Steuersatz selber wechseln - welches Werkzeug brauche ich?

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Guten Tag allerseits,

ich habe an einem meiner Rennräder einen Steuersatz, der leichte Macken macht, rastet teils ein. Mein Händler hat erst im September freie Termine, bis dahin will ich nicht warten. Leider habe ich Werkzeug für sämtliche Bereiche, nur nicht für Steuersatz und Co, weil ich das bisher einfach nie gebraucht habe, die Steuersätze haben meine Räder überlebt, ausser Reinigen, war keine Wartung nötig.

Es handelt sich um einen 1 1/8 semi-integrated Cartridge Steuersatz von Ritchey, ich werde aber einen FSA installieren, da der besser verfügbar ist. Der Schaft ist Alu und muss nichts mehr abgelängt sein, lediglich die Bauhöhe soll halt gleich bleiben, und mein derzeitiger Steuersatz baut sehr flach, quasi keine Kappe, die zusätzlich nochmal den Ahead Vorbau erhöht.

Tutorials gibts ja im Netz ohne Ende, aber welches Werkzeug könnt ihr empfehlen?
 
Also ich sags ehrlich, mir wäre kommerzielles Werkzeug da doch etwas lieber, einmal abgerutscht und schon ist es passiert.

Ich brauche doch einmal Werkzeug zum Ausschlagen der Schalen im Rahmen? Dann nochmal zum Abmachen vom Gabelschaft und dann nochmal zum Aufschlagen und wieder zum Einpressen? Also 4 Werkzeuge? Oder sehe ich das falsch?
 
Also ich sags ehrlich, mir wäre kommerzielles Werkzeug da doch etwas lieber, einmal abgerutscht und schon ist es passiert.

Ich brauche doch einmal Werkzeug zum Ausschlagen der Schalen im Rahmen? Dann nochmal zum Abmachen vom Gabelschaft und dann nochmal zum Aufschlagen und wieder zum Einpressen? Also 4 Werkzeuge? Oder sehe ich das falsch?

Ja, siehst du falsch. Brauchen tut man nur einen (Schon-)Hammer und Schraubenzieher o.ä. zum raus dreschen. Und wann immer schön gefühlvoll im Kreis rum.
 
Zum Ausschlagen kannst Du einen Hammer und das Ende eines Stück Besenstieles, oder ähnliches verwenden. Zum einpressen So was in der Art
Gabelkonus entfernen könnte etwas aufwändiger werden. Schraubendreher vorsichtig eingesetzt reicht meistens. Dem neuen Konus am Besten gleich einen Schlitz verpassen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn du das ein einziges Mal machst und dafür professionelles Werkzeug willst, dann brings zum Händler.
Ansonsten rentieren sich die Anschaffungen doch nicht.

Wie bereits gesagt, geht es auch mit nem Hammer und nem Schraubenzieher/Nuss zum Rausklopfen und auch mit 2 Holzbrettern, Gewindestange und Muttern zum einpressen.
 
Der Vorteil bei Schraubenzieher, Hammer und Gefühl liegt darin, dass ich die ganze Zeit den Steuersatz sehe und überwachen kann, ob er schräg kommt.

Mit Ein oder Auspresswerkzeug kanns nämlich auch passieren, dass er sich verkantet ohne dass man's bemerkt und dann würgt man ihn rein oder raus, ohne Gefühl...
 
rauskloppen geht meist leichter als erwartet, von innen mit erwähntem Besenstiel oder außen rundherum in kleinen Schritten. Einpressen kann etwas Kraft erfordern, mit einfachem Einpresswerkzeug oder Gewindestange geht es besser als mit Holz/Hammer. Beim Kauf des neuen Steuersatzes neben dem Mass auf die Einbauhöhe achten, da sonst die Gabel zu kurz oder zu lang(weniger schlimm) sein könnte.
 
Reicht es nicht aus einfach nur die Lager zu tauschen? Wozu die Lagerschalen austreiben/ausschlagen. Außer zur Optik tun die doch kaum etwas zur "Lagerperformance" beitragen.
 
Natürlich kann man auch nur die Lager tauschen. Die Lagerschalen unterliegen ja i.d.R. keinem Verschleiß.
Sofern der alte Steuersatz es hergibt und man passende Lager bekommt, spricht nichts dagegen.
 
Da müssen die Lageschalen raus, und sei es um sie versetzt wieder einzupressen.

Ich habe geguckt
Und nun der Trick: Die Lager werden vor allem nur beim Geradeauslauf punktuell an den immer gleichen Stellen belastet. Wenn die Lager um ca. 90 Grad verdreht in den Gabelschaft eingesetzt werden, drücken die Belastungen an “neuen Stellen”, die noch nicht verschlissen sind bzw. nicht einrasten. Ein dadurch evtl. neu entstehender Rastpunkt bei stark eingeschlagenem Lenker ist keine Komforteinbuße. Optimal wäre es in meinem Fall gewesen, die untere Lagerschale ebenfalls um 90 Grad zu verdrehen. Aber sie sitzt ja fest.

Nicht die Lagerschalen sondern die Lager werden bei dieser Anleitung versetzt eingesetzt . Was bei neuen Lagern ja obsolet ist .
 
Ihr benutzt Methoden.....o_O!
Holz würde ich überhaupt nicht verwenden, weil es zu weich ist.
Die Lagerschale selbst hat etwas Übermaß, damit sie nicht locker im Rahmen sitzt. Sie wird beim Einpressen leicht zusammengedrückt und drückt auf den Kugellagerring. Im ausgebauten Zustand lässt dieser sich leicht entfernen. Im eingebauten Zustand nicht.
Mit einem breiten Schraubendreher oder Rundstab (5mm Durchmesser aus Stahl reicht) gibt man einen Schlag auf die Schale. Dann auf der gegenüberliegenden Seite. Das macht man wechselseitig. Außen am Steuerrohr sieht man an welcher Stelle der Spalt am größten und kleinsten ist. Immer auf Stelle mit dem kleinsten Spalt innen auf die Lagerschale einen Schlag geben. So treibt man die Schale einigermaßen gleichmäßig raus.
Bei billigen Lagern, meistens aus Stahl, dient die Lagerschale gleichzeitig als Lauffläche für die Kugeln. Dann braucht man einen neuen Steuersatz. Sonst wechselt man nur die Kugellagerringe. Die Maße stehen außen drauf. Wenn nicht, nachmessen. Beim Lagersitz sind mir eigentlich nur 36 Grad und 45 Grad bekannt.
Zum einpressen reicht eine Gewindestange (ab M6) und 3 Muttern und 2 dicke Bleche oder mehrere große Unterlegscheiben. Die Löcher im Blech oder Unterlegscheiben sollten möglichst nicht viel größer sein als die Gewindestange im Durchmesser ist. Dann kontert man 2 Muttern auf der Gewindestange und steckt sie durch die Bleche oder Unterlegscheiben. Die dritte Mutter wird auf die Gewindestange geschraubt und mit Maulschlüssel immer weiter festgezogen. Dadurch wird die Lagerschale wieder ins Steuerrohr gezogen. Fett nicht vergessen, sonst dreht sich bald nichts mehr.
Ich hoffe, Du verstehst im Großen und Ganzen wie es funktioniert.
 
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