Die Mitglieder (Händler) der ZEG werden vermutlich jedes Jahr einen "Mitgliedsbeitrag" bezahlen müssen, um die Dienstleistungen und Eigenmarken nutzen zu können.
Nun hat die ZEG über diese Dienstleistungen bzw. vermutlich eher über die Eigenmarken einen Gewinn erwirtschaftet, der den Genossenschaftsmitgliedern (zum Teil) wieder ausgeschüttet wird. Das wird wohl jedes Jahr so sein und heißt halt Rückerstattung. (Ist das bei den Raiffeisenbanken/Genossenschaftsbanken mit der Dividende nicht ähnlich?).
Bei 40 Mio. Euro und knapp 1000 Händlern sind das rein rechnerisch 40.000 Euro/Händler.
(Wobei vermutlich nicht alle das gleiche bekommen).
Für manchen (kleineren) Händler ist das sicher ein nettes Sümmchen, das die Liquidität erhöht, ohne dass da gleich eine Schieflage unterstellt werden muss.
Nein, bei Raiffeisenbanken und Genossenschaftsbanken gibt es zwar eine Dividende. Diese wird aber an die Anteilsinhaber, die "Mitglieder" bezeichnet werden, ausgeschüttet.
Beschlossen wird die Dividenden Ausschüttung auf der Mitgliederversammlung.
In diesem Umfeld habe ich Erfahrung, da ich Anteile an zwei Volksbanken halte, daher Mitglied bin und Dividenden auf meine Anteile erhalte. Jedes Jahr werden die Mitglieder, so auch ich, zu den Mitgliederversammlungen eingeladen.
Deine Rechnung sehe ich als Beispielrechnung, sie stimmt zwar Zahlenmäßig wird aber nicht der Realität entsprechen.
Deine Rechnung gilt dann wenn die 1000 Händler exakt gleich gewirtschaftet haben.
Sobald die Realität reinkommt sehen die Szenarien wie folgt aus:
1000 Händler, 500 hatten Liquiditätsausfälle, dann ergeben sich bereits 80.000 Euro pro Händler.
1000 Händler, 250 hatten Liquiditätsausfälle, dann ergeben sich 160.000 Euro pro Händler.
Das sind keine "netten Sümmchen". Das weiß auch jeder, der die Finanzierung dieser Händler kennt.
Mit 160.000 Euro können pi mal Daumen ca. drei Fahrrad Mechaniker über ein Jahr inklusive Arbeitgeber seitige Lohnnebenkosten finanziert werden.
Es handelt sich daher um kein "Almosen" oder ähnliches.
Die Extremrechenfälle sind unrelevant, es werden weder die gesamten 1000 Händler gemäß deiner Beispiel "Stärkung der Liquidität" gebraucht haben.
Noch werden 0 Händler "Stärkung der Liquidität" gebraucht haben.
Die Formulierung ist entscheidend. Wenn eine Genossenschaft Mitglieder werben will, dann wird dies
durch "Ausschüttung der Gewinnanteile" in Form von Dividenden getan.
Die Banken brauchen nicht meine "Liquidität stärken", dafür bin ich nicht Mitglied geworden.
Ich streiche "Gewinne" ein, das ist eine Hauptmotivation Mitglied zu werden.
Letztlich ist die Formulierung der ZEG Holding in den sehr kurz gehaltenen Zitaten bestenfalls Schönfärberei, realistischer eher Augenwischerei.
Es ist etwas schade, das die news nur die Pressezitate zitiert und keine Rückfragen eingearbeitet hat zu belastbaren Zahlen wie viele Händler eine "Stärkung der Liquidität" benötigt haben.
Die ZEG hat zwar nicht gegen Gesetze verstoßen in der Formulierung, aber mehr als eine Werbebotschaft die da heißt:
"Wir wissen dass ein Viertel von Euch an der pleite dran war, deshalb kommt unter unseren
Liquiditäts Schutz Schirm"
sind diese dünnen Sätze nicht.