Stahlrahmen umlöten in Berlin

sash-berlin

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Berlin
Hallo @ all

ich habe einen schönen gemufften Rennrad-Stahlrahmen geschenkt bekommen (vielen Dank an "METE"). Das Teil ist eigentlich genau mein Geschmack. Jedoch sind leider die Anschläge für die Schaltbowdenzüge am Unterrohr abgesägt worden. Jetzt stehen da noch so Reste über. Ich hätte diese gern entfernt und wieder neue angelötet (siehe Foto). Sooo, jetzt kommt das Problem:

Ich selber hab leider nicht das Equipment zum Rahmenlöten.
Gibt es denn in Berlin jemanden, der mir da behilflich sein könnte mit den kleinen Rahmenlötarbeiten?

Vielen Dank für eure Mithilfe.
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Zuganschläge gibt es passende vielleicht bei Reset Racing beim Herrn Koehn

Die Arbeiten sollte dir jeder Metallbaubetrieb zufriedenstellend ausführen können. Wobei das Entfernen klassisch per Flex und Nacharbeit per Feile und Sandpapier erfolgen wird.
 
Muss es Berlin sein?

Deutschlandweit gibt es ja einige gute Rahmenbauer die sowas für wenig Geld machen (können).
 
Hallo und vielen Dank schon mal ;)

"Muss es in Berlin sein?"
=> Ja, da es eher ein Low-Budged-Projekt werden soll. Ich würd gern so viel wie möglich selber machen ...

"... abfeilen und überschleifen..."
=> Das ist ne Möglichkeit, aber ich habe vor allem am Unterrohr Bedenken das Rohr zu beschädigen. Außerdem sollte es mit einem Brenner schnell "demontiert" worden sein, da die Dinger ja nur angelötet sind. Aber wenn das Ab- und Anlöten, wie ich es mir vorstelle, zu teuer werden sollte, dann wird es wohl die Feil- und Schleiflösung werden.

"Muss es zum Flexen und Kleinteil Anlöten ein Rahmenbauer sein?"
=> Nö, Hauptsache der Preis und das Ergebnis stimmt ;)
 
Das typischwerweise verwendete Hartlot geht meist nur extrem bescheiden wieder zu lösen. Das Zeug "löst" das Grundmaterial an, vermischt sich teils damit und die Schmelztemperatur dieser Mischung liegt nach dem Aushärten eine ganze Ecke höher als beim ersten Verlöten. Das hat nur wenig mit dem Lot aus der Elektrobranche zu tun, wo man mal fix Bauteile auslöten kann. Beim Praktikum beim Metallbauer wurde alles, was falsch gelötet wurde mit viel Liebe zur Flex behandelt und am Schluss hat es keiner gesehen. Wobei sich da etwa ne ganze Woche verlötet wurde, da hatte der liebe Bauleiter irgendwie komplett mit dem falschem Maßband gemessen :lol:
 
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Die Überstände mit Feile entfernen und Lenkerschalter montieren. Daumies eben.
Was spricht dagegen ?

JA, ich glaub ich werde mal die Feile ansetzten. Das dauert aber soooo laaaange :heul: ... aber das Wetter ist eh bescheiden, da kann man schon mal mit sonem Kram seinen Nachmittag verbringen :rolleyes:

Es soll ein normaler gerader Lenker mit Lenkerschaltheben verbaut werden. Deswegen sind die Anschläge am Steuerrohr nicht schlecht, aber die sind so angelötet, dass man keine richtigen Einstellschrauben einsetzten kann. Die derzeit angelöteten Teile sind zu nah am Rahmen dran (... für meinen Geschmack). Ich hätte dann lieber einfach normale Zuganschläge ohne Einstellschrauben an der Stelle.
 

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Das dauert aber soooo laaaange
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Machste jeden Tag ein bisschen- Schlüsselfeile für unterwegs..

Die Schrauben inna Bohrmaschine etwas nachbearbeiten, es gibt doch anderswo auch Einstellmöglichkeiten: Hebel, Schaltwerk Umwerfer ?
Also ich finde die Zuganschläge geil. Das Gewinde mit Leinöl/Schraubenkleber gegen lösen sichern.

Greetz @Berlin
 
Sooo,
nach einer halben Stunde Feilen, Schleifen und einem Kaffe + 2 sauren Gurken sieht das Ergebnis ganz ansehnlich aus ... denke ich.
Nun brauch ich nur noch mal die Muße für die andere Seite ;)
 

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Die Einstellschrauben sind von einer alten 105er Bremse. Ich hatte auch vor, die abzudrehen, hatte sich aber irgendwann erledigt. Die Ösen waren eigentlich nur als Durchschübe für die Außenhülllen gedacht, die Gewinde habe ich dort reingeschnitten, weil ich Rahmensockel damals doof fand. Wenn Du eh keine Rennradhebel fahren willst, bietet es sich an, die Schrauben einfach am Kopf abzudrehen und zu kürzen, Verstellbarkeit für die zugspannung ist ja dann an den Flatbar-Shiftern (oder am Schaltwerk) gegeben und die Schrauben müssen dafür nicht benutzt werden.

Die Dellen kann man, wenn man möchte, einfach verzinnen. Dafür reicht ein niedrig schmelzendes Zinnlot und eine kleine Lötlampe aus. Wenn noch Pulverbeschichtet werden soll, lieber ein etwas höher schmelzendes Lot (200°) nehmen. Geht immer noch mit Lötlampe schnell zu machen, ist aber temperaturbeständig für den Beschichtungsprozess.
 
Die Einstellschrauben sind von einer alten 105er Bremse. Ich hatte auch vor, die abzudrehen, hatte sich aber irgendwann erledigt. Die Ösen waren eigentlich nur als Durchschübe für die Außenhülllen gedacht, die Gewinde habe ich dort reingeschnitten, weil ich Rahmensockel damals doof fand. Wenn Du eh keine Rennradhebel fahren willst, bietet es sich an, die Schrauben einfach am Kopf abzudrehen und zu kürzen, Verstellbarkeit für die zugspannung ist ja dann an den Flatbar-Shiftern (oder am Schaltwerk) gegeben und die Schrauben müssen dafür nicht benutzt werden.

Die Dellen kann man, wenn man möchte, einfach verzinnen. Dafür reicht ein niedrig schmelzendes Zinnlot und eine kleine Lötlampe aus. Wenn noch Pulverbeschichtet werden soll, lieber ein etwas höher schmelzendes Lot (200°) nehmen. Geht immer noch mit Lötlampe schnell zu machen, ist aber temperaturbeständig für den Beschichtungsprozess.

Hallo Matthias,

schön das du dich auch hier mit einhakst ... ist ja irgendwie auch ein Teil von dir ;)

Also wie ich mich jetzt letzendlich mit den Zuganschlägen entscheide, weiß ich auch noch nicht. Auf jeden Fall kommen erstmal die Überreste der Rahmenschalthebel-Aufnahmen weggefeilt. Ich find die Lösung mit den Anschlägen am Steuerrohr ja auch ganz nett, aber irgendwie ist das derzeitige Ergebniss nicht 100%ig zufriedenstellend.

OK, gut das du die Dellen ansprichtst. Eigentlich wollt ich dazu nen neues Thema auf machen, aber dann klären wir das auch gern jetzt :p Ich brauch da nämlich auch noch nen paar Tips dazu...
Du meinst mit nem "normalen" Zinn geht das!? Ich hab noch nen fetten Lötkolben uns Zinn bei meinen Eltern, womit früher die Dachrinnen verlötet wurden. Denkst du das reicht aus? Oder hast du nen Tip, was ich genau verwenden sollte? Hast du das denn selber auch schon mal gemacht?

Danke dir :)
 
Bei der Gelegenheit würde ich den Rahmen komplett entlacken, "Wurzelholzoptik" erzeugen:
http://fotos.mtb-news.de/p/1081993 :confused:
und dann Bild zurück klicken. :love:

Das braune Rad im Avatar ist selbstgemacht, also die Beschichtung. Das einzig blöde war das Abbeizen, das schönste die Handmalerei.
Die Dellen solltendann zumindest nicht auffälliger sein.

Zweitrad habe ich grade am Wickel.

Greetz
 
OK, gut das du die Dellen ansprichtst. Eigentlich wollt ich dazu nen neues Thema auf machen, aber dann klären wir das auch gern jetzt :p Ich brauch da nämlich auch noch nen paar Tips dazu...
Du meinst mit nem "normalen" Zinn geht das!? Ich hab noch nen fetten Lötkolben uns Zinn bei meinen Eltern, womit früher die Dachrinnen verlötet wurden. Denkst du das reicht aus? Oder hast du nen Tip, was ich genau verwenden sollte? Hast du das denn selber auch schon mal gemacht?

Danke dir :)

Je nachdem was Du damit danach machen willst ginge auch Spachteln. Das wäre die schonendste Variante. Es gibt auch Spachtelmasse, die eine anschließende Pulverbeschichtung überlebt. Da würde ich dann am besten beim Pulverbetrieb selbst nachfragen. Die müssten sowas da haben.

Verzinnen geht relativ einfach. Normaler Lötzinn hat halt in der Regel Schmelztemperaturen unter 150°C. Das ist zu wenig für Pulver, bei Lack egal, da geht es. Ein Lot mit Schmelztemperatur um 230° hatte ich damals bei anderen Stahlrahmen verwendet, mit Lötkolben kommt man da nicht weit, sondern man brauch eine Lötlampe. Das schwierige ist außerdem eigentlich eher die Abnahme des überschüssigen Lotes. Der Columbus EL OS Rohrsatz ist an manchen Stellen halt nicht einmal 0,5mm dick, da sollte man schon vorsichtig sein beim Feilen und Schleifen.

Wenn Du schon mal gelötet hast, sicherlich kein Problem für Dich, wenn nicht entweder zum Metaller (Karosseriebauer) oder die Spachtelvariante.
 
Zuletzt bearbeitet:
Je nachdem was Du damit danach machen...

Ich möchte den Rahmen pulvern lassen. Nasslackiereung ist nach meinen Erkundigungen extrem teurer als Pulvern und zudem auch anfälliger was Kratzer und Lackplatzer betrifft.

Verzinnen geht relativ einfach. Normaler Lötzinn hat halt in der Regel Schmelztemperaturen unter 150°C. Das ist zu wenig für Pulver, bei Lack egal, da geht es. Ein Lot mit Schmelztemperatur um 230° hatte ich damals bei anderen Stahlrahmen verwendet, mit Lötkolben kommt man da nicht weit, sondern man brauch eine Lötlampe. Das schwierige ist außerdem eigentlich eher die Abnahme des überschüssigen Lotes. Der Columbus EL OS Rohrsatz ist an manchen Stellen halt nicht einmal 0,5mm dick, da sollte man schon vorsichtig sein beim Feilen und Schleifen.

OK, also hast du das schon mal gemacht!? Ich werd das dann auch mal probieren. Ich trau mir das schon zu. Ich denke 3 Jahre Metallausbildung könnten da ein wenig behilflich sein ;) .

Erstmal muss ich jetzt das benötigte Material besorgen:

- Lot (Schmelztemp. > 200°C) => wo gibts denn sowas ... Baumarkt?
- Lötlampe => ist da auf was bestimmtes zu achten?
- Flussmittel => ist da auf was bestimmtes zu achten?
- Feile, Schleifpapier zum Glattschleifen (ist vorhanden)

Gibts noch etwas, auf was ich da achten muss?

Vielen Dank für die Unterstützung :daumen:
 
Ich möchte den Rahmen pulvern lassen. Nasslackiereung ist nach meinen Erkundigungen extrem teurer als Pulvern und zudem auch anfälliger was Kratzer und Lackplatzer betrifft.



OK, also hast du das schon mal gemacht!? Ich werd das dann auch mal probieren. Ich trau mir das schon zu. Ich denke 3 Jahre Metallausbildung könnten da ein wenig behilflich sein ;) .

Erstmal muss ich jetzt das benötigte Material besorgen:

- Lot (Schmelztemp. > 200°C) => wo gibts denn sowas ... Baumarkt?
- Lötlampe => ist da auf was bestimmtes zu achten?
- Flussmittel => ist da auf was bestimmtes zu achten?
- Feile, Schleifpapier zum Glattschleifen (ist vorhanden)

Gibts noch etwas, auf was ich da achten muss?

Vielen Dank für die Unterstützung :daumen:

Mit einer Schmelztemperatur von +200°C fallen mir auf Anhieb nur Hartlote ein (ok geringer Erfahrungsschatz). Da kostet eine 8g Stange aber schon 15€ (Silberlot) oder ~40€ für 1kg Kupferlot und wenn der Lötbrenner im Budget bleiben soll, kann es fast nur ein Handbrenner mit Propankartusche werden (da wird man aber wahnsinnig, wenn man mehr als Kleinteile löten will). Als Flussmittel sollte Universalflussmittel für Hartlote passen, oder aber abgestimmtes Flussmittel für das entsprechende Silber- bzw. Kupferlot. Vielleicht kennt da Jemand noch ne andere Möglichkeit.
Naja und du solltest dir eine praktikable Möglichkeit suchen um den recht heißen Zuganschlag halten zu können. Generell empfehle ich einfach mal noch einen Satz Schweißerhandschuhe, dicke, nicht brennbare Klamotten und einen Schutz für die Augen. Die Hartlote sollten alle +700°C benötigen.

Unterm Strich wirst du trotzem gut Geld lassen wo dir der Metallbauer dir das für einen 10er in die Kaffeekasse mit gutm Silberlot machen würde. Oder du fragst einfach den Beschichter, der wird schon was wissen ;)

Achja: Anlauffarben und Flussmittel immer schön entfernen! ;)
 
Bei Hartloten (>500°C) kommst Du mit einer noralen Propan-Lötlampe nicht weit. Da braucht es zusätzliche Sauerstoffzufuhr oder einen Acetylen-Brenner. Es gibt aber eine Reihe von Lotlegierungen um die 180-400°C, auch im Baumarkt. Ich weiß nicht mehr genau, was ich hatte, war irgendwas mit Silberanteil, Schmelztemperatur etwas über 200°C, Kostenpunkt etwa 12,- für drei Stangen bei Hornbach. Einfach mal gucken gehen, da wird sich schon was passendes finden. Billiger wird aber die Beauftragung bei einem Handwerksbetrieb werden, wenn DU das ganze Zeug erst besorgen musst. Da hat Piktogramm schon Recht.
 
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