Das-Licht
Talentfrei in der Odenwaldhölle
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Was ich bei dieser ganzen Diskussion nicht verstehe...wie kann man als ortskundiger Biker überhaupt in eine solche Situation wie der von "das Licht" beschriebenen kommen!? Wieso fährt man bei bestem Wander- oder Schlittenwetter am Wochenende in bekanntermaßen überlaufene Waldbereiche? Zumal er als kinderloser Mensch sicher auch unter der Woche mal die Zeit zum Biken findet bzw. halt am Wochenende früh starten könnte und schon gemütlich wieder zuhause sitzt, wenn sich die Massen in den Wald begeben.
Wenn ich am Wochenende bei entsprechendem Wetter unbedingt fahren will, dann meide ich die Bereiche um die beliebten Ausflugsziele. Und zwar nicht, weil die Wanderer/Eltern mehr Rechte hätten, sondern weil ich -ganz egoistisch- keinen Bock habe, den Berg im Schritttempo runter zu gurken. Der Wald ist groß genug und als Biker hat man einen viel größeren Aktionsradius als Wanderer. Da kann man den Massen schon aus dem weg gehen.
Was die Eltern/Erziehungs-Problematik betrifft, muss ich als Vater zweier Kleinkinder sagen, dass man als Vater/Mutter halt (manchmal auch zu) empfindlich ist, wenn es um die Kleinen geht. Ich persönlich habe deswegen zwar noch keinen Biker angepflaumt, aber ich gehe schon automatisch in Habachtstellung, wenn uns im Wald einer begegnet. Schon deshalb, weil Kleinkinder eben auch einfach mal losrennen. Nicht bikende Eltern können das einfach schlechter einschätzen, bekommen Angst um Ihre Kinder und reagieren dann auch mal überzogen.
Hallo Karolus,
auch wenn ich bezüglich Deines Postings im Allgemeinen nur bedingt Deine Meinung teile, so beziehst Du Dich ja hier auf mein Ausgangsposting und die folgenden erklärenden Postings, und hast sie offensichtlich nicht faktenbasiert rezipiert.
Ja, ich habe keine Kinder, und ich beschäftige mich deshalb auch bei meiner Freizeitgestaltung im Vorfeld gedanklich nicht damit, welche Ideen Eltern haben könnten um mit ihren Kindern etwas zu unternehmen, und ob ich da womöglich unter recht individuellen Parametern, die sich im Vorfeld ebenfalls nur grob abschätzen lassen, "stören" würde. Ich nehme mir - ebenso wie Wanderer und Schlittenfahrer - die Freiheit heraus, an einem schönen freien Wochenende, meiner Freizeitgestaltung nachzugehen. Dies tue ich, wie im TO-Posting erwähnt, mit dem Rad seit sehr vielen Jahren nahezu konfliktfrei.
Bei der Kreidacher Höhe, bzw. dem besagten Streckenabschnitt handelt es sich nicht um einen Waldbereich, sondern um einen Verkehrsknotenpunkt, und der betroffene Fahrweg ist als Hauptwander-und Radroute die einzige Verbindung weit und breit. Hier befindet sich in ca. 200m Entfernung weiterhin ein Restaurant, eine Freizeitanlage mit Sommerrodelbahn, Kletteranlage, und einer - wie ich inzwischen weiß - kostenfreien Rodelwiese. Die am Weg rodelnden Familien parken direkt auf dem Freizeitanlagen-Parkplatz neben dem von mir geschildertem Wander-u. Radweg, der von einem Kreisverkehr am Überwaldknoten in Richtung Tromm führt. Ferner gehen sie auch das Risiko ein, dass man mit dem Schlitten weiter unten auf die stark befahrene Landstraße schlittert. Der Fahrweg ist ca. 4m breit, und davon waren 2m geschoben, die restliche Fläche war flachgetreten. Es ist somit ausreichend Platz für Jeden.
Ja, ich finde auch in der Woche Zeit zum biken. Im Winter aufgrund der früh einsetzenden Dunkelheit natürlich weniger, doch auch hier muss die Gegenfrage erlaubt sein, warum ich mich dafür rechtfertigen soll, wann und wo ich fahre, sofern es legal, den Trail Rules entsprechend, und unter Rücksicht stattfindet? Ja, ich bin früh gestartet. Um ca. 09:00 Uhr. Da war es aufgrund der Schneeschauer sogar noch etwas dämmrig. Das Problem war auch nicht auf der Hinfahrt, um ca. 11:00Uhr, als ich die Kreidacher Höhe passierte, sondern erst auf der Rückfahrt um 13:00 Uhr. Ich muss da nun mal vorbei, um nach Hause zu fahren. Wenn Du mit solch einer Tätigkeit gesegnet bist, die Dir die Freiheit und Freizeit lässt, zu fahren wann Du willst, freut es mich für Dich. Ich habe diese Möglihkeit leider nicht. Ich kann nur fahren, wenn ich frei habe und wenn es hell ist. Das ist nun mal oft an Wochenenden.
Und auch hier möchte ich nochmal betonen, ich habe kein Problem mit Kindern, es geht auch nicht um Kinder, und mit denen hatte ich auch keinen Konflikt. Es geht um -fast ausschließlich- Väter, die sehenden Auges provozieren, bzw. in meinem Verhalten Anlass suchen, dies als Provokation zu sehen. Du hast schon gelesen, das ich in den drei beschriebenen Situationen mit dem Rad stand? Und dass erst dann, beim Passieren an mir vorbei, die Bemerkungen gemacht wurden?
Dass sich hier mancher Vater von Kindern - der ja offensichtlich selbst MTB fährt - angegriffen fühlt, und meint, nun mit (nicht Du) teils unwürdigen und gewaltverherrlichenden Sprüchen, seinem "Ärger" über mein "Verhalten" Luft zu machen, oder einfach Fakten (so wie Du) ausblendet, und unreflektiert "Gegenargumente" zu nicht vorhandenen Vorgängen liefert, indem man einfach etwas unterstellt was so nicht war oder ist, ist genau das, was ich eingangs schrieb: "Wie man´s macht, macht man´s verkehrt!"
In den Zeilen kommt als "Moral" mancher Väter hier ganz deutlich heraus: Kinderlose sind Menschen zweiter Klasse, weil sie ja ganz egoistisch nur ihr Leben leben wollen, und es dann von diesen Kinderlosen eine vermessene Unverschämtheit ist, ihren Freiheitsanspruch auf eine Stufe mit Familien zu heben. Im Zweifelsfalle hat man - nach multipler Ansicht der hiesigen Forenväter - als Kinderloser nicht nur selbstredend auf sein Recht zu verzichten, hat man nicht nur nachzugeben, hat man nicht nur sein Vorhaben zu unterbrechen oder gar abzubrechen, nein; als Kinderloser verwirkt man sein Recht an gleichberechtigter gesellschaftlicher Teilhabe. Die, leider, ernst gemeinten Ratschläge aus den "eigenen"(?) Reihen, doch an potentiell für Großstadtfamilien interessanten Wochenenden, zig Kilometer weite Umwege zu fahren, unattraktive Strecken ohne Ziel zu fahren, oder doch gleich ganz auf das Radfahren zugunsten ebenjener Familien(väter) zu verzichten, ist der erste Schritt, Unseren Sport weiter einzuschränken oder gar zu verbieten. Insofern "überrascht" mich doch die Entwicklung dieses Threads, der in seiner kritischen und selbstkritischen Glossenhaftigkeit des Openings, bitterernsten Hass provoziert, derart, dass man als Vätersolidarität, hier dem (den) Kinderlosen, unbedingt eine Breitseite geben will. Nur warum???
