Wintertraining in Thailand

fitfor

Marc
Registriert
30. Juni 2008
Reaktionspunkte
0
Ort
Witten
Reisebericht Kurzform…

Wie soll ein Wintertrainingslager sein?

Warm, trocken, abwechslungsreich, erschwinglich, spassig.

Wichtig sind: Eine hohe Garantie für gutes Wetter, flache und bergige Profile, sichere Strassen, vernünftiger Asphalt, Infrastruktur für Fahrradersatzteile und Reparaturen, treffen von Gleichgesinnten.

All das bekommt man in Thailand!

Beim surfen im Internet nach geeigneten Gebieten für ein schönes Trainingslager fand ich die homepage von Thomas Wiegand: www.bamboo-village-lake.com. Thomas ist ein deutscher IT Spezialist, der sich vor vier Jahren erst in das Land und fast parallel in eine Frau verliebt hat. Seit dem lebt er in Chiang Mai und baut eifrig an einem Trainingscamp für Hobby- und Profisportler. Thomas ist engagierter Radsportler und durch seine ständige Ausfahrten mittlerweile so fit, dass er bei allen wichtigen asiatischen Rennen vorne mitfährt. Sozusagen nebenbei trainiert er die laotische Frauenmannschaft als Co Trainer mit.

Bamboo Lake Village liegt etwas ausserhalb der Stadt an einer ruhigen Seitenstrasse. In familiärer Atmosphäre lässt es sich in neuen, sauberen und zweckmässig ausgestatteten Bungalows gut und günstig leben. Eine Übernachtung im Bungalow kostet für zwei Personen circa 12 Euro inklusive Frühstück. Unglaublich aber wahr!!!! Da alles andere auch äusserst günstig ist, kommt man bei normaler Lebensführung mit zusätzlichen 10 Euro am Tag locker aus. Inklusive Essen, Trinken und gelegentlichem Besuch der vielen Sehenswürdigkeiten: Heisse Quellen, Elefantencamp, Schlangenfarm, Tempelanlagen u v m.

Morgens trifft man sich zum gemeinschaftlichen Frühstück im Freien. (Temparatur morgens circa 20 Grad, gegen 11 Uhr 25 Grad). Gegen 9 Uhr geht es dann, wenn gewünscht, in der Gruppe los. Da alle Leistungsklassen vertreten sind (vom z. B. Europameister im Duathlon bis zum Hobbyfahrer) werden die Touren allabendlich gemeinsam besprochen und überlegt, wie gefahren wird. Alle Wünsche werden berücksichtigt und es kommt jeder auf seine Kosten! Wenn zusätzliche Lauf- oder Schwimmeinheiten gewünscht sind: Kein Problem: geeignete Wege, Pools und Seen gibt es zur Genüge….

Ich hatte leider nur sechs Tage Zeit, da ich im Vorfeld beruflich in Bangkok, der Metropole Thailands, zu tun hatte. Thomas organisierte den Flughafentransfer und seine Frau ein Leihrad beim örtlichen Radhändler: einem thailändischen Nationalfahrer. Das Material ist gut in Schuss und allen Anforderungen gewachsen. Am ersten Tag hat Thomas mich in die Infrstruktur eingewiesen und mir einen kurzen Überblick über die Umgebung verschafft – natürlich mit dem Rad! Anfangs war ich wegen der asiatischen Verkehrsverhältnisse und dem Linksverkehr sehr skeptisch. Auf den ersten Blick ist es etwas chaotisch – bei näherem Hinsehen zeigt sich jedoch, dass der Verkehr von gegenseitiger Rücksichtsnahme geprägt ist….dennoch ist es angebracht, konzentriert zu fahren. Der erste Tag war geprägt von ein paar locker gefahrenen Kilometern im Bereich des Zentrums, der Anfahrt auf den „Hausberg“ Doi Suthep und dem Essen für 25 cent im Bereich der Universität von Chiang Mai.

Tag zwei: Der Huay Thung Tao' See, 15 km vom Zentrum entfernt, ist wunderschön und von einer sehr gut geteerten, quasi verkehrsfreien Strasse umgeben. Einmal dort angekommen, ist man jedoch geneigt, sich auf einen der zahllosen überdachten Tisch/Bank Kombinationen aus Holz zu begeben und sich auszuruhen. Dazu gibt es frische Früchte für 45 cent und Thai Essen a la carte für ein bis zwei Euro –inklusive Getränke!!!!

Tag drei war die erste längere Etappe: 110 km mit 1800 Höhenmetern. Die sehr gut ausgebaute Strasse mit teilweise verkehrsfreien Teilstrecken ist was für echte Bergfreaks…Anstiege bis 20 Prozent und angenehme Abfahrten wechseln sich ab. Der amtierende Europameister im Duathlon, Andy, nutzte die Tatsache meines Mitfahrens dazu, alle Berge gleich zweifach zu fahren…..irgendwie war er ein bischen schneller…..:-) In diesem Zusammenhang sei erwähnt, dass man bei Temperaturen um die 30 Grad viel trinken sollte….auch dies ist sehr einfach zu organisieren, da es quasi überall kleine Händler gibt, bei denen man Getränke, Kekse und frische Früchte kaufen kann. Ein Liter Wasser kostet jeweils fünf bis zehn cent. Gut organisiert war an diesem Tag ein Begleitfahrzeug, welches zusätzlich am Berg mit Bananen und frischem Wasser half. So mancher Anstieg war schliesslich nur im Stehen zu bewältigen.

Der vierte Tag war ein Ruhetag. Auf Grund der begrenzten Zeit bin ich jedoch zweieinhalb Stunden locker um das Stadtzentrum auf einer gut ausgebauten Strasse gerollt. Dank der Einweisung von Thomas am ersten Tag und einer entsprechenden Strassenkarte ist dies einfach möglich.

Am fünften Tag bin ich auf eigene Faust losgeradelt. Auf beiden Seiten des durch die Stadt fliessenden Flusses Nam Ping lässt es sich auf einer einspurigen Strasse sehr schön rollen. Da es immer am Fluss entlang geht, ist die Orientierung einfach. Dennoch bin ich einmal vom rechten Weg abgekommen und durch ein kleines Dorf und eine Plantage geradelt. Die dort lebenden Hunde sorgten auf der Tour für kleine Sprinteinheiten (Hunde die bellen beissen nicht, aber wissen das die thailändischen Hunde auch??). Es zeigt sich jedoch, dass die Hunde, wenn überhaupt, kurz bellen, ein paar Meter laufen und sich dann wieder zum Mittagsschlaf in die Sonne legen. Nach einem Umweg von einer Stunde bin ich am Ausgangspunkt angekommen und habe die Tour fortgeführt. Nach insgesamt fünf Stunden bin ich rundum zufrieden und gesund in Chiang Mai angekommen.

Am sechsten Tag war wieder lockeres Radeln um das Zentrum von Chiang Mai angesagt. Mit Pause fünf Stunden, Koffer packen und ab Richtung Heimat…..

Immer wieder……..
 
Hi - nicht unbedingt. Erstens bin ich auch MTB Fahrer, der jedoch sein Training viel auf Asphalt fährt und zweitens gibt es im Norden Thailands auch perfekte Möglichkeiten zum offroad fahren - hätte ich vielleicht dazu schreiben sollen. Danke für Deinen Hinweis
 
Hallo,

nicht nur Moeglichkeiten, sondern auch Trials (Up, Down) und jedes Wochenende Wettkaempfe ...

Der Doi Inthanon wird beim Wettrennen im Februar von 800 Leuten bestritten, davon 780 MTBs ! Wir REnnradfahrer sind hier noch weit in der Minderheit ... :heul:

Danke Marc
 
Ich bin vor ziemlich genau einem Jahr von Laos kommend über Mae Chan und Fang nach Chiang Mai geradelt (mit dem ReiseRR und ab Fang nicht den direkten Weg sondern die - teils supersteile - Bergstraße entlang der Grenze zu Burma). Vor dem Rückflug nach Bangkok hab ich von Chiang Mai noch zwei Tagestouren gemacht - einmal rund um den Hausberg und übers Mae Sa Valley wieder zurück und einmal zu dem Elefanten-Resort (fast ausschließlich auf Schnellstraße) und weiter nach Lampang und mit dem Bus zurück.

Für ein richtiges Trainingslager mit fixem Ausgangspunkt halte ich persönlich die Gegend nicht so wirklich geeignet, gibt einfach zu wenig (asfaltierte) kleine Straßen mit wenig Verkehr. Sehr lohnend hingehend ist eine Etappenfahrt durch Nordthailand, gibt wirklich nette Landschaften, die Autofahrer sind rücksichtsvoll, das Essen gut (wenn auch - außerhalb von Chiang Mai, da gibts alles - mir zu wenig kohlenhydrathältig, muss man halt mehr Portionen essen...). Mit dem MTB wird es außerdem Hausberg noch viele interessante Sachen geben, aber die zu finden, dürfte nicht einfach sein - die in Thailand erhältlichen Karten sind bestenfalls zum Straße fahren geeignet.

Und die (vielen) Radler, die sich da an der Stadtmauer im Zentrum treffen (zum Teil mit wirklich gutem Material, alle mit Helm und Warnweste) waren nach 15 Minuten wieder da - die dürften nur einmal um das Zentrum gefahren sein.

Also mit den "klassischen" Trainigsgebieten wie Adria oder Mallorca würde ich Thailand von den Möglichkeiten her nicht wirklich vergleichen - außer man fährt halt öfter die gleichen Strecken.

Gruß und gute Fahrt - Gerold
 
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Für ein richtiges Trainingslager mit fixem Ausgangspunkt halte ich persönlich die Gegend nicht so wirklich geeignet, gibt einfach zu wenig (asfaltierte) kleine Straßen mit wenig Verkehr.

Sehr lohnend hingehend ist eine Etappenfahrt durch Nordthailand, gibt wirklich nette Landschaften, die Autofahrer sind rücksichtsvoll, das Essen gut (wenn auch - außerhalb von Chiang Mai, da gibts alles - mir zu wenig kohlenhydrathältig, muss man halt mehr Portionen essen...). Mit dem MTB wird es außerdem Hausberg noch viele interessante Sachen geben, aber die zu finden, dürfte nicht einfach sein - die in Thailand erhältlichen Karten sind bestenfalls zum Straße fahren geeignet.

Und die (vielen) Radler, die sich da an der Stadtmauer im Zentrum treffen (zum Teil mit wirklich gutem Material, alle mit Helm und Warnweste) waren nach 15 Minuten wieder da - die dürften nur einmal um das Zentrum gefahren sein.

Also mit den "klassischen" Trainigsgebieten wie Adria oder Mallorca würde ich Thailand von den Möglichkeiten her nicht wirklich vergleichen - außer man fährt halt öfter die gleichen Strecken.

Gruß und gute Fahrt - Gerold

Was ist ungenuegend viele kleine asphaltierte Strassen ?
meine eigene GPS Karte ist schon gut gefuellt und der Andy Sutz (Duathlon) fand es ausreichend, da er eher gleiche Wege zum Training nutzte (Kenntnis) und andere Gaeste hier und Naehe haben erst nach 3 Wochen die gleichen Runden gesehen .... Klar, wer Mallorca oder andere schon 5 Jahre kennt, der muss hier auch erst mal wieder anfangen ...

Ja, das sehe ich auch so - lohnende Rundfahrten, daher mache ich oft Mehrtagestraining, und brauche da auch immer Mittag und Abend 2-3 Portionen - bei so 50 Cent je Portion nicht wirklich schlimm.

Das am Zentrum (Tha Phae Gate) sind die Sunday Cycler, die - um die Wartezeit auf alle zu verkuerzen - jeweils schonmal eben 15 Minuten um den Block fahren. Die haben jeden Monat 4 Touren, 1 Stadtrunde mit Erklaerung vom Professor, 2 Termine in Gemeinen ausserhalb zur Weiterbildung und eine grosse Tour mit 70-100 km.
siehe: http://www.cmcycling.org/

Jedem sein vergleich:
Ich bin ehrlichgesagt erstaunt, dass hier noch keine anderen Spitzenfahrer zum trainieren waren. Fürs Radfahren finde ich es hier in den europäischen Wintermonaten der beste Ort, an dem ich je war. Die Luftfeuchtigkeit ist im Moment sehr gering und die Temperaturen pendeln von 18 Grad in der Nacht bis zu 30 Grad am Tag. Im Dschungel und in den Bergen ist es angenehm kühl.
 
Wir hatten GPS (mit Karte für Thailand) und die noch am detailliertesten wirkende Straßenkarte zusätzlich gekauft. Wie kommt man zB Richtung Osten zur Elefanten-Ranch an der Schnellstraße nach Lampang auf kleinen Asfaltstraßen ohne allzugroße Umwege ? Wir sind dann am Pannenstreifen der Schnellstraße (bis zum ersten Hügel verläuft auch die Bahnlinie parallel - die Eisenbahn nimmt übrigens nur 1 x täglich Räder mit, musste deshalb von Lampang mit dem Bus zurückfahren, war aber auch kein Problem) gefahren, war halt optisch (und akustisch) nicht so toll, aber völlig ungefährlich - die Thais sind vernünftige Autofahrer.

Bitte mich nicht falsch zu verstehen - ich kann (Nord)Thailand vom Radfahr-Standpunkt aus durchaus empfehlen würde aber auch das nächste Mal wieder eine Rundtour machen - gibt in der Gegend noch viel zu entdecken (zB die Berge Richtung Mae Hong Son). Gibt es eigentlich (abseits der nichtasfaltierten Straßen) so etwas wie Singletracks ? Und wie findet man die ? Gibt es vernünftige Karten in kleinem Maßstab (1 : 100 000) ?

Gruß Gerold
 
Ja das Problem kenne ich - als ich noch nach Karte fuhr:

Zum einen tracke ich halt pioritaet Rennradstrecken, weniger fuer Touren - und Rudi hat mir schon einige Tips Richtung Fang gegeben - habe alt zu wenig Zeit ...

Meine Tracks sind im tourenplaner.quaeldich.de (Off-/Online) enthalten.

Auf der runde Samoeng haengt bei der Policebox 5 km vor Samoeng eine Karte (ich habe foto, kanns aus rechtlichen Gruenden halt nicht posten) mit all den Trails bis rueber nach Khum Yuan ... ich selber kenne alle Zufahrten bsi eben zum beginn Pflastersteinstrecke (siehe eben Quaeldich)
Karten bei: http://www.gt-rider.com/maps-of-thailand-laos-maps

Aber wenn das so ein grossen Problem ist, werde ich halt wieder mehr neue Wege erforschen und die GPS mal Leuten mitgeben die dort in der Umgebung arbeiten ... nur ich fahre kein MTB ... bisher zumindest ...
 
hab bei meinem letzten Thailanurlaub auf Koh Phangan, ne insel mit viel bergen ;), ein paar jungs auf vernünftigen MTB´s gesehen (cannondale perp, 2 scott) und die trails sahen viel versprechend aus.
ich muss jedoch dubbel recht geben: viel zuu heiß bei viel zu hoher luftfeuchte!!!
 
...
ich muss jedoch dubbel recht geben: viel zuu heiß bei viel zu hoher luftfeuchte!!!

Ja auch die Rennadfahrer sind hier immer wieder ueber das Material erstaunt - das kann nicht mal ich mir leisten.

heiss und feucht - Jahreszeit und Region beachten. Am Meer ist es immer erheblich feuchter, bzw. ab Maerz dann fast zu warm.
Beispiel Gestern 03.03. hier: 18 Grad um 6 uhr, bei 22 Grad um 8:15 los und am Nachmittag war ich bei 34 Grad um 13 Uhr wieder auf der Piste ... ist hier aber noch recht trocken.
Ich weis das noch vom 250 km Rad-Rennen am 6.2. als ich in Saraburi (so 120 km noerdl. von Bangkok) morgens schon Nass war ... einfach nach dem Aufwachen. Daheim am Folgetag in Chiang Mai war's wieder normal ..., also ohne Schweiss
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Nord-thailand und Laos gibt es auch menge singletracks(20km und langer).
Aber ohne hilfe von Thai leute kaum zu finden und auch unterwegs ist man ohne ortskundige hilflos : ab und zu track dichtgewaschen.
Wan sie Thai reden wird es einfacher.

http://www.gt-rider.com/thailand-motorcycle-forum/ hier gibt es viel erfahrung und ortkentnisse, aber ist sehr schwer vond diese forumleute ein gps track zu bekommen. Tip : Auke.

Und asfalt is hier ziemlich steil. Strassenverkehr zb Mae Hong Song loop sehr wenig.
Google Earth besser wie gps karten.
 
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