Widerrufsrecht bei Onlinekauf eines Bikes

Ich weiß nicht, wie hoch der Prozentsatz an zurückgesandten Sachen ist. Von mir darf ich wohl nicht ausgehen, da liegt er sicherlich bei unter 1%.
 
20% sind ne Ansage, aber es wundert mich nicht. In meinem Umkreis höre ich desöfteren 'Dann schicke ich halt zurück...'

Ich für meinen Teil werde nur noch online bestellen. Auch wenn man nicht die Sicherheit hat bzw es auch Einschränkungen gibt, etwas umgetauscht zu bekommen, ist die Chance doch höher als im Laden vor Ort.

Letztendlich spare ich mir noch die Wege und die Wartezeit, somit Zeit und Geld. Ist ne traurige Entwicklung in meinen Augen, aber man geht zwangsläufig irgenwann mit der Zeit.
 
Hallole,
ratet mal?

Befreundete Händler nennen:
15-20%! Von den rückgesendeten Sachen sind bis zu einem Viertel Totalverluste. Ersatz traut sich nie einer geltend zu machen, weil der Imageschaden noch größer ist. Scheint sich mit breiteren Zahlen zu decken: http://www.trustedshops.de/shop-info/wp-content/uploads/2010/08/umfrage_widerrufsrecht.pdf

DIe Preisanstiege sind im letzten halben Jahr m.E. deutlich erkennbar.
So sieht es aus. Bei mir ist es etwas weniger, bin aber noch nicht so lange dabei und hab nicht die Massen an Absatz.
Manchmal weiß ich es schon vorher, z.B. wenn einer 4 Sattelklemmen kauft...und dann drei zurückschickt.
 
20% sind ne Ansage, aber es wundert mich nicht. In meinem Umkreis höre ich desöfteren 'Dann schicke ich halt zurück...'

Ich für meinen Teil werde nur noch online bestellen. Auch wenn man nicht die Sicherheit hat bzw es auch Einschränkungen gibt, etwas umgetauscht zu bekommen, ist die Chance doch höher als im Laden vor Ort.

Letztendlich spare ich mir noch die Wege und die Wartezeit, somit Zeit und Geld. Ist ne traurige Entwicklung in meinen Augen, aber man geht zwangsläufig irgenwann mit der Zeit.

Naja, aber 2-3 mal im Gelände damit fahren, da wird auch mMn kein Canyon etc. das Bike ohne Aufwandsentschädigung zurücknehmen. Und wenn die ganze Austauscherei, Gabel/dämpferservice, neue Kette/Kasette etc. alles schön noch mit den größten Arbeitswerten verrechnen, dann kannst es sowieso vergessen.
Überleg dir mal, wie viel Rabatt du auf so ein "kurz gebrauchtes" Bike gerne haben willst? Oder noch viel besser, überleg mal der Händler stellt das Bike ab 1 Euro bei ebay rein, und alles was er unterm UVP zahlt musst du ihm ersetzen.

Mal ganz abgesehen von allen Gesetzen finde ich es auch moralisch bedenklich, Dinge zu kaufen, testen und dann deutlich gebraucht wieder zurückzuschicken und die volle Preis Erstattung erwarten, obwohl man davon ausgehen muss, dass der Händler eine deutliche Wertminderung hat. Man kann auch darauf achten, das die Ware am Ende ohne irgendwelche Gebrauchsspuren wieder zurückgeht.

Ich kauf selber oft im Netz ein (weniger Bike Sachen - die bekomme ich sowieso zum EK ;), aber andere Dinge), aber wenn ich in ein Laden geh und ich bekomme eine wirklich gute Beratung, dann verhandle ich am Ende eigentlich nicht mehr über den Preis bzw. ich hab auch schon Sachen in anderen Bike-Shops eingekauft obwohl ich selber viel günstiger dran gekommen wäre, einfach weil die Beratung gut war. Wenn sie das nicht ist, bin ich natürlich auch ganz schnell wieder weg.
 
So sieht es aus. Bei mir ist es etwas weniger, bin aber noch nicht so lange dabei und hab nicht die Massen an Absatz.
Manchmal weiß ich es schon vorher, z.B. wenn einer 4 Sattelklemmen kauft...und dann drei zurückschickt.

Ich finde es nicht unbedingt verwerflich, 4 Sattelklemmen zu bestellen. Natürlich kann man als Händler davon ausgehen, dass davon 3 wieder zurück gehen - aber so ist das nunmal. Dafür hat man bei Onlineshops den Vorteil aus einem großen Sortiment zu wählen - was im Fachhandel oft nicht geht.
Ich hatte zum Beispiel meinen Sattel auch bei einem Onlinehändler gekauft, nachdem mein Händler vor Ort keine Testmodelle mehr da hatte. Da hatte ich einfach ne Mail geschrieben, ob das okay wäre die Sättel zu testen, wenn ich um die Klemmung Klebeband klebe und das Porto für die Rücksendung übernehme (weil ich ja wusste, dass ich maximal einen nehme). Da habe ich dann auch ein Okay bekommen.
Man muss nicht immer nur auf seine Vorteilen spielen, ein bisschen Miteinander gehört auch im anonymen Netzgeschäft dazu.
 
Naja, aber 2-3 mal im Gelände damit fahren, da wird auch mMn kein Canyon etc. das Bike ohne Aufwandsentschädigung zurücknehmen. Und wenn die ganze Austauscherei, Gabel/dämpferservice, neue Kette/Kasette etc. alles schön noch mit den größten Arbeitswerten verrechnen, dann kannst es sowieso vergessen.
Überleg dir mal, wie viel Rabatt du auf so ein "kurz gebrauchtes" Bike gerne haben willst? Oder noch viel besser, überleg mal der Händler stellt das Bike ab 1 Euro bei ebay rein, und alles was er unterm UVP zahlt musst du ihm ersetzen.

So war es bei mir ja nicht ganz...es ist natürlich eine Situation, die weder dem Kunden noch dem Händler gefällt, ganz klar. Der Thread hat mir aber gezeigt, dass ich als Onlinekäufer in meinem Fall zumindest mehr Möglichkeiten gehabt hätte, diese Gewissheit wollte ich. Nach meinen Erfahrungen wüsste ich leider keinen Grund mehr, um noch einen lokalen Händler aufzusuchen.

Es weicht zwar etwas vom Thema ab, aber ich finde, gerade bei dem Überangebot, dass die Bikebauer einem mehr Möglichkeiten einräumen sollten, um Bikes zu testen. Ich schüttel' keine 5000€ locker aus dem Ärmel und überlege lange, bis ich mich für einen Kauf entscheide. Testen kann ich eigentlich nix. Es gibt vllt mal ein Festival hier und da, aber das ist ein bisschen wenig. Ne gute Sache wäre es z.b., wenn es im Umkreis von 50-100km Testbikes gäbe, die man auch wirklich mal testen kann.
 
Naja, einige der großen Firmen bieten derartigen Service aber schon an.

Ein Laden bei uns in der Gegend macht das z.B. mit Scott-Rädern. Aus der Heidelberger Ecke kenne ich einen Speci-Händler, bei man ein Rad ein Wochenende lang testen kann (gegen Gebühr, die bei einem eventuellen Kauf auf den Kaufpreis angerechnet wird) usw.
Daß nicht jede kleine Klitsche sich so etwas leisten kann, ist klar.
 
also das kann ich so nicht nachvollziehen:

Testen kann man
- bei Kumpels
- über das Forum hier
- eingeschränkt bei jedem Händler
- bei Testivals ausführlich
- Testbikes bietet doch auch jeder Hersteller den Schwerpunkthändlern
- selbst einige Teilehersteller halten Testbikes vor

Und im geschilderten Fall hätte doch ein Onlinehändler
- entweder auf Wertausgleich durch Montage eines neuen Rahmens bestanden
- oder die bittere Pille stillschweigend Weggeschluckt intern aber einen A...stempel ;-) gedrückt und die Kalkulation fürs nächste Jahr überdacht.

Bislang sehe ich auch den Aufreger noch nicht: ein passender Rahmen reduziert ist doch o.k., hochwertige Rahmen in gutem Zustand kriegt man immer gut los, so dass der Verlust für die Fehlentscheidung doch relativ gering ist. Und selbst montiert ist eh am besten!
Möglicherweise hat der Händler sogar die Sache mit Abschlag und Hinterbau überlegt, aber das kommt für beide Seiten sicher nicht besser als der vergünstigte Rahmen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Testen kann man
- bei Kumpels
- über das Forum hier
- eingeschränkt bei jedem Händler
- bei Testivals ausführlich
- Testbikes bietet doch auch jeder Hersteller den Schwerpunkthändlern
- selbst einige Teilehersteller halten Testbikes vor

Als so einfach habe ich es nicht empfunden.
- Kumpels: ist recht übersichtlich, nein
- Forum: okay, habe ich gar nicht in Erwägung gezogen, aber da würde ich mich selbst schwer tun
- Händler: ein DH Bike mit der Sattelhöhe eines XC Bikes auf Asphalt zu testen, ist mir zu eingeschränkt
- Testivals: vllt hast Du da mehr Infos, solche Events sind extrem selten.
Ich hatte auch hier mal angefragt, da kam ausser dem Bikefestival in Willingen auch nicht viel bei rum, was greifbar gewesen wäre
- Testbikes bietet doch auch jeder Hersteller den Schwerpunkthändlern: dann fehlen in meinem Umkreis die Schwerpunkthändler :). Ich hatte vor einigen Monaten mal bei Trek angefragt, mir wurde nur einer genannt, der das Session als Testbike hatte und der lag gut 400km entfernt. Für ein Santa Cruz habe ich gar keinen gefunden.

Ich möchte ja auch nicht behaupten, dass es unmöglich ist, Testbikes zu finden, aber es ist zu kompliziert und bei bestimmten auch unmöglich. Wenn ich es mal mit Autos vergleiche...hmm :). Eigentlich gibt es in jedem Ort nen Händler mit Testfahrzeugen, die man sogar auf der Strasse fahren darf ;). Das erwarte ich nicht, aber da Biken, gerade DH, sich eh zum Trendsport entwickelt hat, könnte man auch ruhig mehr Testmöglichkeiten bieten. Ein umfangreiches(!) Testcenter in Willingen/WiBe fände ich schon top. Rose geht da mit gutem Beispiel voran, da könnten sich andere mal ne Scheibe von abschneiden.

Und im geschilderten Fall hätte doch ein Onlinehändler
- entweder auf Wertausgleich durch Montage eines neuen Rahmens bestanden
- oder die bittere Pille stillschweigend Weggeschluckt intern aber einen A...stempel ;-) gedrückt und die Kalkulation fürs nächste Jahr überdacht.
Wie gesagt, es ist doof für beide Seiten, aber ich hätte mit beidem leben können.

Bislang sehe ich auch den Aufreger noch nicht: ein passender Rahmen reduziert ist doch o.k., hochwertige Rahmen in gutem Zustand kriegt man immer gut los, so dass der Verlust für die Fehlentscheidung doch relativ gering ist. Und selbst montiert ist eh am besten!
Möglicherweise hat der Händler sogar die Sache mit Abschlag und Hinterbau überlegt, aber das kommt für beide Seiten sicher nicht besser als der vergünstigte Rahmen.

Klar ist ein vergünstiger Rahmen besser als nix und speziell dafür habe ich mich sogar bedankt. Vllt kann ich mich sogar freuen, wenn ich den neuen Rahmen habe und den kleineren verkaufen konnte. Aber jetzt muss ich erstmal nen dicken Batzen Geld drauf legen, was erstmal weg ist. Ich hab mich wie ein kleines Kind auf das Bike gefreut und konnte es nur 1x fahren. Dann stand es beim Händler und jetzt warte ich wieder. Jetzt könnte ich es zwar fahren, aber das ist mir zu gewagt, ich muss den Rahmen halt noch verkaufen.
Ich ärgere mich auch über mich selbst, dass ich so doof war und mich hab belabern lassen. Ich wollte halt eigentlich L...
Von meinem Händler bin ich halt ziemlich enttäuscht. Ich war ja skeptisch und hab extra gefragt, ob ich auch gegen ne Nr. grössen tauschen kann, falls es nicht passt. Die Antwort war 'ja' und auf mögliche Probleme wurde ich nicht hingewiesen. Und gerade weil ich langjähriger Kunde bin und schon ein kleines Vermögen dort gelassen habe und auch gerne mal ein paar € mehr gezahlt habe, habe ich mit etwas mehr Kulanz erwartet.
 
Es weicht zwar etwas vom Thema ab, aber ich finde, gerade bei dem Überangebot, dass die Bikebauer einem mehr Möglichkeiten einräumen sollten, um Bikes zu testen. Ich schüttel' keine 5000€ locker aus dem Ärmel und überlege lange, bis ich mich für einen Kauf entscheide. Testen kann ich eigentlich nix. Es gibt vllt mal ein Festival hier und da, aber das ist ein bisschen wenig. Ne gute Sache wäre es z.b., wenn es im Umkreis von 50-100km Testbikes gäbe, die man auch wirklich mal testen kann.

5000€ für ein Bike? Dann überleg dir nur kurz, was dich ein Verlängertes Wochenden in einem Bikeurlaubsgebiet mit ensprechendem Testbike kostet. Wenn ich 5000€ fürs Bike lockermachen kann, dann sollten doch auch 500 Euro für ein Test z.B. am Tegernsee (Bionicon), Willingen (Bergamont), Todtnau (Santa Cruz etc.), etc... drin sein. Wenigstens weiß man dann, dass man die Katze nicht im Sack kauft. Und Spaß kann man an so einem Wochenende ja trotzdem haben.
 
also DH kenn ich nix, aber Testivals gibts da doch auch im Duzend, in jedem Bikepark kann man 2-3 Marken im Verleih ausführlich testen und zumindest aus meiner Freiburger Zeit würde ich sagen: ein Post im Regionalforum und du kannst Dir die Farbe des "Testbikes" gegen einen Kasten Bier noch aussuchen.

Wie du ja selbst sagst: selbst Rose, Canyon, Radon und vermutlich noch andere große Direktversender haben Testcenter.

In Todtnau gibts aber keine Santa Cruz (mehr), sondern Rose, Specialized und Transition.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hab nicht alles gelesen, da auf der Arbeit - aber kurz zur Info (sorry, falls es schon gesagt wurde):

Der BGH hat kürzlich dem Käufer extrem weitreichende Rechte eingeräumt: http://www.abmahnschutz24.de/news/b...mmungsgemase-ingebrauchnahme-voraussetzt.html

Genau nachlesen kann man das in BGH, Urteil vom 03.11.2010 - VIII ZR 337/09


Bike fahren könnte da durchaus drunter fallen (die Kettenstrebe verranzen allerdings nicht --> Wertersatz).
 
Ich finde es nicht unbedingt verwerflich, 4 Sattelklemmen zu bestellen. Natürlich kann man als Händler davon ausgehen, dass davon 3 wieder zurück gehen - aber so ist das nunmal. Dafür hat man bei Onlineshops den Vorteil aus einem großen Sortiment zu wählen - was im Fachhandel oft nicht geht.
Ich hatte zum Beispiel meinen Sattel auch bei einem Onlinehändler gekauft, nachdem mein Händler vor Ort keine Testmodelle mehr da hatte. Da hatte ich einfach ne Mail geschrieben, ob das okay wäre die Sättel zu testen, wenn ich um die Klemmung Klebeband klebe und das Porto für die Rücksendung übernehme (weil ich ja wusste, dass ich maximal einen nehme). Da habe ich dann auch ein Okay bekommen.
Man muss nicht immer nur auf seine Vorteilen spielen, ein bisschen Miteinander gehört auch im anonymen Netzgeschäft dazu.
Da hast Du nicht unrecht. Die großen Shops wird das auch nicht stören. Ich gehöre zu den kleinen Shops und muss viel bestellen. Nach einem Widerruf liegt dann oft was rum, ist natürlich nicht das Problem des Kunden, aber Du sprachst ja auch vom Miteinander.;):)
Ich habe noch nie Probleme mit einem Kunden wegen sowas gehabt, bzw. mich quergestellt o.ä. Ich finde nur, dass das Widerrufsrecht so manchen Spasskäufer alle Türen öffnet. Prinzipiell kann man ja bestellen wie man will, ohne Rücksicht auf Verluste sozusagen. Hat ja auch alles seinen Sinn, nur manchmal übertreiben es die Leute.
Ich finde es aber sehr fair von Dir, dass Du mit Deinen Sätteln vorher angefragt hast! Hatte ich auch schon, der Kunde war zufrieden.
 
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