Suche Anleitung für Carboloading

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Hallo,

ich möchte in 4 Wochen ein Etappenrennen fahren. Jetzt suche ich eine für den Ausdauersport abgestimmte Anleitung zum Carboloading.

Kennt jemand eine Webseite oder eine Anleitung, die mir zur Verfügung gestellt werden kann?
 
carbolaoding is ja erst mal nix anderes als KH-reiche ernährung.
aber du meinst evtl. nicht das carboloading im allgemeinen, sonder die sog. saltin-diät im speziellen.
Saltin hat allerdings zwei haken.

in den beiden threads eins und zwei wiederholt sich zwar einiges, wird aber so ziemlich alles genannt.


1. KH-speicher aufzuladen dauert ein paar tage
2. am tag vorher "aufladen" is deshalb der falsche weg. lieber freitag futtern, samstag "normal", also nicht hunrig werden, wenn sonntag wettkampf ist. die nudelpartys am abend vorher sind eher ein problem, wenn du mit brutal vollem bauch in den wettkampf gehst.
3. wenn du überhaupt die speicher leerpumpen willst (aber du wirst ja wohl eh weitertrainieren), dann anfang/mitte der woche (wenn sonntag wettkampf), 1 bis 2 tage vorher nix mehr an den speichern zapfen.
 
Eins bis zwei wochen vor ein Renn einfach mehr Obst und Gemuse essen. du brauchts kein Plan. Dein Körper speichert +/- 500 gram glycogen. zwei Tag vor das Renn, wenig Ballastoff am bestens viele Weintrauben, Melone, pfirsche.
 
Hi,

ich wäre mit Carboloading eher vorsichtig.
Häufig treten Unverträglichkeiten mit dem Übermaß an KH auf, speziell wenn man es zu gut meint mit der KH-Zufuhr. Jeder Körper reagiert da anders und das ist auch gut so. Normalerweise müsste man das vorher ausprobieren.
Zwei weitere Punkte, welche umstritten sind, sind in MEINEN Augen einmal das "Laden" der KH-Speicher über das Maß hinaus und zum anderen das das Carboloading erst ab Wettkämpfen ab 90 min Sinn macht.

Laden der Speicher
Im Laufe des Trainings hat man sich eine gewisse Größe der KH-Speicher in Leber und Muskeln angeschafft. Je nach Umfang des Trainings konnte man diese sogar vergrößern. Dieser Speicher ist limitierend. Sagen wir der Speicher ist nur insgesamt 500 Gramm groß, dann wird auch nicht mehr reinpassen. Ein Mehr an KH wird vom Körper zu freien Fettsäuren umgebaut und später in den Fettdepots abgelegt.

Wettkämfe über 90 min
Im Training sollte man sich auf den Wettkampf/Saisonziel vorbereiten. Heißt das man auch soche Umfänge fährt die später im Rennen auftreten. Mit dem Training beinflüsst man also den Stoffwechsel des Körpers. Je nach dem welche Energiebereitstellung trainieret wird, wird auch diese im Wettkampf (also wenn Training und Wettkapmfzeil aufeineander abgestimmt sind) vorranging laufen.
Könnte man also den Stoffwechsel darauf hin trimmen, dass trotz hoher Intensität die Energie vorrangig aus der Betaoxidation gewonnen wird kann man die KH-Speicher schonen und sie für den Schlußsprint aufheben.
Ist dies nicht der Fall sind die KH-Speicher sehr schnell alle und das Carboloading nützt dir nichts.

Ein häufig Effekt der beim sogenannten Carboloading auftritt ist die Gewichtszunahme durch die vermehrte Wassereinlagerung in den Muskelzellen.


Bin für Kritik immer offen :)

Lory
 
einmal das "Laden" der KH-Speicher über das Maß hinaus ...
Im Laufe des Trainings hat man sich eine gewisse Größe der KH-Speicher in Leber und Muskeln angeschafft. Sagen wir der Speicher ist nur insgesamt 500 Gramm groß, dann wird auch nicht mehr reinpassen.
das stimmt nicht, denn genau das ist sinn & zweck der superkompensation.
:confused:
saltin hat doch gezeigt, dass man auf systematische art den speicher "überfüllen" kann.


Dieser Speicher ist limitierend.
wie meinst du das? oder meinst du "limitiert"?
 
Hi,

also wie gesagt das ist nur meine Meinung die auf eingen medizinischen Kenntnissen basiert.
Ich stimme dir zu das Saltin dies bewiesen hat mit dem Prinzip der Superkompensation. Meine Frage die ich mir gestellt habe ist: Was wurde superkompensiert?
In dieser Diät, die nebenbei auch zu bedenklichen Stoffwechselstörungen führen kann und weiterhin zur Erhöhung der Infektanfälligkeit, wird das Training weitergeführt unter massiver Fett und Eiweiß Zufuhr. Man weiß das Eiweiß für den Muskelaufbau förderlich ist. Ich denke, dass in der Zeit des KH-Verzichtes, es zu einem Aufbau von Muskelgewebe kommt, und nur dadurch entsteht der Platz für mehr KH. Denn irgendwo muss die KH ja hin. Ich habe jetzt zwar ein größeres Depot, habe aber auch mehr Muskelfasern zu versorgen, ergo ist mir der Vorteil des mehreingelagerten KH wieder flöten gegangen.

Dieser Speicher ist limitierend.
Ist schon blöd ausgedrückt, geb ich zu ;)
Richtig ist das auch der Speicher limitiert ist. Ich glaube es gibt bisher keinen Sportler der ein grüßeres Depot hat als 700 Gramm.
Was ich mit diesem Satz meinte, ist die Tatsache das der KH-speicher für die aufnahme von KH begrenzend ist. Wenn dieser Speicher nur 500 Gramm groß ist, dann passen auch nur 500 Gramm rein. Wird jetzt aber der Speicher durch Training vergrößert passt natürlich auch mehr rein.
 
dass die saltin-diät mehrere haken hat, hab ich ja im ersten post geschrieben, und auf ein paar kritikpunkte verlinkt.
Ich stimme dir zu das Saltin dies bewiesen hat mit dem Prinzip der Superkompensation. Meine Frage die ich mir gestellt habe ist: Was wurde superkompensiert?
steh ich auf dem schlauch, ist das eine rhetorische frage oder reden wir aneinander vorbei?

In dieser Diät, die nebenbei auch zu bedenklichen Stoffwechselstörungen führen kann und weiterhin zur Erhöhung der Infektanfälligkeit,
das ist ja gemeint mit "Häufig treten Unverträglichkeiten mit dem Übermaß an KH auf..."

... Ich denke, dass in der Zeit des KH-Verzichtes, es zu einem Aufbau von Muskelgewebe kommt, und nur dadurch entsteht der Platz für mehr KH. Denn irgendwo muss die KH ja hin. Ich habe jetzt zwar ein größeres Depot, habe aber auch mehr Muskelfasern zu versorgen, ergo ist mir der Vorteil des mehreingelagerten KH wieder flöten gegangen.
das klingt aber sehr mechanistisch-naiv.
 
Hi nur noch mal kurz, da ich gleich los muss...

Zitat:
Zitat von Lory Beitrag anzeigen
Ich stimme dir zu das Saltin dies bewiesen hat mit dem Prinzip der Superkompensation. Meine Frage die ich mir gestellt habe ist: Was wurde superkompensiert?
steh ich auf dem schlauch, ist das eine rhetorische frage oder reden wir aneinander vorbei?
Ich hoffe doch nicht das wir aneinander vorbei reden.
Ich meinte nur damit das nicht vorrangig der Speicher superkompensiert wird, sondern eher der Muskel.

Zitat:
Zitat von Lory Beitrag anzeigen
... Ich denke, dass in der Zeit des KH-Verzichtes, es zu einem Aufbau von Muskelgewebe kommt, und nur dadurch entsteht der Platz für mehr KH. Denn irgendwo muss die KH ja hin. Ich habe jetzt zwar ein größeres Depot, habe aber auch mehr Muskelfasern zu versorgen, ergo ist mir der Vorteil des mehreingelagerten KH wieder flöten gegangen.
das klingt aber sehr mechanistisch-naiv.
Leider kann ich dazu nur sagen, "Ich mags gern logisch". Ich habe bisher noch keinen Arzt getroffen der mir eine physiologische Erklärung für eine Superkompensation eines Speichers geben konnte.

So ging jetzt alles etwas schnell und kann auch sein das ich wieder dei Hälfte vergessen habe, aber habt bite Nachsicht mit mir ;).
Evtl. könntest du nochmal kurz deine Meinung zu dieser Superkompensation mitteilen.


MFG
 
Ich meinte nur damit das nicht vorrangig der Speicher superkompensiert wird, sondern eher der Muskel.
ich glaube, da liegst du total fundamental absolut daneben:
http://www.loges.de/Sport/sportsCARE_0305

Das Prinzip der Superkompensation
Der Ursprung des Modells der Superkompensation basiert auf Forschungsarbeiten von JAKOWLEW (1977), der nachweisen konnte, dass nach einer intensiven muskulären Belastung energetische Substrate (z. B. Glykogen) in der Muskulatur in der nachfolgenden Wiederherstellungsphase über das Ausgangsniveau hinaus gespeichert werden.
Diese Erkenntnisse wurden in der Folgezeit verallgemeinert und Ableitungen für die Trainingsplanung und Belastungssteuerung getroffen, die sich heute als unzulässig erwiesen haben.
...denn in der Anpassung an das Training nach einer hohen Trainingsbelastung benötigen die beanspruchten Funktionssysteme sehr unterschiedliche Zeiträume zur Wiederherstellung. So wird das Ausgangsniveau beim Creatinphosphat in drei Minuten und beim Muskelglykogen erst nach mehreren Tagen Regeneration erreicht.
Ein Überschwingen im Sinne der Superkompensation gibt es zwar für das Muskelglykogen, aber erst nach Einhalten einer bestimmten Kohlenhydratdiät.
Fazit:
Was bleibt vom Superkompensationsmodell übrig? Die Feststellung, dass es zur Beschreibung des Verbrauchs und der Wiederauffüllung der Glykogenspeicher bzw. der energiereichen Phosphate genutzt werden kann. Das Prinzip der Superkompensation ist zu einfach, um komplexe Anpassungserscheinungen erklären zu können. Bei schematischer Anwendung könnte es zu unsinnigen trainingsmethodischen Ableitungen für das individuelle Training führen.


d.h. nur speicher, nix zellwachstum.
 
...schade dass hier die fragen immer so missverstanden werden.
ich fahre wie schon gesagt ein etappenrennen über 800km und 18000hm. ca. 7-10 tage vor dem rennen sollte meines wissens mit dem carboloading begonnen werden. ich hab darüber auch schon einiges gelesen, wollte aber hier nur noch ein paar tipps bzw. eine info wie sich gleichgesinnte auf so ein etappenrennen vorbereitet haben.
 
Hi,

Anleitungen wie es geht, gibt es hier und in der WWW genug.
Man sieht aber schon das diese sich ähneln.

Eine Diskussion ist hier nicht losgebrochen.
Ich bin der Meinung, dass man nicht alles so hinnehmen soll wie es irgendjemand mal gesagt hat, selbst wenn er es durch Studien bewiesen hat.
Ich denke was man an diesem Fred ganz gut sieht ist die Tatsache, dass dieses Carboloadingzeugs ziemlich komplex ist und man es dadurch auch nicht einfach auf die Allgemeinheit ummünzen kann.

Deswegen kann man eine Anleitung für das Carboloading immer nur individuell gestalten. Die Anleitungen die im WWW zu finden sind geben nur eine grobe Richtung vor. Wie schon oben erwähnt nicht nur von mir, ist jeder Körper verschieden und reagiert durch die Umstellung der Nährstoffe anders.

MFG

EDIT:
Ich werd dan mal meine Aussage zurückziehen.
Ich meinte nur damit das nicht vorrangig der Speicher superkompensiert wird, sondern eher der Muskel.
Das stimmt nicht. Danke an dubbel.
Ich möchte hier aber noch ein wenig Kritik an dem Prinzip der Superkompensation verlinken. http://www.leistungssport.com/index.php?site=47&unav=24
Dieses bestätigt was dubbel bereits beschreiben hat. Hier nochmal explizit auf die Phosphatspeicher bezogen und nur diese.
Mit Hilfe der Superkompensation erreicht man die funktionelle Anpassung der Stoffwechselparameter auf Belastung.
Das was ich vertauscht habe bezieht sich auf die Muskelveränderung.
Mit Hilfe von Muskeltraining(ja ich weiß sehr allgemein gehalten) erreicht man die morphologische Anpassung, die Muskelhypertrophie.

MFG
 
Wenn du ein Etappenrennen fährts ist es mit dem Carboloading vor dem Rennen "nicht" so wichtig. Viel wichtiger ist es nach den einzelnen Etappen die Speicher wieder möglichst effektiv aufzufüllen.

In der aktuellen Bike 06/07 ist übrigens ein Artikel über Wettkampf-Ernährung gedruckt. Dort meinen sie z.B., dass man sich nach einem Wettkampf (20 - 40min) mittels den sog. Recovery-Drinks versorgen sollte. Da in dieser Zeit das "Window of Growth" besonders gross ist und der Körper die in den Recovery-Drinks enthaltenen Eiweissbausteine gut aufnehmen kann, gleiches gilt auch für den Glykogenspeicher.
Festnahrung (Kohlenhydrate) sollte man gemäss Artikel erst 1-2h später zu sich nehmen.

Das mit den Recovery-Drinks ist jedoch nicht so mein Ding. Selbst halte ich es immer so, dass ich trinke (jedoch kein Alkohol) und esse was mir schmeckt und der Körper holt sich dann schon das was er braucht. Von diesem "Functional-Food" bekomme ich immer irgendwie Magenproblemme.

Das (Sieger?!) Bier gibts dann aber am Schluss des Etappenrennen!
Prost :daumen:
Baloo
 
insofern missverstanden, dass ich einfach nur eine anleitung zum carboloading haben wollte und hier die diskussion losgebrochen ist, ob das überhaupt sinnvoll ist.
mitlerweile hab ich auch was ähnliches gefunden. hier der link:
so würde ich es auch machen.
begründung s.o. :)

@ lory: vor lauter fett, zitat und satzfragmenten versteh ich nicht mehr, um was es dir geht. :confused:
 
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