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SRAM Trail House California – ein Reisebericht [+ Video und großer Bilderserie]

Productlaunchs gibt es viele – seit einiger Zeit jedoch denken sich die großen Mountainbike-Firmen immer mehr Events aus, die neben den vorgestellten Produkten auch verstärkt die gemeinsame Zeit mit Journalisten, Technikern und Teamfahrern in den Vordergrund stellen. Das SRAM Trail House war so ein Event – voller Trails, Eindrücken und tollen Bildern. Hier ist der abschließende „Pressecamp backstage“-Bericht.

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Inhalt

  1. Düsseldorf, London, San Francisco
  2. Ankunft in Santa Cruz – 34 Stunden wach. Erstmal Burger essen
  3. Traumtrails in Kalifornien
  4. Kamera-Unfälle und abendliches Santa Cruz
  5. Regen in Santa Cruz
  6. San Luis Obispo, Tag 1 – Truvativ-Besuch und Uphillpunkte sammeln
  7. San Luis Obispo, Tag 2 – Mehr Uphill! Mehr Trails! Und ganz schön viel Nebel
  8. Heimreise

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SRAM Trail House – California von Freesoul auf MTB-News.de

Dieser Clip ist lediglich aus diversen GoPro-Schnipseln entstanden – zum richtigen Filmen kamen wir leider nicht. Dennoch vermittelt das Video einen recht guten Eindruck von der Vielfalt der dortigen Trails.

Düsseldorf, London, San Francisco

Nebel, leichter Nieselregen, ein klassischer früher Morgen in Nordrhein-Westfalen. Die Sachen sind gepackt und rollen in meinem Trolley durch den Düsseldorfer Flughafen. Problemloser Check-In und ab nach London, wo die nächste Maschine ein klein wenig größere Ausmaße hat – von außen wohlgemerkt. Für 1,93m große Reisende wird es ohne saftige Aufpreise vermutlich nie bequeme Sitze geben. Nach zwei Filmen und unzähligen Versuchen einzuschlafen (wir fliegen tagsüber) landen wir gegen 18 Uhr Ortszeit in San Francisco, wo Julian Oswald von SRAM schon auf uns wartet. In meiner Maschine sind außerdem Simone Lanciotti vom italienischen MTB Magazine, Vincent Juillot von der französischen Bike und Sim Mainey vom Singletrack Mag mitgeflogen.


#1 Trail House-Logo – Foto: Adrian Marcoux


#2 Über London nach San Francisco – Regen…


#3 …gibt´s über den Wolken nicht mehr


#4 Zuerst ab nach London…


#5 …Heathrow.


#6 Um allgemeiner Verwirrung vorzubeugen: Größerer Flieger heißt NICHT größere Sitze. Nur mehr.

Ankunft in Santa Cruz – 34 Stunden wach. Erstmal Burger essen

Nach Ankunft und klassischem Beefburger-Essen fallen wir todmüde ins Bett – in Deutschland ist es mittlerweile sechs Uhr morgens. Umso schöner, als wir aufstehen und noch vor der offiziellen Präsentation eine Runde am Strand drehen können. Das Wetter ist gut, von den Temperaturen unterscheidet es sich allerdings wenig von Deutschland – mehr als 7 Grad sind es nicht.
Nach dem Frühstück folgt der erste offizielle Teil des Trips: Xo Trail-Bremse, Type 2-Schaltwerk und GripShift werden uns in allen Einzelheiten vorgestellt. Tyler Morland, ein verdammt schneller Racer und dem ein oder anderen spätestens als Fahrer aus Seasons bekannt, arbeitet nun für SRAM und präsentiert uns die Produkte.


#7 Am nächsten Nachmittag in Santa Cruz – Strand.


#8 Für drei Wochen gemietet: Das SRAM Trail House


#9 Strandzeit: Santa Cruz, California


#10 Guten Morgen: Frühstück im Trail House


#11 Produktpräsentation á la SRAM – Foto: Adrian Marcoux


#12 Wohnzimmer Trail House – Foto: Adrian Marcoux


#13 Strand.


#14 Neuer Noir Lenker

Traumtrails in Kalifornien

Nach der Präsentation und einem kurzen Lunchbrot auf die Hand geht es los in den Wald – wir sollen die neuen Produkte natürlich jetzt auch in der Praxis testen! Das Auto ist, ganz das Klischee, ein riesiger Brummer – und dennoch im Innenraum gefühlt nicht größer als ein Fiat Punto. Wir treffen, für meine Hometrails eher eine ungewöhnliche Situation, auf unserem 4-Stunden-Ride viele Leute – entspannte Locals mit Feierabendbier und viel Interesse an den neuen Parts genauo wie junge Frauen, die fröhlich juchzend und lachend über die Trails brettern und schon aus der Ferne zu hören sind. Die Trails sind wahnsinnig flowig, schlängeln sich im kompletten Gegensatz zu deutschen Rüttelstrecken wie glattgefegt durch die Wälder und sind zudem so griffig, dass man richtig Gas geben kann. Adrian Marcoux, seines Zeichens Haus- und Hoffotograf von Sram, ist am nächsten Tag mit der Cam dabei und schießt ein paar sehr feine Fotos.


#15 Everything is bigger in America…


#16 Testräder gepackt und los geht´s – Foto: Adrian Marcoux


#17 Interessierte Locals: „Ach, ist da etwa die neue Grip Shift dran?“ – Foto: Adrian Marcoux


#18 In Deutschland eher selten: Frauengrüppchen auf den Hometrails – Foto: Adrian Marcoux


#19 Smooth, Smoother, kalifornische Trails. – Foto: Adrian Marcoux


#20 SRAM-Videomann Taylor und Kyle Strait brettern die Trails hinunter – Foto: Adrian Marcoux


#21 Die Deutschen: Hannes von MTB-News und Julian von SRAM – Foto: Adrian Marcoux


#22 Trails fahren mit Kyle Strait: Eine Lehrstunde.


#23 Tyler Morland auf dem Trail – Foto: Adrian Marcoux

Kamera-Unfälle und abendliches Santa Cruz

Am zweiten Tag fliegt auf einmal die seitliche Ladeklappe des Pick-Ups auf – darin der Rucksack des italienischen Kollegen Simone, der krachend aus knapp zwei Metern höhe im Boden einschlägt. Ein teures Objektiv ist irreparabel beschädigt – extrem ärgerlich. Auf den Trails in Santa Cruz fährt sich Simone den Frust aus der Seele, anschließend geht es zum Mittagessen – zum Lieblingsmexikaner von Kyle Strait, der nach eigener Aussage schon sein ganzes Leben dort essen geht.
Nach einer kurzen Abschlussrunde durch die City von Santa Cruz und einem Strandaufenthalt mit Feuerchen und Beachpolizei heißt es am Abend des zweiten Tages schon fast Abfahrt – der zweite Teil der Reise wird uns in den Süden nach San Luis Obispo führen.


#24 Check der Fotoausrüstung nach Sturz aus dem Wagen…


#25 Der Lieblingsmexikaner von Kyle Strait


#26 Yummi!


#27 Links: Sim Mainey vom Singletrack-Magazine. Mitte: Julian Oswald von SRAM


#28 Hardcore-Test: Einhändig mit Cappucchino – Foto: Adrian Marcoux


#29 Abkürzung über die alten Schienen – Foto: Adrian Marcoux


#30 Abendspaziergang am Strand.


#31: Links in blau: Das Trail House.


#32 California Sunset.


#33. 7° – egal. Für kalifornische Jugendliche heißt Strand = Kurze Hose und Flipflops.


#34 No alcohol allowed: Alle 30 Minuten kommt ein Streifenwagen über den Strand gefetzt.


#35 Abendliches Entspannen im Trail House


#36 Harbor Café: Frühstück!


#37 Santa Cruz Streets


#37 Rakete: Hardtail von Kyle


#38 Mit Kyle, der sich zu diesem Zeitpunkt schon tierisch auf den Slalom beim Sea Otter freut.

Regen in Santa Cruz

Genau das richtige Stichwort, um Santa Cruz den Rücken zu kehren und ins hoffentlich sonnige San Luis Obispo zu reisen. Auch dort werden wir mit den Testrädern auf den Trails unterwegs sein – aber auch, und da ist extrem viel Vorfreude mit im Spiel, die Firma Truvativ besuchen. Die Fahrt nach San Luis Obispo führt uns über den Highway 1, eine atemberaubende Strecke direkt an der Küste entlang. Steile Klippen und hinter jeder Kurve wieder Brandung und Gischt – bis die Strecke nach zwei Stunden Fahrt flacher wird und direkt parallel zum Strand nach San Luis Obispo hineinführt.


#39 Es regnet, wir reisen ab.


#40 Ungesünder geht´s nicht: „Proviant“ für die Fahrt nach San Luis


#41 Französische Journalisten brauchen Platz!


#42 Highway 1 – Tolle Landschaft!


#43 Kurz-Stopp auf dem Highway 1


#44 Mehr Schein als sein: Von außen riesig, innen wie ein Kleinwagen


#45 Highway 1


#46 Schöner Dodge Challenger in Big Sur


#47 Burrito-Stop in Big Sur: Sieht aus wie eine Phantasialand-Kulisse


#48 Highway 1.

San Luis Obispo, Tag 1 – Truvativ-Besuch und Uphillpunkte sammeln

Am nächsten Morgen geht es zur kleinen, aber feinen Truvativ-Dependance in SLO, wie San Luis Obispo hier nur genannt wird. Die Mitarbeiter vor Ort sind in erster Linie für die Kurbeln und Kettenblätter der Marke verantwortlich – und die Leidenschaft und Intensität, mit der die Leute hier ihrer Arbeit nachgehen, beeindruckt nachhaltig. Ein kleiner Truvativ-Hausbesuch folgt in einem Extra-Thema! Nebenbei sind alle hier vollkommen fahrradverrückt – jeden Tag gibt es mittags eine Trailrunde, sowieso kommt jeder mit dem Bike zur Arbeit und ein eigenes GPS-System, mit dem Zeiten der Local Trails gemessen werden, befeuert die Trailaktivitäten zusätzlich – in dieser Hinsicht sind alle Truvativ-Mitarbeiter gnadenlose Konkurrenten. Wie schnell Anthony von Truvativ den Mount Madonna herunterfeuert, kann man hier sehen:

Nach einer interessanten Firmenbesichtigung inkl. Carbonkurbel-Workshop (mehr dazu im Hausbesuch) geht es mit den Bikes auf die Trails – zunächst eine gute Weile knackig bergauf. Die Hügel erinnern an Maxis Neuseeland-Berichte – im Winter sind die grasbedeckten Berge in Kalifornien noch saftig grün – nur die Schafe fehlen. Der folgende Trail-Abschnitt gehört zu den schönsten, die ich bisher gefahren bin – Northshore-Elemente, schmale Singletrails und ein intensiver Duft in den Eukalyptus-Wäldchen.

Nach einigen Stunden halten wir in der Stadt an einem Supermarkt und die Locals fragen uns, ob wir noch eine kleine Runde („Stündchen“) fahren möchten – wir bejahen und kurbeln hoch auf den Mount Madonna. Meine Oberschenkel teilen mir im oberen Drittel mit, dass sie keine Lust mehr haben – ich muss das erste Mal den letzten Rest schieben. Der Downhill allerdings kitzelt sämtliche Reserven heraus und wird zum zweiten Highlight des Tages. Der Abend klingt mit einem Barbesuch aus – danach fallen wir einfach nur ins Bett.


#49 Klein aber fein: Truvativ-Dependance in San Luis Obispo


#50 Anthony von Truvativ: Eine Trail-Rakete vor dem Herrn


#51 Erste Truvativ-Tour


#52 TRUVATV!


#53 Zitat Sim Mainey: „Smiles for Miles“


#54 Palmen, Straßen, Mountainbiker


#55 Mount Madonna: Kapitulation beim Uphill, das erste Mal Schieben.


#56 Mount Madonna. Unglaubliche Fernsicht und toller Downhill


#57 Welcome to Truvativ: Hausbesuch folgt


#58 Oben die Pizzen, untendrunter Carbon im Kühlschrank


#59 Mustang in San Luis Obispo


#60 Kurz vor St Patricks Day: Wir werden ausgestattet

San Luis Obispo, Tag 2 – Mehr Uphill! Mehr Trails! Und ganz schön viel Nebel

Wieder finden wir uns am nächsten Morgen bei Truvativ ein – wir werden in die Wissenschaft der Kettenblätter eingeführt. Nachmittags geht es mit den Autos und einer größeren Gruppe Truvativ-Kollegen zu einer Trailrunde an die Küste – wo uns die heranziehenden Nebelwolken überraschen und wir uns auf einem nebligen, schwülen Parkplatz wiederfinden.
Der immer gut gelaunte und freundliche Carbon-Experte Pancho (siehe Bild 71) kündigt an, unseren französischen Journalisten im Uphill schlagen zu wollen – mit seinem Singlespeed-Hardtail. Tatsächlich ist Pancho eine einzige Wattmaschine und ist im Sitzen schon nach wenigen Metern noch vor den anderen Locals verschwunden. Meine Oberschenkel meckern noch über den vorherigen Tag, können sich aber bis zum Gipfel (eine Stunde später) zusammenreißen.

Nach einer schnellen Nebelabfahrt splitten wir uns auf – eine Gruppe (inklusive Julian Oswald) will es nochmal genau wissen und nimmt die längere Route mit einem harten Abschluss-Aufstieg. Zurück auf dem Gipfel, nehmen wir den Downhill in Angriff – 12 Minuten Ballern am Stück. Es ist schnell, es ist staubig – und es macht wahnsinnig viel Spaß. Unten sieht kaum einer mehr was durch die Brille, wir sind vollkommen eingestaubt. Nach gemeinsamem Bier und einem breiten Grinsen im Gesicht geht es zurück ins Hotel. Der Abend wird mit Whirlpool, Farmers Market (neben dem Auftritten von Straßenkünstlern verkaufen hier die Farmer ihr Gemüse aus dem Winter-Ertrag – sowas gibt es auch nur hier…) und Sushi beschlossen, am nächsten Tag geht es wieder Richtung Heimat.


#61 Zweiter Trailtag in San Luis. Heftigere Uphills. Noch bessere Downhills.


#62 Über den Wolken.


#63 Wir warten auf die Truppe, die eine Extrarunde einschiebt


#64 Selbst Julian von SRAM ist nach dem letzten Uphill fertig!


#65 Vor dem Downhill…


#66 …und nach dem Downhill. „Staubiger Trail“ bekommt eine neue Bedeutung.


#67 Entspannen im Hotel-Blubberbad


#68 Farmers Market in San Luis Obispo: Fackeljongleur á la Freddie Mercury


#69 Farmers Market: Alles ist dicht


#70 Letzter Abend in SLO: Sushi essen


#71 Eine Maschine auf dem Trail: Pancho Herrera


#72 Sushi


#73 Cheers: Letzter Abend in Kalifornien

Heimreise

Über breite, eintönige Straßen fahren wir nach San Francisco zurück – ein kurzer Sightseeing-Trip wurde kurzfristig eingeplant, denn der Flieger startet erst abends. War es den ganzen Tag noch trocken, öffnet der Himmel exakt vor San Francisco seine Schleusen – unser Sightseeing wird eine äußerst nasse Angelegenheit, ist aber dank dieser einzigartigen Stadt dennoch ein Erlebnis. Nachdem wir bis oben geklettert sind stellen wir fest, dass diese Straßen definitiv so steil sind wie sie aussehen… Mit dem letzten Tropfen Benzin im Tank schaffen wir es bis zum Flughafen, wechseln die Klamotten und springen in den Flieger. Tschüss, Kalifornien!


#74 Truckstop


#75 Dunkle Wolken vor San Francisco. Es wird doch nicht…?


#76 …doch. Es wird.


#77 Flüchten zum Fisch-Lunch


#78 Golden Gate: „Wie sie sehen, sehen sie nichts“


#79 Nass, nasser, San Francisco


#80 Stürmisch aber lohnenswert: Blick auf Alcatraz


#81 Sie fahren tatsächlich noch: Cable Cars


#82 Bye, San Francisco


#83 Ab zum Flughafen!

Bilder: Johannes Herden, Adrian Marcoux

Dank und Grüße gehen an: Julian Oswald, Tyler Morland, Kyle Strait, Sim Mainey, Simone Lanciotti, Vincent Julliot, Adrian Marcoux, Anthony, Pancho und alle weiteren, die diesen Trip organisiert und begleitet haben.

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