Von Technikverweigerern und Ewiggestrigen, oder wieso fährt man sonst auf 26er ab?

Was bei der Gewichtsdiskussion auch immer wieder auffällt sind natürlich die "geschönten" Angaben in vielen Testberichten. Wer fährt schon ein Mountainbike ohne Pedale?
Dass das mal einer anspricht:daumen:Frage mich schon lange, was das soll?

Ende der 90er, als 10kg und darunter auch in den Fachzeitschriften das Mass der Dinge war, las ich mal einen kritischen Artikel darüber, ob es sinnvoll ist einem 100kg Piloten sowas schmackhaft zu machen und ob man sich nicht langsam aber sicher von einem vernünftigen Mass entfernt. Auch wurde relativiert, dass ein Hersteller nicht lügt, wenn er den kleinstmöglichen Rahmen angibt, welcher oft über 1kg leichter ist als der Grösste.
 

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Re: Von Technikverweigerern und Ewiggestrigen, oder wieso fährt man sonst auf 26er ab?
Habe heute morgen, unbeobachtet von misstrauischen Corona Spähern, meine 90 minütige Konditionsrunde mit dem 26er absolviert. Zwar in Waldnähe auf Teer und z.Zt. mit Conti 2.20 Strassenreifen, aber macht genau so Spass. Ich sehe absolut nicht ein, warum ich 26 nicht mehr fahren sollte.

Und wie vieles im Leben hat es zwei Seiten. Wenn ich mein 14kg und mit atombombensicheren Reifen bestücktes 27.5 Enduro den Berg hochwuchte, zwingt mit die 1x11 Übersetzung zu einer Kraftanstrengung, der ich zugegebenerweise - bei entsprechender Auswahl - manchmal aus Bequemlichkeit aus dem Weg gehen würde.

Schwingst du dich dann in ähnlicher Situation auf ein 10.5kg, 26er HT mit 3x10, lachen die Oberschenkel...
 
Mir haben bis jetzt 5x Menschen erklärt, das 29er leichter rollen, während sie neben mir treten mussten, und ich rollen liess. Die Erklärungen klangen sehr schlüssig, wurden aber von der Beobachtung der momentanen Situation nicht unterfüttert.. Und das immer mit Reifen mit ähnlichem Profil..

:ka:
 
wurde relativiert, dass ein Hersteller nicht lügt, wenn er den kleinstmöglichen Rahmen angibt, welcher oft über 1kg leichter ist als der Grösste.
[/QUOTE]



Echt. :ka: ?
 
Ich muß vorweg schicken daß ich mich doch ein wenig schwer damit getan hab den 80er gegen den 90er Vorbau zu tauschen, da der kurze Vorbau optisch schon mehr hermacht. Aber Untersteuern ist nunmal kagge, und die Funktion geht da (wenn auch zähneknirschend) klar vor. Soll ja schließlich kein Wallhanger sein.

Bin heut ne recht kurze Runde gefahren auf netten Trails mit ein paar kleineren Sprüngen und Drops, ein paar überhöhten Kurven und ein paar Wurzelteppiche, alles nicht allzu steil, dennoch einigermaßen fordernd und vor allem schön abwechslungsreich.

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Bergauf und auf der Ebene fühlte es sich schon besser an ein wenig mehr Platz nach vorne zu haben. Es lenkt sich halt leicht indirekter, aber das fiel spätestens ab der zweiten Abfahrt gar nicht mehr auf. Bergab war es vollkommen okay, auch konnte ich immer noch bei Bedarf das Vorderrad entlasten, die Gewichtsverteilung scheint also nicht zu frontlastig zu sein. Die paar überhöhten Kurven waren zwar nicht soo der perfekte Gradmesser, aber einen ausgeprägten Hang zum Untersteuern hab ich jedenfalls dort nicht ausmachen können.

Überhaupt war ich recht schnell heute, was aber auch gut an den trockeneren Bodenverhältnissen gelegen haben könnte.

Ich wollte es anfangs nicht so ganz wahrhaben, aber die leicht gestrecktere Sitz- und Standposition kommt schon klar besser, und auf den Trails hat es sich auch gut angefühlt. Und ich bekomme so auch schon leichter mehr Gewicht auf das Vorderrad, das ist schon im Stand zu spüren.

Insgesamt also ein klarer Gewinner bisher, aber der wahre Härtetest steht ja noch aus. Wer zwischen den Zeilen lesen kann wird gemerkt haben dass ich nur verhalten euphorisch bin. Die letzten Rückschläge haben mich halt vorsichtiger gemacht.

In diesem Sinne, stay tuned, und frohe Ostern!
 
Zuletzt bearbeitet:
Bin im Schwarzwald mit 26‘ großgeworden und mit dem ersten eMTB dann zwangsweise auf 650B umgestiegen. Nun bin ich umgezogen und habe einen großes, flaches Waldstück vor meiner Haustüre. Vorerst kein Bedarf mehr an Bosch&Co.Der Umstieg auf Oldschool verlief problemlos. Eine Frage bleibt: wozu musste es 650B sein? Gefühlt beschleunigt 26ˋ besser und ist deutlich wendiger. Genau das, was man beim MTB doch will!
 
@rocsam
Der MTB Sport ist ja mittlerweile sehr orientiert auf Abfahrt... dafür brauchte es zuerst mehr Federweg, dann 29er.. um immer mehr Wege unter die Stollen nehmen zu können, die man früher zu Fuß begangen ist. Immer größere Stufen und Rumpelpisten. Da laufen die 29 halt besser. Ab nur Downhill is halt auch nicht alles, und 29 haben halt auch Nachteile. Zurück auf 26 ging ja nicht (da hätte böse Menschen gesagt, 29 war der falsche Weg). Also musste der 27,5er her, als Mittelweg ;)
 
wozu musste es 650B sein? Gefühlt beschleunigt 26ˋ besser und ist deutlich wendiger. Genau das, was man beim MTB doch will!
Kann mich @coast13 nur anschliessen. Auch ich schätze moderne Geometrien, die nebst der Fahrbarkeit zu Gunsten der Haltbarkeit plus Federweg mit Gewichten von +/- 14kg daher kommen (müssen). Man bekommt nichts umsonst. Womit ich mich aber absolut nicht anfreunden kann, ist das oft krampfhafte Argumentieren, dass moderne Geometrien das Gewicht vergessen machen sollen.

Ob ich 10kg den Berg hochtrete oder 14kg, spüre ich einfach. Das kann mir keine Geometrie schönreden.
 
Ob ich 10kg den Berg hochtrete oder 14kg, spüre ich einfach. Das kann mir keine Geometrie schönreden.
Auf jeden Fall! Nur bergab ist es dann wurscht ob die Kisten 10 oder 14kg wiegen. Das gilt dann auch für jede Laufradgröße.
Mit einer modernen Geometrie mag man dafür etwas schneller und sicherer den Berg hinunter kommen, für mich zählt aber in erster Linie das Hochkommen. Und da geht halt bei den bei mir üblichen, langen Auffahrten nichts über geringes Gewicht.
 
@shnoopix hatte mich ja auch schon gewarnt:
"Tiefer Lenker bedeutet meistens, dass er weiter zusätzlich weg ist. In der Folge wanderst du bei gleicher Stehposition mit deinem Kopf tiefer, weiter über den Lenker und das Vorderrad, damit du weiterhin gebeugte Arme hast. Sowas mag der Kopf aber nicht, wodurch sich das Gefühl des Überschlagsrisikos deutlich erhöht, gerade wenns steil runter geht.
Ob sich das tatsächliche Überschlagsrisiko wirklich erhöht weiß ich nicht, aber eine verkampfte Fahrposition aufgrund von Überschlagsgefühlen hat da sicherlich einen größeren Einfluss drauf, als die geringe Verlagerung des Schwerpunktes. "


Ich hab nun, um nen längeren Vorbau zu simulieren, den Lenker erneut nochmals deutlich nach vorne gedreht und noch nen 3mm Spacer untergesetzt. Lenkt sich derzeit so ein wenig indirekter, aber ansonsten könnte das schon gut passen. Ich hab nen günstigen 90mm 10° Vorbau auch bereits bei ROSE bestellt.
Nach dem du mich mal wieder in diesen Thread beschworen hast;
Versuchs doch mal wieder mit nem Flatbar und nem negativen Vorbau. So als Kontrastprogramm. Vielleicht taugt dir das ja wieder. ;)

Mein Black Sin geht inzwischen auch endlich mal voran. Hab die Tage mal ein bisschen was zusammengesteckt.

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Nach dem du mich mal wieder in diesen Thread beschworen hast;
Versuchs doch mal wieder mit nem Flatbar und nem negativen Vorbau. So als Kontrastprogramm. Vielleicht taugt dir das ja wieder. ;)

Mein Black Sin geht inzwischen auch endlich mal voran. Hab die Tage mal ein bisschen was zusammengesteckt.

Anhang anzeigen 1017464
Flatbar und negativer Vorbau? Das wären ja eben mal locker 60mm tiefer.. ?

Nääh, ich bin gerade des Verschlimmbesserns ein wenig überdrüssig und hoffe inständig daß es nun mit dem 90mm-10°-Vorbau, den beiden 5+3mm Spacern sowie dem 38mm-Riserlenker was das Cockpit betrifft ein Ende hat.

Bin heute alleine ne 25km Tour gefahren, da hat es sich jedenfalls recht gut angefühlt.

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Ich sehe gerade, Du Lump hast den Vorbau tatsächlich negativ gedreht, dafür aber ca. 20mm Spacer drunter.

Ali weiß nix, sieht abba alles!
 
Zuletzt bearbeitet:
Flatbar und negativer Vorbau? Das wären ja eben mal locker 60mm tiefer.. ?

Nääh, ich bin gerade des Verschlimmbesserns ein wenig überdrüssig und hoffe inständig daß es nun mit dem 90mm-10°-Vorbau, den beiden 5+3mm Spacern sowie dem 38mm-Riserlenker was das Cockpit betrifft ein Ende hat.

Ich sehe gerade, Du Lump hast den Vorbau tatsächlich negativ gedreht, dafür aber ca. 20mm Spacer drunter.

Ali weiß nix, sieht abba alles!
Joa der negative Vorbau ist eher für die Optik. Insgesamt gibt das nämlich ne gerade Linie zum Onerrohr. Das Auge fährt ja mit. :D
Dran kommt noch ein Flatbar mit minimalem Backsweep um die 3°. So gerade wie es geht muss das sein.
Bei den Spacern muss ich mal sehen ob da noch was weg kann. Aber ich will die Gabel mal lieber nicht zu tief absägen, sonst brauch ich lange Affenarme. :D
Ziel wäre etwa das gleiche Sattel zu Lenker Verhältnis wie beim Manic, hat sich bisher bewährt.
 
Sagt mal, ich hab seit über 15 Jahren das erste Mal ne Cleat- Schraube an meinen Schuh verloren. Nach einem Wechsel von SPD auf CB. Kriege ich da im Baumarkt ein Äquivalent?
 
Mir haben bis jetzt 5x Menschen erklärt, das 29er leichter rollen, während sie neben mir treten mussten, und ich rollen liess. Die Erklärungen klangen sehr schlüssig, wurden aber von der Beobachtung der momentanen Situation nicht unterfüttert.. Und das immer mit Reifen mit ähnlichem Profil..

:ka:
Scheint also kein naturwissenschaftlicher, sondern ein wirtschaftswissenschaftlicher Ansatz zu sein: Wenn die Wirklichkeit sich nicht an die Theorie anpasst, ist die Wirklichkeit schuld.
 
Kriege ich da im Baumarkt ein Äquivalent?
Das sind doch gehärtete, schwarze Senkkopfschrauben mit Innensechskant, je nach Cleat-Hersteller sogar mit Sonderkopf (siehe hier)?
Die bekommt man nicht im Baumarkt, würde ich mir schicken lassen.
Auch weil bei uns die Baumärkte erst übernächste Woche wieder aufmachen, die Radläden sogar erst ende des Monats.
 
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