Von Technikverweigerern und Ewiggestrigen, oder wieso fährt man sonst auf 26er ab?

Die Suche nach nem preisgünstigen passenden Lenker (im Gegensatz zu dem Vorbau) zieht sich leider ein wenig.
Die Parameter sind recht klar:
Länge 760-800mm
Rise 35-40mm
Upsweep um 5°
Backsweep um 8°
möglichst schwarz
möglichst leicht
möglichst günstig

Im Bikemarkt oder in den Kleinanzeigen war entweder kein passender Lenker zu finden bzw.der Zustand zu mäßig, oder der Verkäufer reagiert auf meine Anfrage nicht.
Aus diesem Grunde wird es wohl ein neuer Lenker.
Der Pro FRS scheint mir da nicht unpassend zu sein.
https://www.bike-components.de/de/PRO/FRS-31-8-40-mm-Riser-Lenker-p64828/Optisch geht dieser Alulenker für mich in Ordnung, 340g bei 800mm Länge und 40mm Rise scheint mir auch nicht übermäßig viel zu sein, und 5° Upsweep sowie 9° Backsweep scheint mir auch stimmig. Das Schöne an der Länge ist daß ich noch ausprobieren kann welche Länge mir am ehesten taugt. BC bietet ihn mir für knapp 33 Ocken an.

Mein jetziger Lenker ist 710mm lang, weist nen Rise von 38mm auf, dazu nen Backsweep von 8°. Den einen Grad mehr Backsweep werd ich wohl gut verkraften, zumal der hier passende Wert sich bei erhöhter Lenkerbreite wohl eh leicht erhöht. Der Upsweep wird bei meinem jetzigen Lenker
https://www.bike-components.de/de/KCNC/Rampant-38-mm-25-4-Riser-Lenker-p48028/zwar mit 0° angegeben, aber das scheint mir nicht ganz zu stimmen, da man bereits optisch deutlich einen Upsweep am Lenker erkennen kann, vermutlich ebenfalls die ""üblichen" 5°.
 
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Re: Von Technikverweigerern und Ewiggestrigen, oder wieso fährt man sonst auf 26er ab?
800 mm. So weit lädt man die Arme duch nur manchmal beim Tai Chi auseinander.

Bedenke, dass diese Lenker für flache, eben moderne, Lenkwinkel gebaut sind. Da braucht man diesen, äh, Flaschenzugeffekt von 800 mm.

Dein Stevens steht steiler als 65 Grad!
 
Ich denke auch nicht dass ich es bei 800mm belassen sondern höchstwahrscheinlich auf ca.760mm verkürzen werde, dennoch bin ich gespannt wie es sich mit 800mm so fährt.

Ist schon klar, die Lenkkräfte sind mit den kleinen 26-Zöllern und dem aus heutiger Sicht immer noch recht steilem Lenkwinkel von 68° nicht ganz so hoch.

Aber Fakt ist dass meine Fuhre insbesondere bergab bei schneller Fahrt deutlich unruhiger in der Hand liegt als diese modernen Langholzlaster. Und je weiter innen ich dabei in den Lenker greife, umso weniger Kontrolle hab ich dabei, das hatte ich schon getestet. Nun hab ich ja Mal bewusst den Lenker weiter von außen angefasst, wodurch sich das Bike sofort spürbar ruhiger anfühlte. Von daher spricht für mich grundsätzlich erstmal einiges für nen noch breiteren Lenker.
 
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Da hilft nur ausprobieren. Deine theoretischen Überlegungen sind zwar schlüssig, habe aber festgestellt, dass es schon Limits gibt, wie weit man bestimmte Fahreigenschaften betonen kann. Dazu noch persönliche Vorlieben bzgl Sitzposition. Das Gute ist ja: Kürzen kannst Du immer!

Wenn ich mir die vielen durchgestreckten Ellbogen ansehe, die mir beim Biken begegnen, würde ich aber auch sagen, dass der Trend zum breiten Lenker von vielen (va < 180cm Körpergröße) zu wörtlich genommen wird. Anfang der 90er dachte auch jeder, dass der 150mm/0 Grad Vorbau das Optimum wäre.
 
Da hilft nur ausprobieren. Deine theoretischen Überlegungen sind zwar schlüssig, habe aber festgestellt, dass es schon Limits gibt, wie weit man bestimmte Fahreigenschaften betonen kann. Dazu noch persönliche Vorlieben bzgl Sitzposition. Das Gute ist ja: Kürzen kannst Du immer!

Wenn ich mir die vielen durchgestreckten Ellbogen ansehe, die mir beim Biken begegnen, würde ich aber auch sagen, dass der Trend zum breiten Lenker von vielen (va < 180cm Körpergröße) zu wörtlich genommen wird. Anfang der 90er dachte auch jeder, dass der 150mm/0 Grad Vorbau das Optimum wäre.
Richtig, letztlich kommt die schonungslose Wahrheit nicht am Reißbrett sondern auf dem Trail zu Tage. :o
Der Lenker ist jedenfalls nun bestellt. :hüpf:
 
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Naja für Neuräder hat er ja leider recht, und hinsichtlich der Gebrauchten war er doch diplomatisch: "A good bike is a good bike" oder so. Dass er gar nicht auf die vermeintlichen Vorteile der größeren Räder abhebt, sondern den Fortschritt in der "modernen" Geo sieht, fand ich allerdings interessant. Kann da nicht mitreden, da ich aus eigener Erfahrung nur 26" kenne.
 
Das Argument hab ich schon oft gelesen. "Größere Räder sind besser, weil die Hersteller nur für größere Räder Rahmen mit der besseren Geo bauen."

Als 29er in Deutschland Mainstream wurden, bin ich mal auf die Cube-Seite gegangen um zu sehen, was denn nun der Unterschied zwischen der berühmten "29er-Geo" und der "26er-Geo" sein soll. Fazit: Ich hab rausgefunden daß mein 26er Surly eine ausgeprägtere "29er-Geo" hat als ein echtes 29er.
 
Naja für Neuräder hat er ja leider recht, und hinsichtlich der Gebrauchten war er doch diplomatisch: "A good bike is a good bike" oder so. Dass er gar nicht auf die vermeintlichen Vorteile der größeren Räder abhebt, sondern den Fortschritt in der "modernen" Geo sieht, fand ich allerdings interessant. Kann da nicht mitreden, da ich aus eigener Erfahrung nur 26" kenne.
Ich finde seine Antwort ehrlich gesagt auch passend und angemessen.

Ja, die moderneren Geos fahren sich in den meisten Fahrsituationen besser.
Und auch ja, die Reifengröße ist nicht DER limitierende Faktor.
Dennoch fährt sich auch ne ältere Geo nicht per se schlecht, letztlich macht der Fahrer am meisten aus.

Aber: Es wird ja gerne so getan als hätte sich bis zur Einführung der Big Wheels nix getan, aber wer die Geo eines 26er aus 2002 und 2012 vergleicht wird sehen dass da schon Welten zwischen liegen. Ab da ging die Entwicklung auch in normalen Schritten weiter, nur dass halt noch andere Laufradgrößen hinzukamen. Das Rad jedoch wurde NICHT neu erfunden.. ^^

Nehmen wir beispielsweise das Ghost AMR Plus 7500 aus 2012 als einer der letzten Vertreter des klassisches 26" All Mountain: http://www.bike-magazin.de/mountainbikes/all_mountain/ghost-amr-plus-7500/a8395.html

Das hat mit 66,5° nen relativ flachen Lenkwinkel, der Sitzwinkel ist mit 74° recht steil geraten.
Der Vorbau ist nur noch 70mm lang, der Reach in M ist mit 416mm auch nicht zu kurz geraten.
Steckachsen hat es natürlich auch schon. Mit 150mm Federweg muss es sich auch vor nix nicht verstecken.
Und es hatte schon ab Werk ne Dropperpost!

Mein Alteisen aus '05 hinkt von den Geodaten her sowohl im Originalzustand und selbst mit all meinen Verschlimmbesserungen da jedenfalls recht klar hinterher.

Die Entwicklung geht halt konsequent weiter und die Räder werden immer besser, dennoch sind die Unterschiede teilweise deutlich geringer als einem die Bikebravos weismachen wollen.

Das alte Ghost wird vermutlich auch heute noch ne gute Figur im Vergleich mit aktuellen All Mountain Bikes machen, wenn auch keine Testsiege mehr einfahren.

26 ain't dead!
 
Lenker und Vorbau sind angekommen:
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800mm sind schon ein wenig gewöhnungsbedürftig, aber vollkommen verkehrt fühlte es sich bei einer kurzen urbanen Probefahrt jedenfalls nicht an. Die Verkürzung des Vorbaus auf 80mm scheint damit auch Recht gut zu harmonieren.
Ich werde es mit 800, 780 und 760mm noch im wirklichen Gelände nach vollständiger Genesung meines Handbruchs (also in drölfzig Wochen) eingehend testen bevor ich zur Säge greife.
 
Ich kann mit den langen Dingern nichts anfangen; für die Haltung ist das auch das Gegenteil von gut. Und zu dem Satz in Deinem letzten Post, dass die Bikes immer besser werden, würde ich pauschal auch nicht so ohne weiteres zustimmen.
Ich kann zu den "langen Dingern" ja nun noch nix abschließend sagen, bis auf daß ich das latente Gefühl habe daß meine Arme mit den vielen 800mm sich ein wenig zu weit geöffnet anfühlen und es im Spiegel auch so aussieht.

Und ich sagte ja auch nicht umsonst einschränkend "in den meisten Fahrsituationen".
Bergab gehen die aktuellen Bikes schon zumeist bedeutend besser, bergauf sehe ich sie nicht unbedingt im Vorteil, aber auch nicht unbedingt schlechter. Auf der Ebene sind die alten Bikes häufig gar schneller, aber die Waldautobahn ist nun wirklich keine wichtige Domäne wo sich Mountainbikes unbedingt bewähren müssen.

Da insgesamt alles was ich an meinem Alteisen versucht habe mit dem Blick und dem Wissen um die aktuelle MTB-Technologie zu verbessern aus meinem Blickwinkel tatsächlich jedenfalls zu einer signifikanten Verbesserung geführt hat, stehe ich auch zu meiner Aussage.

Die Mountainbikes haben sich nicht ohne Grund in den letzten Jahren verändert. Nicht alles was sich verändert hat ist ein hohler PR-Gag. 27,5" hingegen schon.
 
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Dass es in den letzten 20 Jahren Innovationen gegeben hat, daran besteht ja kein Zweifel. Aber ob man z.B. hier bei uns für 500 Meter-Bergchen einen Motor bergauf und 160mm Federweg bergab benötigt, da hab ich schon meine Zweifel; ganz unabhängig davon, wieviel Tausender man dafür auf den Tresen legen muss. Ich fage mich auch, wieso man 4Zoll dicke Reifen haben muss, um 200 Höhenmeter bergab auf einem 2 Meter breiten Waldweg beherrschen zu können. Den ganzen Gravel-Trend lasse ich mal ganz bei Seite. Ich vermisse hingegen z.B eine große Auswahl vernünftig aufgebauter bezahlbarer Tourenbikes in der Mittelklasse ohne versteckte Schwächen (die Regel, nicht die Ausnahme) bei Lagern, Laufrädern etc. Das wäre mal ein Fortschritt, denn vermutlich träfen solche Räder den Bedarf von einem Großteil aller Hobby-MTBler (egal, ob jetzt 26 oder mehr Zoll der Laufrad Durchmesser ist oder nicht ;) ).
 
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Das ist ja gerade bei uns in Hamburg echt lustig.
Die höchste Erhebung in den Harburger Bergen, immerhin das Mekka der MTB-Szene bei uns im Norden, misst keine 100 Meter, aber Du glaubst nicht wie viele Daunhilla und Enduros da rumzwitschern.. ^^

Aber ich glaube dass bei vielen bei der Bike-Wahl auch nicht unbedingt die Vernunft ausschlaggebend ist. Es ist wohl so ähnlich wie mit nem Geländewagen in der Stadt rumzucruisen.. ^^

Die schräge Elektroszene mal ganz ausgeklammert, aber die sehe ich auf den heimischen Trails ja eh kaum.
 
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Ich kann zu den "langen Dingern" ja nun noch nix abschließend sagen, bis auf daß ich das latente Gefühl habe daß meine Arme mit den vielen 800mm sich ein wenig zu weit geöffnet anfühlen und es im Spiegel auch so aussieht...

Bergab bringt einem der breite Lenker durchaus was, fahre am FR-Hardtail auch nen 780er. Auf langen Touren ist das trotz kurzem Vorbau natürlich nicht immer der Hammer, aber bei dieser Geo passt er. Zur Not die Hände mal nach innen als Abwechslung auf Uphills.
Mein altes Trance hat inzwischen auch nen 750er statt 680er und kürzeren Vorbau, geht deutlich souveräner runter.
Den Pro fahre ich übrigens seit ein paar Jahren an meinem ersten Schatzi, einem XC Hardtail mit Touren-Geo (aber ordentlich gekürzt xD). Ist immer noch gut :D
Nachteil bei den alten Geos, wenn man Vorbau verkürzt und den Lenker verbreitert: Gefühlt etwas weniger Reserven bei "Kette rechts", einfach durch die kürzere, aufrechtere Sitzposition.
Bei neuen Geos auch, aber da ginge meistens gar kein kürzerer Vorbau mehr :D
 
Man wird doch durch den breiteren Lenker wieder weiter nach vorne gezogen, insofern sollte bei zumindest nem lediglich moderat kürzeren Vorbau sich das punkto der Sitzposition doch die Waagschale halten können. Oder hab ich da was übersehen, @Darth Happy ?
Ich hab jedenfalls mit dem 80mm breiteren Lenker und 10mm kürzeren Vorbau nicht das Gefühl aufrechter zu sitzen als vorher.
 
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Man wird doch durch den breiteren Lenker wieder weiter nach vorne gezogen, insofern sollte bei zumindest nem lediglich moderat kürzeren Vorbau sich das punkto der Sitzposition doch die Waagschale halten können. Oder hab ich da was übersehen, @Darth Happy ?
Ich hab jedenfalls mit dem 80mm breiteren Lenker und 10mm kürzeren Vorbau nicht das Gefühl aufrechter zu sitzen als vorher.

Hmm... Ja der kürzere Vorbau gleicht aus. Bei mir waren es sogar 20 mm (oder 50 zum Original :D), vielleicht dadurch stärker spürbar. Ich drücke es mal so aus, es ging irgendwie ein bisschen Körperspannung verloren im Sitzen. Doofer Vergleich, aber z.B. auf nem Crosser hat man diese Spannung viel deutlicher durch die gestreckte Sitzposition am Oberkörper.
Bei 10 mm wahrscheinlich homöopathisch :D
Könnte bei Gelegenheit mal wieder nen längeren testen, bergab und in technischem Geläuf ist's aber sehr gut so.
 
Hmm... Ja der kürzere Vorbau gleicht aus. Bei mir waren es sogar 20 mm (oder 50 zum Original :D), vielleicht dadurch stärker spürbar. Ich drücke es mal so aus, es ging irgendwie ein bisschen Körperspannung verloren im Sitzen. Doofer Vergleich, aber z.B. auf nem Crosser hat man diese Spannung viel deutlicher durch die gestreckte Sitzposition am Oberkörper.
Bei 10 mm wahrscheinlich homöopathisch :D
Könnte bei Gelegenheit mal wieder nen längeren testen, bergab und in technischem Geläuf ist's aber sehr gut so.
Ich glaube zu wissen was Du meinst.
Bei meiner alten Cockpitkonstellation mit "nur" 720mm breiten Lenker hatte ich mit nem testweise montierten 80mm Vorbau auch das Gefühl mit zu wenig Körperspannung auf dem Bike zu sitzen, das fühlte sich mit 90mm schon bedeutend besser an.
Ich kenne das genaue mathematische Verhältnis zwischen Lenker- und Vorbaulänge hinsichtlich des effektiven Reach zwar nicht, tippe aber auf grob 4:1. Wenn Du den Vorbau gleich um 50mm kürzt wirst Du jedenfalls selbst mit nem deutlich breiteren Lenker zumeist einen kürzeren effektiven Reach bekommen und die Sitzposition so spürbar aufrechter.
 
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Ja ist immer Geschmackssache, bei mir war es natürlich eine krasse Änderung, dazu noch 20 mm mehr Federweg an der Front (aber absenkbar). Mein Trance ist zwar immer noch kein "Trail", wie es heute verstanden wird, aber hat viel ausgemacht und auf der Geraden macht es immer noch alle platt :love: :D
 
Das ist ja gerade bei uns in Hamburg echt lustig.
Die höchste Erhebung in den Harburger Bergen, immerhin das Mekka der MTB-Szene bei uns im Norden, misst keine 100 Meter, aber Du glaubst nicht wie viele Daunhilla und Enduros da rumzwitschern.. ^^

Aber ich glaube dass bei vielen bei der Bike-Wahl auch nicht unbedingt die Vernunft ausschlaggebend ist. Es ist wohl so ähnlich wie mit nem Geländewagen in der Stadt rumzucruisen.. ^^

Die schräge Elektroszene mal ganz ausgeklammert, aber die sehe ich auf den heimischen Trails ja eh kaum.

Das sind dann die Perlen im Gebrauchtmarkt! Kommt ein Abfahrtsgerät aus diesen bestimmten Regionen (Flachland, Szenestadt etc. ) haste zum Schnäpchenpreis zwar nicht das aktuellste Modell aber ein 2 Jahre altes Topmodell im Neuzustand. Lass diese Leute mal den neusten Shit kaufen.
 
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