisierenden kreiselkräfte zurückzuführen und ein Vorteil in der Ebene besteht ggü gleich aufgabuten Carbonfelgen nicht...
 
ich sag's ja nicht gern, abe quantitativ haben die kreiselkräfte auch keinen großen einfluss auf die stabilität des gesamtsystems.
a015.gif
 
Es wurden schon Versuche gemacht, wobei zu beweisen war daß an sich schwerere Scheibenräder Ihren Gewichtsnachteil durch einen aerodynamischen Effekt ausgleichen bzw. durch diesen Effekt ab einer Geschwindigkeit xy sogar Vorteile bringen.
Diese Quelle hab ich grad nicht Griffbereit, aber in "Das große Rennrad-Handbuch" von Thomas/Searle/Smith ist eine Tabelle von ver. Laufrädern bei unterschiedlichen Windanströmrichtungen. Das Modell von HED erzeugt da laut Tabelle bei einer Geschwindigkeit von 49km/h und einem Winkel von 15° Windanströmung minimalen Vortrieb.
Aber ich bezweifle das solche Effekte bei "nur" Hochschulterfelgen und "Normal"Geschwindikeiten auftreten.

Geil ist wenn die Teile so sirren, als ob Sie die Luft zerschneiden. Daß ist volles Ohren-Doping und macht wohl den größten Vorteil aus.
 
Aerodynalische Felgen bringen schon einen deutlichen Effekt, dazu gibt es ja hinlänglich Literatur. Aber das meinte ich gar nicht. Ich meinte, ob die Masse selbst Vorteile hinsichtlich des Haltens der Geschwindigkeit bringt... Habe ich mir aber nun beantworten lassen.
 
ich sag's ja nicht gern, abe quantitativ haben die kreiselkräfte auch keinen großen einfluss auf die stabilität des gesamtsystems.
a015.gif

Mein Winterlaufradsatz wiegt ~0,5kg mehr als der Sommerlaufradsatz. Das reicht aus, um auch bei niedrigen Geschwindigkeiten sicher freihändig fahren zu können. Als ich jetzt das erste Mal wieder mit den Sommerrädern unterwegs war, hätte es mich beinahe abgelegt. Auch die Seitenwindanfälligkeit ist wesentlich höher.

Noch viel extremer merkt man die Abhängigkeit des Massenträgheitsmoments auf die Systemstabilität auf der freien Rolle. ;)
 
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