Strive -Nerve - AM - XC - MR

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4. Februar 2011
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Schönen guten Abend!

Habe lange hier im Forum mitgelesen, jetzt registriert. Aber zur Sache:

Ich hatte sie alle !

Heute in Koblenz gewesen, knapp drei Stunden lang alle vier Räder in Größe M immer wieder ab- und durchwechselnd Probe gefahren ("Parkplatz" - und so...). An dieser Stelle ganz großen Dank an die Berater dort und extra großes Lob für so viel Geduld mit mir (Sicherungen an- und abbauen, Fragerunde, ...) Wenn ihr es einrichten könnt: Vorbeifahren. Es ist nicht Disneyland, aber wer maximal 200km Anfahrt hat:daumen:. Nette Trails gibt´s gratis in der Umgebung.

Fahre seit 1977 Rad (da war ich 2), mit 5 Jahren BMX, seit 1988 MTB. Bis heute auf Rocky Mountain Komplett-Starrbike!

Einsatzbereich für´s erste Fully soll der gegenüberliegende Taunus sein (70%), darüber hinausgehend für die spaßigen Wochenenden ein Radl für Pyrenäen und das Alpenland.
Habe die Auswahl des Rades absichtlich weit gewählt - wenn Canyon schon entsprechendes anbietet, dann wollte ich dieses Angebot auch nutzen. Und in den Extremen werden die Unterschiede deutlich.

Erstes Testrad: XC. Gutes Teil. Stellt viel Federweg bereit für 120mm. Fühlt sich etwas weich an, trotz passendem Sag. Gabel und Dämpfer voll blockieren macht es aber fahrbar. Falscher zu kurzer Vorbau war montiert (ca. 65mm!), man bekommt aber noch Luft auf dem Rad zum Atmen. Etwas hinterrad-orientierte Sitzposition; Hinterbau fast ohne Antriebseinflüsse, mit offenen Dämpfern (ohne Plattform) plüschiges Gefühl, wird aber nach ca. 60% Federweg progressiv, schlägt nach dickeren Bunnyhops voll durch. Insgesamt halte ich es für Taunus, WesterOdenwald und Co. für nahezu perfekt - Gewicht mit ca. 12-12.5kg voll akzeptabel (Preis!).

Zweitens: AM. Die Funmaschine. Und die Überraschung. Fährt sich eigentlich genau wie das XC - bei abgesenkter TALAS und beide Dämpfer voll blockiert. Das Kilo mehr war (auf dem "Parkplatz") nicht wirklich spürbar. Rad lädt zum Spielen ein! Abgesenkt unauffällig fahrbar (schön steiler Lenkwinkel), mit 150mm sehr souverän, fast königlich unterwegs. Federung schluckt gefühlt deutlich mehr als XC - leider in jede Richtung. Wiegetritt mit offenen Dämpfern macht fast seekrank vor lauter Schaukeln - eher nix für die Sprinter im Peloton unter Euch. 20mm machen schon auf dem "Parkplatz" viel aus... Sitzposition nochmal aufrechter - dank höherem Steuerrohr & 150mm-Gabel. Der Racer sitzt also noch mehr wie ein Segel im (Fahrt-)Wind, der Tourenfahrer freut sich über den Fernblick. Wer sich die Dämpfer in Vorspannung, Zug- und Druckstufe intelligent einstellt sollte mit dem Gerät jede Menge FUN haben. Ein Rad zum hineinwachsen. DAS wird nicht so schnell langweilig. Der Player.

P.S.: Schönen Gruß an die zukünftigen "Over-Mountain"-Fahrer: Ihr habt gerade einige Euro zuviel bezahlt! Hier stecken zwei Räder in einem. Klar: You get what you pay for- aber je nachdem bis zu 3000 Euro mehr? Ernsthaft? Bitte erklären, warum dennoch sinnvoll. Danke.

Drittens: MR. Fasse mich kurz: Außer für Herrn Manni F., der heuer noch im Cannondale-Video erzählt, ein "klassischer Hardtail-Fahrer" zu sein (http://videos.mtb-news.de/videos/view/7326) aber zumindest 2009 "...fast nur mit dem Lux gefahren" siehe Canyon Werbevideo) halte ich diese Art von Fully (100mm) für überholt. Das MR fühlt sich fast genauso an wie mein Starrbike mit 2.4"-Reifen bei 2bar... Also nach fast Null-Federweg. Dafür ist es schön lang, angenehm leicht und, nö, sonst spricht aus meiner Sicht nix dafür. Statt MR lieber 29" kaufen und sich über Wartungsfreiheit freuen.

Strive: Jetzt kommts ganz dick! Das Ding ist HAMMER. Um es gleich zu sagen: Nicht für mich, aber: Steif. Sehr ordentliche Sitzposition. Wippt nicht. Optik OK. Gewicht OK. Preis geht OK, hier bekommt man was für´s Geld! Gefühlt jedenfalls mehr als bei den Nerves. Solange man bergab fährt. In der Ebene (sic) dachte ich, das mit MIR was nicht stimmt - es tritt sich trotz passendem Sitzwinkel irgendwie anders, zäher, als die Nerves. Das Ding schluckt irgendwie Kraft, obwohl es sauber abrollt. Ist seltsam, muss man erlebt haben. Und: Lenkung. Zu flach für Geschwindigkeiten unter 40km/h. Beim gemütlichen dahinrollen bis ca. 25 km/h hat das Strive die Angewohnheit, auf festem Untergrund abzukippen bei zunehmender Schräglage/Lenkwinkel. Schon wieder so ein seltsames Gefühl - könnte tatsächlich an mir liegen. TALAS absenken bring bei diesem Rad zumindest in der Ebene ebenfalls nix: Damit zerschießt man sich die Geometrie im Flachland vollends. Nix passt mehr: Sitzwinkel zu steil und Rad trotzdem nicht wendig wie ein abgesenktes AM. Bergauf könnte dies allerdings ein Heilmittel sein - da die Sitzposition nochmal mehr Richtung Hinterrad orientiert ist als bei AM. Insgesamt: Für meine Trails overgunned. Aber sobald Hangabtriebskraft in´s Spiel kommt: DAS sollte die richtige Waffe sein. Von allem ein bisschen mehr: Mehr Soul, mehr Feeling, mehr Flow. Aber nicht überall zu Hause. Das Ding braucht Liebe. Ein Raubtier.

Abschließend rate ich dazu, nicht allzu viel Geld in ein Canyon zu -investieren-. Nach meinem persönlichen Qualitätseindruck sind die Räder sehr gut(!), was Preis-Leistung betrifft. Aber irgendwo sollte Schluss sein. 3000+Euro? Na ja - die Anbauteile werden je nach persönlichem Bedarf mit jeder Variante (6-7-8-...) besser, klar, aber der Rahmen fühlt sich im Mittelklassesegment (innerhalb der o.g. Kategorie) am besten an. Damit kann man sich dann wohl schon mal in die Felsen trauen und ohne Defekt, aber mit breitem Grinsen wieder zurück kommen. Die letzten Euro spare ich mir und kaufe mir lieber in drei Jahren was Aktuelles als mich jetzt finanziell zu ruinieren. Mann, was werden wir in drei Jahren gute Teile haben! Ich freue mich drauf.
 
Ich hatte sie alle !

Schön, zu welchem Zweck? Fahr auch net zu Audi um vom A1 bis zur dicken Kuh alle durchzutesten....?!

Zweitens: AM. Die Funmaschine. Und die Überraschung. Fährt sich eigentlich genau wie das XC !

Welch Überraschung? Nein, ist nicht nur der gleiche Rahmen, auch der gleiche Dämpfer.... Wahnsinn!

Sitzposition nochmal aufrechter - dank höherem Steuerrohr & 150mm-Gabel. Der Racer sitzt also noch mehr wie ein Segel im (Fahrt-)Wind, der Tourenfahrer freut sich über den Fernblick.

Nein, danke, für meinen AM-Geschmack noch immer viel zu racelastig.

P.S.: Schönen Gruß an die zukünftigen "Over-Mountain"-Fahrer: Ihr habt gerade einige Euro zuviel bezahlt! Hier stecken zwei Räder in einem. Klar: You get what you pay for- aber je nachdem bis zu 3000 Euro mehr?
3k Unterschied vom XC zum AM. Wo?

Strive: Bergauf könnte dies allerdings ein Heilmittel sein - da die Sitzposition nochmal mehr Richtung Hinterrad orientiert ist als bei AM.
Ahja, je mehr ich überm HR sitze, desto besser bergauf, stimmt! Die Aussage ist so glorreich, man kann sie nicht genug würdigen:rolleyes:
Abschließend rate ich dazu
..diesen Beitrag mit einem Schmunzeln zu quittieren
Abschließend rate ich dazu, nicht allzu viel Geld in ein Canyon zu -investieren-.
In gewisser Art und Weise biste mir doch sympathisch:D
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke, interessanter Bericht. :daumen: Beim Strive können wir nur hoffen, daß die Geo bis zur Serienproduktion - wie angekündigt - noch angepaßt wird, ansonsten gefällt es mir auch sehr gut.
 
Warum vier verschiedene Konzepte testen? Um die Unterschiede kennen zu lernen, den eigenen Bedarf zu verifizieren (was brauche ich wirklich vs. was hätte ich gerne?) und weil MTBs eine Menge Spass machen. Bin halt ein neugieriger Mensch.

XC und AM sind FAST dem gleichen Baukasten entsprungen, stimmt. Die Rahmen sind nicht völlig identisch (siehe Hauptrahmen). Hinterbau meine ich schon. Daher ähnliche Räder - mit unterschiedlichem Charakter. Aber vergleichbar. Gerade das hat ja für mich die Entscheidung schwieriger gemacht!


Racelastig? Geschmackssache. Bin meine flache Rennfeile gewohnt.

3kEuro Unterschied: Cannondale definierte den Begriff "Overmountain" letztes Jahr bei Vorstellung des Jekyll (Marketingspruch). Ging davon aus, wer "Overmountain" hört, denkt automatisch in diese Richtung. AM 9 SL 3.500Euro, Cannondale Jekyll Ultimate 7500 Euro UVP, macht 4000Euro; im Vgl. zum Strive 9.0 LTD sind es dann die 3000Euro Differenz, die ich meinte. War nicht eindeutig formuliert.

Strive bergauf: "Dies" könnte ein Heilmittel sein (=TALAS absenken), nicht "Dieses" (= Strive). Grammatisch korrekt - evtl. missverständlich. Glorreich? Nein.

Posting: Persönlicher Eindruck. Völlig subjektiv. Absichtlich überspitzt formuliert. NICHT das Material für eine Dissertation in Luft- und Raumfahrttechnik. Hatte eine Menge Spass in Koblenz - bin sicher, das wird mit nem neuen Canyon auch so bleiben:D
 
Es wurde ein XC. Warum? In meinem Fall: Sieg der Vernunft;).
Habe die Bemerkung von paradisoinferno nochmal überdacht, dass das AM für ihn noch zu racelastig sei und festgestellt, dass ich aus meiner Haut doch nicht raus kommen werde: Tiefer und gestreckter gefällt mir. Auch dass das XC schneller progressiv federt nachdem es schön schluckfreudig war - so habe ich mir das vorgestellt. Klar hat das AM mehr Potential, welches ich aber wahrscheinlich zu selten nutzen werde, falls überhaupt. Das XC bringt es auf den Punkt - leicht, steif genug für mich, schnell zu beschleunigen (leichterer Laufradsatz wäre trotzdem noch drin) und passt einfach. Fühle mich einfach wohl auf dem Rad.
Bergab wird es immer jemanden geben der schneller ist und einfach auf der Schweinelinie über alles drüberholzt. Meinen Spass am MTB beziehe ich aus dem Idealliniesuchen per reaktionsschnellem Bike und dafür halte ich das XC als für mich geeignetes Sportgerät.
Meinungen, persönliche Vorlieben gibt es viele. Horses for Courses - nix geht über eine Probefahrt. Getunt wird später noch, nach drei - fünf Jahren ist eh´ein neues Rad fällig. Dann vielleicht ein AM? Wir werden sehen. Jetzt ist erstmal CrossCountry-Zeit:daumen:
 
@ Paradisoinferno:

Was sollen die Feindseeligkeiten? Den Beitrag von minivfr konnte man doch gar nicht so falsch verstehen.

Übrigens, hast Du schon irgendwo deine Erfahrungen mit dem Enduro Evo gepostet? Die würden mich brennend interessieren.
 
Übrigens, hast Du schon irgendwo deine Erfahrungen mit dem Enduro Evo gepostet? Die würden mich brennend interessieren.[/QUOTE]

Mich auch. Schreib´ mal was. Ein Avatarbild vom Enduro-Evo aus der google-Bildersuche "Enduro Evo" zu nutzen reicht nicht - irgendwoher stammen doch die IXUS40-Bilder von letztem Jahr Weihnachten... Möchte gerne etwas besseres als meinen Text lesen! Auch wenn es nicht um Canyon geht:heul: Ist ja nicht schwer (s.o.), das kannst Du!
 
Zuletzt bearbeitet:
Strive: ... Bergauf könnte dies allerdings ein Heilmittel sein - da die Sitzposition nochmal mehr Richtung Hinterrad orientiert ist als bei AM. ...

Sitzrohrwinkel XC und AM: 72°
Sitzrohrwinkel (virtuel) Strive: 73,5°

Jetzt kommt es natürlich noch auf die Beinlänge und den Messpunkt für die viruelle Messung an, aber noch mehr Richtung Hinterrad orientiert sollte das Strive ja eigentlich nicht sein. Wie hat sich das denn genau geäußert? Schneller aufsteigendes Vorderrad?

Ich habe den Test ja mal mit einem Enduro Expert 2011 gemacht, und da blieb das VR trotz fehlender Absenkung länger unten als bei meinem XC. Aber schau'mer mal, dann seh'mer scho'.
 
@ Wurzelmann:

Das Strive ist, meiner Meinung nach, eher eine Gravitymaschine als "konventionelles" Fahrrad. Bedeutet: Sitzposition ist trotz korrektem Sitzwinkel tatsächlich deutlich nach hinten orientiert - Hände sind eher oben, Sattel eher hinten, unten. Hat sich für mich so angefühlt, als ob der Fahrer um den Schwerpunkt herum rotiert wird auf dem Rad eben in die Position, die jeder automatisch annimmt, wenn es bergab geht - Po hinter den Sattel. Wie das ausschaut mit dem wandernden Schwerpunkt, wenn es richtig steil wird, sieht man in den gängigen Videos sehr schön - extrem den Hintern Richtung HR bringen, um Überschlag nach vorne zu vermeiden - macht eh´ jeder automatisch. Dazu kommt (sachlogisch), dass durch den flachen Lenkwinkel das Vorderrad weit Richtung Horizont geschoben wird (da kommt auch das komische Lenkverhalten her - Stichwort Verhältnis zwischen Radgrösse, Lenkwinkel und Nachlauf, aber die geometrischen Verhältnisse wird uns "paradisoinferno" bestimmt mathematisch genauer erklären), es fühlte sich, wenn der Vergleich mit dem Motorradsektor erlaubt ist, an wie ein Cruzer. Nicht wendig, aber mächtig stabil bei einmal eingeschlagenem Kurs.

Das mit der Beinlänge halte ich auch für einen wichtigen Faktor, bei gegebener Rahmengrösse aber nur noch durch die Sattelposition (horizontales Verschieben) abzustimmen, ggf gekröpfte Stütze, wer´s mag. Das Strive steigt nicht unbedingt schneller, weil der Schwerpunkt nicht sehr viel nach hinten wandert, sondern der Körper um den Schwerpunkt herum rotiert wird - schwer zu erklären, aber sichtbar: Einfach parallel zur Schaufensterscheibe fahren und beobachten, wie man selbst auf dem Rad ausschaut: Ein Nerve XC streckt eher die Hände nach vorne, ein Strive zwar in ähnlichem Maße aber eben aufrechter, um den Bauchnabel herum nach hinten rotiert. Macht das Sinn, was ich schreibe? Versteht das irgendjemand?
Die Kettenstreben, also der Drehpunkt des Hinterrades, sind sogar noch kürzer als beim XC - Strive sollte also theoretisch(!) eher steigen (siehe Hillclimbing beim Motocross - da werden gnadenlos Schwingen verlängert...). Das Strive ist wohl nicht in erster Linie zum Klettern gemacht. Das Vorderrad am langen 160mm-Ausleger zieht zwar das Rad nochmal nach unten - ist ja nicht eben fragil gebaut, das Ganze. Kurze Schwinge macht das Rad aber wendiger -> Radstandsverkürzung, wenn der Lenkwinkel schon das VR vor sich her schiebt. Aber jetzt wird es sehr theoretisch! Für valide Ergebnisse bräucht man wohl mehr als drei Stunden Zeit und nicht nur meinen ersten Eindruck (hallo, paradiso?)

Die "bike" hat Ende 89 / Anfang der 90er Jahre (und in der Zwischenzeit bestimmt noch mehrmals) einen Vergleich hierzu veröffentlicht. Es ging um wechselnde Vorbaulängen und wann bei verschiedenen Vorbaulängen / Steigungen ein Rad anfängt vorne leicht zu werden. Kettenstebenlänge war die zweite Grösse (Oberrohr lässt sich in dem Fall durch Vorbaulänge substituieren). Die Physik sollte noch heute die gleiche sein wie damals. Aber: Heute gibt es TALAS, Jekylls, Scott Genius und Co! Strive ist, wie die Homepage treffend beschreibt, ein Enduro, und Enduros könnten zwar 120km Tages-Touren fahren (wenn man Zeit hat), machen aber bergab viel mehr Sinn, da gebe ich dem Canyon-Berater in Koblenz uneingeschränkt Recht. Vielleicht ergänzt "paradisoinferno" die Frage mit seiner Erfahrung ("Enduro Evo")?

P.S.: Was ist ein IB?:confused:
 
Sitzrohrwinkel XC und AM: 72°
Sitzrohrwinkel (virtuel) Strive: 73,5°
Hi,
Sitzrohrwinkel: wie wichtig ist der denn wirklich? Hatte gerade die neue MB in der Hand, da wurde auch über Winkel von 73 bis 74,5° philosophiert. Wenn mich die Trigonometrie nicht ganz verlässt, liegt der horizontale Versatz bei ca. 1cm pro Grad (bei ~60cm Abstand Tretlager-Sattel). Also Sattel bischen weiter nach vorn/hinten und gut ist.
Oder habe ich da etwas übersehen?
Ciao
Stephan
 
Hi, minivfr, hast Dir ja richtig Mühe gemacht mit dem Vergleich :daumen:, werde in 1 Woche auch Strive "sitztesten" gehen. Aber mal ne Frage, stehen denn schon die Serienmodelle da? Iwie sollen doch bei den Protos die Winkel anders sein?

Gruß Ronja
 
Hallo Ronja, agadir-stephan hat es m.M.n. auf den Punkt gepracht: Sattelschienen nutzen! Eigentlich sind die zwar da, um das senkrechte Lot durch die Kniescheibe & Pedalachse zu korrigieren (etwas weiter hinten sitzen bringt kräftigeres Treten im Sitzen, während eine steilere Position der Trittfrequenz förderlich ist).
Sitzposition als Marketinggag der Hersteller mangels Alternativen, um ihre Produkte voneinander zu differenzieren? Hmmm. Hersteller wie Rocky Mountain, Trek, Specialized & Co sind so lange schon am Markt, haben sämtliche Trends und Spielereien mitgemacht und diese als ultimative Lösung für Probleme, die wir bisher gar nicht hatten, angepriesen (erinnert sich noch jemand an die Antriebsschwingenbikes? Sogar Trek, Gary Fisher, Klein-Bikes und Rocky Mountain haben einen riesen Rummel darum gemacht!)
Und heute? Heut´ fahren wir immernoch halbwegs dieselbe Geometrie wie anno dunnemal - ein paar Grad hier, 0.5 Grad dort - fertig ist die neue neue (Marketing!-)Maschine.
Alles sehr theoretisch, daher: Siehe agadir-Stephans Lösung. Außer: Man gibt gerade seinen maßgeschneiderten Titanrahmen in Auftrag...:cool:
 
Hi, minivfr, da haste mich jetzt mißverstanden, ich nörgel doch gar nicht über die Geo, habe sie ja noch garnicht gefahren, sondern es wurde vor einiger Zeit von Canyon gesagt, daß im Showroom noch Protos stehen und die Winkel in der Serie etwas anders kommen, deshalb die Frage ob es schon die Serienbikes sind, die da stehen.
 
@ Paradisoinferno:

Was sollen die Feindseeligkeiten? Den Beitrag von minivfr konnte man doch gar nicht so falsch verstehen.

Übrigens, hast Du schon irgendwo deine Erfahrungen mit dem Enduro Evo gepostet? Die würden mich brennend interessieren.

Hoi,
ich würde das nicht als Feindseeligkeiten bezeichnen. Meine Gedanken gingen beim Lesen des Eingangsfred in die gleiche Richtung.

Man darf die Einleitung natürlich nicht über den Beitragsverlauf vergessen.
Die Streuung der Auswahl ist schon sehr groß, vor allem wenn man so viel Erfahrung hat und seinen Einsatzbereicht kennen sollte.
Gut, er wollte durch die Extreme die Unterschiede besser herausfiltern.

Die Resumees zu den Bikes
- decken sich in einigen Bereichen mit meinen Erfahrungen (XC vs. MR),
- sind teils aber merkwürdig gar fast widersinng
- und teils auch ohne Probefahrt klar (Einsatzzweck).

Ich habe z.Bsp. ein MR und........das federt! Sogar ganz gut. Früher ist man sogar mit noch weniger Federweg und "Gummielementen" gefahren und hat sich über den Federweg gegenüber den HT gefreut.

Eigentlich ein schöner, aufwendig gemachter Beitrag von Minivfr (Danke dafür!) von denen es mehr geben könnte. Nur in einigen Punkten hakt es leider und könnte falsch interpretiert werden.
 
Es wurde ein XC. Warum? In meinem Fall: Sieg der Vernunft;).
Habe die Bemerkung von paradisoinferno nochmal überdacht, dass das AM für ihn noch zu racelastig sei und festgestellt, dass ich aus meiner Haut doch nicht raus kommen werde: Tiefer und gestreckter gefällt mir. Auch dass das XC schneller progressiv federt nachdem es schön schluckfreudig war - so habe ich mir das vorgestellt. Klar hat das AM mehr Potential, welches ich aber wahrscheinlich zu selten nutzen werde, falls überhaupt. Das XC bringt es auf den Punkt - leicht, steif genug für mich, schnell zu beschleunigen (leichterer Laufradsatz wäre trotzdem noch drin) und passt einfach. Fühle mich einfach wohl auf dem Rad.
Bergab wird es immer jemanden geben der schneller ist und einfach auf der Schweinelinie über alles drüberholzt. Meinen Spass am MTB beziehe ich aus dem Idealliniesuchen per reaktionsschnellem Bike und dafür halte ich das XC als für mich geeignetes Sportgerät.
Meinungen, persönliche Vorlieben gibt es viele. Horses for Courses - nix geht über eine Probefahrt. Getunt wird später noch, nach drei - fünf Jahren ist eh´ein neues Rad fällig. Dann vielleicht ein AM? Wir werden sehen. Jetzt ist erstmal CrossCountry-Zeit:daumen:

Hallo miniVFR,
zuerst einmal ein grosses Lob zu Deinem mMn gelungenen Beitrag. Das war genau das, was ich suchte. Ein zugegebener Maßen subjektiver Vergleich unterschiedlicher Bikes und nicht das schnörkellose Zeitschriften Geblubber.

Ich stehe genau vor der selben Wahl: ich möchte mir ein neues Bike kaufen (Fully, immerhin, das weiß ich schon...), habe aber nicht den blassesten Schimmer, was ich eigtl. will (Race-, Marathon-, Allmountain-, whatever-Fully). Dein Beitrag hat mich dem schon etwas näher gebracht.

Ich fahre seit knapp 2 Jahren Hardtail und will nun auf ein Fully umsteigen. Lange Zeit hat mir das MR gefallen, aber merke ich wirklich den Umstieg vom Hardtail mit 2.4er Reifen aufs MR? Der Einsatzbereich des XC ist lt. Canyon von Marathon bis AM, aber gelingt der Spagat? Beim AM bin ich mir nicht sicher, ob das nicht ein zu grosser Umstieg vom Hardtail ist - bin gewohnt die Berge einigermassen zügig hoch zu fahren...

Aber was will ich überhaupt: möchte berghoch genau so flott wie mit dem Hardtail unterwegs sein, aber bergab mal die Trails fahren können, welche ich mich mit dem Hardtail nicht (zu)getraut habe. Ausserdem lasse ich es bergab ziemlich fliegen...

So einen Aufwand wie Du zu betreiben und unterschieldiche Fully-Typen durchzuprobieren kann ich - mangels Zeit und Händlern - auch nicht. Ich liebäugele deshalb auch mit der eierlegenden Wollmilchsau "Scott Genius", denke aber (in einem rationalen Moment), dass das Bike evtl. doch etwas zu overdone ist für mich.

Evtl. kannst Du ja bei Gelegenheit und nach etwas mehr Er"fahr"ung wieder berichten...

Auf jedenfall war Dein Beitrag genau das, was ich wissen wollte.

Viele Grüsse
xb39
 
Hi,
Sitzrohrwinkel: wie wichtig ist der denn wirklich? Hatte gerade die neue MB in der Hand, da wurde auch über Winkel von 73 bis 74,5° philosophiert. Wenn mich die Trigonometrie nicht ganz verlässt, liegt der horizontale Versatz bei ca. 1cm pro Grad (bei ~60cm Abstand Tretlager-Sattel). Also Sattel bischen weiter nach vorn/hinten und gut ist.
Oder habe ich da etwas übersehen?
Ciao
Stephan
Stimmt natürlich (auch wenn ich eher 80cm über dem Tretlager sitze). Am Ende bestimmt eh das Knie wie steil der Sitzwinkel ist, wobei es schon grenzen gibt, wie viel man mit dem Sattel ausgleichen kann.

Aus meiner Erfahrung hat der Vorbau keinen spürbaren Einfluss auf das Aufsteigemoment des VR. Ich habe bei meinem Nerve von 100mm auf 60mm reduziert, um in steilen Abfahrten weiter nach hinten zu kommen. Wenn es richtig steil hoch geht, muss das Kinn eh so weit runter, wie es eben geht. Ob die Hände dabei 4cm weiter vorne oder hinten liegen, hat auf den Körperschwerpunkt dann einen vernachlässigbaren Einfluss. Wenn ich natürlich aufrecht sitze und am Lenker hänge wie Omi, dann sieht die Sache natürlich wieder anders aus.

Das Lenkgefühl des Strive ergibt sich natürlich aus dem flacheren Lenkwinkel und dem rel. kurzen Vorbau. Ob einem so etwas taugt, muss jeder selbst herausfinden. Das kann man nicht durch Lesen erfahren. Wobei man auf den Sag achten muss. Als ich das Speci Enduro probegefahren bin, hatte ich am Anfang gar keinen Sag, da die Gabel noch ganz neu war. Da hatte ich auch dieses Cruiser/Chopper Feeling. Nachdem ich viel Luft rausgelassen hatte, stellte sich der Sag ein und die Geo und das Lenkverhalten waren plötzlich garnicht mehr so gewöhnungsbedürftig.

Bei den Strives im Showroom sollen die Lenkwinkel ja z.T. noch etwas zu flach geraden sein (siehe Lutzes Beitrag von vor ein paar Wochen).

Wie sich das Strive fährt, werde ich in ein paar Wochen eh selber ausprobieren können. KW17, so der Fahradgott will :rolleyes:
 
Stimmt natürlich (auch wenn ich eher 80cm über dem Tretlager sitze).
Hi,
dann bist Du aber ungewöhnlich groß ...

Du musst von der Schrittlänge, die meist etwas über 80cm liegt) noch die Kurbellänge von 17cm abziehen. Und dann ist man bei 60 - 65 cm.
Aber mir kommt's auch nicht auf 1cm an, sondern eher generell um die Auswirkung. Bei Rahmen mit 'ner gekröpften Sattelstütze und 74° Sitzrohr ist man dann eh' bei 73°.
Und wenn die Tester der MB dann über die verschiedenen Winkel und die Charakteristiken der Räder schreiben, dann ist das nur lachhaft.
Ciao
Stephan
 
Hi,
dann bist Du aber ungewöhnlich groß ...

Du musst von der Schrittlänge, die meist etwas über 80cm liegt) noch die Kurbellänge von 17cm abziehen. Und dann ist man bei 60 - 65 cm.
Aber mir kommt's auch nicht auf 1cm an, sondern eher generell um die Auswirkung. Bei Rahmen mit 'ner gekröpften Sattelstütze und 74° Sitzrohr ist man dann eh' bei 73°.
Und wenn die Tester der MB dann über die verschiedenen Winkel und die Charakteristiken der Räder schreiben, dann ist das nur lachhaft.
Ciao
Stephan

Also ich sitze gemessene 80cm über dem Tretlager bei ca. 90cm Schrittlänge und knapp 190cm Körpergröße (der Wert ist selbst "erfahren" mit dicken MX30 Pedalen und 5.10 Schuhsohlen und entspricht auch ziemlich genau der Standardempfehlung SL x 0,885). Das finde ich jetzt nicht sooo außergewöhnlich und ich passe damit auch immer noch auf ein "L".
 
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