X0 quietscht beim "Anbremsen"

Registriert
4. Juni 2007
Reaktionspunkte
273
Ort
Ulm
Hi,
zwar ein kleineres Problem, aber perfektionistisch ist anders: meine 2011er X0 Bremse hinten quietscht beim „Anbremsen“. Wenn die Bremsbeläge auf die Scheibe treffen, quietscht es kurz und hört sofort wieder auf. Es ist also kein Dauergeräusch bei Bremsen. Es tritt bei allen Betriebstemperaturen auf.
Als Abhilfe habe ich folgende Maßnahmen (einzeln!) bereits dauerhaft erfolglos ausprobiert:

1. Perfekt gereinigt, Lackreste von der Aufnahme/Bremssattel entfernt, Bremsaufnahme und Bremsscheibe auf „Planheit“ geprüft, Undichtigkeiten ausgeschlossen, entlüftet
2. Bremssattel perfekt gerade ausgerichtet (und sogar absichtlich leicht schief/außermittig montiert, ob dies einen Unterschied gibt)
3. Kolben mobilisiert, auf gleichmäßiges Ausfahren überprüft
4. Diverse Bremsbeläge montiert (Avid, Swissstop, Trickstuff, …, sinter, organisch)
5. Diverse Bremsscheiben montiert (Avid, Shimano, Magura) in verschiedenen Größen (180, 203) und Dicken
6. Bremsbeläge abgekantet
7. Dünne Schicht Kupferpaste auf die Rückseite der (geschlossenen) Beläge
8. andere Unterlegscheiben verwendet/weggelassen (z.B. CPS-Scheibchen über dem Bremssattel)
9. verschiedene Drehmomente für den Bremssattel und X-12 Achse verwendet
10. Swissstop Silencer verwendet
11. Bremsleitung am Rahmen unterschiedlich befestigt
12. Unterschiedliche Laufräder montiert, Speichenspannung überprüft
13. Anderen Hinterbau montiert
14. Rahmen gewechselt.

Ich möchte betonen, dass diverse Maßnahmen anderen Wünschen geschuldet waren, die nicht ihre Ursache im Quietschen hatten. Auch bin ich mit Bremsleistung, Standfestigkeit (derzeit mit Magurascheiben) Druckpunkt, Ergonomie und Gewicht der X0 so zufrieden, dass ich nicht auf Shimano o.ä. wechseln will, sondern nur als Sahnehäubchen das Quietschen beim Anbremsen gerne nicht mehr hören würde.

Hat noch jemand einen Tipp oder kennt das Problem und hat es in den Griff bekommen?

Gruß,
F.B.
 
das von dir beschriebene Verhalten kann, KANN, nicht muss, durch eine nicht exakt passende Reibringfläche zu Belagfläche auftreten: dabei trifft der Belag beim ersten Kontakt zu Scheibe nicht vollflächig auf die disc, sondern zu einem kleinen Anteil auf die Disc-Stege...davon gibt es ja mehrere, je nach disc-typ in unterschiedlicher Anzahl....

und damit kommt es zu einem periodischen minimalen "Anlupfen/Verkanten" der Beläge, es "zwitschert/quietscht"......
Bei mir ist das bei niedrigen Drehzahlen und geringen Anpressdruck ("Anbremsen") auch festzustellen, wenn`s schneller rotiert oder du schlagartig hohen Bremsdruck aufbaust, dann nicht mehr.

Mein Fazit bisher: Reibringfläche des Scheibe muss möglichst exakt zu "Breite" des Belag`s passen.

Mein Tip: check dein "Schleifbild", schau ob du mit den Belägen vollflächig auf die disc triffst, wenn nicht dann richte den Bremssattel auch radial besser aus (Unterlegscheiben dazu oder weg) und/oder benütze eine Scheibe mit "breiterer" Reibringfläche, so dass der Belag wirklich immer ganzflächig aufliegt und nicht "auf die Stege" kommt.
 
...wenn Ergebniss vorliegt, dann komm hierher zurück und berichte....

P.S. bei orginal-Scheibe zu orginal-Sattel eines Hersteller passt es zu sagen wir 95%, aber dann und wann (Sockelhöhe je nach Federgabel /Rahmen leicht verschieden, Diverse Adapter unterschiedlichster hersteller zw Sockel und Zange) überlagern sich doch Toleranzen......und ruckzuck bremst Du auf einenm Teil der Stege....
 
Ich habe mal versucht, den Tipp zu "simulieren". Wie man auf dem Schleifbild der Scheibe erkennt, ist nach oben und unten ca. 1,5 mm Spielraum zum Verstellen der Bremsbelagsauflagefläche. Nach oben darf der Bremsbelag nicht über die Scheibe hinausstehen, nach unten sollte er die Aussparungen der Scheibe abdecken, da ansonsten Rubbeln entsteht.
medium_BremsscheibeSchleifbild.JPG


Ich habe die Unterkante der (eh schon angedünnten) Bremsbeläge abgekantet, so dass die Überdeckung mit den Stegen geringer wird, aber die Aussparung noch abgedeckt ist. Leider keine Veränderung. Oder ist das keine ausreichende "Simulation" gewesen?

Gruß,
F.B.
 
...in Anbetracht des Schleifbildes wuerde ich nen Tick hoeher probieren, sprich passende "duenne" Unterlegscheiben unter den Sattel und zusaetzlich die Kante der Scheibenreibflaeche "innen" mit Feile brechen (Belag "innen" hast du ja schon gemacht), dann versuchen.

das wird zu (sagen wir 80%) nicht helfen...
dann wuerde ich ne (punktuell gelochte) Avid-Disc versuchen, denn wie es mir scheint ist das auf dem Bild ne Storm SL gepaart mit deinem Avid-Sattel und dessen Auflageflaeche-Dimensionen.....die momentan aktuellen Avid-Scheiben haben viele kleine statt wenige grosse Aussparungen, das beguenstigt eine satte Belagauflage ohne staendiges Kippeln / Rubbeln / Zwitschern....

....kann funktionieren, muss nicht
 
ich fahre auch die Storm SL mit Code Sätteln und das Schleifbild sieht bei mir fast identisch aus. du kannst ja mit Unterlegscheiben probieren das Ganze 1mm höher zu bringen... eventuelle hilfts.

Bei mir funktioniert die Kombi Storm SL, Code und Avid Sinterbeläge hervorragend ohne Quietschen, Rubbeln und Klingeln.

Von den gelochten Avid Scheiben (also den HS1) würde ich dringenst abraten. Verziehen sich leicht, neigen besonders mit organischen bellägen zum Rubbeln und Belagsreinigung ist Schei**e.

Die Storm SL passen mit den großen aussparungen deutlich besser zu Sintermetallbelägen.

@frogbite:
du hast ja im Grunde schon alle üblichen Ursachen abgearbeitet. da das Ganze nur beim leichten Anbremsen und nur hinten auftritt wäre meine Theorie folgende:

Egal wie gut ausgerichtet und wie gleichmäßig die Kolben ausfahren, wird immer eine Belagsseite minimal früher die Scheibe berühren. Dadurch wird die Scheibe minimal ausgelenkt (eventuell wird das dadurch verstärkt, dass du teilweise auf den stegen bremst) und durch die Übertragung der Schwingungen/Vibrationen auf den Hinterbau hast du dann das Quietschen beim Anbremsen. (eben so lang bis beide Beläge greifen) Wie gesagt, nur eine Theorie/wilde Spekulation, aber alle anderen Ursachen hast du ja schon angeschaut.

Was du mal probieren kannst, wenn alles andere nichts bringt, ist etwas Schraubensicherung zwischen die konischen CPS-Scheiben zu geben. Hat bei mir an der Hinterbremse schon mal geholfen...
 
Super, danke für die Unterstützung. Die originalen Avid-Scheiben (allerdings nicht die HS1) hatten bei mir ein mittiges Schleifbild, aber auch Quietschen, genauso wie die schon mal montierten Magura (nicht SL) mit den kleinen Löchern. Schraubensicherung in den CPS-Scheiben hatte ich auch schon erfolglos eingesetzt.

Also: beim nächsten Bremsbelagwechsel versuche ich mal, den Bremsattel 0,8 mm höher zu bringen und bin auf das Ergebnis gespannt.

Ansonsten kann ich mich nur den "wilden Spekualtionen" von @Dakeyras anschließen. Nachdem das LR und die Leitung kaum als Resonanzverursacher in Frage kommen, bleibt nur noch die prinzipielle Rahmenkonstruktion iVm der X0. Beides will ich aber behalten.

Gruß,
F.B.
 
mehr ideen hab ich dann leider auch nicht. wenn das höherlegen nichts hilft, wirst du wohl damit leben müssen.

lg
Georg


p.s. ich bin echt begeistert von den Fortschritten, die das Forum macht. der thread ist jetzt schon über 24h offen und es kam noch keiner der geschrien hat: "Werf denn ollen Avid-Schei** weg und hol dir ne XT...." :daumen: :D:D:D
 
was du noch austesten kannst:
wenn die Sockel der beiden Bremssattel(adapter)aufnahmen bauartbedingt bei deiner Hinterbaukonstellation recht hoch und lang sind (wie hohne Tuerme), koennen die mehr "schwingen" als kurze steife Sockel oder die gute alte IS-2000 Aufnahme........
versuch dann mal die Gewindetiefe durch laengere (M6) Schrauben voll auzunutzen, das kann (nicht muss) lange Sockel versteifen und die Resonanzen verschieben so dass es ruhiger wird....
 
Zurück