wie oft Fahrtechnik trainieren und wie lange?

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Hallo,

ich übe jetzt seit 3 Jahren in der Wintersaison Fahrtechnik (Balance, Wheelie, Bunny Hop, Manual, HR versetzen). Wheelie geht so lala, beim Manual bin ich grad am Anfang. Bunny Hop im zweiten Jahr, allerdings reiße ich bei 30cm immer und komme schon seit Monaten keinen Schritt weiter. Das frustriert schon ziemlich.

Aktuell trainiere ich einmal die Woche so eine Stunde. Da tausche ich so alle Disziplinen durch, aber langsam bezweifle ich, ob das die richtige Strategie ist. Zumal ich auch kein richtiges Ziel habe. Klar versuche ich, mich zu verbessern und auf meine Technikfehler zu achten (die mir in der Theorie auch durchaus bewusst sind). Ich wurschtel aber so vor mich hin und hoffe irgendwie, dass Fortschritte automatisch kommen.

Deshalb die Fragen:
  • Sollte man alles parallel trainieren?
  • Oder sich bei jeder Session (oder gar: in jedem Jahr) nur auf eine Sache fokussieren, bis man die richtig gut kann?
  • Jede Woche einmal, oder besser mehrmals pro Woche?
  • wie lange pro Tag?
  • sollte man sich eher Ziele setzen und versuchen, jedes Mal besser zu werden (was natürlich frustrierend ist, weil man es oftmals nicht wird?

Mir ist schon klar, dass das alles seine Zeit dauert. Allerdings frage ich mich, ob man Qualität und Quantität des Trainings nicht irgendwie optimieren kann.

Ich würde auch mehr machen als einmal pro Woche, aber ich habe schon gemerkt dass es noch schwieriger wird, wenn man es erzwingen will. Dann klappt es doch nicht und der Frust kommt schneller.

Mein einziges Ziel wäre eigentlich, nach jeder Session ein Stück besser geworden zu sein als beim letzten Mal. Wie kann ich das am besten erreichen?

VG, Marc
 
50 Bunny Hops hintereinander wird nicht helfen, das braucht Pausen zum setzen.
Von daher ja, alles, aber nicht parallel sondern seriell 😉
Grad im Winter, wenn es im Wald zu nass ist, bietet sich sowas ja an.
Wir haben damals beim BMX alles spielerisch gemacht. Stöckchen hinlegen, drüber springen, Kartons, Treppenstufen, Große Stufen seitlich rauf
Wie oft, wie lange - So oft und so lange du kannst und es Spaß macht.
Wenn du es technischer machen willst - Kamera aufstellen und Technik analysieren.
 
Beim Bunny Hop filme ich mittlerweile jeden Versuch und schau mir danach an, ob ich die Schnur berührt habe oder sauber drüber gekommen bin. Ziel war eigentlich, jedes Mal so lange zu üben, bis einer mehr sauber gecleant ist als beim letzten Mal. Waren dann aber heute bestimmt so an die 60 Versuche, und die meisten davon Mist. Jedenfalls kein Fortschritt, sondern schlechter als beim letzten Mal.

Vielleicht setze ich mir einfach ein Limit von, sagen wir mal, 20 Sprüngen, und versuche, so viele wie möglich sauber zu machen.
 
Ich würde vor allem regelmäßig einen Fahrtechniktrainer drüberschauen lassen. Der kann Dir vielleicht auch sagen, warum Du die 30cm Hürde nicht schaffst.

Und auch mal hier reinschauen:

 
Ich hatte mal für 1 Jahr das RLC MTB Training gebucht. Online Feedback möglich, über ein Trainernetzwerk, welche die selbst hochgeladenen Videos sichten und passend dazu Tipps geben.
Übungen werden in viele Einzelschritte aufgeteilt die nach und nach geübt werden und dann bei komplexen Bewegungen wie z.B. Bunny Hop zusammen geführt werden.
Will dafür keine Werbung machen kann es jedoch empfehlen. Ich hab mich innerhalb von 4-5 Wochen Bunny Hop Training (wirklich 3 mal pro Woche ca. 30 Minuten, manchmal auch etwas mehr, jedoch inkl. Filmen und Sichten der Bewegungsabläufe) von sagen wir ca. 40 cm auf damals sicher 50cm und gelegentlich sogar 60cm Bunny Hop Höhe gesteigert. Jetzt bau ich ab und zu Bunny Hops ein um bei 50cm zu bleiben denn es ist auch ein Kraftakt der von der körperlichen Konstituion lebt und nicht nur der Technik (wobei Technik schon das A und O ist).


Quintessenz dieses Trainer Netzwerks bzgl. Häufigkeit und Dauer:
ca. 3 mal die Woche mindestens 20 bis 30 Minuten. Zu lang kann das Training verschlimmbessern. Grund dafür ist, dass bei Ermüdung Fehler auftreten die sich wieder einschleifen und man dann schwer wieder los wird. Bei Erschöpfung oder Stagnation lieber aufhören, machmal hilft auch eine Woche Pause und dann klappt es aufeinmal besser als zuvor.
Training auch gerne in Trailfahrten einbauen, die dort kniffligen Stellen jedoch bewusst wiederholen und wenn möglich aufnehmen.
NIcht zu viele verschiedene Sachen gleichzeitig trainieren, simple Sachen können natürlich auch kombiniert werden. Komplexe Bewegungsabläufe in Einzelbewegungsabläufe aufteilen und in einer Trainingseinheit max. 2 bis 3 davon an einem Tag trainieren.
Bei Erfolgen die Sache 3x oder öfter wiederholen.

Ziele setzen ist wichtig, müssen jedoch realistisch sein.
Etwas über seine Komfortzone hinaus gehen, kann einen jedoch nochmal pushen und dann auch wirklich weiter bringen.
Beispiel: ich hab einige Zeit an 50cm beim Bunny Hop gearbeitet und es hat nicht geklappt, dann einfach mal 55cm probiert und es ging.


Probleme bei mir sind klar Manual oder lange Wheelies. Bin halt nicht mehr der Jüngste mit 46 und da ist sowas ohne Naturtalent einfach wirklich langwierig. Balance braucht in dem Alter sehr viel Übungs-Zeit und auch andere Balanceübungen neben dem eigentlichen Ziel des Manual oder Wheelie.
Da hilft nur üben, üben, üben. Ab und zu mal wenn man zu sehr gefrustet ist, Pause machen (mehrere Tage oder auch mal 2 Wochen) und aufeinmal wirds tatsächlich besser. Es hilft gewaltig Feedback zu bekommen.
Ausdauer behalten und den Spaß beim Trainieren nicht verlieren ist ebenso wichtig
wie z.B. auch die mentale Vorstellung, dass man es schaffen kann (dazu gibt es auch so Visualisierungstechniken, die auch im Profisport genutzt werden).

Ach und nochwas, wenn die einfachen Basics nicht sitzen, wird man auch wenn man schon gut ist bei bestimmten Übungen einfach nicht weiter kommen. Es gibt da Beispiele von wirklich guten Bikern die durch stures üben von simplen Basics (langsam ausgeführt), besser wurden bei krassen Manövern.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hab auch das Training über RLC gemacht und finde das auch wirklich super! Gerade wie Ryan die Sachen in einzelne Schritte zerlegt hat mir geholfen und kommt mir sehr entgegen. Wheelie bekomme ich auch schon sehr gut hin und bei Idealbedingungen (gerade Strecke, Asphalt) gehen auch schon mal ein paar hundert Meter. Ist aber halt immer sehr tagesformabhängig.

Ist ja krass, dass du den Bunny Hop echt auf 50cm und mehr bringst! Was hast du für ein Rad? MTB? Mit wie viel Zoll? ICh hab ein 27,5 Zoll MTB. Vielleicht auch zu sperrig. Das Ding ist halt - letzten Winter habe ich die 40cm noch geschafft - zumindest ein paar Mal. Diesen Winter ist es viel schlechter als letztes Jahr und ich schaffe nicht mal mehr die 30cm richtig. Ich versuche mich, auf alle Aspekte zu konzentrieren, bin mir aber selbst nicht sicher, ob ich mich zu sehr konzentriere. Oder eher zu wenig.

Die RLC Trainer haben mir irgendwann auch nicht mehr wirklich weitergeholfen.

Bin auch knapp an der 40. Vielleicht liegt es daran. Andererseits: Vor ein paar Jahren hätte ich mir nicht träumen lassen, überhaupt mal sowas zu können. Vielleicht dauert es halt nur einfach länger als bei anderen... :)
 
Bin auch knapp an der 40. Vielleicht liegt es daran. Andererseits: Vor ein paar Jahren hätte ich mir nicht träumen lassen, überhaupt mal sowas zu können. Vielleicht dauert es halt nur einfach länger als bei anderen... :)
Auf einem Fully ist das doch schon gar nicht schlecht.
Auf dem oben genannten BMX hatte ich damals über 90, aber heute auf nem 29" Fully, das gefühlt doppelt so lang ist schaff ich nicht mal die 40.
 
Ich hab auch das Training über RLC gemacht und finde das auch wirklich super! Gerade wie Ryan die Sachen in einzelne Schritte zerlegt hat mir geholfen und kommt mir sehr entgegen. Wheelie bekomme ich auch schon sehr gut hin und bei Idealbedingungen (gerade Strecke, Asphalt) gehen auch schon mal ein paar hundert Meter. Ist aber halt immer sehr tagesformabhängig.

Ist ja krass, dass du den Bunny Hop echt auf 50cm und mehr bringst! Was hast du für ein Rad? MTB? Mit wie viel Zoll? ICh hab ein 27,5 Zoll MTB. Vielleicht auch zu sperrig. Das Ding ist halt - letzten Winter habe ich die 40cm noch geschafft - zumindest ein paar Mal. Diesen Winter ist es viel schlechter als letztes Jahr und ich schaffe nicht mal mehr die 30cm richtig. Ich versuche mich, auf alle Aspekte zu konzentrieren, bin mir aber selbst nicht sicher, ob ich mich zu sehr konzentriere. Oder eher zu wenig.

Die RLC Trainer haben mir irgendwann auch nicht mehr wirklich weitergeholfen.

Bin auch knapp an der 40. Vielleicht liegt es daran. Andererseits: Vor ein paar Jahren hätte ich mir nicht träumen lassen, überhaupt mal sowas zu können. Vielleicht dauert es halt nur einfach länger als bei anderen... :)
Ich hab auch wirklich eine Zeit lang an den 50cm gearbeitet und war gefrustet. Es gab dann Feedback vom Trainer, dass man wirklich mit aller Gewalt das Bike überwiegend über die Beine in den Boden stampfen muss und die gesamte Bewegung wirklich schnell (sehr schnell) durchführen muss. Das braucht natürlich Schnellkraft kombiniert mit der richtigen Technik. Zudem ist es sehr wichtig das Vorderrad schon mal sehr hoch zu bekommen, ohne, dass das Hinterrad direkt abhebt. Vermutlich ist das ganze jedoch auch individuell zu betrachten und abhängig von deinem jetzigen Bewegungsablauf.

Das ganze hab ich mit einem 170mm Fully-Enduro in 27,5" geübt (Fanes 5). Komme jedoch auch recht hoch mit meinem 29" Hardtail Trailbike. Nur mit meinem Trialbike schaffe ich die Höhe von 50cm leider nicht und es ist auch jedesmal eine gewaltige Umstellung. Je härter das Bike umso schneller muss man das ganze auch ausführen und die Geometrie ist dann doch auch gewaltig anders.

PS: die knapp 40cm sind ja auch schon super und genügen beim Trail-Biken meist für so ziemlich alles.


Hier übrigens mal meine 1. Session nach 4 Wochen Training bei der ich die 50cm geknackt und dann doch auch die 55cm (hatte es schon vergessen und länger an den 60cm gearbeitet). Muss auch mal wieder mehr üben, wenn ich das so sehe.
Bunny Hop Challenge Week 4
 
Zuletzt bearbeitet:
hm. meinst du, mit dem Fully geht der Bunny Hop besser? Ich übe eigentlich bislang immer mit meinem 27,5 Hardtail. Wheelie ist z.B. mit dem Hardtail um Längen einfacher als mit dem "wackeligen" Fully.

Dass beim Bunny Hop die ganzen Bewegungsabläufe super schnell ineinander übergehen müssen, hab ich auch schon festgestellt. Auch, dass man eigentlich, wenn man mit dem HR über dem Hindernis ist, schon komplett gestreckt sein müsste und das Hinterteil weit hinter dem Sattel sein sollte.

Nur - in der Theorie hört sich das immer sehr gut an. Sobald das VR abhebt, bin ich jedoch von der Komplexität überfordert und kann die einzelnen Schritte nicht mehr sauber umsetzen. Dann bin ich irgendwie nur noch Beifahrer :)
 
Ich hab mit dem Bike geübt mit dem ich halt öfter fahre. Trotz allem glaube ich schon, dass der Rebound der Federung eines Fully's etwas hilft, da man die Energie des Ausfederns mitnutzt. Zudem muss man denke ich die Bewegung nicht ganz so schnell ausführen und kommt dann trotzdem auf gute Höhen.
Was mir auch geholfen hat, ist diesen Bewegungsablauf des horizontalen nach vorne streckens und auch des Beine anziehens, ohne Bike zu üben. Dafür muss man schon so ohne Rad ganz gut nach oben springen, was mir auch geholfen hat.
Klar dieses L nach unten und dann hinten klappt ohne Bike leider nicht wirklich:lol:
 
Danke für den Tipp! Ich werd echt mal üben, mehr zu visualisieren und "trocken" ohne Bike zu üben. In der Theorie kann ich den Bewegungsablauf ja. Das Problem ist halt - über gerine Höhen kommt man auch mit schlechter Technik. Aber spätestens ab den 30cm kann man sich dann nicht mehr durchmogeln... :rolleyes:
 
Nicht frustrieren, weiter machen und wie auch schon von QTrotter gesagt Spaß dran haben und mal spielerisch dran gehen. Hab mal im Vereinstraining mit einem unserer guten Jungspunnte zum Spaß ne Bunnyhop Challenge gemacht und mich dann gewundert, dass ich mit dem Hardtail 29" ohne viel Training auch recht hoch gekommen bin.
 
Mit jemandem anderes oder in der Gruppe „trainieren“ ist auch oft eine Hilfe. Man zieht halt doch mehr durch, motiviert sich gegenseitig. Bekommt (hoffentlich!) eher ermutigendes Feedback und kann sich natürlich auch mehr freuen wenn was klappt.
Ich hab mit Freunden beim Fahren schon viel geschafft was mir alleine gar nicht in den Sinn käme.
Als Teenie war’s doch auch normal den ganzen Tag nur Bunnyhops und Wheelies mit Freunden zu üben.

Und es gibt auch unterbewusst Sicherheit für alle berechtigten und unberechtigten Ängste. Was wenn ich auf den Hinterkopf knalle, was wenn ich zu hoch springe und ins Weltall drifte?
 
Hier wurden einige guten Punkte schon genannt! Wichtig ist es simpel gesagt, hoch frequentiert zu üben, also besser mehrfach die Woche 20 Minuten (oder mehr oder weniger) anstatt einmal die Woche 2 Stunden.

Es geht nichts an einer Video-Analyse vorbei, wenn es um Bunny Hop und Co. geht - und es muss jemand drauf schauen, der das Bewegungssehen und die Erfahrung hat, um Dir die Baustelle zu sagen, damit Du einen Umlernprozess starten kannst!

Wir haben etwas Ähnliches wie RLC, nur komplett gratis, ohne Anmeldung / Login und etwas weniger kompliziert - in unserer frei zugänglichen Facebook-Gruppe kann man seine Versuche posten für Feedback von mir und anderen. Dann haben wir pro Thema 8 Video-Lektionen und eine PDF mit Bildersequenzen und Text. Ich persönlich finde 30 Videos oder mehr als Lernschritte für den Wheelie beispielsweise zu viel. Auch droht eine Übertheorisierung der ganzen Sache!

Das Ganze findest Du hier: https://www.fahrtechnik.tv/online-coaching/

Warum lernen die Meisten den Bunny Hop beispielsweise nicht? Meinen Erfahrungen nach ist das zu seltene Üben und das Verrennen in Sackgassen - sprich, man hat sich in einer Teilbewegung eine suboptimale Bewegung angewöhnt, die einen am Weiterkommen einschränkt. Und wie gesagt, wer die Video-Analyse und das Feedback von Profi-Coaches nicht nutzt, wird dann auch einfach nicht weiterkommen, da helfen alle Tutorials und Lektionen nichts, man muss gucken, wo INDIVIDUELL der Fehler liegt, diesen erkennen, dann einen Schritt zurück gehen und diese Gewohnheit durch eine neue Ersetzen.

Beim Bunny Hop ist es übrigens ganz ganz häufig ein Probelm der Beinarbeit beim ersten Impuls - entweder durch ein Schieben des Bikes mit den BEINEN oder durch eine nach Oben-Hinten Bewegung strecken sich jeweils direkt die Beine. Aus dieser Position kann man dann nicht den nächsten Teil der Bunny Hop Bewegung ausführen, weil dafür müssten die Beine noch etwas gebeugt sein - diese Beugung braucht man um aus den Beinen ABSPRINGEN zu können. Hier zeige ich das:

 
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