Was tun - suchen, schweissen oder umsatteln?

Radical_53

Heimatforscher
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Eigentlich fing der Tag gut an. Eigentlich. Geplant war, "nur mal kurz" nach dem Rad zu schauen. Die Gabel hätte eine kleine Pflege bekommen sollen, die bei der Ausfahrt am gestrigen Tag recht bockig war. Sonst nix. Die knarzende Ringle war ja erstmal egal, da hatte ich ja gesehen daß eine der Halbschalen recht abgewetzt war. Klar daß das knarzt.
Bis ich es dann heute im Augenwinkel sah. Dreck, in schwarz? Ich war doch die ganze Zeit nur bei schönem Wetter unterwegs. Überhaupt, wieso schwarz? Frisch poliert hatte ich ihn doch auch nicht, den schönen 97er in ball-burnished. Nein, das war kein Dreck.
Direkt vor der Schweißnaht, die das Sitzrohr mit dem Oberrohr verbindet, und dann beidseitig gerade runter. Ein kleiner Riss. Google sagt, daß es das öfter gibt. Früher gab es kein Google, da waren GTs quasi unzerstörbar. Ja, auch eher schwer, aber das bekam man nicht kaputt. Selbst Hans Rey fuhr ja eins und hat es nicht kaputt gemacht. Oder doch?

Frage ist, was mache ich jetzt. Das Rad ist/war fahrfertig aufgebaut. Der Rahmen hat meinen 95er Zaskar, den ich als Erstbesitzer nach 10 Jahren in Rente geschickt habe (ohne Defekt!), ersetzt und eigentlich noch gar nicht so viele Kilometer gesehen. Etwas Ähnliches war mir erst mit einem STS passiert, was nach vergleichsweise wenigen Kilometern mit Riss die Flügel gestreckt hat. Das Bild des unzerstörbaren Alu-Panzers ist nun für mich dahin, auch wenn das 97er deutlich "flimmsiger" und auf leicht getrimmt ist als mein 95er. Irgendwie Murks.
Ob man das reparieren kann, reparieren können sollte? Ob man das noch guten Gewissens fährt?
Oder doch nochmal einen "Neuen" suchen? Wo dasselbe theoretisch genauso wieder passieren kann (der Rahmen kam in sehr gutem Zustand zu mir!). Doch lieber nach dem großen Bruder in Titan Ausschau halten?
Wenn das mal nicht wieder ein Tag ist, den ich so besser nicht gesehen hätte...
 
Die Halbwertzeit von Alurahmen ist nun mal bei Gebrauch im Gelände Limitiert. Und das Hans Rey sicher nicht nur einen eintigen Rahmen hatte, ist wohl eh jedem klar.

Ich würde ihn schweißen lassen und weiter fahren. Es reißt dir in der Regel ja nicht mit einem Mal ein Rohr ab und du legst dich deshalb hin. Fast immer ist es so, wie jetzt bei dir: Man hört ein Knarzen oder sieht einen Riss und schaut dann genauer hin.
 
@lupo: Guter Rahmenbauer klingt doch schon mal nach einer Maßnahme. Sonst evtl. eine Empfehlung, neben Nicolai? Sonst muß ich mal die "gelben Seiten" durchforsten :D

@moe: Ja, das ist freilich so. Hans wird sicher nicht nur einen Rahmen gehabt haben, er kann aber auch ganz andere Sachen anstellen wie ich z.B. :D Meinen älteren LE bin ich wie gesagt grob 10 Jahre gefahren, das war mein einziges Rad, under hat es klaglos weggesteckt, bis er dann unbeschädigt (natürlich hat er Macken und Kratzer) seinen Ehrenplatz bekam und in Rente geschickt wurde. Das "neue" LE was ich dann gekauft hab, was in sehr gutem Zustand war (fast ungefahren der Optik nach), habe ich quasi als Zweitrad neben dem Fully gefahren und es nur "für gut" hergenommen. Selten gefahren, nur bei gutem Wetter, kein übertriebener Blödsinn. Und das reißt mir dann. Das fand ich halt irgendwie ziemlich seltsam. Außerdem war ich geschockt, da ich nur nach dem Knarzen von Sattel und Stütze schauen wollte und nicht auf einen Rahmen-Riss eingestellt war.
 
@lupo: Guter Rahmenbauer klingt doch schon mal nach einer Maßnahme. Sonst evtl. eine Empfehlung, neben Nicolai? Sonst muß ich mal die "gelben Seiten" durchforsten :D

ich hatte mal kontakt zu einer der drei firmen, die motorrad-alu-rahmen richtet/repariert. das ist sehr lange her und ich weiss den namen leider nicht mehr.

nur den preis weiss ich noch: 350€ :eek:

allerdings ging es darum das steuerrohr zu richten - ein etwas heiklere stelle.
 
Umsatteln

Wenn schweißen, dann muß die Legierung eindeutig bekannt sein, sonst reißt es bald wieder. Hatte das Problem vor 2 Jahren an einem 98er SJ . Hab mir schließlich ein Nicolai geleistet (Service muß belohnt werden).
 
mein beileid!!!
mein damaliger 99er le rahmen ist auch hinten an der besagten schweißnaht gerissen (eigene dummheit, sattelstütze auf anschlag gefahren).
hat dann ein bekannter der viel alu schweißt gerichtet, riss leider zwei wochen direkt neben der neuen naht.
häng den rahmen an die wand so ärgerlich es auch ist. hab hier auch noch ein paar zaskarrahmen liegen die ich unbedingt aufbauen möchte, aber insgeheim frage ich mich schon, ob es sich lohnt, oder ob die rahmen nicht doch brechen? evtl. doch lieber was "neues" gekauft zum fahren und die "alten" schönen zassis nur an die wand oder zur eisdiele?
ich will auch nicht wissen, wieviele zaskars der hansi zerlegt hat? waren sicherlich etliche, nur rausgekommen ist das freilich nie :) früher sind ja 90% der leute mtb trial mit dem zaskar gefahren und ich war selber öfters als zuschauer/fan auf wettbewerben und mich mit leuten unterhalten. es gab halt kaum alternativen und gebrochen sind damals etliche.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hm. Nochmal reißen wäre blöd, gerade wenn sowas nach dem oben genannten Preis passiert. Da würd sich die Wand definitiv eher anbieten, keine Frage.
Ich bin die Stütze auch mit viel Auszug gefahren, das muß ich zugeben. Mache ich normal so nicht, aber angeblich wäre der Auszug ok gewesen, zumal die Passung zwischen Rahmen und Stütze echt erstklassig war. Auch schon wieder das letzte Mal, daß ich sowas probiere... 400er Stütze, ungekürzt und fertig.
Ich bin jetzt halt echt am grübeln ob das auch was mit dem Alter des Rahmens zu tun hatte, daß er gerissen ist. Schließlich ist er ja nicht aus Plastik und es verflüchtigen sich keine Weichmacher.
Ein ganz neues GT käme für mich so nicht in Frage, aber die Geometrie und das Handling faszinieren mich noch immer. Aber ich hasse Defekte. Sowas raubt doch wirklich mal nur Nerven. Die Teile passen so auch nur an ein unlackiertes US-Rad... Noch fahr ich die Teile eben auch unheimlich gern, die Kombination hat richtig Spaß gemacht.


Wovon kann ich denn bei dem Riss eher ausgehen? Eigene Blödheit bzw. ungünstige Kombination (schwer und weiter Stützenauszug), Alter des Rahmens, Vorbelastung?
Fehler machen ist eine Sache, Schicksal ertragen auch. Fehler zweimal machen ist blöd.
 
Also ich fahre nur laaaange Stützen und habe noch nie einen Rahmen an den betreffenden Stellen geschrottet. Und ich fahre mit 1,90m/90kg auch bis 16" runter, also kleine Rahmen mit riesigem Hebel durch die lange Stütze. Das wichtigste ist, dass sie ewig weit im Rahmen steckt.
 
16" ist mal nicht übel, kleiner und leichter bin ich auch nicht. Mit dem ewig weit drinstecken... da ist scheinbar im wahrsten Sinne der Knack-Punkt.
Ich hatte mir glatt erlaubt, die Stütze nach der weitläufigen "Regel" einzustecken, war also nur um die 10 Zentimeter tief drin.
Dann war's richtig so. Ich war schon mal nach einer längeren Stütze am schaun und hab es dann auf Eis gelegt, "reicht ja auch so" erstmal. Stütze mehr als min. Markierung drin, im Rahmen über den Knotenpunkt plus eine Fingerbreite hinaus drin.
Geiz rächt sich...
 
Es gab mal hier ein Link zu einem Thread im Classic-Forum glaube ich, wo ein Rahmenbauer (der auch im Forum aktiv ist) einen Manitou FS-Rahmen repariert hat; und zwar am Steuerrohr und am Umlenkpunkt beim Tretlager, ich suche mal.
 
Wahnsinn! Wenn das keine Handwerkskunst ist. Da werd ich wohl mal eine Nachricht losschicken, mal schaun ob der gute Mann Lust hätte und was er für seine Dienste verlangt :)
 
ich würd mir nen neuen "alten" holen. bei ebay uk oder com sind ja oft 16er zum guten preis drin.
dann 400er stütze und es sollte hoffentlich nicht mehr vorkommen. ich fahr jetzt auch nur noch min. 400er stützen, keine lust dass mir nochmal einer reisst aus eigener blödheit. hatte halt damals meine roox gekürzt weil ich ne zeit lang nur getrialt bin :-(

die sache mit dem rahmenbauer - für das geld wirst du auch nen ersatzrahmen holen können tippe ich mal, und der neue hat dann keien hässliche zusatznaht :)

kann nachfühlen wies dir geht als trostpflaster. hol dir nen neuen "alten" und die karre an die wand.
cheers
 
Vor allem schau ich auch mal, wenn ich schon die ganzen Buchten durchsegeln muß, nach einer flexibleren Stütze in lang. Das soll nicht 2 mal passieren.

PS: 16" ist gut, denn die Sache versetzt mich in eine Zwickmühle, da Lügen kurze Beine haben. Als ich meinen 20er in die Rente geschickt hab, da der schicke "neue" 18er angekommen war, hat mich meine Frau beim Aufbau erwischt. Als Ausrede paßte vortrefflich, daß das Ganze eine Überraschung für sie sei. Zu dem Zeitpunkt wußte sie nicht, daß 18" an sich eher einen Tick zu groß wären als "genau richtig".
Mittlerweile habe ich für ihre Schwester auch schon ein Rad aufgebaut, in 15.5, was meiner Frau dann auch deutlich besser als 18" gefiel und sie etwas neidisch machte. Heißt, wenn ich jetzt einen neuen Rahmen besorge könnte ich in die Situation geraten, das damalige Versprechen ohne Hintertürchen (Stütze hoch runter :D ) einzulösen.
 
Richtig: Alu enthält keine Weichmacher, versprödet aber gerne insbesondere im Übergang Schweißnaht-Grundwerkstoff.
Die Wechselbelastung durch die hebelnde Stütze hält auf dauer weder die Stütze [Knick] noch die Schweißnaht [Reiß] am "Sattel"rohr aus.
Wahrscheinlich fuhrst du nicht mehr die 1.Stütze an dem Rad.
 
Wie meinen? Im ersten Zaskar hatte ich eine Syncros Hardcore drin, die einzige Stütze die das Rad bis zu seiner Rente gesehen hat.
Das zweite Zaskar, das nun gerissen ist, habe ich halt gebraucht gekauft. Ich habe darin nur die Ringle Moby gefahren, nur diese eine Stütze.
Ich bin zwar schwer, bisher haben sich die Defekte aber eigentlich im Rahmen gehalten. Eigentlich...
 
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