Shimano XTR 9120 Druckpunkt wandert zum Lenker

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Hallo!

Seit kurzem bemerkte ich, dass sich der Bremshebel meiner XTR 9120 Vorderbremse nach mehrmalig schnellen Hebelbetätigungen, fast bis zum Lenker drücken lässt. Seit zwei Jahren problemlos unterwegs gewesen und jetzt ganz plötzlich beim Fahren (ca. 25°C Außentemperatur) ist dieses unangenehme Phänomen aufgetreten. Wenn ich den Hebel aber wieder loslasse und wieder eindrücke, ist der Druckpunkt wieder da wo er sein sollte. Wenn ich den Hebel nur einmal oder mehrmals langsam hintereinander betätige ist der Druckpunkt konstant.

Es ist auch nicht so als ob zu wenig Öl drinnen wäre, was mir früher schon mal passiert ist wenn die Beläge fast zur Gänze verschlissen waren und der Druckpunkt mal komplett in die Lehre gegangen ist. In diesem Fall, wieder Öl nachgefüllt und es war wieder OK.

Mir ist das sogenannte Aufpumpen der Bremse bei kalten Temperaturen auch bekannt, aber diese vorher beschriebene Problematik äußert sich ganz anders und eben nur an der Vorderbremse.

Beläge haben noch ca. 80% Fleisch und die Scheibe ist eine fast neue RT86.
Ich habe jetzt mehrmals entlüftet, von unten nach oben und umgekehrt, freestroke Schraube rein raus usw. aber kein Unterschied. Es ändert sich auch nichts wenn die Bremse warm oder auf Zimmertemperatur ist. Die vier Nehmerkolben in der Zange habe ich auch gereinigt und geölt - waren und sind alle geschmeidig. Drucktest mit Kabelbinder am Lenker auch bestanden.

Ich vermute das Problem liegt am Geberkolben oder der Primärdichtung die sich irgendwie verformt hat. An der Hebelmechanik könnte es auch liegen.

Kennt jemand von Euch dieses Problem bzw. hat es schon mal erfolgreich gelöst?

Danke im Voraus und Grüße,

Mikko
 
Danke erst einmal für Eure Antworten!
Habe jetzt einen neuen Bremshebel bestellt und werde nochmals nach dem Einbau berichten.

Ich tippe auch auf die Primärdichtung.

Anscheinend ist die nur unter Druck vollkommen dicht. Durch das schnelle stakkato Betätigen des Hebels bis kurz vor dem eigentlichen Druckpunkt fließt etwas Öl von der Hochdruckseite daran vorbei und so verschiebt sich der Druckpunkt beim letztendlichen Durchdrückens um genau dieses Volumen nach hinten welcher aber dennoch in dieser verschobenen Position hart ist,..... weil die Primärdichtung eben unter Druck dann wieder abdichtet.
 
Es ist verhext. Neuen Hebel eingebaut/entlüftet und immer noch der gleiche Problematik. Jetzt habe ich mir gerade einen neuen - fertig entlüfteten Sattel zugelegt- und wieder dasselbe wie schon im ersten Post beschrieben.

Es kann sich doch nur um irgendwelche Luftblasen im Hebel handeln die ich bis jetzt durch meine Methoden nicht heraus bekommen habe.

Vielleicht ist dies aber auch normal und hängt mit dem berühmten Aufpumpen des Hebels bei kälteren Temperaturen zusammen. Evtl. kennt jemand von Euch mit einer XTR 9120 dieses Verhalten.?
 
Zuletzt bearbeitet:
Soeben habe ich den Effekt erkannt: Mit angeschraubten Einfüllbehälter beobachtete ich dass bei schnellen hintereinander folgenden Hebelbetätigungen der Flüssigkeitsstand um mehrere Millimeter ansteigt sobald der Druckpunkt zum Lenker hin gewandert ist.

Der Geberzylinder pumpt das Öl lieber in den Ausgleichsbehälter als in den Sattel. Dieser Effekt wird minimiert wenn das System überfüllt ist und die freestroke Schraube reingedreht ist wenn der Kolben näher an der Schnüffelbohrung liegt.
 
Soeben habe ich den Effekt erkannt: Mit angeschraubten Einfüllbehälter beobachtete ich dass bei schnellen hintereinander folgenden Hebelbetätigungen der Flüssigkeitsstand um mehrere Millimeter ansteigt sobald der Druckpunkt zum Lenker hin gewandert ist.

Der Geberzylinder pumpt das Öl lieber in den Ausgleichsbehälter als in den Sattel. Dieser Effekt wird minimiert wenn das System überfüllt ist und die freestroke Schraube reingedreht ist wenn der Kolben näher an der Schnüffelbohrung liegt.
Hallo. Hast du nun noch dieses Problem oder hast du es gelöst. Wenn ja wie? Habe nämlich das selbe Problem :(
 
Hallo. Hast du nun noch dieses Problem oder hast du es gelöst. Wenn ja wie? Habe nämlich das selbe Problem :(
Ich habe das Problem bis jetzt nicht lösen können. Wie gesagt: sogar mit neuem Hebel + Sattel ( zwei Jahre jüngere Version). Es tritt nur auf der Vorderbremse (kurze Leitung), verstärkt bei höheren Temperaturen auf.

Auf der anderen Seite, wenn die Temperaturen sowie jetzt, kühler werden, stabilisiert sich der der Druckpunkt wieder aber dafür beginnt sich die hintere Bremse (lange Leitung) leicht aufzupumpen.

Ich denke die neue Generation der Shimano Bremsen ist konstruktiv in Abhängigkeit der verwendeten Bremsflüssigkeit und der Bremsleitungslänge/Durchmesser auf ein bestimmtes Temperaturfenster konzipiert in dem es "normal" funktionieren sollte.
Meine vordere und hintere Bremse haben im Durchschnitt den stabilsten Druckpunkt zwischen 15 und 25 Grad Celsius.

Trotzdem fahre ich diese Bremsen immer noch. Die Symptome sind geblieben aber es ist kein Problem mehr für mich. :troll:
 
Klingt als wäre immer noch eine Luftblase im Geberzylinder.
Kriegt man nach meiner Erfahrung mit dem Shimano-Trichter nicht raus.

Was bei mir hilft ist mit einer Spritze am Geber leichten Unterdruck zu erzeugen (Bremssattel wird dabei nicht angefasst!)
Magura nennt das „Schnellentlüften“. Es gibt gute Videos dazu auf youtube.
 
Achso.... noch etwas: Ich bin auch von 180mm auf 203mm Scheiben umgestiegen. Dies hatte zur Folge, dass ich nicht mehr so heftig an den Bremshebeln ziehen musste :daumen: und somit die Probleme auch seltener auftraten.
 
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