- Registriert
- 27. Mai 2014
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Hallo Bastelfreunde,
seit ewigen Zeiten bin, bzw. war ich Magura Fan Boy. An meinem Straßenrad werkelt völlig sorglos eine über 25Jahre alte HS33 Raceline, die seit über 20 Jahren außer gelegentlichem Belagswechsel keinerlei Wartung benötigt ;-)
An meinen MTBs hatte ich diverse Generationen von Magura Scheibenbremsen, mit denen ich mehr oder weniger zufrieden war.
Zuletzt eine MT5. An der hat leider einer der Geber recht schnell den Dienst quittiert. Ich habe zwar von Magura einen Neuen erhalten, aber weil ich die Ergonomie und Robustheit ohnehin nicht besonders toll fand, habe ich mir einen Satz Saint 820 Hebel besorgt.
Die Shimano Hebel sind in meinen Augen um Welten robuster, steifer, ergonomischer. Mit meiner Shigura war ich nun knapp Zwei Jahre unterwegs. Die Bremspower ist beeindruckend, der Druckpunkt mit den Saint Hebeln knackiger als mit Magura Gebern.
Allerdings gibt es ein paar Dinge, mit denen ich mich nie so recht anfreunden konnte. Das ist in erster Linie das digitale Ansprechverhalten, die Bremse packt einfach extra giftig zu. Das macht zwar am Parkplatz in Puncto "wow, was für eine brachiale Bremse" was her, aber am Trail wird das Leben dadurch nicht leichter. Man gewöhnt sich zwar ganz gut daran, aber je weniger Grip vorhanden war, desto mehr habe ich mir doch immer eine bessere Dosierbarkeit gewünscht.
Ein weiterer unschöner Aspekt ist, dass der Ausgleichsbehälter bei Shimano nicht ausreicht, um in Verbindung mit dem größeren Magura Kolben die Beläge komplett runter zu fahren. Zwischendurch Öl nachzufüllen hat mir gar nicht getaugt. Wenn ich einen guten harten Druckpunkt habe, öffne ich persönlich nur sehr ungerne das System wieder.
Bedingt durch das hohe hydraulische Übersetzungsverhältnis ist der Luftspalt zur Scheibe
Edit: Um ein hohes hydraulisches Übersetzungsverhältnis bei akzeptablem Leerweg zu ermöglichen, ist bedingt durch die Konstruktion der Quadringe im MT5 Sattel der Luftspalt zur Scheibe eher klein, und ich habe relativ viel Zeit damit verbracht, Kolben zu reinigen und zu mobiliesieren und Bremssättel auszurichten, damit die Bremsen einigermaßen schleiffrei blieben.
Rein technisch gesehen kommt mir einiges an der Konstruktion der Shimano Sättel auch schon immer zumindest in der Theorie besser gemacht vor als bei Magura. Keramik als Kolbenmaterial, hitzebeständig und wenig wämeleitend, dadurch im Gegegnsatz zu Magura auch Sinterbeläge optional kein Problem. Verschieden Kolbendurchmesser und einteilige Beläge, um dem dem Einlaufeffekt und dem Verkanten der Kolben entgegen zu wirken. Entlüftungsnippel statt schnöder Verschlussschraube.
Letztes Jahr bin ich mal kurz das Rad eines Bekannten mit der "neuen" XTR probegefahren, und fand die Bremse sofort genial.
Deshalb habe ich mir vor kurzem selber ein Bremsen Upgrade gegönnt und mir zu den Saint Gebern die XTR9120 Sättel ans Bike geschraubt. Klar hätte es die SLX oder die XT auch getan, technisch ist das ja eh das Gleiche. Aber die XTR fand ich einfach optisch so supernice....
Befüllt habe ich die Bremse mit Bionol von Trickstuff, mein Royal Blood ging zur Neige, und die ungiftigere Alternative schien mir attraktiv. Scheiben hatt ich noch fast neue Magura Strorm HC 203/180mm am Rad, die habe ich natürlich behalten.
Zwei Wochen bin ich jetzt mit der Neuen unterwegs, und sehr zufrieden damit. Die Bremse ist im positiven Sinn absolut unauffällig. Der Luftspalt zur Scheibe ist größer, die Kolben bewegen sich schön symmetrisch und gleichmäßig, und sie läuft komplett schleiffrei. Egal ob nass oder trocken, die Bremse ist sehr leise, es gibt kein Quietschen und kein Vibrieren. Das giftige Zupacken ist einer wesentlich besseren Dosierbarkeit gewichen. Gerade jetzt wo es bei uns im Wald mal wieder recht schmierig ist, bin ich beim Anbremsen und in Kurven wesentlich entspannter unterwegs als vorher. Druckpunktwandern war bei mir mit dem Saint Geber zum Glück noch nie ein Thema, vielleicht ja auch weil ich nie Shimano Öl drin hatte, sondern Magura Royal Blood? Auch mit Bionol und bei Temperaturen um die Null Grad bleibt der Druckpunkt konstant. Ich will mal hoffen, daß das auch so bleibt, und bin gespannt wie sich die Shimano Sättel im Laufe der Zeit schlagen werden.
Bisher bin ich einfach nur begeistert von der Bremse, und sage Magura nach langer Zeit Bye Bye... ;-)
seit ewigen Zeiten bin, bzw. war ich Magura Fan Boy. An meinem Straßenrad werkelt völlig sorglos eine über 25Jahre alte HS33 Raceline, die seit über 20 Jahren außer gelegentlichem Belagswechsel keinerlei Wartung benötigt ;-)
An meinen MTBs hatte ich diverse Generationen von Magura Scheibenbremsen, mit denen ich mehr oder weniger zufrieden war.
Zuletzt eine MT5. An der hat leider einer der Geber recht schnell den Dienst quittiert. Ich habe zwar von Magura einen Neuen erhalten, aber weil ich die Ergonomie und Robustheit ohnehin nicht besonders toll fand, habe ich mir einen Satz Saint 820 Hebel besorgt.
Die Shimano Hebel sind in meinen Augen um Welten robuster, steifer, ergonomischer. Mit meiner Shigura war ich nun knapp Zwei Jahre unterwegs. Die Bremspower ist beeindruckend, der Druckpunkt mit den Saint Hebeln knackiger als mit Magura Gebern.
Allerdings gibt es ein paar Dinge, mit denen ich mich nie so recht anfreunden konnte. Das ist in erster Linie das digitale Ansprechverhalten, die Bremse packt einfach extra giftig zu. Das macht zwar am Parkplatz in Puncto "wow, was für eine brachiale Bremse" was her, aber am Trail wird das Leben dadurch nicht leichter. Man gewöhnt sich zwar ganz gut daran, aber je weniger Grip vorhanden war, desto mehr habe ich mir doch immer eine bessere Dosierbarkeit gewünscht.
Ein weiterer unschöner Aspekt ist, dass der Ausgleichsbehälter bei Shimano nicht ausreicht, um in Verbindung mit dem größeren Magura Kolben die Beläge komplett runter zu fahren. Zwischendurch Öl nachzufüllen hat mir gar nicht getaugt. Wenn ich einen guten harten Druckpunkt habe, öffne ich persönlich nur sehr ungerne das System wieder.
Edit: Um ein hohes hydraulisches Übersetzungsverhältnis bei akzeptablem Leerweg zu ermöglichen, ist bedingt durch die Konstruktion der Quadringe im MT5 Sattel der Luftspalt zur Scheibe eher klein, und ich habe relativ viel Zeit damit verbracht, Kolben zu reinigen und zu mobiliesieren und Bremssättel auszurichten, damit die Bremsen einigermaßen schleiffrei blieben.
Rein technisch gesehen kommt mir einiges an der Konstruktion der Shimano Sättel auch schon immer zumindest in der Theorie besser gemacht vor als bei Magura. Keramik als Kolbenmaterial, hitzebeständig und wenig wämeleitend, dadurch im Gegegnsatz zu Magura auch Sinterbeläge optional kein Problem. Verschieden Kolbendurchmesser und einteilige Beläge, um dem dem Einlaufeffekt und dem Verkanten der Kolben entgegen zu wirken. Entlüftungsnippel statt schnöder Verschlussschraube.
Letztes Jahr bin ich mal kurz das Rad eines Bekannten mit der "neuen" XTR probegefahren, und fand die Bremse sofort genial.
Deshalb habe ich mir vor kurzem selber ein Bremsen Upgrade gegönnt und mir zu den Saint Gebern die XTR9120 Sättel ans Bike geschraubt. Klar hätte es die SLX oder die XT auch getan, technisch ist das ja eh das Gleiche. Aber die XTR fand ich einfach optisch so supernice....
Befüllt habe ich die Bremse mit Bionol von Trickstuff, mein Royal Blood ging zur Neige, und die ungiftigere Alternative schien mir attraktiv. Scheiben hatt ich noch fast neue Magura Strorm HC 203/180mm am Rad, die habe ich natürlich behalten.
Zwei Wochen bin ich jetzt mit der Neuen unterwegs, und sehr zufrieden damit. Die Bremse ist im positiven Sinn absolut unauffällig. Der Luftspalt zur Scheibe ist größer, die Kolben bewegen sich schön symmetrisch und gleichmäßig, und sie läuft komplett schleiffrei. Egal ob nass oder trocken, die Bremse ist sehr leise, es gibt kein Quietschen und kein Vibrieren. Das giftige Zupacken ist einer wesentlich besseren Dosierbarkeit gewichen. Gerade jetzt wo es bei uns im Wald mal wieder recht schmierig ist, bin ich beim Anbremsen und in Kurven wesentlich entspannter unterwegs als vorher. Druckpunktwandern war bei mir mit dem Saint Geber zum Glück noch nie ein Thema, vielleicht ja auch weil ich nie Shimano Öl drin hatte, sondern Magura Royal Blood? Auch mit Bionol und bei Temperaturen um die Null Grad bleibt der Druckpunkt konstant. Ich will mal hoffen, daß das auch so bleibt, und bin gespannt wie sich die Shimano Sättel im Laufe der Zeit schlagen werden.
Bisher bin ich einfach nur begeistert von der Bremse, und sage Magura nach langer Zeit Bye Bye... ;-)
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