Ich frage mich ernsthaft wie verrückt muss man eigentlich sein? Doch wohl nur total Bekloppte ziehen sich so ne Folter rein.
Bin auch auf 110 gestartet. Lief auch Anfangs sehr gut, bin so mit den ersten 10 das Station raus und mit den ersten 20 den Kniebrecher hoch. Ab da hab ich dann nix mehr gesehen, da die Brille total zu war. Meine Reifenwahl erwies sich als Glücksgriff, da ich überhaupt keine Probleme hatte. An den Stellen, wo der Jimmy angefangen hat durchzudrehen, hat sowieso alles geschoben, so dass es echt egal war.
Bergab bin ich nur verhaltenes Risiko gefahren, hätte da noch massig überholen können, da der kleine Albert vorne ne Macht war. Aber 1. weiß man ja nie was der zu Überholende noch so alles machen will/muss und 2. hab ich kaum noch was gesehen.
An der ersten Verpflegung hab ich dann meine Brille abgegeben und bin ohne weiter. Anfangs super Idee! Aber dann! Die wahre Folter! Dieser Albert reinigt sich echt super, aber die ganze ******* ist mir in die Augen gefolgen. Hab bis jetzt 2 kg Sand und Matsch ausgedrähnt!
Gut, bis zur 2. Verpflegung lief es dann bescheiden, denn mir haben die Oberschenkel und Knie angefangen zu schmerzen. Bei vollem Druck auf dem Pedal wurde mir übel, also relativ verhalten weiter. Da hab ich dann vieeeeeeeeele Plätze eingebüst, aber ab hier war Ziel NR 1 ankommen!
Naja, dann hab ich meine neuen Teamkollegen getroffen und Anal.isa hat mir was vorgeweint von wegen er hätte Angst, seine
Bremsbeläge würden sich verabschieden. Da hab ich nur gedacht, HÄ! So was, zum Glück sind meine neu! Erst wollte ich bei den Jungs bleiben, denn geteiltes Leid ist halbes Leid. Die waren mir aber dann doch zu gemütlich unterwegs, vor allem Bergab!
Bei Hoof waren sie dann verschwunden und ich bin alleine weiter. Mit Schmerzen in den Oberschenkel und Knien!!
3. Verpflegung, hab meinem Vater gesagt er solle an der 4. nicht so lange warten, denn ich spiele mit dem Gedanken auszusteigen. Dieser Gedanke wurde gar übermächtig, als ich aus dem Bosenbachthal zum Paterhof mit den Anderen die Schlammrampe hoch geschoben habe, denn mir ging die ganze Strecke schön langsam durch den Kopf, denn ich hatte ja Zeit!!!
Die blöde Wiese hoch bei Werschweiler hatte ich dann das erste mal Schaltprobleme, bin aufs kleine Blatt und dann hat die Kette sich mit hoch gezogen und die Fuhre hat blockiert! Kacke. Die Kette war so fest auf dem kleinen Blatt verkantet, dass ich sie mit Gewalt wieder heraus ziehen musste.
Später wurde die Kette im kleinen Gang vom Mittleren aufs Kleine automatisch geworfen und der Weg auf´s Große wurde richtig lang. Auch hier musste ich qusi bei jedem Anstieg absteigen und die Kette manuell wechseln. Seltsamerweise hatte ich jetzt auch hinten keinen richtigen Druckpunkt mehr und ich musste beim
Bremsen immer erst pumpen. Das fiel mir aber erst in Dörrenbach auf und so hab ich mir mit dem Herrn Puhl die Sache mal angesehen. Tsja, wo war denn nur mein neuer Belag hin????
Egal! Weiter! Nur hinten nicht mehr
bremsen war der Tipp des Montagezeltes! Warum bin da weiter, ich wollte doch gar nicht mehr! Keine Ahnung, also gut nur noch schnell den Berg hoch und dann oben nach Hause rollen!
Ehrlich, an jedem Abzweig an dem ich vorbei bin und hätte nach Hause aussteigen können, hab ich fast gehäult. Ging ganz automatisch! WEITER! Immer weiter! Warum? Keine Ahnung!
Gut es kam wie es kommem musste, ich bekam meine zweite Luft und Lust und hab mächtig aufgedreht! Vor lauter Frust! Irgendwie ging es mir auch besser vom Mager her und so hab ich wieder einige aufgefahren, die bei meinen manuellen Schaltvorgängen an mir vorbei sind. Bergab war ich der einfahrende ICE Theodor Heus, von der Geräusch Kulisse her, denn Stahl auf Stahl quietscht wie die SAU!
Irgendwann hab ich gemerkt das nun auch vorne der Druckpunkt immer schwächer wird und er Hebelweg immer länger. Es war mir egal, denn ich bin zum Bersaker mutiert. Bis ich auf zwei Jungs stieß, die zusammen fuhren. Sobald ich Bergab in Schlagdistanz kam, musste ich wegen plötzlicher Blindheit wieder reisen lassen. Der Dreck ihrer Hinterräder traf meine Augen. Habt ihr bei 50 km/h mal einen Schlammbrocken genau auf eure Netzhaut fliegen sehen und vor allem gespürt? Ein Wahnsinn! Warum macht man das? Keine Ahnung! Also weiter!
Bei km 92 dann der Supergau! Beim Schalten hat sich das mittlere Kettenblatt total verbogen! Folge ich konnte nur noch auf dem großen Kettenblatt die letzten 3 Ritzel fahren. Das hab ich dann gemacht, solange ich es gepackt habe. Zur letzten Verpflegung rauf, leider nur bis zur Hälfte! Und ich wollte ins Ziel! Eagal wie!!!!!!!!!!!
Dann kam beim Schieben hoch zum Spiemont ein Platzregen! Jetzt wurde mir richtig kalt. Also laufen

jeder zweite Schritt hab ich mich fast auf die Fresse gelegt. Bergab aufs bike und Feuer! Als ich dann vorne und hinten zum
bremsen pumpen musste wie der Teufel, den ich auch hier getroffen habe

, hab ich bei km 96 die Flinte ins Korn, das bike ins Gebüsch geworfen und endlich abgebrochen. Bis hier 5h 45min Fahrzeit. Die Stoppuhr hat irgenwas mit 6h 10 angezeigt.
Nachdem ich heute morgen die
Bremsbeläge ausgebaut habe war ich froh das ganze Sturzfrei überstanden zu haben. Das Metall der Trägerscheibe war schon zur Hälfte fort!
Ob ich bei solchen Bedingungen noch mal starte? Nur in St.Ingbert oder St.Wendel, denn diese Rennen sind mir wichtig genug 400 raus zu hauen um mein bike wieder einsatzfähig zu machen!
Hats Spaß gemacht? NEIN!
Warum mache ich das? Keine Ahnung!
Schönen Tag noch ihr Helden von St.Wendel
