Selbstbauprojekte CAD, CNC und so weiter...

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Re: Selbstbauprojekte CAD, CNC und so weiter...
Hallo, kann mir jemand 2 Hülsen 15mm auf 20mm drehen? Ich habe 2 Laufräder mit 20x110mm Steckachse und möchte die gerne in meiner neuen Boost-Gabel mit 15x110mm Achse fahren. Leider scheint es noch keine fertige Lösung zu kaufen zu geben.
Alles weitere gerne per PN.
 
Da es hier so lange ruhig ist, dachte ich mir, ich leiste als sonst stiller Mitleser mal einen Beitrag:



(Die Bilder wollte ich eigentlich mit der DSLR machen, leider hab ich das Standard-Objektiv verlegt, aber ich denke, man kriegt einen ganz guten Eindruck.)

Hab ich demletzt mal gefräst, ist auf einer selbst gebauten 3-Achs Cnc-Fräse entstanden. Leider hab ich mangels Entgratfräser noch keine Fase anbringen können. War letztllich eigentlich auch nur als Probelauf gedacht, um zu sehen, ob alles klappt, wie ich mir das vorstelle. Einige der Taschen sind per Trochoidverfahren (oder Wirbelfräsen) gefräst worden, hätte ich mir eigentlich auch sparen können, da das 7075 doch ziemlich hart ist und nicht zum Schmieren neigt.

Um mir Laufzeit und Umspannen zu sparen, hab ich die Kettenblätter danach nochmal auf die Drehbank gespannt und bin mit dem Exzenterschleifer schräg über die Zähne gefahren, hat erstaunlich gut geklappt. Die Zähne rasten sauber ein und halten die Kette zuverlässig, das konnte ich sogar schon im Park testen. (Bremswellen ftw...)

Bei Verbesserungsvorschlägen nehme ich gern konstruktive Kritik an, bin aber Autodidakt, darauf bitte Rücksicht nehmen ;-)
 
jo. sone fräse habe ich auf der modell hobby un spiel gesehen, aber nich auf nem messestand sondern aufner werkbank bei den verbrennern. war vlei 40x40cm gross das ganze, sehr geil.
 
Naja, meine ist ein wenig größer geraten, hihi.



-Portalbauweise, Verfahrwege 1350x880x175 (X,Y,Z); damit kann man dann auch mal Möbelteile fräsen.
-Spindelmotor China-3KW; wassergekühlt (nicht wundern, Schläuche sind grad ab weil ich da einen Agb nachrüsten will.)
-Antriebsspindeln kugelumlauf 16x5mm (empfinde ich als ausreichend; X hat 2)
-Kugelumlauflinearführungsschienen (tolles Wort!)

und dann hab ich noch son Gehäuse drum gebaut, damit die Späne nicht durch die Gegend fliegen. Ist leider trotzdem ein wenig inkontinent. Da werd ich noch nachbessern müssen.
Ein paar Dinge will ich noch verbessern oder ändern, so ist das bei Projekten dieser Art, sie sind nie "fertig".
 
claw-machine-arduino.jpg

 
Über das Programm Mach3, ist zwar ein wenig komplex aufgebaut, aber wenn man sich erstmal dran gewöhnt hat, klappt das wunderbar.
Das Programm ist außerdem äußerst mächtig, es kann beispielsweise den Höhenversatz auf der Spannplatte sowie Spindelspiel und ähnliches kompensieren. Man markt richtig, dass der Programmierer selbst mit dem Programm arbeitet.

Physisch funktioniert das über ein sog. Breakoutboard, also eine Interfaceplatine, die am Druckeranschluss befestigt wird. (da musste ich mir eine PCI-Karte besorgen, weil die neueren PCs alle keinen mehr haben. Es gibt auch solche Boards mit Ethernetinterface, die sind wohl etwas besser als die Druckportlösung, dafür i.d.R. auch teurer.

Ich benutze btw 11.5Nm Chinamotoren mit Leadshine Endstufen. Meine Erfahrung bisher hat gezeigt, dass die Endstufen großen Einfluss auf die Präzision und Verfahrgeschwindigkeiten haben.
 
Klasse Projekt!!

Mich würde interessieren, ob sich der Selbstbau für Dich gelohnt hat bzw wie oft das Ding rennt und was Du darauf schon so alles gemacht hast... Gibts da so nen "Best of" von Dir??
 
Kannst du in Mach3 dann direkt gcodes einlesen?

Jawoll, also wenn die CAM klassischen g-code ausspuckt, dann kann Mach3 das auch interpretieren.

Klasse Projekt!!

Mich würde interessieren, ob sich der Selbstbau für Dich gelohnt hat bzw wie oft das Ding rennt und was Du darauf schon so alles gemacht hast... Gibts da so nen "Best of" von Dir??

Ehrlich gesagt hab ich noch nicht sonderlich viel damit gemacht, hab fast ausschließlich Holz "zerspant". Ein paar Platten in Kontur gebracht, weil man das händisch entweder nur schlecht, oder mangels Erfahrung mit der Stichsäge nur unzureichend präzise hinbekommt, daher gibts da zurzeit noch keine Sammlung. Ich denke aber, dass das im Laufe der Zeit kommen wird, ein paar Projekte habe ich da nämlich schon im Auge, die werden dann selbstverständlich auch hier gepostet.

Naja, ein kleines Teil durfte ich schon fräsen, das war ein kleiner Siegelstempel für meine Schwester. Fräserdurchmesser 0.3mm; das war ein Abenteuer. hat letztlich aber geklappt. Da muss ich sie aber erstmal fragen, ob ich das hier posten darf. (weil ihr Design)

Zu guter Letzt, ob sich die Sache gelohnt hat: Finanziell natürlich nicht (weiß auch nicht, obs sich jemals rentieren wird); denn so ein Spielzeug ist wirklich alles andere als billig. Aber man kann solche Erfahrungen ja nicht nur rein empirisch sehen. Und was das angeht, bin ich auf jeden Fall auf meine Kosten gekommen. Es hat tierisch Spaß gemacht, den Fortschritt beim Aufbau zu sehen und manchmal war man tierisch enttäuscht, wenn etwas nicht so geklappt hat, wie man sich das gedacht hat. Letzten Endes kann ich aber jedem, der mit dem Gedanken spielt nur raten, es einfach mal anzugehen.
 
Nur als Denkanstoß: Viele benutzen auch Arduino oder Raspberry Pi als Entwicklungsplattform, da sparst du dir den externen Rechner und evtl den Monitor, das war für meinen Geschmack aber aufgrund mangelnder Programmierkenntnisse keine Alternative.
Auch weiß ich nicht, ob dabei wegen der zwangsläufig geringeren Prozessorleistung Abstriche in Sachen Geschwindigkeit o.Ä. in Kauf genommen werden müssen.
Falls das bei dir nicht relevant ist, lohnt es sich vielleicht, sich die Sache mal anzuschauen.
 
Ich kenne schon einen Treiber für arduino, Leider ist der vermutlich zu schwach für die Motoren. Was empfiehlst du als minimales Drehmoment für die Motoren?
 
Das ist eine der Kernfragen bei der Auslegung. Und die Antwort hängt von vielen Faktoren ab. Gewicht, Spindelsteigung, angepeilte Geschwindigkeit, Zustellung, zu zerspanender Werkstoff etc.
Ich habe vor einiger Zeit mal in einem Blog eines Selberbauers mal gelesen, dass man (bei 5mm Spindelsteigung) für durchschnittliche Fräsbelastung etwa 1Nm pro 10kg bewegte Masse einplanen sollte.
Dabei sollte auch bedacht werden, dass große (und damit schwere Motoren mit viel Drehmoment) ihre höchste Leistung bei niedrigen Drehzahlen erbringen. Mir war von vorneherein klar, dass ich eine schwere, möglichst steife Konstruktion haben wollte, deswegen muss ich aber auch Abstriche in der Eilganggeschwindigkeit machen.

Du siehst, ich kann dir da keine Pauschale Antwort geben. Möchtest du eine schnelle, leichte Maschine; oder doch eine schwere, langsame? Falls es eine stabile und gleichzeitig schnelle werden soll, kannst du dich auf gesalzene Preise einstellen, denn meines Wissens gibts es da keine andere Möglichkeit, als zu Servomotoren zu greifen.
 
Danke für die Antwort. Noch steht die Spindelsteigung nicht fest. Aber dass mit dem 1 Nm für 10kg klingt einleuchtend
 
Hui...
Hab das grade meinem Vater gezeigt, der in den 80ern bei MAHO die 432 und 532 Phillips Steuerungen mitentwickelt hat.
Als alter Schwabe hat er "Heidanei" gesagt, was schon ein ziemliches Lob ist ;)
 
Das Lob nehme ich gern an, vielen Dank dafür!

Mal eine Frage an die Zerspaner hier: Kann ich eine Bohrstange von der Drehbank als eine Art Schlagzahnfräser verwenden? Ich dachte da ans Planfräsen von größeren Flächen mit geringer Zustellung, oder wird mir da die Unwucht einen Strich durch die Rechnung machen? Meine HF-Spindel hat einen Drehzahlbereich von 6000-24000, wobei ich zwar noch ein wenig drunter gehen könnte, aber dann auch viel Drehmoment verliere - würde ich lieber vermeiden. Was denkt ihr?
 
Bohrstange geht natürlich aber die Drehzahl ist viel zu hoch mit >6000 u/min.
 
Ja, das hatte ich mir gedacht. Auch von der Schnittgeschwindigkeit wäre ich da nicht ansatzweise herangekommen. Ich hatte schon mit dem Gedanken gespielt mir eine Untersetzung zu bauen, allerdings zerspane ich das meiste dann doch mit höheren Drehzahlen, daher bleibt es vermutlich auch beim Gedanken.
 
Sehr geiles Projekt!
Ich überlege seit einiger Zeit, ob ich mich auch mal an sowas trauen soll. Darf ich mal ganz direkt fragen wie groß das finanzielle Risiko ist?
 
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