Schön war's! SIT-Fahrtechniktraining 25.09.2005.
10 Leute hatten sich heute morgen auf dem Parkplatz im Milchborntal eingefunden: Helmut, Georg, Manfred, Stefan, Guido, Judith, Martin, meine Wenigkeit und natürlich unsere bewährten Guides Holger und Ingo. Eigentlich war Stefan H. als zweiter Guide eingeplant gewesen, aber der fiel wegen eines Arbeitsunfalls beim Anziehen seiner Hose aus.
Nach einer kurzen Vorstellrunde (bei der wir erfahren haben, dass die Spanne zwischen jüngsten und ältestem Mitglied stolze 31 Jahre beträgt), ging es auf zum ersten Platten bzw. Trail, einer schönen grober-Schotter-und-spitze-Steine-Piste am Coxer Weiher (?). Wegen besagten Plattens fiel das Üben an diesem Trail direkt etwas länger aus, vor allem der Uphill-Teil.
Nachdem alle schön warmgefahren und der Platten geflickt waren, ging es weiter zu einem "Wir üben Stufen fahren!"-Trail, also
Sattel runter und immer schön das Gewicht nach hinten verlagern. Holger hatte dazu, wenn ich mich recht entsinne, einen recht graphischen Vergleich, der etwas mit Pobacken bzw. dem Spalt zwischen selbigen auf der einen Seite und dem Hinterrad auf der anderen zu tun hatte und den ich jetzt nicht wiederholen möchte.
Während wir an der Stufe übten (nur eine einzelne, die dafür aber 30-40 cm hoch war), filmte Holger wie wild und jeder von uns wurde anschließend einzeln herzitiert, um sich in einem Beratungsgespräch unter vier Augen die Kritik - Verzeihung: Verbesserungsvorschläge - unseres Guides anzuhören.
Indes bretterten die anderen munter weiter den Trail runter. Das Ganze hat etwas von Kinderspielplatz: Rauf auf die Rutsche - runterrutschen. Rauf auf die Rutsche - runter. Und nicht drängeln, sondern dem Vordermann so viel Zeit lassen, wie er braucht, um Mut zu fassen.
Nach der Stufe und einer kurzen Verpflegungspause am Parkplatz ging es weiter zu Herausforderung Nr. 3: Treppenstufen am Kadettenweiher. Der Trick hierbei ist, wie uns unsere Guides erklärten, nicht zu langsam zu fahren. Man hat dann allerdings ein Problem, wenn die Gabel ungefedert ist. Oder, wie Ingo es ausdrückte: Diese Stufen haben, wie man beim Runterfahren schnell bemerkt, eine bestimmte Frequenz. Stufe Stufe Stufe StuStuStuStu
BREMSEN!
Und dann rechts am Ufer entlang und zum Schluss einen kurzen, aber knackigen Anstieg hoch, den man mit ausreichend Schwung tatsächlich bewältigen kann.
Da wir schon in der Gegend waren, bot sich der Wurzel-Trail auf der anderen Seite des Weihers für die nächste Fahrübung an. Uphill eine eindeutige Herausforderung (wir haben geschoben), downhill stellt man nur wieder einmal fest, wie schön es wäre, eine funktionierende Federgabel zu haben.
Und last but not least: Letzter und spaßigster Trail war eine vergleichsweise steile Downhill-Strecke irgendwo in der Pampa. Seit dem Wurzel-Trail hatten wir uns in zwei Gruppen aufgeteilt: Eine Wellnessgruppe und eine normale.

Erstere fuhr den unteren Teil des Trails (der allerdings direkt mit einem psychologisch ungünstigen Einstieg begann, sehr Rutsche-mäßig), letztere fing 100 Meter weiter oben am eigentlichen Einstieg an. Ich muss sagen, ohne das, was ich bis dahin an Tipps mitgenommen hatte (insbesondere die Sache mit den Pobacken) wäre mir der Trail wahrscheinlich schwer gefallen, denn nach
einem kurzen harmlosen Stück wurde es doch
relativ steil. Und man lernt den Vorteil eines
Sattel-Schnellspanners schätzen, denn die Anfahrt zum oberen Einstieg gestaltete sich zwar weniger steil, machte das aber durch ihre Länge wieder wett. Also noch einmal das Spiel: Rauffahren -
Sattel runter - runterbrettern -
Sattel hoch - rauffahren. Wem da nicht die Oberschenkel brannten, dem ist wohl nicht mehr beizukommen.
Wir waren noch muter bei diesem Spielchen, als uns Gabi über den Weg lief - und promt den Trail mitfuhr. Wär' doch auch mal eine schöne Übung für die Mädelsrunde, oder, Gabi?
Tja, und das war's dann auch schon - gut vier Stunden waren wir unterwegs, das Wetter hat sich trotz gelegentlicher Regen-Androhungen gehalten, die Trails waren trocken und die Stimmung super. Alle sind auf ihre Kosten gekommen, und das absolut Geniale an der Hardt ist ja: Man fährt die schönsten Trails, biegt dann unten um eine Ecke - und ist am Parkplatz im Milchborntal. Echt unglaublich.
