@Chainzuck
Hat schon jemand den Manitou McLeod ausprobiert im Meta und könnte seine Eindrücke schildern?
Kurzerhand habe ich mir nun ein McLeod gekauft, da ich mit dem Monarch einfach keinen Spass hatte. Im Nachhinein auch kein Wunder, schließlich hatte der RS einen falschen Tune (M/M)..
Da ich aber schon immer Lust auf den Manitou hatte und keine Lust mir weiter Gedanken machen zu müssen mit dem Monarch habe ich den McLeod eben gekauft und konnte ihn gestern auf vier Abfahrten testen.
Vorab ich habe lediglich den Vergleich mit einem Rock Shox Monarch+ RC3 DebonAir mit Tune M/M und 8 Ringen in der Kammer!
Des weiteren habe ich Huber-Buchsen im McLeod verbaut wie zuvor im Monarch.
Fahrfertig wiege ich circa 73kg und würde meinen Fahrstil eher als schnell und direkt beschreiben. Deswegen ist mein Fahrwerk auch eher hart abgestimmt, weniger Couchfeeling und ich mag es direktes Feedback von dem zu bekommen was unter mir passiert.
Mit dem Monarch war ich vom Meta sehr enttäuscht obwohl ich so viel gutes über das Meta gelesen hatte und dachte mir schon, dass ich etwas ändern muss. Das Problem war, dass ich mit richtigem Sag ob 25 oder 30% immer Durchschläge mit dem RS hatte. Also habe ich den Hebel für die Druckstufe auf 'firm' gestellt und hatte ein recht brauchbares Ergebnis, allerdings fühlte es sich nicht richtig an. Im mittleren Federweg kam einfach kein vernünftiger Gegendruck auf und bei kleinsten Schlägen war der Dämpfer schon am untersten Federwegsbereich. Im Zusammenspiel mit der
Pike einfach ein merkwürdiges Gefühl. Sobald ich den Luftdruck erhöht habe, wurde der Monarch einfach unsensibel und es fühlte sich an wie ein Hardtail - auch nicht das was ich von meinem Hinterbau erwarte.
Schließlich bin ich im MRM auf einen Artikel über den Manitou McLeod und die Mattoc gestoßen und war recht angetan über den Artikel, der beide Federelemente recht hoch lobte. Und da schließlich niemand mit dem McLeod einen Eindruck schildern konnte (oder ich war einfach nicht fähig den Eintrag zu finden
) habe ich ihn selbst ausprobiert.
Aus dem Karton wirkt alles stimmig, sauber verarbeitet, schön schlicht in schwarz gehalten mit einem kleinen Infoblatt über die Abstimmungsmöglichkeiten. Luftdruck, Rebound und die Druckstufe in 4 Positionen wobei 2 für bergauf und 2 für bergab ausgelegt sind.
Ich denke zum Einbau brauch ich keine großen Worte verlieren - ging alles ohne Probleme.
Den Sag hatte ich auf etwa 30% eingestellt, was in etwa 60Psi entsprachen und den Rebound vor Abfahrt auf etwa die Hälfte der Umdrehung(en) von - nach +.
Auf dem Weg zum Trail benutze ich Einstellung 4 was für geradlinig?! bergauf angegeben ist. Ebenfalls für die erste Bergauf-Fahrt bin ich bei dieser geblieben. Viele Höhenmeter sind es bis zum Einstieg des Trails nicht und bis auf ein kurzen Abschnitt schmalen, steilen Grades geht das Meiste bergauf auf der Waldautobahn. Insgesamt fand ich den McLeod hierbei völlig unscheinbar, was nicht negativ gesehen werden kann, sondern vielmehr, dass ich mir keine Gedanken machen musste und ich angenehm bergauf gekommen bin.
Am Einstieg habe ich dann festgestellt, dass ich den Dämpfer auf fast Dreiviertel des Federwegs eingefedert hatte, obwohl ich nicht einmal in den Wiegetritt musste. Kurzerhand noch einmal den Sag überprüft und festgestellt, dass 60Psi zu wenig sind, also erhöht auf 80 und beim kurzen Test 25% Sag gehabt. Ich vermute beim ersten Mal habe ich nicht exakt nachgesehen oder der Dämpfer musste eingefahren werden..
Für die Fahrt bergab stelle ich den Druckstufenhebel nun auf Postion 1, den Rebound belasse ich bei. Was mich etwas verwundert hat ist, dass beim drehen des Druckstufenhebels der Reboundknopf sich ebenfalls leicht mitbewegt. Ob das Absicht ist, dass sich der Rebound leicht ändert je nachdem in welchen der vier Modi ich schalte, konnte ich mir noch keinen Reim daraus machen. Vielleicht hat hier jemand eine Idee?
Für die Fahrt bergab ein paar Worte zum Terrain bzw. Bike.
Ich fahre das Meta in Größe L bei gut 1,80m und 73kg fahrfertig. Vorne arbeitet eine
Pike RC3 SoloAir, dazu rollt das Meta vorne auf einem
Schwalbe Magic Mary in 2.4er breite bei 1.8 Bar Druck sowie hinten auf einem Onza Ibex 2.4er mit 2.2 Bar. Diese Kombi ist einzig dem Umstand zu verdanken, dass der Onza vorne sich nicht so griffig angefühlt hatte und der georderte
Hans Dampf für hinten nicht dicht zu bekommen war. In absehbarer Zeit werde ich allerdings noch auf einen Satz Conti Baron tauschen.
Gefahren wurde auf der SMDH in Karlsruhe. Im Moment etwas matschig, dennoch gut fahrbar, auch wenn Teile von der Strecke gesperrt sind (macht auch Sinn, da sonst recht viel abgetragen wird..). Neben einigen Anliegern, (derzeit) ein paar kleinere Sprüngen gibt es hier und da künstliche "Steinfelder" sonst größtenteils schöne
griffe Erde und teilweise steile Streckenteile.
Auf den ersten Metern bereits konnte ich den enormen Unterschied zum Monarch feststellen. Da man zu Beginn kurz treten muss um auf Geschwindigkeit zu kommen war einfach der viel bessere Gegendruck zu spüren, den der McLeod aufbaut. Nun folgt eine Abfolge von mehreren Anliegern und kleinen Sprüngen. Auch hier war ich sehr davon angetan, dass der Dämpfer schön hoch im Federweg stand und nicht total abgetaucht ist. Somit konnte man sich gut in die Anlieger drücken ohne das Gefühl zu haben, dass das Hinterrad schwimmt während die Gabel vorne noch hoch steht. Auch auf den Sprüngen konnte man sich mit dem Meta wunderbar abdrücken. Nun folgt ein kleines Steinfeld in welchem der Manitou seine Arbeit hervorragend gemeistert hat. Dicke Schläge wurden sauber weggesteckt ohne jedoch dabei abgetaucht zu bleiben, da macht der Rebound seine Arbeit sehr gut und gibt den Federweg schnell wieder frei. Leichtere Schläge fand ich gut aufgenommen, jedoch bei der vierten Abfahrt hatte ich schon mehr den Eindruck, dass meine Beine mehr zu arbeiten hatten. Dieser Eindruck möchte ich jedoch etwas hinten anstellen, da meine gesamte körperliche Verfassung schon eher in die Ermüdung gegangen sind
Im weiteren Streckenverlauf bekam ich immer mehr Lust das Meta auf Geschwindigkeit zu bringen, da ich mir überhaupt keine Gedanken machen musste, ob der McLeod mit den Schlägen nachkommt oder einen Durchschlag zu erleiden hat.
Mit den Einstellungen von Luftdruck und Rebound habe ich so keinen Durchschlag provozieren können, aber den gesamten Federweg bis auf etwa 2mm voll ausnutzen können.
Nach der ersten Abfahrt habe ich noch die Position 3 für das 'ruppige'?! bergauf Fahren ausprobiert und muss ehrlich sagen, dass mir diese für das hoch Treten besser gefallen hat. Warum das genau so war, da ich ja schon oben beschrieben habe, dass mir Position 4 ebenfalls so gut gefallen hat, dass ich den Dämpfer schon vergessen habe, kann ich nicht so genau sagen. Ich vermute, dass etwas mehr Gegendruck aufgebaut wird und man bei kleineren Hindernisse einfach besser darüber kommt. Das würde auch die kleinen Bildchen erklären die zu den jeweiligen Positionen gedruckt sind. Ob ich nun auf 3 oder 4 bergauf fahre könnte ich im Blindtest vermutlich aber nicht unterscheiden.
Insgesamt hat mir der Manitou McLeod sehr gut gefallen. Out of the Box passt mir einfach alles und der fehlende Piggyback stört mich auch nicht, sieht sogar noch besser aus nun im Meta. Bergab und Bergauf konnte er meines Erachtens für das erste Mal richtig überzeugen und das Meta mir so richtig schmackhaft machen, sodass ich noch mehr testen möchte wie sich der Manitou weiterhin schlägt. Ob auf vor allem längeren Strecken und ruppigere Gangart den Dämpfer an seine Grenzen bringt werde ich versuchen in den nächsten Wochen und Monaten herauszufinden. Vielleicht wage ich mal wieder einen Ausflug in den Bikepark. Für das Erste kann ich den McLeod nur weiterempfehlen für jeden, der einen
günstigen und gut abstimmbaren Dämpfer für das Meta sucht!
Ob er einen Float X oder einen DHX2 schlägt kann ich nicht sagen, genauso wenig kann ich Vergleiche zu andern Dämpfern machen außer dem Monarch in Tune M/M.
Ich hoffe ich kann dem ein oder anderen weiterhelfen, falls er auf der Suche nach einem Dämpfer für das Meta ist
