Stimmt leider, die tubeless-Technik bei Fahrrädern ist was das ganze Gedöns angeht, eigentlich ein Witz. Also die zerlöcherte Felge mit Tesafilm dichten und den dann diesem Polyglykol + Latex + was weiß ich was auszusetzen und zu hoffen, dass es hält, ist schön lächerlich. Wenigsten sollte man dann wirklich tubeless-geeignete Felgen nehmen und auch Reifen, um sich nicht das Leben nochmals schwer zu machen. Aber alle alternative Felgen und Speichenkonzepte haben sich nicht durchgesetzt (Gewicht?, Preis?). Und Dichtmilch braucht man sowieso, weil die Reifen nicht so dickwandig und damit durchstichsicher sein können, wie KFZ-Reifen. Also wird das Prinzip bleiben, aber Detailverbesserung an der Felge, den Speichenlöchern (warum sind die eigentlich nie entgratet und gefährden damit das dünne Felgenband?), der Felgenbettform, den Felgenhörnern und den Reifenwulsten sind sicher möglich.
Größere Durchstiche dichtet die Milch nicht mehr sicher ab. Sieht dann so aus: Beim Nachpumpen steht der Durchstich oben (also nicht im Milchsee) und bläst den Latex-Propf raus. Ok, Rad drehen, Milch dichtet wieder, etwas Milch herausgelaufen. Man fährt, alles ok. Tubeless-Reifen werden optimalerweise gefahren und stehen nicht rum, deshalb habe ich es am Straßenrad. Bock wird abgestellt, man achtet nicht darauf, dass der halbverheilte Durchstich unten ist (also im Milchsee) und plötzlich fängt es wieder an, rauszupfeifen, weil die Milch oben vom Durchstich wegläuft und der Latex-Propf (noch) nicht hält. Wenn man das Spiel ein paar mal durchgemacht hat, heißt es: Reifen und Felge gut sauber machen, damit der Straßendreck später in die geöffneten, klebrigen Teile nicht mit verbaut wird. Milch heraussaugen, Reifen runter von der Felge, in dem klebrigen Gebilde die Stelle innen suchen, mit Aceton einen genügend großen Bereich reinigen und normalen Schlauchflicken mit Vulkanisierlösung drauf (gut verklebt und getrocknet hält die auch in der Milch, was man alten Reifen, wo es tausende Kilometer gefahren wurde) und den ganzen, klebrigen Mist ohne Sand und Steinchen wieder zusammenbauen. Ist bei genügend Übung kaum aufwendiger als Schlauch flicken, aber in der Pampas kaum machbar.
Übrigens ist Latex-Milch nichts für Auswaschen in Badewanne und Dusche, weil der Mist die eigene Abwasserleitung zukleben kann. Die Kläranlage - wenn es überhaupt dort ankommt - stört es wahrscheinlich nicht, aber das können Abwasserexperten sich beantworten. D.h. erst die Hauptmenge mit Küchenrolle aufnehmen und die in den Restmüll.
So wie man das von dir liest, hast du schon viel Erfahrung mit Tubeless gemacht. Und wahrscheinlich nicht nur gute ?
Naja werd mal schauen wie sich’s verhält. Vor allem bei den Trials ?