Welcher (Enduro)Rahmen für große Schrittlänge & kurzer Oberkörper

Ich würde bei den Maßen ein Cube nehmen (mehr Stack) und die "langen" Kettenstreben find ich IO wegem Bergauffahren.

Ich selber hab mich jetzt nochmal genau gemessen bin etwas größer hab aber bissl kürzere Beine, Armlänge 70 cm. Ich mag eher weniger Stack und nicht ganz so kurze Vorbauten bei flachen Lenkwinkeln. Hab ein Rose SOul Fire XL mit 70 mm Vorbau - 5°
 
Also bei Euren Größen - gerade wenn ich lese lange Beine und Arme, kurzer Torso - dann braucht Ihr die größten Rahmen die angeboten werden. Wenn ich dein Eingangsbild ansehe und mir den Überstand vom Sattel ansehe weiß ich, dass das nicht gut ist. Warum? Weil ich das auch schon hatte. Ich bin "nur" 178cm aber ebenfalls mit langen Beinen und Armen und kurzem Oberkörper und ich fahre seit einigen Jahren L-Rahmen mit Reach Werten von 440mm und jetzt mit 460mm. Immer kombiniert mit kurzen Vorbauten zwischen 35mm und max. 50mm. DAS ist Radfahren!
Schon mal ein Banshee Prime, Canfield Riot, BMC Trailfox, Nukeproof Mega angeschaut???
Die Umgewöhnung auf lange Rahmen braucht normalerweise 2 - 4 Touren - danach frägst du dich wie du nur kurze Rahmen fahren konntest. Ein Speci Enduro in M oder L (L wäre meine Größe) ist ganz sicher nichts!!!
 
Hallo Stefan,

natürlich kannst du über den Vorbau den Reach-Wert verlängern. Reach gibt ja lediglich einen Hinweis auf deine stehende Fahrposition (Mitte Tretlager bis Mitte Steuerrohr) und sagt noch rein gar nichts über deine sitzende Position aus.
Wie schon vor 20 Jahren passt man dann mit dem Vorbau das Rad auf seine Bedürfnisse an. Wenn du schon seit 12 Jahren bikest, dann müsstest du doch selber noch die Räder mit 15cm Vorbau kennen und das damit verbundene Lenkverhalten. Das kommt eigentlich aus dem Rennradbereich, weil die dort keine enge Kurven fahren müssen. Schau mal im Motorradbereich was ja auch nur 2-Räder mit Motor sind. Dort wird der Lenker direkt auf die Gabel geschraubt. Keiner käme auf die Idee den Lenker 10cm nach vorne zu verschieben - warum auch? Indirektes Lenken???

Das Tolle ist doch, dass es inzwischen diese langen Rahmen mit kurzen Sattelrohren gibt, um auf praktisch jedem Rahmen mit einem 0 - 50mm Vorbau zu fahren. Das Handling ist schlicht besser - du fährst an deinem Tyee ja auch keinen 80mm Vorbau, oder?
Ich bin früher auch zu kurze (aber damals normale) Rahmen gefahren weil das ja DH war ;)
In Summe ist man den Berg schlecht raufgekommen und beim Runterfahren stand man schlecht im Rad und hat sich dauernd die Knie angeschlagen. Ach ja, absenkbare Gabeln waren auch ein muss! Irgendwann sagte mal ein Kollege zu mir, ich soll mir doch einfach mal einen passenden, längeren Rahmen kaufen. Ich bin dann mal auf sein Rad gewechselt und das war gut. Danach hab ich viel Geo´s gelesen und um es mal zu pauschalisiern komme ich bei den meisten Rahmen mit L raus.
Langer Hauptrahmen, kurzes Heck, kurzer Vorbau - klettert überall hoch - ist schnell, sicher und spaßig runter.

Du wohnst doch im gelobten Land. Da gibt es hochwertige Radhändler - jetzt vielleicht nicht der ZEG-Kollege - zu Hauf. Geh hin und frag nach nem langen, flachen Testbike mit denen man mal eine Tour fahren kannst und lass dir kein L andrehen ;)
Oft geht das nur mit Hinterlegen des Persos oder der Shopinhaber fährt am WoEnde mit dir ne Runde. Das Rumgerollle auf dem Hof sagt aus meiner Sicht nichts aus. Man braucht schon seine Stunden bis man sich an was neues gewöhnt hat.

Noch was praktisches neben dem ganzen Philosophieren:
Ich hatte kurz das Prime - natürlich in L, Reach 440mm - was mir im Hauptrahmen leicht zu kurz war. Ich würde es gerne mal in XL fahren wobei das dann sicher zu unhandlich für mich wird. Das bike selbst ist wie Gozilla und bügelt richtig viel mit. Aber das will auch so gefahren werden! Hat relativ lange Kettenstreben (in der flachen Einstellung 448mm, so bin ich´s gefahren weil der Lenkwinkel flach sein soll) und will dementsprechend über den Hinterbau gefahren werden. Wenn man sich darauf einlässt ist der Grip am Hinterrad auch in Kurven sehr hoch. Hinterbau selbst ist eine Macht - auch offen wippt der Hinterbau im provozierten Wiegetritt praktisch nicht. Bergauf hatte ich noch kein Rad, dass einem das Gefühl gab dass es jede Steigung schafft - das Prime hat das.
In Summe ein technisch tolles Rad, das für mich aufgrund der Geo nicht das Wahre gewesen ist. Außerdem fehlt mir das Gelände hier im Oberschwäbischen um das Rad auszufahren.

Jetzt habe ich ein Transition Smuggler - natürlich in L, Reach 457mm - und das fährt sich so wie es mir passt. Kürzere 436mm Kettenstrebe, langer Hauptrahmen mit kurzem Vorbau und dann noch schön tief im Tretlager. Im Vergleich zum Prime ist das Fahrverhalten deutlich verspielter, spaßiger und macht einfach Bock, doch nochmal ne kleine Ecke länger zu fahren. Hinterbau wippt allerdings deutlich mehr als beim Prime und das obwohl es nur 115mm Federweg hat. Dafür fühlt sich der Federweg plüschiger, weicher an und man hat das Gefühl eher 140mm unter sich zu haben.

In Summe ist alles Geschmackssache aber geh doch mal zum Bikeshop und frag nach ner Testfahrt mit so nem unfahrbaren Cadillac ;)
 
Also bei Euren Größen - gerade wenn ich lese lange Beine und Arme, kurzer Torso - dann braucht Ihr die größten Rahmen die angeboten werden. Wenn ich dein Eingangsbild ansehe und mir den Überstand vom Sattel ansehe weiß ich, dass das nicht gut ist. Warum? Weil ich das auch schon hatte. Ich bin "nur" 178cm aber ebenfalls mit langen Beinen und Armen und kurzem Oberkörper und ich fahre seit einigen Jahren L-Rahmen mit Reach Werten von 440mm und jetzt mit 460mm. Immer kombiniert mit kurzen Vorbauten zwischen 35mm und max. 50mm. DAS ist Radfahren!
Schon mal ein Banshee Prime, Canfield Riot, BMC Trailfox, Nukeproof Mega angeschaut???
Die Umgewöhnung auf lange Rahmen braucht normalerweise 2 - 4 Touren - danach frägst du dich wie du nur kurze Rahmen fahren konntest. Ein Speci Enduro in M oder L (L wäre meine Größe) ist ganz sicher nichts!!!

Ich stimme Dir zu, ich fahre auch gerne längere Rahmen und Vorbau 40-50mm. Aber die Aussage zum Specialized Enduro sehe ich etwas anders: Ein Speci Enduro in L hat 445 Reach bei hohem Stack (641 beim 29er). Gerade Leute mit langen Beinen wollen die (oft zu große) Sattelüberhöhung ausgleichen, indem sie den effektiven Stack erhöhen (z. B. Lenker mit Rise, Spacer usw.). Das verringert den effektiven Reach.

Ein Bike mit 445mm Reach bei 641mm Stack (wie das 29er Enduro) ist "größer" als ein Bike mit 460mm Reach bei 619 Stack (wie das Trailfox).

Dazu z. B. http://wheelsizeagnostic.com/bike-geometry-tables-havent-done-the-math-for-us/

Natürlich kann man die Front leichter erhöhen, als senken. Es geht primär darum, dass zwei Reachwerte nur vergleichbar sind, wenn man den Stack berücksichtigt. Für Leute mit langen Beinen ist es gut, das im Hinterkopf zu haben. Andere wollen vielleicht eine sehr tiefe Front und freuen sich über niedrigen Stack.

@shield Ich (185, 90er SL) fahre das E29 mit 1cm Spacer, 780er Lenker mit 25mm Rise und 40mm Vorbau. Ich würde an einem Trailbike / Enduro keinen Vorbau über 50mm fahren wollen.
 
Guter Hinweis mit dem Stack. Mein Hinweis zum Reach ging in die gleiche Richtung - nur mit einem Wert kommt man nicht weit bei der theoretischen Geo-Betrachtung. Wobei ein niedriger Stack schnell und günstig aus der Welt gebracht werden kann.

Bin gespannt wie sich der TE später entscheidet.
 
Genau.

Und dann spielt für Leute mit langen Beinen der Sitzwinkel auch noch eine Rolle. Beim The Following ist er z. B. sehr flach. Je mehr Sattelstützenauszug, umso mehr sitzt man auf dem Hinterrad (Problem bei sehr kurzen Kettenstreben).

Es hilft leider auch nicht, dass die Hersteller selten exakt angeben, wie sie den virtuellen Sitzwinkel ermitteln.
 
sorry, ich habe das konzept bezüglich reach, stack und sattelrohrhöhe bei großer schrittlänge noch nicht ganz verstanden.

ich bin 187 cm mit 93 cm schrittlänge und danke auch an den neukauf eines 29'' rahmens zweck zusammenbaus für trails. mein aktuelles bike ist nicht sooo schlecht, nur muss ich den sattel vollständig nach vorne machen und trete immer noch von hinten in die pedale - das geht langsam auf die knie und ist bei aufstiegen beschwerlicher. außerdem hätte ich es gerne etwas bequem.

worauf muss ich denn jetzt achten?
langer oder kurzer reach (vorbau soll kurz sein!)?
dann vermutlich hoher stack (wobei hoch ja auch wieder relativ ist)?
steiler sitzwinkel - aber wie steil?
inwiefern muss ich auf die länge/kürze der kettenstreben achten (wenn das bike gut klettern können soll)?

wie würde es beispielsweise mit einem liteville 301 oder 101 aussehen - oder dem santa cruz hightower? bezüglich des evil the following habe ich hier ja schon gelesen, dass der sitzwinkel entgegen der herstellerangaben recht flach ist (schade).
 
Ich hab meinen Sattel auch ganz vorn (Rose Soulfire 2015 XL) um ordentliche Tretposition zu haben, zusätzlich senke ich die Gabel um 40 mm ab.
Ich würde in Zukunft schauen, dass das SItzrohr nicht (stark) nach hinten gebogen ist, denn der Sitzwinkel wird bezogen auf den Stack gemessen (gedachte Linie).
Zusätzlich sollte es bei mir min. 75° sein, bei durchgehendem Rohr 77° (Fully das beim Sitzen hinten stärker einfedert als vorn)

Vorbau und Geometrie je nach Bike aber ich denke bei einem Enduro oder Trailbike kannst dich am ICB 2 XL orientieren. Habe vorher Vorbau am Soulfire gehabt: 70 mm -7° gehabt, jetzt 60 +7° ist beim Abfahren besser vom Gefühl her.

Klettern habe ich wenn ich den Sattel recht weit vorn habe (passende Sitzposition für mich) mit recht kurzen Streben um die 430 mm kein Problem.
 
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