Übungen "Bremsen"

swindle

...dann geh doch zu Netto!
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Guten Morgen Zusammen,


Ich wurde gebeten einer Gruppe Anfängern das Thema "Bremsen" bzw die fahrtechnik dahinter, näher zu bringen. Leider bin ich im Moment echt ohne Ideen welche Übungen man da alles machen könnte. Habt ihr Vorschläge?

Grüße
 
Bei Anfängern würde ich auf jeden Fall erstmal spielerisch den Unterschied vorne/hinten zeigen, damit die Teilnehmer sich langsam merken, welcher Hebel wo weh tut.
Also zB auf Schotter ein Stück Hinterrad blockieren und/oder bei langsamer Geschwindigkeit einen kleinen Stoppie provozieren.

edit: Ich konkretisiere das mal, um weitere Mistverständnisse auszuschließen: Ziel der ersten Übung ist es dem Anfänger beizubringen, welcher Hebel welches Rad beeinflusst. Kinder und andere Anfänger haben meist eh viel Spaß mit blockierenden Hinterräden, also lässt man sie mal ein bisschen auf Schotter rutschen. Die andere Bremse ist da meist weniger Spaß, also lässt man sie bei (unter Schrittgeschwindigkeit) nur mit "dem anderen Hebel" bremsen. Die mutigen Teilnehmer können das Ganze nach ein paar Versuchen auch forscher angehen und schonmal erfühlen, wie das ist, wenn man sein Gewicht beim Bremsen nicht nach hinten verlagert und somit das Hinterrad leicht wird und/oder sogar etwas in die Höhe geht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, aber je nach Anfängergrad ist die Vorraussetzung für jegliche Art von Bremstechnik, dass man erstmal zuverlässig vorne und hinten trennen kann. Das wiederrum kommt im Kopf am schnellsten mit Digitalbremsungen an

edit:
Anfänger und gleich 'n Stoppi provozieren geht sich sicher auch mit einigen Abstiegen über'n Lenker aus. :daumen:

Ja. Leg halt alles so falsch wie möglich aus. Ich hab damit auf jeden Fall gemeint, dass die Anfänger bei 20km/h den Anker ziehen sollen und das Hinterrad mindestens 120cm hoch geht.
 
Also ganz konzeptlos bin ich jetzt nicht. Ich würde damit beginnen:

Leute im Kreis samt rad laufen lassen, erst mal die hinterrad bremse leicht ziehen lassen. stärker ziehen (das Hinterrad rutscht rum). dann nur Vorderradbremse ziehen lassen, fest (hr kommt hoch), vorder bremse ziehen, aber mit Gefühl so dass das vr noch mit Rollen kann aber das hr in der Luft bleibt. Dann auf der Wiese einen Bereich mit start Ende abstecken. Dort dann mit niedriger Geschwindigkeit anfahren lassen und die TN versuchen lassen im definierten Bereich zum Stehen zu kommen nur mit der hr und idealerweise ohne rutschende Reifen. (gewichtsverlagerung erfahren lassen) dann das gleiche nur mit der vr (hinweis auf nicht zu starke bremsung). Zuletzt das ganze dann mit vorder und hinter bremse.

Was noch? Ideen?
 
...
Ja. Leg halt alles so falsch wie möglich aus. Ich hab damit auf jeden Fall gemeint, dass die Anfänger bei 20km/h den Anker ziehen sollen und das Hinterrad mindestens 120cm hoch geht.
Funktioniert trotzdem nicht. Im Training geht's vom bekannten zum unbekannten, vom leichten zum schweren. Ein Stoppi hilft nicht.

Da ca. 70% der Bremskraft von vorne kommen, führe ich meine FT-Schüler z.B. ausschließlich an die Vorderradbremse ran. Da können die sich voll auf die 70% konzentrieren statt auf 50% von den 70 und 50% von den restlichen 30. Das geht ganz, ganz vorne damit los, das Rad am Schleifpunkt zu schieben, dann dabei das Hinterrad angehoben zu halten usw.
Das lernt man nicht mal schnell aus'm Forum. Wer hier Tips für ein FT-Training sucht, sollte es lassen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
naja. deine kundschaft nimmt er dir aber auch nicht dabei weg.
du könntest ihm also einen tipp geben oder einfach nichts dazu sagen. aber das so abwertend anzugehen finde ich irgendwie nicht gut.
 
Bin jetzt kein FT Trainer aber was die anderen hierzu abgeben ist auch nicht qualifiziert!

Hatte mal das gleiche Problem als ich mit ner Gruppe Freunden unterwegs war diesen Sommer die eigentlich alle kein MTB Fahren. Einige per ebike andere bio. Haben dann ( meine Freundin und ich - Sie ist selbst erst 2 Jahre aufm Bike unterwegs) die Leute erstmal langsam Fahren lassen und den Schleifpunkt suchen lassen. Vorne Hinten und beides Zusammen. Du kannst einem blutigen Anfänger gerne was von 70/30 erzählen. Fakt ist es wird eher das Hinterrad Blockiert... haben dann mal noch paar Kurven übungen eingebaut und den Leuten das vor der Kurve bremsen beigebracht ( kurvenscheitelbremsen ist auch so ne Krankheit bei den meisten).

Danach hilft es ungemein wenn du du einen S0 Trail hast und Sie es Praktisch anwenden können. Haben dann am ende noch Hinterreifen vollbremsungen gemacht. Mal auf einer Wiese, Schotter, Trail, Asphalt.
Einfach um den unterschied im Grip zu zeigen.
Hab dann auch mal vorgemacht wie weit man kommt wenn man zwar hinten bremst aber das Gewicht komplett falsch verlagert ( also aufs vorderrad) ... Sollten die Leute nicht nachmachen.... einfach zur Demo.

Also Bau nen Kurs auf oder ne Runde die sich x mal fahren lässt. Und bring den Leuten bei das man vor der Kurve auf die Bremse geht. Dann kann man es gechillt durchrollen. Sollte euch locker 1-2 Nachmittage beschäftigen.

Hoffe das war etwas mehr Input als oben abgegeben.
Sonst schliesse ich mich an. Einfach mal nix sagen. Ein Skill der im Jahr 2020 extrem selteng eworden ist.
 
Es ist nicht abwertend gemeint, sondern unsere Meinung. Dafür ist ein Forum da, um Meinungen auszutauschen. Heißt ja nicht, dass wir absolut recht haben und keine andere Meinung respektieren ;-)
Viele Übungen/Manöver erfordern mehr als nur ein paar Tipps. Die Bremse zu beherrschen erfordert auch eine gute Körperhaltung, Blickführung und und und. Man wird hier viele Tipps geben können und die meisten werden richtig sein. Aber all diese Tipps helfen wenig, wenn eine Verbesserung ganz woanders notwendig ist. Und sowas kann man erstens nur Live erkennen und man braucht zweitens auch ein Auge dafür.
 
Orientier dich doch an den vielen Fahrtechnik-Videos auf Youtube (deutsch/englisch). Dort kannst du dann auch mit Kurventechnik und Basics wie Bunnyhop aufbauen.
 
ich habe das gefühl ich wiederhole mich, aber ich bin überrascht wie schnell hier sofort Fahrtechnikkurs gebrüllt wird. Sicher sind die nicht verkehrt. aber auch kein Allheilmittel - dafür fahren viel zu viele Leute die richtig gut sind aber nie einen besucht haben (oder Trainer hatten) sondern sich stattdessen Tipps aus dem Umfeld geholt haben - und imho geht es hier genau darum.

Zum Thema: Da ich nicht genau weiß wie alt deine Anfänger sind und wie sehr Anfänger kann ich dir am ehesten nur verraten worauf ich achten würde:

  • Unterschied Wirkungsweise/Einsatzbereich VR-/HR-Bremse
  • Körperposition beim Bremsen (OTB vermeinden)
  • Blickführung (nicht Auf das VR sondern wie immer da wo man hin möchte)
  • Gefühl für den Druckpunkt vermittel
  • Hinweisen darauf, nicht mit schleifender Bremse zu fahren.

Manche Ideen was man machen kann:

  • Rad schieben - unterschiedlich Bremsen (V/H/Beide) und Unterschiede erklären lassen (sie sollen ruhig selber überlegen und rumexperimentieren)
  • eine Strecke abstecken: Ziel ist es so zu bremsen, dass man an einem vorgegebenen Punkt anfängt und einem zweitem zum stehen kommt.

Erfahrung von mir als (Kapfsport)-Trainer: wenn man zeigt wie man etwas falsch macht auf jeden Fall nicht danach in die Übung entlassen sondern noch mindestens 1-2x zeigen wie es richtig geht.

Kleiner Tipp noch:
 
Ja. Leg halt alles so falsch wie möglich aus. Ich hab damit auf jeden Fall gemeint, dass die Anfänger bei 20km/h den Anker ziehen sollen und das Hinterrad mindestens 120cm hoch geht.
Ich muss hier mal die Laune verderben. Aber da war überhaupt keine falsche Auslegung dabei. Mit Anfängern Stoppies machen ist eine beschissene Idee, die Wahrscheinlichkeit dass das ins Auge geht ist sehr groß. Selbst bei einer normalen VR-Bremsübung sollte man spotten. Stoppie ist nochmal deutlich schwerer weil die Koordination mit dem Hüftimpuls dazukommt. Wenn der Druck am VR grade nicht passt (weil sie zB in beim 'mit der Hüfte Schwung holen' schon bremsen) kann der Vorderreifen wegrutschen, wenn sie etwas übertreiben oder keine Körperspannung haben fliegen sie übern Lenker.

Ich hab mal mit einer Anfängergruppe nach einigen aufbauenden Vorübungen (VR/HR getrennt, Zielbremsung, beide Bremsen gemeinsam, Körperposition/Körperspannung/Fußposition, nie blockieren, ..) Bremsen auf Zuruf gemacht. Die Teilnehmer fuhren in moderatem Tempo. Auf Zuruf sollten sie mit beiden Bremsen das Rad zum Stehen bringen, und natürlich auf die Körperposition etc achten, wie zuvor geübt. Ich habs vorgezeigt und dann die Teilnehmer machen lassen. Nach zwei Personen hab ich die Reißleine gezogen, das hat die überfordert und wäre sehr wahrscheinlich schief gegangen. Die Teilnehmer hatten die notwendige Koordination und Körperspannung nicht, und haben die Bewegungsabläufe die wir blind können einfach nicht automatisiert. Das war eine normale, durchschnittliche Anfängergruppe. Diese Übung war für Anfänger nicht geeignet, das war eine schlechte Idee.

Wie man sicher Fahrtechnik vermittelt lernt man nicht aus ein paar Posts in einem Forum und zwei Videos. Als Kursleiter wirst du zur Verantwortung gezogen wenn etwas schief geht (hier gehe ich davon aus dass die Rechtslage in Deutschland ähnlich ist wie in Österreich). Der Threadersteller hat doch sicher auch die entsprechende Versicherung, oder?
 
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