MTB-News.de

Neues Last Cinto im Test
Leichte Trailrakete Made in Germany

Last Cinto im Test: Mit dem Cinto stellt Last ein brandneues und leichtes Trailbike mit 150 / 145 mm Federweg vor. Der hochwertige Carbon-Rahmen wird – ebenso wie der große Bruder Last Tarvo – in Deutschland von Hand gefertigt und nach Kundenwunsch aufgebaut. Weiterhin punktet das Bike mit einer modernen Geometrie, Rahmen-Staufach und vielen weiteren durchdachten Details. Wir haben das neue Last Cinto mit auf unsere Hometrails genommen und einem ersten Test unterzogen!

Vollständigen Artikel lesen …

Steckbrief: Last Cinto

EinsatzbereichTrail, All-Mountain, Enduro
Federweg150 mm/145 mm
Laufradgröße29ʺ
RahmenmaterialCarbon
Gewicht (o. Pedale)12,1 kg
Rahmengrößen165, 175, 185, 195 (im Test: 175)
Websitewww.last-bikes.com
Preis: 3.999 €

Das Last Cinto begeistert natürlich mit dem in Deutschland von Hand gefertigten Carbon-Rahmen, der auf nur 100 Stück pro Jahr limitiert ist. Hergestellt wird dieser bei Bike Ahead Composites in Bayern. Mit dem geringen Rahmengewicht von 2,1 kg (Herstellerangabe), Bikepark-Freigabe und der modernen, größenspezifischen Geometrie und Kinematik verspricht das Trailbike zudem einen extrem breiten Einsatzbereich.

Hinzu kommen viele durchdachte Details wie das integrierte Staufach im Rahmen, eine klapperfreie Zugverlegung, ISCG-Aufnahme und BSA-Innenlager, der Carbon-Unterrohrschutz und der Universal Derailleur Hanger (UDH). Auch eine Trinkflasche findet problemlos im Rahmen Platz. Dabei hat man die Wahl, ob man das Rad lieber mit 29″-Laufrädern oder als MX-Aufbau mit 29″-Vorderrad und 27,5″-Hinterrad fahren möchte. Zudem kann man sich dank des Konfigurators auf der Last-Webseite auch die Ausstattung ganz nach seinen Wünschen auswählen – von der individuellen Rahmenfarbe bis zu so ziemlich jedem Anbauteil. Preislich geht es bei 3.999 € für das Rahmenkit ohne Dämpfer los. Mit dem Konfigurator kann das Framekit und der Rahmen individuell zusammengestellt werden. Hilfreich ist dabei die Terminfunktion, die für jede nicht lagernde Komponente die nächste Verfügbarkeit angibt. Komplettbikes ab 11 kg Gesamtgewicht sind möglich und die Preise beginnen bei 6.139 €. Lieferbar ist das Last Cinto ab August 2021.

# Das Last Cinto ist quasi der kleine Bruder des Tarvo - es kommt mit leichtem Carbon-Rahmen samt Staufach, 29"-Laufrädern (und MX-Option) und 150 / 145 mm Federweg
Diashow: Last Cinto im Test: Leichte Trailrakete, Made in Germany
Diashow starten »

Im Detail

Der erste Gedanke, der uns beim Anblick des Last Cinto durch den Kopf ging? Schick! Der Rahmen begeistert mit der klaren Formensprache. Die von uns getestet Ausstattungsvariante am oberen Ende der Preisskala tut ihr Übriges. Die Verarbeitungsqualität ist auf absolutem Top-Niveau. Beim Anheben des Bikes wartet gleich der nächste Aha-Effekt: nur 12,1 kg bringt das Rad in Größe 175 (ohne Pedale) auf die Waage.

Die Zugverlegung ist elegant und dank einlaminierter Kabelkanäle absolut klapperfrei gelöst. Auch das in den Rahmen integrierte Staufach fällt sofort ins Auge. Der schicke, gefräste Staufach-Deckel ist gleichzeitig Montagepunkt für die Trinkflasche. Auf der einen Seite wird er durch eine Nase im Rahmen gehalten, während auf der anderen Seite ein sehr starker Magnet für die nötige Fixierung sorgt. So ist das Staufach bei Bedarf schnell geöffnet, aber gleichzeitig absolut sicher verschlossen. Im Fach selbst finden zwei mitgelieferte Taschen Platz. Wir konnten hier mit Leichtigkeit ein Minitool, eine Minipumpe, Energieriegel und auch einen kompakten Ersatzschlauch unterbringen. Dank der Unterbringung in den Taschen kann nichts im Rahmen klappern oder an Stellen rutschen, wo es nicht hingehört.

# Neben der schicken Farbe fällt sofort die hohe Verarbeitungsqualität ins Auge
# Das integrierte Staufach ist praktisch und sehr elegant gelöst - außerdem dient es gleichzeitig zur Montage eines Flaschenhalters
# Die Kettenstrebe ist gut geschützt
# Am Unterrohr sorgt eine Carbonplatte für Schutz vor Steinschlag

Auch die Umlenkwippe ist filigran aus Aluminium gefräst und passt so gut zum Carbon-Rahmen. Diese ist übrigens in zwei Varianten zu haben. So kann der Fahrer entscheiden, ob er lieber ein 29″- oder ein 27,5″-Hinterrad fahren will, ohne dass sich Tretlagerhöhe oder Winkel verändern. Wie schon beim Tarvo ist der Hinterbau – wie auch der Hauptrahmen – einteilig gefertigt und verzichtet auf Drehpunkte. Auch hier setzt der Hersteller aus Dortmund auf den Flexpivot-Ansatz. Der abgestützte Eingelenker ist so konzipiert, dass die richtungsabhängige Steifigkeit des Carbons ein elastisches Gelenk bildet. Am Hinterbau fällt zudem der Inside Discbreak Mount auf. Um der Sitzstrebe einen ungehinderten Flex zu ermöglichen und ein cleanes Design umzusetzen, befindet sich die Bremsaufnahme an der Innenseite der Kettenstrebe. Die Post Mount-Aufnahme ist für 180 mm-Bremsscheiben passend. Die maximale Bremsscheibengröße beträgt 203 mm.

Als Lager kommen vollkugelige Edelstahl-Lager von Enduro Bearings zum Einsatz. Das Tretlager ist geschraubt und entspricht dem BSA 73 mm-Standard. Über einen optional erhältlichen ISCG05-Adapter lässt sich auch eine Kettenführung montieren. Ebenso wie schon beim Tarvo bietet Last auf den Cinto-Rahmen fünf Jahre Garantie und drei Jahre Crash Replacement. Zudem soll eine langfristige Versorgung mit Ersatzteilen gewährleistet werden. Außerdem garantiert Last für alle Rahmen die Rücknahme und ein sachgerechtes Recycling.

# Die Züge sind elegant im Rahmen verlegt - und dank einlaminierter Kabelkanäle absolut klapperfrei
# Die filigrane Umlenkwippe ist ebenso wie die Abdeckung des Staufachs aus Aluminium gefräst
# Auch die Bremsaufnahme an der Innenseite der Kettenstrebe ist elegant gelöst

Geometrie

Das Last Cinto kommt in vier Rahmengrößen von 165 über 175 und 185 bis hin zu 195. Die Größenangaben beziehen sich dabei auf die Fahrergröße und sollen den Kunden somit einen ersten Anhaltspunkt bei der Größenwahl bieten. Die Geometrie fällt für ein Trailbike mit flachen 65°-Lenkwinkel und ausladenden Reach-Werten sehr modern aus. Wir haben das Rad in Rahmengröße 175 getestet, die mit 464 mm Reach daherkommt. Die Kettenstreben fallen mit 431 mm eher kurz aus und lassen auf ein agiles Fahrverhalten schließen. Die Tretlagerabsenkung von 32 mm verspricht einen tiefen Schwerpunkt und damit eine sichere Position auf dem Rad. Spannend ist, dass die Kettenstrebenlänge bei den größeren Rahmengrößen mitwächst, womit auch bei den großen Größen eine gute Gewichtsverteilung garantiert sein sollte. Auch der Sitzwinkel wird mit zunehmender Rahmengröße etwas steiler, während alle anderen Geometrie-Werte konstant bleiben. Über eine andere Schwinge lässt sich das Trailbike statt mit 29″-Hinterrad als MX-Aufbau mit 29″-Vorderrad und 27,5″-Hinterrad fahren, ohne dass sich die Geometrie ändert. Das relativ kurz ausfallende Sitzrohr ermöglicht es, versenkbare Sattelstützen mit viel Hub zu verbauen. Außerdem können Fahrer, die noch mehr Reach wollen, ohne Probleme zu einer größeren Rahmengröße greifen.

# Hinterbaueigenschaften

Last setzt beim Cinto auf ein sportlich-progressives Hinterbausystem mit einem Minimum an Umlenkhebeln und Lagern. Die Philosophie ist es, den Gegenhalt des Bikes im Wesentlichen durch die Kennlinie des Übersetzungsverhältnisses zu generieren – und nicht durch Volumenspacer oder starke Dämpfung. Hierzu bietet das Cinto 29 % Progression, ausgehend vom Sag-Punkt, und ist somit für Luft- und Stahlfederdämpfer geeignet. Um eine gute Treteffizienz zu erreichen, wurde zudem der Anti Squat für jede Rahmengröße optimiert. Dazu wird die Lage der Drehpunkte auf die zu erwartende Schwerpunkthöhe angepasst. Zur Optimierung der Anti-Rise Eigenschaften wurde zudem die Lage des Schwingendrehpunkts für jede Rahmengröße angepasst. Dadurch soll sich das Fahrwerk beim Bremsen besonders neutral verhalten.

Rahmengröße 165 175 185 195
Laufradgröße 29″ 29″ 29″ 29″
Reach 442 mm 464 mm 495 mm 528 mm
Stack 610 mm 623 mm 632 mm 640 mm
STR 1,38 1,34 1,28 1,21
Lenkwinkel 65° 65° 65° 65°
Sitzwinkel, effektiv 77° 77° 77,1° 77,3°
Sitzwinkel, real 70,7° 70,1° 71,7° 73,2°
Oberrohr 578 mm 609 mm 639 mm 673 mm
Steuerrohr 95 mm 110 mm 120 mm 130 mm
Sitzrohr 385 mm 415 mm 455 mm 510 mm
Kettenstreben 431 mm 431 mm 437 mm 443 mm
Radstand 1.189 mm 1.218 mm 1.259 mm 1.304 mm
Tretlagerabsenkung 32 mm 32 mm 32 mm 32 mm
Einbauhöhe Gabel 561 mm 561 mm 561 mm 561 mm
Federweg (hinten) 145 mm 145 mm 145 mm 145 mm
Federweg (vorn) 150 mm 150 mm 150 mm 150 mm
# Die Geometrie des Last Cinto fällt sehr modern aus - hervorzuheben ist auch, dass sowohl die Kettenstrebenlänge als auch die Drehpunkte des Hinterbau auf die jeweilige Rahmengröße abgestimmt sind, um optimale Performance zu gewährleisten

Ausstattung

Bei der Ausstattung hat der Kunde dank des Konfigurators die Qual der Wahl. Dabei beinhalten die Framekits stets das Staufach (inkl. Taschen) und sind mit und ohne Dämpfer verfügbar. Neben Fox- und RockShox-Dämpfern ist die Freiburger Manufaktur Intend mit dem Hover-Dämpfer und passenden Gabeln neu im Suspension-Programm. Zudem liegen jedem Rahmen die Steckachse sowie Titanschrauben für den Flaschenhalter und die Bremsaufnahme bei. Ebenfalls enthalten ist der Carbon-Unterrohrschutz. Der Preis für das Rahmenset ohne Dämpfer startet bei 3.999 €. Mit Dämpfer geht es beim RockShox Super Deluxe Select+ RT und Rahmen in Raw bei 4.386 € los. Eine Lackierung in dusky pink matt metallic (wie unser Testbike) oder blau metallic schlägt mit zusätzlich 399 € zu Buche. Auch eine Custom-Lackierung ist ab 599 € Aufpreis zu haben. Ein ISCG05-Adapter ist für 19,90 € erhältlich. Lieferbar ist das Last Cinto ab August 2021.

Komplettbikes ab 11 kg Gesamtgewicht sind möglich, wobei die Preise bei 6.139 € beginnen. Unser Testbike kommt mit absoluter Top-Ausstattung – die zum allergrößten Teil aus Europa kommt. Los geht es beim Fahrwerk von der Freiburger Teileschmiede Intend, bestehend aus dem Hover-Dämpfer und der Intend Hero Upside Down-Federgabel mit 150 mm Federweg. Auch das Cockpit kommt mit dem Intend Grace EN-Vorbau und dem Bike Ahead Composites The Riser-Carbonlenker aus Deutschland. Sogar die Bremsen kommen aus Freiburg: hier sorgt die Trickstuff Piccola Carbon HD für massive Verzögerung. Die Vecnum Nivo-Sattelstütze bietet ordentliche 182 mm Verstellweg. Mit dem leichten und stabilen DT Swiss XMC 1200 Spline-Laufradsatz findet auch noch ein Produkt aus der Schweiz seinen Weg an das Rad. Bestückt ist dieser mit einer Kombination aus Maxxis Highroller II an der Front und Maxxis Minion DHR II am Heck. Dazu kommt ein SRAM X01 Eagle-Antrieb inklusive SRAM GX Carbonkurbel. Insgesamt liegt die Ausstattung des Testbikes damit auf extrem hohem Niveau und bringt lediglich 12,1 kg auf die Waage. Für ein 29″-Trailbike mit Bikepark-Freigabe (nach ASTM F2043-13 Kategorie 5) kann sich das definitiv sehen lassen. Gewichtsfetischisten könnten aber an der ein oder anderen Stelle sicherlich auch noch einige Gramm sparen – unter anderem durch den Verzicht auf eine Lackierung.

# Das Fahrwerk kommt aus Freiburg und besteht aus einer Intend Hero-Federgabel mit 150 mm Federweg ...
# ... und einem Intend Hover-Dämpfer, der die 145 mm Federweg am Heck verwaltet
# Die Trickstuff Piccola Carbon HD sieht nicht nur schick aus ...
# ... sondern bietet auch massig Bremspower
# Geschaltet wird mit einer SRAM X01 Eagle Schaltgruppe
# Das Cockpit bestehend aus Bike Ahead Composites The Riser Lenker ...
# … und dem sehr schicken Intend Grace EN-Vorbau.
# Die Vecnum Nivo überzeugt mit ordentlichen 182 mm Verstellweg, leichtem Gewicht und ergonomischem Hebel
# Die DT Swiss XMC 1200 Spline verfügen über 30 mm Innenweite und überzeugen mit leichtem Gewicht
# Mit der praktischen Ventilkappe lässt sich bei Bedarf der Ventilkern demontieren
# Die Kombination aus Maxxis Highroller II und Maxxis Minion DHR II am Heck garantiert Grip und Pannensicherheit

Technische Daten

Alle technischen Daten, Details und Standards des Last Cinto findet ihr in der folgenden Tabelle zum Ausklappen:

RahmenLast Cinto
Größen165 | 175 | 185 | 195
Federweg145 mm
Max. Gabelfederweg170 mm (empfohlen bis 160 mm)
FarbenCarbon unbeschichtet, dusky pink matt metallic, blau matt metallic
MaterialienCarbon
SteuersatzIS41/IS52
Tretlager73 mm BSA
Q-Faktormind. Q-168
Sitzrohr31,6 mm
Sattelklemme34,9 mm
Min. Eintstecktiefe Sattelstütze130 mm (Größen 165, 175), 150 mm (Größen 185, 195)
Max. Auszugslänge Sattelstütze370 mm bis Mitte-Sattelstreben
KettenführungISCG 05 via opt. Adapter
Maximales Kettenblatt34T (52mm Kettenlinie)
Dämpferlänge205 x 65 mm Trunnion
Kompatible DämpferRock Shox, Fox, Intend, EXT
Hardware Bottom22,2 x 8,0 mm
WälzlagerEnduro Bearings Max Type vollkugelige gedichtete Rillenkugellager, Dimension 28x15x7 mm in Edelstahl, 22x10x6 in schwarz Oxid
Flaschenhalteraufnahme1 x am Staufachdeckel
Hinterbaubreite148 mm
HinterachseSteckachse 12 mm, M12x1, X12 kompatibel
SchaltaugeUDH (Universal Derailleur Hanger)
BremsaufnahmePostmount 180, max. 203 mm Bremsscheiben
Umwerfernicht möglich, nur für Einfach-Antriebe
Reifenfreiheit29“ bis 2,5“ Breite (je nach Reifen-Felgen-Kombination)
Rahmengewichtab 2,1 kg
Komplettradgewichtab 11 kg

Auf dem Trail

Auf dem Last Cinto Platz genommen, fällt sofort die angenehme Sitzposition auf. Dank des steilen Sitzwinkels bringt man ordentlich Druck aufs Pedal und das Cinto beschleunigt richtig flink. Hierzu tragen vor allem die leichten Carbon-Laufräder bei, aber auch der antriebsneutrale Hinterbau sorgt bergauf für Freude. Selbst im Wiegetritt bleibt dieser recht ruhig, wodurch der Griff zum Intend Hover-Dämpfer, der über einen Hebel zum Schließen der Lowspeed-Compression verfügt, in den meisten Fällen überflüssig ist. In steilen Passagen hat man stets genug Druck auf der Front, sodass sich auch technische Anstiege meistern lassen. Hierbei generiert das sensible Fahrwerk zusätzlichen Grip. Höchstens die fehlende Kraft in den Beinen stellt hier den limitierenden Faktor dar.

# Mit nur 12,1 kg, steilem Sitzwinkel und einem ruhigen Fahrwerk sind die Höhenmeter vor der nächsten Abfahrt schnell und problemlos abgespult

Doch mit seinen 150 / 145 mm Federweg und der modernen Geometrie verspricht das Cinto massig Spaß, sobald die Zeichen auf Abfahrt stehen. Auf flacheren Trails begeistert das Last mit seiner spritzigen Beschleunigung aus Kurven heraus. Das Fahrwerk bietet ordentlich Gegenhalt, was in Kombination mit dem leichten Gesamtgewicht des Bikes zu Spielereien an jeder Kante einlädt. Auch bei Fahrten durch Anlieger oder großen Absprüngen macht sich das positiv bemerkbar. Trotzdem spricht das Fahrwerk sensibel an und bietet gleichzeitig eine gute Portion Feedback vom Untergrund. In flachen Kurven am Griplimit verhält sich das Rad aufgrund seiner Länge und ausgewogenen Geometrie und Gewichtsverteilung kontrolliert. Dabei macht sich auch das tiefe Tretlager bemerkbar, was einen tiefen Schwerpunkt ermöglicht und so auch schnelle Richtungswechsel zur Freude werden lässt.

# Bergab lädt das Last Cinto an jeder Kante zum Spielen ein - dank des geringen Gewicht fühlt es sich in der Luft zudem sehr handlich an
# Jede Kante lädt zu Spielereien ein ...
# ... und schnelle Richtungswechsel gelingen mit Freude

Auch auf härteren Strecken ist das Last Cinto dank Bikepark-Freigabe zu Hause. Dabei bietet die eher lange Geometrie mit tiefem Schwerpunkt auch bei hohen Geschwindigkeiten in hartem Gelände viel Laufruhe und Sicherheit. In schnellen Stein- oder Wurzelfeldern muss man jedoch etwas arbeiten, um das leichte Trailbike auf Linie zu halten. Positiv hervorzuheben ist, dass die 30 mm breiten Felgen des DT Swiss XMC 1200 Spline-Laufradsatzes in Verbindung mit der Maxxis-Bereifung ordentlich Grip und Pannensicherheit garantieren. Hier wurde der Leichtbau zum Glück nicht auf die Spitze getrieben. Auch harte Landungen nach großen Sprüngen und Drops steckt das Fahrwerk weg. Allerdings kommt die sehr sensibel arbeitende Intend Hero bei schnellen, harten Schlägen etwas schneller ans Limit als der progressiver wirkende Hinterbau. Hier gilt es also, den Lenker etwas fester zu halten, um die harten Schläge mit den Armen abzufangen. Dabei ist fairerweise zu erwähnen, dass wir aufgrund des kurzen Testzeitraums nicht alle Setup-Optionen ausgeschöpft haben – denn die Federgabel aus Freiburg lässt sich über Volumenspacer und bei Bedarf sogar ein Shimstack-Tuning weiter an die eigenen Bedürfnisse anpassen.

# In hartem Gelände muss man etwas arbeiten, um das leichte Trailbike auf Linie zu halten

In steilen Passagen bietet die Federgabel genügend Gegenhalt, wodurch sich auch Hinterrad-Versetz-Manöver in technischem Gelände ohne Probleme durchführen lassen. Dabei ist die Front hoch genug, um auch in steilem Gelände entspannt die Kontrolle zu behalten. Diese gelingen durch das leichte Gewicht des Bikes übrigens noch einfacher. Zudem fällt auf, dass das das Fahrwerk auch unter Bremseinflüssen aktiv bleibt und gut weiter arbeitet. Apropos Bremseinflüsse: Die Trickstuff Piccola Carbon HD vereint gute Dosierbarkeit mit brachialer Bremspower und bleibt auch bei langen Abfahrten standfest. Dazu benötigt sie kaum Fingerkraft. Bei sehr schnellen Richtungswechseln oder der Einfahrt in Anlieger mit hoher Geschwindigkeit spürt man den Flex der Upside-Down Gabel. Dem Fahrspaß tut das keinen Abbruch, es ergibt jedoch ein etwas anderes Fahrgefühl.

Insgesamt ist das Last Cinto ein Trailbike, mit dem man richtig flott die Höhenmeter absolviert, die einen von der nächsten Abfahrt trennen. Vor allem auf gemäßigten Trails hat man mit dem verspielten Trailbike dann richtig Freude. Auf den Hometrails entdeckt man so schnell noch die ein oder andere Kante, an der sich noch eine kleine Spielerei einbauen lässt. Doch auch harte und technische Abfahrten lassen sich mit dem Bike locker bewältigen, solange man sich auf das Halten der Linie konzentriert.

# In großen Absprüngen und Anliegern überzeugt das Fahrwerk mit ordentlich Gegenhalt
# Bei sehr schnellen Richtungswechseln oder harten Einfahrten in Anlieger spürt man den Flex der Upside-Down Federgabel und auch ein wenig des Hinterbaus - daran gewöhnt man sich jedoch und es steht dem Fahrspaß nicht im Wege
# Harte Landungen und schnelle Schläge steckte die Intend Hero etwas schlechter weg als der progressivere Hinterbau - mit Volumenspacern könnte sich das jedoch beheben lassen

Das ist uns aufgefallen

# Das integrierte Staufach ist nicht nur elegant gelöst, sondern auf kürzeren Touren enorm praktisch. - Das wichtigste Werkzeug und Ersatzteile sind immer mit dabei - ganz ohne Rucksack.
# Praktisch sind auch die mitgelieferten Taschen für in den Rahmen. - Zudem fällt positiv auf, dass bei der Verpackung und dem Zubehör versucht wird, möglichst auf Kunststoff zu verzichten.
# Der hochwertige Carbonrahmen überzeugt mit starker Verarbeitungsqualität.
# Die interne Zugverlegung mit den einlaminierten Kabelkanälen ist nicht nur absolut klapperfrei sondern im Fall der Fälle auch einfach bei der Wartung.
# Das Intend-Fahrwerk überzeugte uns vor allem mit seinem sensiblen Ansprechverhalten und dem guten Gegenhalt. - Lediglich die Gabel könnte noch einen Volumenspacer vertragen, um besser mit dem progressiven Hinterbau zu harmonieren.
# Die Trickstuff Piccola Carbon HD vereint gute Dosierbarkeit mit brachialer Bremspower und bleibt auch bei langen Abfahrten standfest und braucht kaum Fingerkraft. - Allerdings ist sie auch sündhaft teuer.

Fazit – Last Cinto

Das Last Cinto überzeugt als leichtes Trailbike mit extrem breitem Einsatzbereich. Zudem kann es mit "Made in Germany" und durchdachten Detaillösungen vom integrierten Staufach bis zur internen Kabelführung begeistern. Dank Bikepark-Freigabe macht das Rad von Hometrails über ausgedehnte Alpentouren bis hin zu harten Abfahrten so ziemlich alles mit. Nur bei harten und schnellen Passagen muss man etwas arbeiten, um das leichte Trailbike auf Linie zu halten. Am Testbike gefällt zudem die extrem hochwertige Ausstattung, die zum größten Teil von Herstellern aus Europa kommt. Abgerundet wird das Konzept durch den Konfigurator, dank dessen sich das Rad nach Belieben auf die eigenen Anforderungen anpassen lässt. Wenn da nur nicht die Sache mit dem Preis wäre …

Pro / Contra

Pro

  • schicker Rahmen mit cleveren Detaillösungen
  • Made in Germany
  • moderne Geometrie
  • breiter Einsatzbereich

Contra

  • hoher Preis
# Das Last Cinto konnte im Test als spannendes und spaßiges Trailbike mit breitem Einsatzbereich begeistern - Leichtbau und Made in Germany haben jedoch ihren Preis …

Testablauf

Wir haben das Last Cinto für einen Testzeitraum von knapp zwei Wochen zur Verfügung gestellt bekommen und mit auf die Trails rund um Freiburg genommen.

Hier haben wir das Last Cinto getestet

Testerprofil

  • Testername: Sebastian Beilmann
  • Körpergröße: 174 cm
  • Gewicht (mit Riding-Gear): 68 kg
  • Schrittlänge: 81 cm
  • Armlänge: 63 cm
  • Oberkörperlänge: 56 cm
  • Fahrstil: Verspielt
  • Was fahre ich hauptsächlich: Trail, Enduro, Park
  • Vorlieben beim Fahrwerk: recht straff mit Progression
  • Vorlieben bei der Geometrie: relativ flacher Lenkwinkel, kurze Kettenstreben, langes Oberrohr mit kurzem Vorbau

Die mobile Version verlassen