Sequenz & Diskussion Hinterrad versetzen ohne Hüftimpuls

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Re: Sequenz & Diskussion Hinterrad versetzen ohne Hüftimpuls
Beherrscht man den Sweetspot auf dem VR einigermaßen, dann kann man auch das HR sehr kontrolliert versetzen. Aber dafür muss man den Punkt, wann es über das VR nach vorne weg geht, schon wirklich sehr gut kennen. Die Variante von HP ist daher eher für Leute geeignet, die nur eine praxisgerechte Variante für enge Stellen brauchen, ohne sich in die "Gefahrenzone" des Kipppunktes zu begeben. Die zweifelsohne "sauberere" Varainte kommt aus dem Trialbereich. Dazu benötigt es aber viel Übung und auch etwas talent, daher wird nicht jeder diese Technik lernen können...
Ein schönes Beispiel zu einer feinen HR-Versetztechnik ist immer wieder dieses Video, z.B. ab 1:56min:

Ja.. ja.. der sogenannte Sweetspot auf dem VR schaut zwar bei planen Waldweglein ohne ein Steinchen super aus (Respekt)... aber im blockigen Gelände schauen Trialer und BBSler dann wieder fast gleich aus. Meistens befinden sich im bergigen Gelände genau in Spitzkehren die Stufen, oder verblockten Passagen. Die zweite subjektive Erfahrung hat mit gezeigt, das wenn das Gelände (!) normal steil ist, ist das Hinterradversetzen auch leichter als in den verblockten flachen Stellen, wo man noch zusätzlich mit Pedalkicks arbeiten muß…

Markus
 
Schön zu sehen, wie die verschiedenen Varianten eingesetzt werden :) Das Tutorial-Video von Harald ist übrigens aus 2011 und zeigt nicht seine aktuelle Technik in den Erklärungen.

Ich war letztens mit Patrick Wiedemann von trailrock.de biken, das war auch klasse anzusehen wie er um die Kehren rollt auf dem Vorderrad :daumen:

Ride on,
Marc
 
Hallo Marc,

ich habe heute deine Technik versucht (ich kann Hinterrad versetzten 'noch' nicht, probierte es aber schon in der letzten Saison mit 'wildem Hüftenreissen' eher erfolglos).
Heute hat es mit deiner Technik fast auf Anhieb geklappt. Ich habe zuerst die zweite Übung von Harald's Video gemacht - geradeaus, leicht abfallen mit leichtem Bremseinsatz das Hinterrad aus einer tieferen Postion hochzuziehen (eigentlich wie ein kleiner 'Hinterradhüpfer' - nach unten abstoßen und dann die Beine leicht anziehen - schon ist das Hinterrad recht kontrolliert in der Luft.
Dann habe ich deine Technik mit Kurve und Rad nach innen neigen und Körper eindrehen (eigentlich wie 'ganz normale' Kurventechnik) dazugegeben - den Hüpfer von Harald dazu und ... hat schon ganz gut geklappt. Naja noch recht unsicher und nur so ein 45°-Schwenk, aber für mich sehr erfolgsversprechend.
Ich glaube der Knackpunkt war die Zerlegung und getrennte Übung in die einzelnen Bewegungen . so wie es Harald im Video vorschlägt.

Edit: Zum eigentlichen Thema dieses Threads - also aus meiner Sicht ist schon ein deutlicher Unterschied zw. der 'Technik mit Hüftimpuls' und der von Marc vorgstellten.

Ich habe bis dato immer mit der Hüfte versucht das Bike herumzureissen, bei stark angezogener VR-Bremse - mit mäßigem Erfolg, und wenig Kontrolle.

Die Variante von Marc hat bei mir tatsächlich ohne 'Hüfte nach aussen reissen' sehr schnell Erfolg gezeigt. Die Erklärung des Unterschiedes für mich: Wenn das Rad schräg in die Kurve geneigt wird, und man dann einen kleinen Absprung macht, wird das Rad logischer weise schräg nach oben gezogen: Stellt euch im Gedanken hinter das Rad bei einer z.B. Linkskurve: Rad neigt sich nach links - Fahrer neigt sich leicht nach rechts - Fahrer lupft das Hinterrad nach schräg rechts oben ) - und dieser schräg zum Rad verlaufende Hüpfer bewirkt logischerweise ein Drehung des HR nach oben + kurvenaussen.
Zudem ist bei dieser Technik mein VR immer im Bewegung gewesen, da die VR-Bremse nur minimal eingesetzt wird - zum Hochlüpfen des HR eigentlich gar nicht wirklich nötig!
 
Zuletzt bearbeitet:
Worin soll denn da der Unterschied zwischen "alter" und "neuer" Technik liegen?

Der Artikel von Harald ist aus 2011 arbeitet mit Hüftimpuls nach außen: "Das seitwärts Versetzen ist supereinfach, wenn du das richtige Timing erwischst. Das richtige Timing zu erwischen ist allerdings nicht so einfach…. Genau in dem Moment, wo das Hinterrad abhebt, lehnst du deine Hüfte dynamisch in Versetzrichtung." Sagt er auch ähnlich in dem alten Video (Knick der Hüfte in die Versetzrichtung). Im Video beschreibt er das Anlupfen des HR auch sehr schwammig "aus den Beinen" - letztere Formulierung kann missverständlich sein, denn die Beine beugen sich erst nach dem Hauptimpuls, wenn das HR hochkommt und man zentral bleiben will. Im neuen Artikel über das HR-Anlupfen betont er die Nach-Oben-Bewegung des Körpers, die vor dem Beugen der Beine erfolgt und das HR hochbringt (deutlicher erläutert als im alten Video).

Die neuere Technik von Harald funktioniert komplett ohne den Hüftimpuls nach außen, was er auch mehrmals betont in dem Artikel (und im April 2014, als er mir die Technik in Siegen gezeigt hat). Mit der starken Schräglage vorher und dem kurzen Lösen der Bremse nach der Körperverschiebung nach oben schwenkt das Heck von alleine rüber. In zwei Sequenzen gezeigt und erklärt in der neuen FREERIDE Ausgabe ;)

Ride on,
Marc
 
Danke für den Versuch, aber lesen kann ich selbst ;)

Schaut man sich Haralds Technik damals im Video und jetzt in der Freeride an, so ist das von der Bewegungsausführung aber doch genau das Gleiche!?
 
Mit der starken Schräglage vorher und dem kurzen Lösen der Bremse nach der Körperverschiebung nach oben schwenkt das Heck von alleine rüber.
In welche Richtung geht die Schräglage? Zum Kurveninneren hin oder zum Kurvenäußeren hin. Wir hatten ja schon mal das Drücken auf den kurvenäußeren Lenker. Manchmal blitzt bei mir so ein Gedanke auf, dass die Leute gar nicht genau beschreiben können, was sie wirklich tun. :rolleyes:
 
@Alpe7 Es sind m.E. Nuancen, die da einen Unterschied machen - gerade als ich in Siegen daneben stand, war es fü mich gut erkennbar, dass Harald im Vergleich zu alten Aufnahmen noch deutlicher mit der Neigung des Bikes arbeitet.

@Oldie-Paul Neigung nach innen ;)
 
Es sind m.E. Nuancen, die da einen Unterschied machen...
Naja, von "nutzt die Hüfte" zu "bloß nicht mit der Hüfte arbeiten!" ist doch mehr als nur eine Nuance.
Zumal er von der reinen Fahrtechnik her genau gleich fährt wie früher, er erklärt es nach außen jetzt nur anders...
 
Die Jungs von der Freeride sind glaube ich auch dafür bekannt, dass sie teilweise Zitate zu Bildern wie auf den ersten Seiten selbst dazu dichten.
Ich komme daher nicht um den Gedanken, dass sich zu den Bildsequenzen von Harald einfach eine Aushilfe mit Hilfe von ein paar Notizen einen Text gebastelt hat, der so garnicht von Harald stammt. Anders könnte ich mir jetzt diese Ungereimtheiten nicht erklären, zwischen den Bildern und der nicht passenden Erklärung...
 
Nuance meinte ich auch im Fahren und nicht im Erklären ;)

Mach Dir da keine Sorgen, das stammt aus Haralds Feder. Er hat mir das in Siegen auch 1:1 genau so erklärt und gezeigt.
 
Antwort auf Deine letzte Frage: Menschen machen Fehler... ZUM THEMA: Auf Seite 92 fehlt das passende Foto bei der Sequenz, auf Seite 93 oben sieht man die Neigung - wegen der ungünstigen Perspektive jedoch nicht so deutlich, wie es im real life sichtbar ist (wenn man dabei steht und es aus mehreren Perspektiven anschaut). Ja, ich habe das mehrfach erwähnt - denn es ist besser sich vor Ort im realen Leben ein Bild zu machen als über einzelne Eindrücke in einem Magazin zu spekulieren ;)

Frag ihn doch mal direkt selber, wenn Dir das so unter den Nageln brennt.

Ride on,
Marc
 
Antwort auf Deine letzte Frage: Menschen machen Fehler... ZUM THEMA...
Siehe die Aussage von @Oldie-Paul! Es geht nicht darum, hier auf einem "Fehler" rum zu reiten, sondern einfach darum, weshalb es so schwer ist, einen Bewegungsablauf passend in Worte zu fassen? Und das jetzt nicht nur auf Harald bezogen, sondern mal so allgemein im Fahrtechnikbereich!
 
Und zu den Sequenzen: Da fehlen keine Bilder. Eine starke Neigung des Rades findet einfach nicht statt. Sonst würde es wie bei dir hier auf Seite 1 aussehen.
 
Bei Harald passen die Worte zu seiner Technik, wie gesagt - geh doch einfach mal mit ihm fahren und schau es Dir genau an, wenn er es Dir erklärt und demonstriert :) Da fehlt das Foto auf S. 92, wo er das Bike beim "Ansteuern der Kurve beim tief gehen in die Kurve neigt" (siehe ausführliche Beschreibung in seinem Artikel).

Jeder Mensch hat seine "eigenen Kanäle" wie er Dinge aufnimmt und welche Erklärungen ihn am ehesten ansprechen. Die Bewegungsabläufe beim Biken sind zum Teil komplex und viele Fahrer/Guides/Coaches haben einen unterschiedlichen Background, da entstehen also auch durchaus unterschiedliche Erklärungsansätze. Viel direkter Austausch unter Coaches hilft m.E. am besten, um einen roten Faden zu finden, damit nicht total konträre Erklärungen auf die Biker/innen einprasseln.

P.S.: Ich werde bei Möglichkeit neue Fotos dazu machen im Trail, die bisherige Serie ist entstand, als die Sache komplett neu für mich war.
 
Also neue konträre Erklärung: Das Heck wird nicht durch einen Hüftschwung verschoben, sondern durch Radneigung. Ok!
Dabei bitte darauf achten, dass der KSP und damit auch die Hüfte immer! zentral bleiben!
Eine starke Eindrehung wie von @Marc B hier gezeigt kann somit im richtigen Gelände nicht funktionieren, sondern nur als Move auf dem Parkplatz.
 
Neu ist die Sache mit den unterschiedlichen Erklärungen nicht, dieser Thread wurde ja im April 2014 eröffnet ;) Ich werde die Sequenz neu abfotografieren im Trail, gut dass das Thema jetzt nochmal aufkam :) Bei dem Versuch auf dem alten Foto hier auf Seite 1 war das übrigens eine sehr steile Straße, kein Parkplatz und ich war nicht wirklich stark eingedreht, sondern hatte das Bike deutlich geneigt. Haralds Technik ist für mich immer noch recht neu, funktioniert jedoch gut im richtigen Gelände - in der Ausführung komme ich nicht an Harald ran, der das perfektioniert hat, doch alleine dass es funktioniert, zeigt wie sinnvoll es so ist.

Ride on,
Marc
 
Ich werde die Sequenz neu abfotografieren im Trail... Haralds Technik ist für mich immer noch recht neu...
Da kannste dir die neue Sequenz aber auch erstmal sparen. Erst üben und optimieren, dann zeigen. Sonst kommt es nur wieder zu falschen Bildern und Erklärungen...
Und da Harald die Technik momentan am besten vermarktet sollten sich alle, die es interessiert, für 5,90 die 9 Seiten in der Freeride gönnen und gut is.
 
ihr zwei seht das unterschiedlich, schön... einer mag harald, einer nicht so. auch schön :)


ich finde die diskussion etwas befremdlich. für mich stellt es sich ganz einfach so dar:

wenn ich bei einer "leichten" kehre das VR leicht rollen lassen kann nenne ich das salopp "dynamisches" umsetzen. also mit rollendem VR. da brauche ich keinen hüftimpuls. dann halt so wie es gerade von harald und konsorten als einzig gute technik verkauft wird.

bei schweren stellen mit absturzgefahr und keiner möglichkeit das VR rollen zu lassen und stellen wo man evtl auf 2-3 x rüber muss nenne ich das ganz salopp "statisch". also das VR muss stehen. wenn VR steht, die ganze einheit (bike+fahrer) sich also nicht vorwärts bewegt, dann geht das nur mit "hüftimpuls" (wie das halt hier so genannt wird). wenn ich stehe kann ich knicken und radl biegen was ich will, da schwnkt das HR nicht einfach so aus o_O (bei mir hatl)
 
ihr zwei seht das unterschiedlich, schön... einer mag harald, einer nicht so. auch schön :) ich finde die diskussion etwas befremdlich. für mich stellt es sich ganz einfach so dar (...) dann halt so wie es gerade von harald und konsorten als einzig gute technik verkauft wird.(...)

Ob man Harald mag oder nicht, spielt keine Rolle ;) Ja, es ist ganz einfach: Es gibt mehrere Varianten, die ihren Sinn haben :) (und nicht DIE einzig Wahre). Aber: Wenn Neulinge es generell lernen wollen, stellt sich dann für jeden Coach die Frage, welche Technik didaktisch und auf lange Sicht erstmal eher angebracht ist. Das muss man dann für sich entscheiden und ich halte einen Austausch unter Coaches/Ausbildern für sehr sinnvoll :daumen:

Ride on,
Marc
 
bei schweren stellen mit absturzgefahr und keiner möglichkeit das VR rollen zu lassen und stellen wo man evtl auf 2-3 x rüber muss nenne ich das ganz salopp "statisch". also das VR muss stehen. wenn VR steht, die ganze einheit (bike+fahrer) sich also nicht vorwärts bewegt, dann geht das nur mit "hüftimpuls" (wie das halt hier so genannt wird). wenn ich stehe kann ich knicken und radl biegen was ich will, da schwnkt das HR nicht einfach so aus o_O (bei mir hatl)

Das kommt bestimmt wieder darauf an... wie so oft.
Wenn der Lenker stark eingeschlagen ist, und du das Hinterrad lupft, dann drück mal auf das äußere Lenkerende, normalerweise sollte dann das Hinterrad in Fahrtrichtung schwenken. Ich weiß natürlich nicht, ob das so praktikabel ist in der Situation die du beschrieben hast.
 
Die Verantwortung der Coaches liegt dann auch darin, dass sie die Bewegung, die sie "lehren" wollen, komplett durchdacht haben und ein gutes Konzept erarbeiten mit dem sie dann die Technik sicher und verständlich den Leuten beibringen.
Ein "hin und her" wie jetzt mit ohne Hüftimpuls oder Radneigung führt nur zu Verwirrung und im schlechtesten Fall zu falsch gelernten Bewegungen.
 
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