Von Technikverweigerern und Ewiggestrigen, oder wieso fährt man sonst auf 26er ab?

@Tomek2020 ....bin ganz bei dir, mit einer Einschränkung....Grundsätzlich bin ich, wie schon öfters geschrieben kein Technikverweigerer,macht eine Neuentwicklung in meinen Augen Sinn,ist möglicherweise kompatibel und stellt einen echten Gewinn dar,stehe ich durchaus in der ersten Reihe,verfolgt man aber die Entwicklung der Vergangenheit,sehe ich keine wirklichen Fortschritte das " echte " Mountainbiken weiter zu verbessern.
Was annähernd perfekt ist lässt sich nicht weiter verbessern..... :D
 

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Re: Von Technikverweigerern und Ewiggestrigen, oder wieso fährt man sonst auf 26er ab?

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:D
 
Auf die Gefahr in ein Wespennest zu stechen, aber im Überfliegen der 190 Seiten hab ich nicht passendes gefunden...
Ich stelle mir die Frage eine Federgabel nachzurüsten. Welche ist noch völlig uninteressant, die Frage ist ob es das ist, was ich gebrauchen könnte.
Gefahren wird auf Schotter- und vor allem Waldwegen, diese inklusive Löcher und Wurzeln, d.h. Schläge übers Vorderrad. Aber: Ich bin ein Langsamfahrer, ich werde sicher nicht durch den Wald preschen.
Bin ich eher der Kandidat für lockeren Reifendruck und eher großvolumige Reifen, kombiniert mit einer schmal auslaufenden Gabel die in sich etwas Federung bietet? Oder ist eine Federgabel in jeder Hinsicht eine Verbesserung des Fahrkomforts, Traktion, etc.

Danke, Andrea
 
Es kommt natürlich auf die Gabel an, aber eine mit ordentlicher Dämpfung hält das Vorderrad am Boden. Was sich da verbessert, ist nicht mal so sehr der Komfort (das natürlich auch), sondern die Sicherheit, wenn es z.B. bergab geht oder holprig wird. Das, zusammen mit ordentlicher Verwindungsfreiheit, macht die Front stabiler und besser lenkbar.
 
Also ich hab Mitte der 90er ein vollkommen ungefedertes Mountainbike mit 2,1" Reifen (meine ich zumindest) gehabt und bin damit durch den Wald gepest. Ich hab den Reifendruck dann soweit minimiert, daß ich so gerade eben keine Durchschläge mehr hatte, so war es deutlich angenehmer zu fahren. Mit noch voluminöseren Reifen geht das sicher noch besser und sollte für ausreichend Komfort auf Wald- und Schotterwegen mit kleineren Unebenheiten sorgen.

Eine gute Federgabel ist da nicht unbedingt komfortabler, bietet aber mehr Grip und Sicherheit, vor allem bergab. Aber ich denke das brauchst Du bei Deinem Fahrstil gar nicht.
 
Also ich hab Mitte der 90er ein vollkommen ungefedertes Mountainbike mit 2,1" Reifen (meine ich zumindest) gehabt und bin damit durch den Wald gepest. Ich hab den Reifendruck dann soweit minimiert, daß ich so gerade eben keine Durchschläge mehr hatte, so war es deutlich angenehmer zu fahren. Mit noch voluminöseren Reifen geht das sicher noch besser und sollte für ausreichend Komfort auf Wald- und Schotterwegen mit kleineren Unebenheiten sorgen.

Eine gute Federgabel ist da nicht unbedingt komfortabler, bietet aber mehr Grip und Sicherheit, vor allem bergab. Aber ich denke das brauchst Du bei Deinem Fahrstil gar nicht.
Klar, ich bin früher sogar mit einem Hercules Stahlpanzer mit Torpedo Dreigang, Rücktritt und vorne Stempelbremse in den Wald. Aber soviel Technikverweigerung, dass ich auf eine gute Federgabel und ordentliche Bremsen verzichten würde, pflege ich dann doch nicht. (26 Zoll ziehe ich dem damaligen 28er Tourenrad selbstverständlich auch vor ;-))
 
Starrgabel ist so schön wartungsfrei... Aber wenn, dann würde ich zu dieser Reba greifen :
Klack
Aber Achtung, tapered und 20mm Achse. Gibt es eigentlich einen großen Unterschied zur aktuellen Reba ?
Die 20mm Achse sollte ein gutes Stück mehr Steifigkeit mit sich bringen.
 
Das wird sicherlich bei einem "alten" MTB nichts werden. In Frage kommt vermutlich eher sowas wie ein Z2, die gibt's wenn nötig, auch mit 1 Zoll Schaft.
 
Klar, ich bin früher sogar mit einem Hercules Stahlpanzer mit Torpedo Dreigang, Rücktritt und vorne Stempelbremse in den Wald. Aber soviel Technikverweigerung, dass ich auf eine gute Federgabel und ordentliche Bremsen verzichten würde, pflege ich dann doch nicht. (26 Zoll ziehe ich dem damaligen 28er Tourenrad selbstverständlich auch vor ;-))
Grundsätzlich bin ich da ja bei Dir, aber wer wie die gute @astephan nur Wald- und Schotterwege befährt, und das noch eher langsam, scheint mir auf den "Luxus" einer Federgabel gut verzichten zu können.
 
Ich stelle mir die Frage eine Federgabel nachzurüsten.

Lässt der vorhandene Rahmen denn von seiner Geometrie eine Federgabel zu? Wenn jetzt eine "normale" Starrgabel im Rahmen steckt, würde sich doch die Geometrie mit einer höher bauenden Federgabel merklich verändern, sprich Lenkwinkel und Nachlauf. Das Rad würde weniger agil sein, oder?

Funktionieren Starrgabeln mit sich verjüngenden Enden anders als Gabeln mit Rohren mit gleichbleibendem Durchmesser?

Ich meine mal gelesen zu haben, dass Straight-Forks, also gerade (Stahl-)Gabeln mehr "federn" als gebogene, weil die Biegung zu einer Versteifung des Rohres führe. Ob nun das Verjüngen des Rohres Auswirkungen hat, hängt sicherlich auch vom Material ab, ob die Wandstärke gleichbleibend oder konifiziert ist, aber da fehlt mir Ahnung.
 
Stimmt, das wäre die nächste Unterscheidung. Gabel gerade oder gebogen. Da wäre ich jetzt falsch gelegen und hätte die gerade Gabel als steifer getippt…
 
Grundsätzlich bin ich da ja bei Dir, aber wer wie die gute @astephan nur Wald- und Schotterwege befährt, und das noch eher langsam, scheint mir auf den "Luxus" einer Federgabel gut verzichten zu können.
Waldwege und eher langsame Fahrt habe ich auch gelesen, aber mein erster Kommentar zu Federgabel hat sich eher auf die ebenfalls erwähnten Schläge übers VR durch Löcher und Wurzeln bezogen.
 
Stimmt, das wäre die nächste Unterscheidung. Gabel gerade oder gebogen. Da wäre ich jetzt falsch gelegen und hätte die gerade Gabel als steifer getippt…
Du lagst ganz richtig. Ich erinnere es so (ohne dass ich jetzt nochmal in das Handbuch Fahrradtechnik schaue). Starre Gabeln "federn" nicht, sie verformen sich, wenn sie Energie aufnehmen müssen. In dieser Hinsicht sind Stahlgabeln weicher als solche aus Aluminium und Carbon (bieten also mehr Komfort). Eine Stahlgabel mit geraden Beinen ist wie Du vermutet hast auch nach meinem Verständnis steifer als eine mit gebogenen, weil sie weniger Verformung zulassen. Wenn die Beine sich verjüngen, so kann es hingegen mehr Verformung geben, also sind solche Gabeln weicher. Dann kommt es noch auf die Bauart an, also, wie die Gabelbeine zusammengeschweißt sind. Unicrown ist steifer als traditionelle.
 
Ich meine mal gelesen zu haben, dass Straight-Forks, also gerade (Stahl-)Gabeln mehr "federn" als gebogene, weil die Biegung zu einer Versteifung des Rohres führe

Die Esoterik scheint mir bei den Anhängern klassischen Stahls besonders verbreitet. Dabei müssten es doch gerade Die besser wissen.
Wer daran glaubt, daß ein Klumpen glattes Rohr mehr federt, als eine eigentlich immer schmaler zulaufende, gebogene Stahlforke...glaubt auch an Osterhasen-Reptiloiden. Hier der Beweis:
IMG_20230126_144624_716.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Am hilfreichsten wäre zu wissen, über welches Rad hier getextet wird. Dann klärt sich wahrscheinlich vieles auf. Möglicherweise ist es ja besser, den Ansatz von Hammer-Ali zu verfolgen, also fette Reifen, wenn möglich und es reicht für dass, was gefahren werden soll (Wald- und Schotterwege). Wartungsfreier ist es auf jeden Fall und zum jagen von Osterhasen ausreichend getestet. Oder die illustre Runde hier sieht/kennt das Rad und sagt kollektiv: Das muss federn, der Rahmen schreit danach. Also bitte Info: welches Radel ist es????
 
Bei dem Rad scheidet eine Federgabel ohnehin aus (passt nicht zum Rahmen).
Kauf dir anständige Reifen in 2.2 (Continental Race King beispielsweise), fahr sie mit knapp 2 Bar. Das ist dann reichlich Komfort. Wenn es mehr sein soll lohnt sich ein stärker gekröpfter Lenker und weiche Griffe. Mehr Holst du da nicht raus.
 
Die Esoterik scheint mir bei den Anhängern klassischen Stahls besonders verbreitet. Dabei müssten es doch gerade Die besser wissen.
...

Hm ...

https://cycling-obsession.com/colnago-precisa-fork-history/

Wenn Ernesto Colnago und Enzo Ferrari zu dem Ergebnis kommen, dass gerade Gabelscheiden zu besserem Komfort und besserer Handhabungsprezission führen, und wenn dieses Design der Straight Forks an heutigen sportlichen Starrgabelrädern wie Rennrädern und Gravelbikes nahezu ausschließlich zu finden ist, scheint sich die Idee materialübergreifend durchgesetzt zu haben, was für mich sachlich tatsächlich überzeugender klingt, als die hiesigen Einwürfe.
 
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