Wie stark Dämpft ein Dämpfer?

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Hi,

Mal ne einfache Frage:

Wenn ich aus dem Dämpfer die Feder raus mache, und den zusammendrücke, wie stark sollte dann der Wiederstand der Druckstufe sein? Ich kriege meinen Manitou Metel kaum zusammen. Brauch fast mein ganzes Gewicht.

Gruss Flo
 
Ja und? Passt schon.

Bau ihn ein. Der/die Hebel am Hinterbau deines Bikes erledigen die Arbeit schon.
 
Der soll ja auch nicht durchrauschen, wenn du bloß deinen Hintern auf dem Sattel platzierst :o. Der Dämpfer würde einen anständigen Ausritt ja kaum überleben.
 
Falsch.
Ein Dämpfer ist ein Dämpfer, keine Federung. Die Wirkung eines Dämpfers ist geschwindigkeits-, nicht wegproportional. Er sollte sich also nach Ausbau/Ablassen der Feder/Luft ohne Kraft langsam zusammendrücken lassen. Ist das nicht so, ist er blockiert.
Das kann bei Plattformdämpfern der Fall sein, solange man unterhalb des Losbrechpunktes ist ("Überdruckventil"), bei anderen sollte das nicht ungewollt vorkommen.
 
Also der Dämpfer lässt sich nur mit meinem ganzen Körpergewicht(80Kg) zusammen drücken. So mit der hand isses unmöglich. Die Stange kommt dann aber wieder, wenn auch sehr langsam, raus.
 
Normal kann man einen Dämpfer mit relativ wenig Kraftaufwand zusammen schieben. Selbst bei zu hohem Druck in der Ausgleichskammer dürfte er nicht so schwergängig werden; außerdem würde er dann sehr schnell wieder rauskommen. Wenn die Ausgleichskammer mit AV-Ventil selbst zu befüllen ist, Dämpfer öffnen und nachschauen.
Dämpfer ohne separaten Ausgleichsbehälter sind meistens über ein Kugelventil mit Stickstoff befüllt. In dem Fall wirst du ihn zum Service an einen Spezialisten geben müssen.
 
Dann is an meinem Dämpfer was Faul. An der Kolben stange sind jedenfalls keine Kratzspuren. Dann müsste der Fehler wohl an der Dämpfung liegen. Ich werd mich mal nach nem besseren umsehen. Und/oder den Metel aufmachen und mal reinschauen. Hat hier jemand schon mal so einen Dämpfer aufgemacht? Tipps?
 
stop.
laS mal deinen dämpfer dämpfer sein :)

du willst doch jetzt nichts verschlimmbessern wegen einem handtest ?

schraub erstmal zug und druckstufen einstellung raus, dann gehts leichter.

mein cane creek geht auch nur wiederwillig rein und wieder raus ohne feder, fox dhx 4 und 5 auch. Rp23 auch. x-fusion 02 auch.
+service nur wenn du probleme mit dem ding hast. gruss
 
Also Druckstufe kann man bei dem nicht einstellen. Mich hat des nur verwundert, das der so schwer zusammen geht, während ne Gabel easy raus und rein geht ohne Feder. Ok, da ne Gabel drei mal soviel hub hat geht die sicher auch dreimal so leicht.

Naja, der Dämpfer, auch wenn er ein einfacher is, macht beim fahren eigentlich einen guten Job. Ich werde mich aber eh nach dem Dämpfer umsehen der besser abzustimmen ist.

Gruss und Dank
 
ne gabel hat auch keinen ausgleich im dämpfer, der zudem noch mit stickstoff oder luft unter druck steht.
dagegen muss man auch erstmal drücken. und deswegen kommt der kolben auch wieder raus.

dann kommts drauf an wie die druckstufe ausgelegt ist. so shims oder ne federbelastete scheibe drückste nicht mal einfach so mit den händen weg.
so ein dämpfer bei dem das ginge, würde im fahrbetrieb wohl nix taugen.
zudem noch die ölviskosität. das öl geht ja nicht widerstandfrei durch die dämpfung.
einfach mal überlegen das die übersetzung + körpergewicht ein vielfaches von dem erzeugt, was deine ärmchen drücken können.

prinzipiell würde der dämpfer stehend und ohne belastung langsam zusammensacken. aber dagegen hält die unter einem gewissen druck stehende ausgleichsblase...
 
Wenn der Ausgleichbehälter unter Druck steht ist eine gewisse Gegenkraft klar.
Für mich stellt sich nur die Frage, warum man eine Federwirkung in einen Dämpfer integriert. Dadurch wird die Abstimmung der Feder-Dämpfer-Einheit schwierig und die Federkennlinie progressiv, was man ja eigentlich gern vermeidet. Wenn also eine derart starke Federwirkung wie beschrieben notwendig ist, um allein den Dämpfer zu bewegen...
 
Wenn der Ausgleichbehälter unter Druck steht ist eine gewisse Gegenkraft klar.
Für mich stellt sich nur die Frage, warum man eine Federwirkung in einen Dämpfer integriert. Dadurch wird die Abstimmung der Feder-Dämpfer-Einheit schwierig und die Federkennlinie progressiv, was man ja eigentlich gern vermeidet. Wenn also eine derart starke Federwirkung wie beschrieben notwendig ist, um allein den Dämpfer zu bewegen...

Die Gegenkraft ist auch klar, wenn der Ausgleichsbehälter nicht unter Druck steht. Das Öl muss schließlich durch die Shims gedrückt werden, der Plätzchenteig bei Mutti fließt ja auch nicht von allein durch die Matrize. Irgendwo muss das Öl ja dann auch hin. Und dort wo es hinfließt war vorher Luft, oder Stickstoff, oder ein Polymerausgleichsbehälter wird gedehnt. All das erzeugt eine rücktreibende Kraft (Gasdruck, elastische Rückdehnung der Ausgleichsblase), so dass der Dämpfer wieder ausfährt. Die Sache ist vor allem zeitabhängig, je nach Ölviskosität, Shimauslegung und rücktreibender Kraft. Zusätzliche Gasbefüllung nutzt man meißt, um Progression in die Druckstufe zu bekommen und das Aufschäumen des Öls zu vermeiden. Denn einen vollständig linearen Dämpfer will man meißt eben auch nicht, kommt aber auch auf die Hinterbaukinematik an.
 
Ein Anschlagdämpfer von ACE sackt allein durch Eigenegewicht durch, wenn man ihn senkrecht stellt. Bei einer Dämpfung ist eben nur die Geschwindigkeit von Interesse. Plätzchenteig ist übrigens alles, außer viskos. Eher irgendwo zwischen visko-elastisch und visko-plastisch. Daher erträgt er geringe Spannungszustände dauerhaft, schnelle Spannungsspitzen sogar in beachtlicher Höhe, ohne zu fließen. Ein Fluid dagegen fließt auch bei geringsten Druckunterschieden. Also auch bei sehr kleinen Spalten und Drosseln.
 
Ein Anschlagdämpfer von ACE sackt allein durch Eigenegewicht durch, wenn man ihn senkrecht stellt. Bei einer Dämpfung ist eben nur die Geschwindigkeit von Interesse. Plätzchenteig ist übrigens alles, außer viskos. Eher irgendwo zwischen visko-elastisch und visko-plastisch. Daher erträgt er geringe Spannungszustände dauerhaft, schnelle Spannungsspitzen sogar in beachtlicher Höhe, ohne zu fließen. Ein Fluid dagegen fließt auch bei geringsten Druckunterschieden. Also auch bei sehr kleinen Spalten und Drosseln.

Wo hab ich behauptet, Plätzchenteig sei viskos? Das war nur ein simples Beispiel. Was willst Du mir jetzt mit Deinen Ausführungen sagen? Wie groß der Fließwiderstand ist, hängt eben doch von Spaltmaßen, Wandhaftung und Viskosität ab und selbst wenn ein Fließen stattfindet => starke Zeitabhängigkeit kann auch statisches Verhalten vortäuschen. Bei nicht laminarer Strömung fließt zum Beispiel auch nicht wirklich viel, daher stimmt die Aussage ein Fluid fließe selbst bei minimalen Druckunterschieden eben auch nicht. Wobei man in einem Dämpfer turbulente Strömung natürlich weitgehend vermeiden sollte ;). Kannst Dir ja mal die Reynolds-Zahl für eine charakteristische Shim-Belegung und entsprechende Ölviskosität ausrechnen. Wäre interessant, was dabei herauskommt.

Um mal ontopic zu bleiben: Mit dem Dämpfer ist alles in Ordnung. Der Vergleich mit KFZ oder Anschlagsdämpfern hinkt übrigens, oder hast Du da Übersetzungsverhältnisse >3 bei den Dämpfungselementen? ich denke nicht ;).
 
Zuletzt bearbeitet:
man könnte jetzt auch schlicht und einfach sagen :
ohne druckstufe würde der dämpfer ohne widerstand einfedern.

gerade die druckstufe ist aber wichtig !

wäre der dämpfer nicht gescheit entlüftet, würde er leichter ein und ausfedern. dann dämpft er aber nimmer auf ganzer länge !

ist der dämpfer luftfrei , dann musst du durch die druckstufe einen widerstand überwinden.
noch fragen ? :D
 
Für mich stellt sich nur die Frage, warum man eine Federwirkung in einen Dämpfer integriert.

Es ist keine Federwirkung integriert. Die (mit Gas gefüllte) Ausgleichskammer dient dazu, das Volumen der einfahrenden Kolbenstange in der Kammer hinter dem Kolben auszugleichen. Die entsprechende Menge Öl muß ja irgendwo hin. Also wird das Gaspolster um das Volumen der Kolbenstange komprimiert. Läßt die Krafteinwirkung nach, entspannt sich das Gaspolster und schiebt den Kolben wieder in Ausgangsstellung zurück. Außerdem kompensiert das Gaspolster den Volumenanstieg des Öls durch Temperaturerhöhung.

Ölschäumen gibt es eigentlich nur bei Zweirohrdämpfern.

TE:

Funktioniert das Federbein im eingebauten Zustand denn einwandfrei?
 
Die Funktion des Ausgleichsbehälters ist mir klar, aber ich bezweifle, dass diese Funktion einen derartigen Widerstand erzeugen würde.

Die weit schlüssigere Erklärung scheint mir hierin zu liegen:
... Zusätzliche Gasbefüllung nutzt man meißt, um Progression in die Druckstufe zu bekommen und das Aufschäumen des Öls zu vermeiden. Denn einen vollständig linearen Dämpfer will man meißt eben auch nicht, kommt aber auch auf die Hinterbaukinematik an.
 
Es könnte auch die Platform Plus Dämpfung Ursache für den hohen Widerstand sein: die auf high speed Ölfluß ausgelegten Ventile reagieren auf langsame Impulse ( = komprimieren von Hand) gewollt träge/schwergängig. Also normal.
 
naja üblich sind Werte von rund 450lbs/inch also umgerechnet ~90kg/cm Federweg. Also könnte er mit seinem gesamten Gewicht die Feder rund einen Zentimeter komprimieren.

Der Gegendruck vom Dämpfer muss sein, erstens ist der druckbefüllt, zweitens kann es sein dass er eine Plattformdämpfung hat. Dazu kommt die Dichtungsreibung.

Die Eigentliche Dämpfung wird erst bei sehr schnellen Bewegungen aktiv. Da reden wir von Zeiten ab einer halben Sekunde für den gesamten Hub, vorher wird sich da kaum was tun. Dementsprechend wirst du von der Dämpfung überhaupt nichts merken - ausgenommen Plattformdämpfung natürlich.
Die Rückfederkraft ist schwer zu beurteilen. Generell gilt: Der Dämpfer ist als gesamtsystem Entwickelt worden, ohne Feder funktioniert er nicht wie er soll.

Was den Vergleich mit der Gabel angeht: Die haben meisten keine Druckkammern wie sie im Dämpfer vorkommen, zusätzlich sind sie auf Übersetzung 1:1 ausgelegt, nicht wie die Dämpfer auf rund 3:1.

mfg
 
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