Umbau 26er MTB zu SS - Teilefragen

Shefffield

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Moin!

Ich plane den Aufbau eines SS aus einigen herumliegenden Teilen und habe noch ein paar Fragen zu SS-spezifischen Besonderheiten:

Die Umbaukits, die ich finde, enthalten Ritzel für 1/8" oder 3/32" Ketten. Das verstehe ich als Nabenschaltungsketten oder 8fach. Auf jeden Fall breiter als die 10fach, die ich auf meinen anderen Rädern fahre.
Ich plane, ein altes Ultegra-Schaltwerk als Kettenspanner einzusetzen. Bekomme ich da Probleme mit der breiten Kette (das Schaltwerk stammt von einem 3x10-RR)?
Kann ich Kettenblätter für 10fach ohne Komplikationen mit der breiten Kette fahren?

Außer einem Umbaukit für ein Einzelritzel mit Distanzringen brauche ich ja keine weiteren Teile für den SS-Umbau, oder? Das Schaltwerk als Kettenspanner sollte ja eine Kettenführung unnötig machen.

Profil:

Winter-Trainingsrad für Wald- und Forstwege, welliges Profil, aber nicht sehr steil. Wichtig ist Wartungsarmut und Zuverlässigkeit auch in sehr schlammigen Bedingungen.

Geplante bzw. herumliegende Teile:
Hardtailrahmen Poison E605 21" mit passendem Innenlager und Steuersatz
Starrgabel, Stahl oder Alu, mit Scheibenbremsaufnahme (bin für Angebote offen)
Kurbel XT 3fach 180mm, vorhandenes 32er-Blatt, ggf. mit Bashguard dazu
Ultegra-Schaltwerk 10fach long cage als Kettenspanner
Laufräder Ritchey OCR 26", Reifen Nobby Nic schlauchlos
Bremsen Formula C1
Lenker, Griffe, Vorbau, Stütze, Sattel: was so rumliegt

Welche Umbaukits bzw. Ritzel könnt Ihr empfehlen? Starten würde ich aus dem Bauch mit 32/15.

Passt das so?
 
10fach Schaltwerk als Kettenspanner könnte mit dicker Kette Probleme geben und ist auch nicht schön. Ausserdem hast du dann spätestens im Schlamm dieselbe Nachteile wie mit einer Schaltung, denn dem Schlamm ist es egal, ob ein Schaltwerk schaltet oder nur die Kette spannt - ab ist ab!

Der E605 Rahmen ist aber ein 29er - oder ist deiner ein alter 26er?

26" Hardtailrahmen hatten fast immer 425 mm Kettenstrebenlänge. Falls das bei deinem auch so ist, gehts mit etwas Bastelei auch ohne Kettenspanner, . Schau mal hier:
http://eehouse.org/fixin/formfmu.ph...etch=0.00&axleAdjust=vert&sortKey=Stay_length

Die Gänge 34/16 und 36/18 haben eine Kettenstrebenlänge von 42,4 mm. Du brauchst also an der Hinterachse nur etwa 1 mm wegzufeilen und schon passt der Gang genau. Wenn du auf der anderen Seite der Achse ebenfalls 1 mm wegfeilst, hast du quasi einen "Verstellbereich" von 2 mm wenn sich die Kette später etwas längt. Ist doch praktisch, oder?

Ritzel und Spacerset habe ich an allen Rädern von Surly. Ist zwar nicht ganz billig aber sehr haltbar.

Beim Kettenblatt auf jeden Fall eine Singlespeedversion mit hohen Zähnen nehmen, weil ein Schaltkettenblatt in ungünstigen Sitation dann doch mal die Kette abwirft und das kann bei einem harten Antritt hässlich enden (Aua!)

Auch hier habe ich mit Surly Edelstahl Kettenblättern beste Erfahrungen gemacht.

Was willst mit 'nem Bashguard? Schlamm sammeln? Das Kettenblatt ist durch die Kette perfekt geschützt. Kannste über Felsen drüberraspeln, kein Problem.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für die guten Tipps!

Der Rahmen ist ein alter 26er. Die Kettenstreben habe ich nachgemessen, und Deine Schätzung passt: 425 mm, vielleicht 1-2 mm mehr. Ist nicht ganz einfach exakt zu messen. So ganz ohne Kettenspanner wäre das natürlich eine sehr elegante Lösung!

Die Surly-Kits habe ich gefunden. Ich hatte auf die günstigeren Angebote geschielt - aber gut, wenn's dafür länger hält (und ich wirklich dabeibleibe)...

Die Kurbelgarnitur müsste eine XT M770 sein, also 4-Arm mit Lochkreis 104 mm. Als passendes Kettenblatt finde ich dieses hier:
Truvativ Kettenblatt Singlespeed 4-Arm, Stahl, 104 mm Lochkreis - in 36 und 38 erhältlich
https://www.bike-components.de/de/T...glespeed-4-Arm-Stahl-104-mm-Lochkreis-p18661/

Das Ritzel dazu:
Surly SingleSpeed Cassette Cog Ritzel 3/32" - 16 oder 18 u.a.

Dazu den Surly Spacer-Kit, eine 1fach-Kette und etwas feilen, dann könnte es laufen. 100 € alles zusammen.

Einen Bashguard hätte ich noch rumlegen, aber Du hast schon Recht: der ist unnötig.

Sollte ich Gefallen am Eingangfahren finden, ist es schon gut denkbar, dass ich auf einen 29er umsteigen will. Aber erstmal bietet es sich an, mal auszuprobieren, ob mir das taugt.
 
Beim Kettenblatt auf jeden Fall eine Singlespeedversion mit hohen Zähnen nehmen, weil ein Schaltkettenblatt in ungünstigen Sitation dann doch mal die Kette abwirft und das kann bei einem harten Antritt hässlich enden (Aua!)

Theoretisch würde ich das so unterschreiben, in der Praxis habe ich allerdings auch keine Probleme mit Schaltblättern bisher, wenn das eher einfache Teile ohne gekürzte Zähne als Steighilfe sind. Also z.B. Kettenblätter die als innerstes gedacht sind kann man eigentlich einwandfrei nehmen. Muss man nur etwas mehr drauf achten, ausreichend Spannung auf der Kette zu haben. Mit arg hängender fahren ist dann natürlich nicht.
 
Das sind gute Nachrichten! Denn ich fahre an meinem XC-Bike ovale Kettenblätter, und sollte ich beim SS für den Winter bleiben, dann würde ich früher oder später auch auf dem ein ovales Blatt haben wollen. Was dann vermutlich auch wieder irgend eine Art von Kettenspanner notwendig macht. Und, da es ovale Blätter meines Wissens nur schmal gibt, für 10- oder 11-fach, wohl auch ein schmales Ritzel und eine entsprechende Kette. :-/
 
...weil sich der Umfang des (ovalen) Blatts ja nicht ändert. Auch wenn der Blick nach unten beim Pedalieren das Gegenteil nahelegt. Stümmt. :daumen:

Aber es bleibt das Problem, dass das ovale Blatt zu schmal sein könnte für eine breite SS-Kette. Oder ist das unerheblich?
 
falls es doch etwas mit Kettenspanner sein soll, kann ich dir das Set von DMR empfehlen. Ich fahr damit jetzt seit über einem Jahr bei jedem Wetter problemlos damit herum. Falls sich die Kette mal längt, lässt sich alles ganz einfach Nachspannen.
Ich nutze es zusammen mit einem XT 1fach Kettenblatt und einer 8-fach Kette. !0-fach hab ich probiert, funktioniert aber nicht wirklich.

Link: https://www.bike24.de/p159697.html

Zwecks der etwas breiten Kette würde ich mir persönlich nichts dabei denken. Wichtig ist halt, dass das hintere Ritzel ein einer Linie mit Kettenblatt gespacert ist.
 
Breite Kette auf schmalen Ritzeln/Blättern ist ansich kein Problem. Gibt Stimmen, die von Kettenrasseln bei der Kombi berichten, das würde ich aber eher darauf schieben, dass breite Ketten meist billiger sind und/oder als reine 1-Fach Ketten empfindlicher auf schiefe Kettenlinien reagieren.
 
1.) Das überteuerte Surly SingleSpeed Cassette Cog braucht man nicht, ein Shimano DX Kassettenritzel kostet ungleich weniger (aber nur von 14 bis 18 Zähnen erhältlich).
2.) Man kann auch einfach ein Wunsch-Ritzel aus einer alten Kassette nehmen; kostet praktisch nichts.
2.) Das Surly SingleSpeed Spacer Kit braucht man definitiv nicht. Jede alte Kassette enthält Spacer, z. B. 6 Stück in einer 8-fach Kassette. Zwei Kassetten enthalten definitiv genug Spacer für einen Umbau.
3.) Schalthilfen an Kettenblättern und Ritzeln unterscheiden sich systematisch; Schaltungskettenblätter sind i. d. R. problemlos, Ritzel aus Kassetten können u. U. z. B. bei Schräglauf der Kette Probleme machen.
4.) Schaltwerk kann problemlos als Kettenspanner eingesetzt werden. Schaltwerke mit kurzem Käfig (und starker Federspannung) sind natürlich zu bevorzugen, aber nicht zwingend notwendig.
5.) Es gibt nur zwei empfehlenswerte Kettenspanner: DMR Tension Seeker 2 und Surly 1x1 Singleator. Ein Zee Schaltwerk kostet in beiden Fällen weniger.
6.) Zumindest ich habe die Erfahrung am Beispiel Biopace gemacht, dass ovale Kettenblätter nicht ohne Kettenspanner verwendet werden können.
7.) Du benötigst definitiv kürzere Kettenblattschrauben. Die kann man entweder kaufen, sich mit U-Scheiben bzw. Spacern behelfen oder alte, bereits vorhandene abfeilen.
8.) Statt der Übersetzung 32/16 würde ich eher 42/21 wählen; je höher die Anzahl der Zähne, desto weniger Verschleiß und noch weitere Vorteile. Hat natürlich auch Nachteile, z. B. weniger Bodenfreiheit.
9.) Mutmaßlich gibt es Probleme, wenn die Kette wesentlich breiter als das Kettenblatt bzw. Ritzel ist. Bei 1/8" und 3/32" meines Wissens nach problemlos; eine 1/8" Kette macht auf einem 10-fach Kettenblatt wahrscheinlich Probleme.
 
Na das ist mal ne ergiebige Liste! Vielen Dank!

Das passt ziemlich gut zu meinen anfänglichen Überlegungen, aus sowieso übrigen Teilen einen Versuchshobel zu bauen. Ein 42er-Blatt ist auf der XT-Kurbel. Ein 21er-Ritzel lässt sich bestimmt finden, genauso wie ein paar Spacer. Kette, altes Schaltwerk - alles da.

Wie gesagt ist der Gedanke sowieso, das Eingangfahren diesen Winter auszuprobieren, und wenn's mir taugt, wird ein richtiger SS-Hobel aufgebaut. Dann auch mit der entsprechenden Liebe als 29er mit ein paar feinen Teilen. Aber so ganz leichtfertig stell ich mir kein Sechstrad in den Keller... :rolleyes:
 
1.) Das überteuerte Surly SingleSpeed Cassette Cog braucht man nicht, ein Shimano DX Kassettenritzel kostet ungleich weniger (aber nur von 14 bis 18 Zähnen erhältlich)..

Das DX Ritzel hat aber keinen breiteren Fuss und kann sich bei einigen Freiläufen hässlich einarbeiten. Das solls auch schon bei Stahlfreilaufkörpern gegeben haben.
Da du weiter unten eine Übersetzung von 42/21 empfiehlst, musst du doch leider das ach so überteuerter Surly Ritzel empfehlen
 
...

Wie gesagt ist der Gedanke sowieso, das Eingangfahren diesen Winter auszuprobieren... :rolleyes:

Dann würde ich mit einem der vorhandnen Räder fahren und einfach NICHT SCHALTEN.
Bei der Gelegenheit kannst du auch gleich die für dich geeignete Übersetzung finden. Wenn´s paßt: gleich was vernünftiges bauen, wenn nicht: Zeit und Geld gespart.
 
Dann würde ich mit einem der vorhandnen Räder fahren und einfach NICHT SCHALTEN.
Bei der Gelegenheit kannst du auch gleich die für dich geeignete Übersetzung finden. Wenn´s paßt: gleich was vernünftiges bauen, wenn nicht: Zeit und Geld gespart.
Objektiv stimmt das, subjektiv eher nicht. Er WIRD definitiv irgendwann schalten. Rausfinden, ob SSP passt, geht wirklich nur mit einem Gang. Das merkst Du erst, wenn Du mal im Gegenwind über eine Autobahnbrücke musst (oder so ähnlich) und definitiv nicht runterschalten kannst. :)

Außerdem macht das Gebastel doch Spaß.
 
Das Gebastel ist auf jeden Fall Teil der Motivation, das stimmt. Die andere Überlegung ist, mir ein simples, billiges und wartungsarmes Winterrad hinzustellen, um nicht meinen XC-Hobel oder gar das Vollgefederte auf den langweiligen, aber schlammigen Feldwegen beim Training verschleißen zu müssen.

Möglicherweise schraube ich einfach mal alles zusammen mit normaler Kassette auf dem HR und Schaltwerk als Kettenspanner, aber ohne Schalthebel. Dann muss ich keine Teile kaufen und kann immer noch verschiedene Übersetzungen ausprobieren, aber "versehentliches" Schalten unterwegs fällt aus.
 
Wenn man sich etwas schlecht aufbaut, kommt oft keine Zufriedenheit auf und wenn man dann die Lust verliert, weiss man nicht ob die Sache selbst schlecht war oder nur die Ausführung.
Ein Bekannter von mir hat auch mal mit Singlespeed herumgepfuscht. Es hat dann schlecht funktioniert und er hat entnervt das eigentlich schöne klassische Rad wieder mit seiner Schaltung kontaminiert. Er wird auf diese Weise nie erfahren, ob Singlespeed etwas für ihn ist.
 
Das stimmt. Einfach konstruierte Dinge können aber auch günstiger produziert sein und ihren Dienst trotzdem so erfüllen, dass Fahrfreude aufkommt. Wo nicht viel dran ist, kann auch nicht viel kaputt gehen. Das gilt wohl für keinen anderen Fahrradtyp mehr als beim Singlespeeder. Ich würde also lieber am Singlespeeder etwas sparen als am Fully. Wenn schon gespart werden muss...
 
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Ich hätt ne hülse um aus ner normalen kassette auf singlespeed umzubauen...
 

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