Wie funktionieren selbsteinstellende Negativkammern?

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Moin,
die 07er 66sl ata und einige andere Gabeln bzw. Dämpfer haben eine selbsteinstellende Negativkammer. Weiss jemand wie das funktioniert?

Theoretisch könnte das im ausgefederten Zustand mit einem Überdruckventil passieren, dass ein bestimmtes Druckverhältnis von Neg-Kammer (kleines Volumen) zu Pos-Kammer (großes Volumen) einstellt. Man würde die Negativkammer befüllen und - sagen wir ein sechstel des Druckes - strömt in die Positiv-Kammer. Aber beim Einfedern ändert sich ja das Druckverhältnis von Neg. zu Pos.-Kammer, das heisst die Gabel würde nicht mehr komplett ausfedern.
Angenommen das Ventil lässt nur in eine Richtung (von neg zu pos) Luft durch würde die gabel zwar ausfedern doch könnte man die pos-luft dann nicht ablassen :confused:
Andere Lösung wäre beide Kolbenflächen (neg und Pos) gleich groß zu dimensionieren damit beide Kammern den gleichen Druck kriegen können. Dann könnte man z.B. eine kleine Nut oder ein Ventil welches nur im ausgefederten Zustand öffnet anbringen. Allerdings braucht meine Gabel den 6fachen Druck in der Neg-Kammer. Geht also auch nicht.

Weiss jemand was konkretes über diese Systeme? Ich spiele mit dem Gedanken das (mMn perfekte) Manitou IT-System in meine 66sl zu basteln. Nur hänge ich an der obigen Frage fest.
 
Bei den Fox Hinterrad Dämpfern (Float etc.) ist einfach eine kleine Nut in die Lufthülse gepresst. Im der Ausgangslage des Dämpfers befindet sich diese Nut genau an der Dichtung und überbrückt diese. Pumpt man Luft auf, gelangt sie vor (in die Positivkammer) und auch hinter die Dichtung (in die Negativkammer). Beide Kammern haben dann denselben Druck. Federt man ein, bewegt sich die Dichtung von der Nut weg und es kann kein Luftausgleich mehr stattfinden.

Probleme gabs bei den Fox Dämpfern, wenn auch in eingefedertem Zustand Luft von der Positivkammer in die Negativkammer gelangt ist. Dann federte der Dämpfer immer mehr ein, aber nicht mehr aus, er zog sich dann von selbst zusammen.

Ist zwar nicht die Beschreibung der von dir erwähnten Gabeln, aber vielleicht ist ja ein ähnliches Prinzip verbaut.
 
In der Tat eine interessante Geschichte, ich habe mir für eine RS Recon schonmal dieselbe Frage gestellt. Problem ist aber m.E. hierbei, dass bei dem im Ruhezustand "offenen" Spalt auch das Öl, das normalerweise auf der Kolbenoberseite steht, in die Negativkammer fließt.
Geht also irgendwie auch nicht.

( hat schonmal jemand eine Recon zerlegt :D ? oder muss ich mir erst eine kaufen und poste das Ergebnis dann hier :confused: )
 
Naja, beim IT der Nixon zum Beispiel federt die Gabel nach Schliessen des (vom Lenker aus bedienbaren) Ventils noch ein Stück aus. Das heisst nach dem Druckausgleich wandert der Kolben ein Stück nach oben bis Kräftegleichgewicht herrscht. Daraus schliesse ich dass die Kolbenfläche der Pos-Kammer grösser ist als die der Neg-Kammer. Soweit alles klar. Aber wenn die Gabel ganz ausgefedert ist und sich der gleiche Druck in beiden Kammern befindet kann die Gabel ja nicht weiter ausfedern (was eigentlich passieren würde), d.h. das Ansprechverhalten wäre bei maximalem Federweg bescheiden, da der Druck in der Neg-Kammer nicht ausreicht um das Losbrechmoment zu minimieren. Kann natürlich sein, dass Manitou da eine Metallfeder verbaut um diesen Effekt zu umgehen. Hatte gehofft, dass jmd so eine Gabel schonmal offen hatte. Aber wie es aussieht muss ich mir wohl ne gebrauchte angeln und mir das mal anschauen :p
Danke für eure Posts!
 
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