Hallo zusammen, mich hat es vor ziemlich genau 12 Wochen auch erwischt, Sturz mit dem MTB -Skidaumen. Da mir dieser Thread sehr geholfen hat, um zu sehen, wie es anderen ergangen ist und was auf nicht zukommt, dachte ich, ich schildere hier auch mal ein Erfahrungen. Gestern saß ich zum ersten Mal wieder auf dem Rad insofern hat sich der Kreis geschlossen...
Ich hatte einen dummen Sturz, nasse Holzbrücke im Wald an deren Ende man in eine Linkskurve einlenken muss. Dabei ist mir das Rad blitzschnell weggeschmiert und ich bin auf meine linke Seite gefallen. Zunächst hab ich vor allem die Schmerzen in der Hüfte, auf die ich gefallen bin, gespürt, erst etwas später hab ich gemerkt, dass auch der Daumen weh tat. Da das Rad vorne auf dem Lenker aufgekommen ist, hat es diesen dabei wohl verrissen und der rechte Daumen wurde überdehnt (bis zum Riss des Bandes).
Erst hab ich mir dabei nichts weiter gedacht, da ich den Daumen auch in alle Richtungen bewegen konnte. Erst als ich dann weiter gefahren bin und schalten wollte habe ich gemerkt das etwas nicht stimmt. Erster Gedanke war der Schalthebel ist gebrochen, aber es war mein Daumen, der keine Stabilität mehr hatte
Ich bin dann erst nach Hause und dann in die Notaufnahme (war ein Sonntag) gefahren. Die Ärztin dort hatte auch direkt den richtigen Verdacht. Ich wurde dann zunächst geröntgt, um einen knöchernen Ausriss auszuschließen und dann wurde mir eine Gipsschiene angeformt und angewickelt und ich wurde für den nächsten Tag ins Ambulanzzentrum den Krankenhauses bestellt. Dort hat der Handspezialist dann ein paar mal an meinem Daumen gewackelt und war sich dann recht sicher, dass das Seitenband abgerissen ist. Ich habe dann direkt 2 Tage später einen OP Termin bekommen und die Verdachtsdiagnose hat sich dabei bestätigt. Das Band wurde mittels einen Titan-Fadenankers wieder am Knochen fixiert.
Danach hatte ich für 12 Tage die Gipsschiene, bis mir die Fäden gezogen wurden und bin dann auf eine Orthese umgestiegen. Ab da war ich dann auch mehr oder weniger auf mich alleine gestellt. Von den Ärzten habe ich nicht allzu viele Informationen bekommen. Daher unten auch ein paar nützliche Links mit Informationen zu Übungen und Belastungen.
3 Wochen nach der OP hab ich wieder angefangen zu Joggen (das hatte ich den Arzt im KKH noch gefragt). Nach 4 Wochen habe ich die Orthese zumindest zum Duschen abgenommen und nach 6 Wochen habe ich sie außer zum Schlafen (da noch 2 Wochen länger) dann komplett weggelassen.
Nach 6 Wochen habe ich dann auch mit Bewegungsübungen angefangen (das Endgelenk habe ich schon in der Orthese angefangen zu bewegen) und ich hatte mir Bälle in 4 verschiedenen Widerstandsstärken gekauft zum Zusammendrücken und habe dann mit dem leichtesten angefangen zu trainieren.
Unmittelbar nach Abnahme der Orthese war der Daumen sehr steif. Ich konnte nichtmal mein Handy bedienen. Das hat sich sehr schnell gebessert. Mittlerweile gibt es keinen besonders großen Unterschied mehr zwischen den beiden Daumen. Der rechte ist noch nicht ganz so beweglich, wie der linke, aber im Alltag habe ich keinerlei Einschränkungen und auch der Faustschluss ist schon wieder möglich. Ich versuche lediglich noch zu große Belastungen zu vermeiden. Wenn ich etwas schweres greife, dann habe ich manchmal leichte Schmerzen im Daumen.
Außerdem ist der Daumen gerade am Gelenk wesentlich dicker als der linke.
Gestern dann also die erste Ausfahrt, 60km und ich muss sagen, es ging sehr gut. Keine Schmerzen, konnte alles gut bedienen, nur als ich nach der Fahrt den Daumen mal ausgestreckt habe, tat er etwas weh, das hat sich aber schnell gegeben. Hätte ich früher schon wieder auf's Rad steigen können? Vielleicht, aber ich wollte absolut kein Risiko eingehen, denn die Verletzung ist extrem nervig, zumal ich auch Rechtshänder bin.
Hier noch die Links:
Orientierung was man wann machen kann:
https://www.nth.nhs.uk/resources/hand-therapy-thumb-ulnar-collateral-ligament-ucl-repair/
Übungen:
https://www.nth.nhs.uk/resources/ucl-exercises/