Also um das "Zusammengereime" mal durch physikalischen Fakten zu ersetzen (um insbesondere kungfu, der belustigt den Kopf schüttelt über das ausgebreitete Halbwissen, selber aber absolut Null-Komma-Null Fakten beisteuert weil vielleicht selbst Null-Komma-Null Ahnung???) fangen wir mal mit der Wärmedehnung an.
Wie Res-q schon treffend bemerkt hat, ist die Wärmedehnung nur von Belang wenn die Scheibe sich ungleichmäßig ausdehnt - und genau das tut sie. Wie man sehr schön im Bild der Temperaturverteilung sehen kann ist die Scheibe logischerweise außen am heißesten um dann nach innen hin durch Wärmeabstrahlung und Wärmeübergang an die bewegte Luft immer kühler zu werden. Somit möchte der Außenring sich stärker ausdehnen als die Speichen und der Innenring. Und das resultiert folglich in Spannungen, wie immer wenn einer was will, was der andere nicht will. Und um jetzt das Niveau Physik-LK mal nach oben zu verlassen (ich hoffe kungfu kann noch folgen) seht ihr im folgenden Bild als Ergebnis einer FEM-Simulation mal den Spannungsverlauf (1. Hauptspannung, +Werte Zug, -Werte Druck) nur durch Temperaturdehnung an einer 203er Scheibe, 1.8 mm dick. In dünnen Linien sieht man den Ausgangszustand während die Ausdehnung 20-fach überhöht dargestellt ist. Bei der angenommenen Außentemperatur von 300° C dehnt sich die Scheibe um rund 0,6-1,2 mm im Außendurchmesser, je nachdem welchen Dehnungskoeffizienten man nimmt. Stahl hat normal 1,2e-5 1/K (angenommener Wert meiner Simulation), kann aber bei Edelstählen bis zum doppelten Wert liegen.
Und um es vorweg zu nehmen, für Rissbildung sind hier die Zugspannungen relevant. Da mir nicht bekannt ist welche Edelstahllegierungen für Bremsscheiben üblicherweise verwendet werden und ob sie dann evtl. noch vergütet sind, kann ich die simulierten Spannungen leider nicht bewerten, aber Zugfestikeiten von Edelstahl fangen bei ca. 400 N/mm² an und gehen rauf bis ca. 1200 N/mm² z.B. bei Premium-Laufrad-Speichen.