°°Sind die Adonisröschen noch in der Erde?°°
Teil 2 von 2
Was bisher geschah: Titzy und iche, von Erkner über Trebus, über trockene und Schnee-Schlamm-gemixte Wege. Steinkistengrab und nun in Tempelberg. Nur noch zwei Seen, fünf Dörfer und circa zwei Feldüberfahrten - dann haben wir unser Ziel erreicht.
Auf unserem Weg von Tempelberg nach Heinersdorf kamen wir an einer Kuhweide vorbei. Und was machten die Kühe? Nahmen die Hufe in die Hand und rannten förmlich mit uns mit, hinter uns her! So ne Kuh ist ja nicht gerade klein und so oft rennen sieht man die auch nicht.
"Mal sehen, was passiert, wenn ich stehen bleibe", meinte ich. Blieben die natürlich auch stehen. Und kamen so nah wie möglich an den Zaun ran. "Na, willste gestreichelt werden?"
Du hast aber ne ganz doll schleimige Schnauze! Ui-ui-ui!
Es kam zu einem regelrechten Kuhauflauf, jede wollte ihre Nase mal an uns ran halten.

Vielleicht ja auch Frühlingsgefühle?
Kuhauflauf.
Bis alle Wiederkäuer der Weide mitbekommen hatten, dass der heutige Höhepunkt des Tages gerade auf der Tagesordnung stand, nahmen wir lieber unsere Stollen in die Hand und machten uns auf und davon zum Großen Heinersdorfer See.
Bevor wir den See erreichten, gab es schon wieder Getier: Ein Tiergehege! Mit Hängebauchschweinen, Pipapofasanen, Alpakas, balzenden Wellensittichen:
Das war so süß: der Wellensittich hüpft aus dem Verschlag zur "Tür", guckt, sieht das Wachtelhuhn (oder was auch immer das ist) und - hüpft auf den Rücken und bleibt da sitzen und turtelt in seiner australischen Art mit dem Volieren-Mitbewohner.
Ok, noch ein letztes Streicheltier: Der Chewbacca-Esel. Der schwerste Esel der Welt!
Ach nee, wenn man auf die andere Seite seines eingezäunten Reviers schaut, steht: Achtung, ich beiße! Doch nichts mit streicheln... Und da steht noch ein Schild: Badestrand 740 m. Na ab hin da!
"Chewbacca-Esel"
Badestrand Großer Heinersdorfer See
Weiter ging es zum Krummen See. Wir sind teilweise hin gelaufen, teilweise haben wir die erste Spur im Schnee gezogen.
Ich hoffe, man sieht es so halbwegs: nördliches Ufer schneefrei, südliches Ufer noch herrlich weiß.
Weiter nach Marxdorf, wo es eine Likörerei gibt (leider waren wir nichts Süffiges austesten

): Weidenkätzchen!! Gabs zwar auch schon Mitte Februar zu sehen, sind aber immer noch flauschig.
Titzy hat mittlerweile auch die Jacke ablegen müssen und sich schon "gefreut", keine kurzen Klamotten dabei zu haben.
Dann waren wir in Lietzen Nord. Dort gibt es eine Komturei:
Komturei Lietzen
Komturei Lietzen - hier steht ne ganze Kirche!
Komturei Lietzen - Stallruine
Dies ist "der letzte noch erkennbare Rittersitz des ehemaligen Templerordens, später des Johanniterordens Brandenburg." 1944 "wurde der Gesamtbesitz aufgrund der Beteiligung an dem Attentat des 20. Juli der Familie Hardenberg durch die Nationalsozialisten beschlagnahmt."
Mittlerweile wohnt die Familie Hardenberg hier wieder.
Und wir mussten ab hier eigentlich nur noch übers Feld und sollten dann endlich da sein:
Hm, ja, genau: "nur noch". Selbst die PKW-Fahrer drehten hier bis zuletzt wieder um. Und selbst die letzten Reste der mutmaßlich enormen Schneeverwehungen ließen unsere Durchschnittsgewschwindigkeit enorm sinken.
So viel Schnee und mir wurde ganz warm ums Herz.
Und immer schön durch die Pfützen. Ist noch der Weg des geringsten Übels. Hoffentlich gleich da! Mallnow schon fast zu sehen!
Jaaa, angekommen!!:
Allein das kein Kuchen an der Straße angeboten wurde, ließ darauf schließen, dass noch keine Blüten zu sehen sind... Also kein Kuchen, keine gelben Tupfen. Aber angenehm wenig los! Nur drei weitere Grüppchen sahen wir. Da konnte ich mich schon breit machen bei so viel Platz. ^^
Rastplatz oberhalb der Hänge - mit viel Krims
Nun war es schon fast halb vier. Noch gut vier Stunden Sonne. Und wir hatten noch einiges geplant (bzw. ich ^^).
Also Socken wieder angezogen und Rückweg!:
Letzter Blick Richtung Polen
Nochmal übers Feld geschleppt, nach Schönfließ, Petershagen und ab in den Schnee des Feldes und des Waldes und runter zum Bohlenweg am Madlitzer See:
Madlitzer See/Klostermühle schnell abgehakt. Weiter zum Petersdorfer See.
Die westliche Seite sah zu abenteuerlich aus, also ab zur Ostseite, die hoffentlich nicht schon befahrbar ist:
Vielleicht kennt jemand diese Stelle von anderen Touren, als wir dort zu blühenderen Zeiten waren. Hier ein Beispiel von einer Täddi-Tour von überraschenderweise fast der gleichen Stelle:
Netter Kontrast, oder?!
Jetzt aber bissl flott, ich würd gern spätestens 1,75 h vor Sonnenuntergang in Füwa sein!! ^^
Trail Petersdorfer See.
Trail Petersdorfer See.
Und so waren wir dann endlich in Briesen und Kersdorf. Der Radweg machte ne Biege nach Süden, wir nahmen natürlich die Abkürzung... Vllt wäre der Umweg aber sogar schneller gewesen...:
Schneesulz wohin das Auge schaut. Es fuhr sich weder auf dem Weg noch neben dem Weg formidabel. 5 km, die einem wie 20 km vorkamen, meinte titzy.
Die Straße nach Berkenbrück und Füwa kam mir dann sogar mal recht: Wir schafften es fast "in time" in die Stadt an der Spree.
Letzte gemeinsame Pause, individuelle Wegebesprechung, Blick auf die Uhr: 18:30. Abfahrt! Ich nach Süden, titzy nach Westen:
Während ich auf der hindernisfreien Straße den Heimweg antrat, gab er nochmal alles, um die letzte Schneetour für diesen Winter zu einem unvergesslichen Erlebnis werden zu lassen.
Titzy hatte am OSK womöglich einen schöneren Sonnenuntergang. Aber ich hatte die Kamera....
War ne dolle Tour! Mit Profikantenmachwetter, Trailsucherei, Ortskenntnisauffrischerei, Komturei, Balzerei.

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Geneigter Mitleser, lass uns was ausprobieren!: Wenn Du diesen Tourbericht mit Interesse verfolgt hast, würde es mich freuen, wenn Du mir mitteilen würdest, welches Foto Dir jetzt noch am ehesten im Gedächtnis ist bzw. welches Dir besonders gefallen hat. Gern per pn. Danke 