Titan Schrauben verbauen

Registriert
10. Juli 2012
Reaktionspunkte
346
Ort
Dresden
Hallo,

ich habe mich jetzt dazu durchgerungen, ein paar Schrauben an meinem Enduro durch Titanschrauben zu ersetzen.

Nun meine Frage:

Was muss ich bei der Montage der Titanschrauben in Alu-Gewinde beachten?

Muss ich Kupferpaste oder so etwas benutzen?

Gruß Max
 
Kupferpaste ist ja eigentlich nur ein Mittel gegen Korrosion und ob jetzt die Paarung Stahl/Alu oder Titan/Alu macht da keinen Unterschied.

Ein klein bisschen Fett aufs Gewinde kann aber nicht schaden, aber wirklich nur sparsam.
 
Kupferpaste hat keine korrosionshemmende Wirkung, im Gegenteil. Ich würde es vermeiden, das Zeug mit Aluminiumteilen in Kontakt zu bringen. Kupfer dient hier als Feststoffschmiermittel, ähnlich wie Graphit und ist deshalb resistenter dagegen, einfach von Wasser weggespült zu werden. Das ändert aber nichts daran, dass es edel gegenüber Aluminium ist und damit dessen Oxidation fördert. Bei Titan- oder Edelstahlteilen mag es hingegen sinnvoll nutzbar sein. Kurzum: Ich würde ein gutes Montagefett jederzeit vorziehen.
 
Titan und Alu liegen recht nah beinander, da ist das alles nicht so wild.

Na, da würde ich aber lieber noch einmal drüber nachdenken. Die elektrochemische Spannungsreieh bringt einen hier nämlich nicht wirklich weiter. Titan bildet eine dichte und vor allem unter den meisten Bedingungen beständige Oxidschicht. Bei Aluminium muss nur ein wenig Salz dazukommen oder der Elektrolyt leicht sauer oder basisch werden und schon löst sich die ohnehin meist poröse Oxidschicht in Wohlgefallen auf und das Zeug gammelt, insbesondere unter Anwesenheit eines einigermaßen starken Oxidationsmittels wie Kupfer, wie verrückt. Aber gut, jeder macht so, wie er will.
 
Na, da würde ich aber lieber noch einmal drüber nachdenken. Die elektrochemische Spannungsreieh bringt einen hier nämlich nicht wirklich weiter. Titan bildet eine dichte und vor allem unter den meisten Bedingungen beständige Oxidschicht. Bei Aluminium muss nur ein wenig Salz dazukommen oder der Elektrolyt leicht sauer oder basisch werden und schon löst sich die ohnehin meist poröse Oxidschicht in Wohlgefallen auf und das Zeug gammelt, insbesondere unter Anwesenheit eines einigermaßen starken Oxidationsmittels wie Kupfer, wie verrückt. Aber gut, jeder macht so, wie er will.

Also ich hab gestern an meinem Marin Team Titanium das Innenlager (BB-UN73) ersetzten müssen. Dieses hab ich 2004 mit reichlich Kupferpaste, die ich noch von meine BW Zeit hier rumstehen habe, am Gewinde eingebaut. Das Rad wird Winter wie Sommer bei jedem Wetter als Arbeitswegbike benutzt und das fast jeden Tag. Kommt also auch mit sehr viel Salzwasser in Berührung. Das Demontieren war kein Problem. Auch war von irgend einer Verfremdung/Auflösung des Alugewinde nichts zu sehen. Ich kann gerne dafür noch Fotos machen das Lager liegt noch hier in der Abfalltonne. Ich hab in den letzten 20 Jahren wo bei mir Kupferpaste zum Einsatz kommt noch nie ein Problem deswegen gehabt.
 
Also ich hab gestern an meinem Marin Team Titanium das Innenlager (BB-UN73) ersetzten müssen. Dieses hab ich 2004 mit reichlich Kupferpaste, die ich noch von meine BW Zeit hier rumstehen habe, am Gewinde eingebaut. Das Rad wird Winter wie Sommer bei jedem Wetter als Arbeitswegbike benutzt und das fast jeden Tag. Kommt also auch mit sehr viel Salzwasser in Berührung. Das Demontieren war kein Problem. Auch war von irgend einer Verfremdung/Auflösung des Alugewinde nichts zu sehen. Ich kann gerne dafür noch Fotos machen das Lager liegt noch hier in der Abfalltonne. Ich hab in den letzten 20 Jahren wo bei mir Kupferpaste zum Einsatz kommt noch nie ein Problem deswegen gehabt.


Dann ist halt kein Wasser in die Innenlagerhülse reingekommen, so what? An anderer Stelle mag das wieder ganz anders aussehen. Kupferpaste hat an Aluteilen imho nichts verloren. Wer es trotzdem machen will, bitte. Mir ist's ja letztendlich egal. Außerdem scheint ja der Rahmen dem Namen nach aus Titan und die Lagerschalen aus Edelstahl/Kunststoff zu sein. Da sehe ich ja auch kein großes Problem.
 
Kupferpaste verwenden ich im Werkzeugbau einer Metallgießerei, um die beweglichen Teile der Druckgussformen dauerhaft zu schmieren. Kupferpaste hat den Vorteil, das es auch bei Hitze seine Viskositätund Schmiereigenschaften behält, sprich, da, wo andere Fette bei Hitze flüssig werden, bleibt es fest und fließt nicht davon und verbrennt auch nicht (unseres ist bis 1000°C angegeben). Darum wird es auch im KFZ-Bereich an beweglichen Teilen der Bremsen eingesetzt, weil es sich nicht durch Bremshitze verflüssigt und auf die Beläge/Scheiben/Trommeln läuft und damit die Bremswirkung zunichte macht.
Für andere Anwendungen im normalen Leben hat es keine Vorteile gegenüber anderen Schmierstoffen, aber den großen Nachteil, wie weiter oben schon angegeben, das es aufgrund der elektrochemischen Spannungsreihe edler ist als z.B. Aluminium, wodurch das Aluminium zerstört werden kann.

(Erklärung: Die Spannungsreihe wird z.B. auch bei verzinkten Autos genützt. Das Zink dient dort nämlich nicht als "Superlack", sondern, weil es ein unedleres Metall als Stahl ist, wird es bei Korrosion zuerst zerstört. Dasselbe passiert bei sogenannten "Opferanoden" in Heizungsboilern oder Warmwasserspeichern, die zuerst angegriffen werden, bevor irgendwann das Boilermaterial dran ist.)

Ich denke, diejenigen, die hier im Forum oftmals nach Kupferpaste fragen, meinen in Wirklichkeit Graphitpaste, dieses schwarze Fett, bekannt unter dem Namen Molykote oder ähnlich, das aufgrund des beigefügten Graphits besonders gut schmiert.
 
Zurück