[A]ustralischer Stahl (Ridefarr ATB + Fragen + Input erwünscht)

Bei Robert Axle war ich vorhin mal kurz auf der Webseite. Dachte aber die machen nur Spezialachsen für Anhänger und dergleichen. Die "Lightning Bolt-On" Achsen scheinen aber ganz normale Achsen zu sein. Die mit 142mm Länge kommt immerhin recht nahe ran. Wenn das Gewinde lang genug ist könnte das passen bzw. man könnte da evtl. mit nem Spacer was machen. Muss ich mal dort nachfragen, die Gewindelänge steht nicht in den Specs.
Hier nochmal Fotos vom Ausfallende der Gabel. Das Gewinde deckt etwa 8mm von ca. 13mm Dicke des Ausfallendes ab.
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Bei Bombtrack habe ich erst vor ner halben Stunde oder so angefragt. Mal schauen was die sagen.
 
Ok, Bombtrack hat sich zwar noch nicht gemeldet, aber ich glaube ich habe die Richtige gefunden. Irgendwo im Netz of einen Ersatzteilkatalog gestoßen, da war dann die korrekte Nummer drin. Die könnte man auch bei den Specs der Gabel mal reinschreiben. 😣
Leider auch wieder nur mit Hebel, aber immerhin offenbar schnell verfügbar. D.h. ich suche noch weiter noch Alternativen und nehme dann im Zweifelsfall diese.
 
So, hier war ja jetzt ne Zeit lang Ruhe. War ein paar Tage unterwegs und konnte ja auch nicht wirklich viel tun außer zu warten, und die Paketdienstleister und Teileversender in Ruhe arbeiten lassen.
Mittlerweile kam auch das Paket aus UK von Wigglesport und zwar zwei Mal. Nachdem die erste Sendung nicht mehr auffindbar war hatten sie alles nochmal auf die Reise geschickt. Natürlich habe ich nur eines aufgemacht und das andere geht dorthin zurück. Also zumindest wenn sie mir auf meine Mail antworten und sagen wie.

Ich konnte also bei sämtlichen Nachbarn meine Pakete einsammeln und dann war der Gabentisch gut gefüllt:
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Etwas unboxing und Teile-Porn:
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Wie man unschwer erkennen kann lassen die Laufräder nach wie vor auf sich warten. Zugesichert wurde mir da der 29. Juli. Habe aber mal angefangen ein paar Teile zu montieren um zu sehen falls es noch irgendwo klemmt. (Der aufmerksame Leser merkt hier, dass ich die Kurbel und das Innenlager natürlich für dieses Foto extra wieder demontiert habe).

Also erstmal den alten Steuersatz rausgeklopft und die Teile aus dem Hope Pick'n'Mix rein und mal testweise die Gabel montiert. Dabei festgestellt, dass man für den Hope-Gabelkonus gar kein Werkzeug benötigt. Also umsonst das obligatorische Kunststoffrohr beim Baumarkt besorgt. Konkrete Cockpit-Einstellung und Kürzen des Gabelschafts dann natürlich erst wenn das Teil auf den eigenen Rädern steht.
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Innenlager jetzt endgültig montiert. Ich habe mir hierzu die "Werkstattedition" des Hope-Montagetools geordert. Erstens war die nur unwesentlich teurer und zweitens verfügbar. Das ist dann ein Adapter auf einen 19er-Nuss und da kann man dann auch schön mit einem Drehmomentschlüssel ansetzen.
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Das Teil heißt bei Hope HTT0015S und kann natürlich jetzt gerne bei mir ausgeliehen werden. Die entsprechende Maulschlüsselvariante heißt HTT188 (nur damit das ggf. über die Suche gefunden wird). Die Standard-Innenlagerschlüssel passen nicht.

Ansonsten habe ich noch mein Achsproblem gelöst. Habe mir hier jetzt die oben verlinkte DT-Swiss-Achse mit abnehmbarem Hebel und 143mm kommen lassen. Habe mit einem Schneideisen zwei zusätzlichen Gewindegänge reingeschnitten, das war ausreichend. Steht jetzt natürlich auf der einen Seite ein Bisschen raus, aber das stört ja nicht.
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(Das Laufrad das man hier sieht ist natürlich wieder das 27,5er vom Fully, das ich nochmal testweise montiert habe).
Bombtrack hat mir übrigens nie geantwortet auf meine Mail bzgl. Achse 👎

Dann habe ich mich noch ein Bisschen mit dem Thema Gepäckträger beschäftigt. Hatte ja eingangs erwähnt, dass ich auch gerne die Möglichkeit hätte ein klassisches Packtaschensetup zu fahren. So neumodische Dinge wie Arschraketen sind mir erstmal suspekt ;-). Vorne lässt sich an der Bombtrack ja durch das durchgehende Loch ein Tubus Duo montieren. Der sitzt wie angegossen:

Für hinten habe ich lange überlegt. Der Rahmen hat ja keine Ösen. Hatte mir überlegt einfach ein Loch zu bohren irgendwo im Bereich des Ausfallendes und ein Gewinde reinzuschneiden. Einen richtig guten Platz, so dass das Gestänge dann gut passt ohne irgendwelche Distanzhülsen und das Loch von ausreichend Material umgeben wäre gibt es aber auch nicht. Habe mich dann entschlossen zwei Tubus-Adapterplatten für Schnellspannermontage herzunehmen. Das Loch für den Schnellspanner habe ich von 5 auf 8 mm aufgebohrt. So kann ich es mit den Schrauben für das verschiebbare Ausfallende mitbefestigen (natürlich muss ich noch die Schraube durch eine Längere ersetzen). Das ist dann minimalinvasiv und hat auch den Vorteil, dass man damit (vermutlich) die Standardvarianten (also 28 Zoll) der Gepäckträger verwenden kann, weil der Träger dann deutlich höher sitzt.
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Sieht jetzt nicht unbedingt schön aus, wirkt aber recht robust. Durch die beiden Langlöcher in der Adapterplatte kann man den Träger dann auch etwas in der höhe verstellen. Zu sehen ist die höchste Position. Wenn ich das so einsetzen werden, werde ich die Platten evtl. noch schwarz lackieren. Man kann auch die Platte von außen auf den Träger schrauben. Dann kommt aber das Trägergestänge verdächtigt nahe an den Entlüftungsnippel von der Hope. Je nach Neigung des Trägers muss ich mal schauen ob sich das ausgeht.
Oben gibt es ja auch keine Ösen am Rahmen. Eine Möglichkeit wäre also mit Schellen zu arbeiten. Was es aber gibt ist dieses Loch in der Verbindungsstrebe zwischen den Sattelstreben (hat das einen Namen?). Ich hatte in meinem Fundus noch so eine Adapterplatte von Tubus. Die ist glaube ich ursprünglich um die Streben in einer anderen Andordnung am Träger selbst anzubringen. Habe da jetzt in der Mitte ein 6mm Loch reingebohrt und das am Rahmen befestigt. Daran lassen sich dann wiederum die Tubus-Streben befestigen und sind auch gerade so ausreichend lang, damit der Träger waagrecht sitzt.
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Der Gepäckträger ist übrigens ein 10 Jahre alter Tubus Logo, den ich kurzerhand von meinem Alltagsrad abomontiert habe. Was Gepäckträger angeht ist ja auch der Markt derzeit leergefegt und das Ganze ist ja erstmal ein Test.
 
Weiter geht's mit dem Thema Kettenblatt. Zunächst ist hier das Problem, dass die Alugear-Blätter nicht auf auf die einfach Hope-Spider passen, wohl aber auf die Zweifach-Version. Bei der einfach Version fehlt so ein halber Millimeter Aussparung um die Montagelöcher herum. Man kann vermutlich leicht mit einer Feile die Spider nachbearbeiten und die Stufen dort etwas zurück feilen, damit das passt. Habe jetzt erstmal die zweifach-Version montiert.

Wichtigere (Anfänger-)Frage für mich: Das ist ja das erste dieser Narrow-Wide-KBs für mich (bzw. insgesamt das erste One-Buy-Setup). Die KBs von Alugear sind markiert mit "arm" (relativ klar, das ist die Pos. des Kurbelarms) und einem Schriftzug "Fase" mit Pfeil. Gehe ich recht in der Annahme, dass das die Drehrichtung ist. Dann würde das Ganze so aussehen. Kann mir jemand anhand der Kontur bestätigen, dass das so die Richtige Laufrichtung ist?

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Weiter geht's mit dem Thema Kettenblatt. Zunächst ist hier das Problem, dass die Alugear-Blätter nicht auf auf die einfach Hope-Spider passen, wohl aber auf die Zweifach-Version. Bei der einfach Version fehlt so ein halber Millimeter Aussparung um die Montagelöcher herum. Man kann vermutlich leicht mit einer Feile die Spider nachbearbeiten und die Stufen dort etwas zurück feilen, damit das passt. Habe jetzt erstmal die zweifach-Version montiert.
Es gibt auch Sattelklemmen, an denen man die Streben befestigen kann. Müsste von Salsa sein. Einen neuen Tubus Logo könnte ich noch rumliegen haben 🤔

Zum Kettenblatt: Text nach außen hätte ich gesagt
 
Es gibt auch Sattelklemmen, an denen man die Streben befestigen kann. Müsste von Salsa sein. Einen neuen Tubus Logo könnte ich noch rumliegen haben 🤔

Zum Kettenblatt: Text nach außen hätte ich gesagt
Gibt da mehrere Anbieter. Rose hat sowas von M-Wave RACKY:
https://www.rosebikes.de/m-wave-racky-sattelrohr-schelle-gepacktrager-befestigung-2666246
Studio Brisant hat auch was:
https://studiobrisant.com/saddle-clamp-seatpost-rack-aufnahme
Und eben die Salsa:
https://www.bike-packing.de/salsa-rack-lock-sattelklemme-mit-gepaecktraeger-befestigung
Gepäckträger hät ich noch nen gebrauchten Racktime Light It rumfliegen falls du argen Bedarf hast.

Achja wenn du wen mit einer Drehbank kennst würd ich evtl da die Achse ein bisschen abdrehen (lassen) dann steht sie nicht ganz so raus.
 
Ich habe bei dem Rad von meiner besseren Hälfte den Spanner von Rose genommen.
:daumen: Top, kann ich nur sagen.
Durch die Befestigung unter der Schelle sieht das nicht so klobig aus.
 
Danke wieder für eure Antworten.

Bzgl. Gepäckträger hatte ich eigentlich am liebsten nen Tubus Vega getestet. Der ist nicht ganz so sperrig wie der Logo. Bei meinem alten Aufbau war der Logo ideal, weil man die Taschen recht weit hinten positionieren musste damit man nicht mit der Ferse rangestoßen ist und das geht bei dem Logo ja gut durch den zusätzlichen Bogen. Das Problem dürfte bei dem neuen Bike jetzt vermutlich nicht mehr bestehen, da zum Einen deutlich längerer Radstand, aber auch weil der Träger weiter hinten sitzt. Wenn ich dann feststellen würde, dass das mit dem Vega doch nicht hinhaut könnte ich den immernoch an das Alltagsrad schrauben und doch den alten Logo verwenden. Der ist ja grundsätzlich nicht schlecht. Müsste ich halt mal reinigen und ggf. lackieren.
Problem bei der Sache nur: Ein Vega ist offenbar derzeit absolut nirgends aufzutreiben.
 
Bzgl. Kettenblatt: Hatte da an Alugear geschrieben und das Foto von oben mitgeschickt. Die haben auch sofort geantwortet und bestätigt, dass das KB so richtig montiert ist.

Ansonsten sind inzwischen meine Laufräder da
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Habe jetzt alles zusammengeschraubt und mache grade Feineinstellung. Fotos folgen. Gerade bin ich etwas unter Zeitdruck, weil ich mir jetzt für Mittwoch eine Fähre nach Schweden gebucht habe.

Dann löte ich gerade noch den Forumslader zusammen. Werde den aber erstmal nicht im Gabelschaft unterbringen. Da habe ich jetzt keine Zeit mehr das sauber zu lösen. Kommt dann später.

Ein Problem gab es noch mit der Sattelstütze. Hatte ja die ohne den Knick. Damit konnte ich allerdings den Setback nicht für mich passen einstellen, also so dass der Winkel beim Treten gepasst hätte auf der Dreiuhrposition. Habe dann zum Glück jemanden in München gefunden der die Thomson Elite mit Knick auf Ebay-Kleinanzeigen angeboten hat, denn neu bestellen wäre evtl. zu knapp geworden. Die habe ich dann gestern noch abgeholt und damit sieht es besser aus.
 
alles sehr schick :daumen: bin gespannnt, wie du die gabel findest, die is schon sexy. insgesamt bisschen viel rot zum blau für meinen geschmack, aber das is persönliche präfernz. nur am spacerturm sollteste was machen... vielleicht einen blauen (oder silbernen?) reinmischen.
 
insgesamt bisschen viel rot zum blau für meinen geschmack
Ja, das mit dem Blau liegt ein Bisschen daran, dass ich ursprünglich eigentlich alles rot haben wollte. Irgendwann hatte ich dann mal ein paar Fotos gesehen und mir is aufgefallen, dass diese blau/rot-Kombo ja nicht schlecht aussieht. Da hatte ich allerdings vieles schon bestellt bzw. rumliegen. So ist es jetzt erstmal nur die Kurbel und der Vorbau in blau. Sonst hätte ich wahrscheinlich noch die Bremsscheiben auch blau genommen.
Der Spacerturm ist jetzt auch kleiner, bzw zweigeteilt und der Vorbau sitzt jetzt in der Mitte. Wollte die Gabel erstmal nicht zu sehr kürzen und erst noch ein Bisschen mit der Geometrie experimentieren. Finale Konfiguration dann nach der ersten Tour.
 
Sorry, dass hier nichts mehr kam. War wie gesagt ein Bisschen unter Zeitdruck. Mittlerweile bin ich seit fast einer Woche mit dem Hobel unterwegs und bin eigentlich ganz happy damit.

Erstmal ein paar Bilder die ich noch schnell geschossen habe, bevor es los ging. Leider bin ich weder begnadeter Fotograf, noch habe ich Kameraequipment was über ein Smartphone hinausgeht...
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Von den paar Kilometern die ich damit vor meiner Abreise noch ohne Gepäck gefahren bin kann ich sagen, dass es sich natürlich schon anders fährt als alles was ich bisher gefahren bin. Man muss einfach etwas mehr Energie reinstecken bis der Apparat beschleunigt ist, dann rollt es aber über alles drüber.
Mit dem ganzen Gepäck fährt sich dann aber eh jedes Rad wie ein Güterzug, das ist nur was mir erstmal beim Fahren ohne Gepäck aufgefallen ist.

Inzwischen habe ich fast 1000 km mit Gepäck runter. Ich fahre ja mein klassisches 10 Jahre altes Ortlieb-Setup. Neu ist nur das Harness mit zusätzlicher Rolle am Lenker. Klar, das ist vielleicht nicht mehr ganz zeitgemäß und für die nächste größere Tour werde ich da sicher auch upgraden, aber ich wollte jetzt auch nicht zu viele Parameter auf einmal ändern. Habe hier auch schon modernere Packsysteme aus der Nähe beobachten können natürlich.

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  • Die Sache mit dem Harness und dem Dry-Bag ist super. Vielen Dank hier nochmal an die die mir das empfohlen haben. Habe da jetzt das Zelt drin und der eigentliche Packsack vom Zelt ist zu Hause geblieben. Das hat jetzt verschiedene Vorteile. Erstmal ist das Gewicht besser verteilt. Dann muss ich nicht so viel stopfen (früher hatte ich das Zelt hinten im Rack-Pack mit Schlafsack und Isomatte). Dann habe ich immer unabhängig vom Rest Zugriff auf das Zelt. Insbesondere wenn es regnet ein großer Vorteil.
  • Auch die Innerbarends sind geil. Verwende ich viel.
  • Das ganze System ist einfach um Längen stabiler als mein altes. Habe erstmal ca 150km gebraucht, bis ich realisiert habe, dass ich damit jetzt viel stärker in Kurven gehen kann. Auch schwingt sich nicht alles auf wenn man am Lenker wackelt. Das war immer beim alten System problematisch wenn man sich nach hinten umgedreht hat.
  • Mit der Schaltung ist es so, dass etwas mehr Bandbreite schon schöner wäre, aber es geht schon. Ich hatte jetzt bisher nur das 32er Blatt montiert. Das 34er, das ich ja auch im Gepäck habe noch nicht, aber eigentlich nur weil ich zu faul war, Auf den ebenen Abschnitten in Südschweden wäre es wahrscheinlich die bessere Wahl gewesen. Mit dem 32er ist so bei 28km/h Schluss mit ernsthaft mittreten. Sobald man Anstiege hat ist das 34er aber keine Option mehr. Da wünscht man sich sogar noch einen kürzeren Gang.
  • Heute bin ich die Straße/Schotterpiste durch das Glaskogen-Reservat in Värmland gefahren. Da geht es immer abwechselnd steil hoch und runter. Das empfand ich als eher unangenehm, weil man immer alle Gänge durchschalten muss und nicht einfach das Kettenblatt wechseln und so größere Sprünge machen kann.
  • Rein von den technischen Parametern wäre die 2x12 wahrscheinlich schon die bessere Wahl für diesen Anwendungszweck, dann aber wieder mit dem Nachteil, dass man halt einen Umwerfer montieren muss. Muss man sich halt überlegen was man will.
 
Zuletzt bearbeitet:
Irgendwie wirkt das Rad wahnsinnig unruhig...
Es gibt überall nen Farbklecks der das Auge anzieht.

Im Detail finde ich die Blau/Rot Kombi ganz gut. So zum Beispiel am Vorbau.

Warum hast du das Konzept nicht auch an den Bremsen durchgezogen und stattdessen ganz auf Rot gesetzt?
 
Sorry, dass hier nichts mehr kam. War wie gesagt ein Bisschen unter Zeitdruck. Mittlerweile bin ich seit fast einer Woche mit dem Hobel unterwegs und bin eigentlich ganz happy damit.

Erstmal ein paar Bilder die ich noch schnell geschossen habe, bevor es los ging. Leider bin ich weder begnadeter Fotograf, noch habe ich Kameraequipment was über ein Smartphone hinausgeht...
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Von den paar Kilometern die ich damit vor meiner Abreise noch ohne Gepäck gefahren bin kann ich sagen, dass es sich natürlich schon anders fährt als alles was ich bisher gefahren bin. Man muss einfach etwas mehr Energie reinstecken bis der Apparat beschleunigt ist, dann rollt es aber über alles drüber.
Mit dem ganzen Gepäck fährt sich dann aber eh jedes Rad wie ein Güterzug, das ist nur was mir erstmal beim Fahren ohne Gepäck aufgefallen ist.

Inzwischen habe ich fast 1000 km mit Gepäck runter. Ich fahre ja mein klassisches 10 Jahre altes Ortlieb-Setup. Neu ist nur das Harness mit zusätzlicher Rolle am Lenker. Klar, das ist vielleicht nicht mehr ganz zeitgemäß und für die nächste größere Tour werde ich da sicher auch upgraden, aber ich wollte jetzt auch nicht zu viele Parameter auf einmal ändern. Habe hier auch schon modernere Packsysteme aus der Nähe beobachten können natürlich.

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  • Die Sache mit dem Harness und dem Dry-Bag ist super. Vielen Dank hier nochmal an die die mir das empfohlen haben. Habe da jetzt das Zelt drin und der eigentliche Packsack vom Zelt ist zu Hause geblieben. Das hat jetzt verschiedene Vorteile. Erstmal ist das Gewicht besser verteilt. Dann muss ich nicht so viel stopfen (früher hatte ich das Zelt hinten im Rack-Pack mit Schlafsack und Isomatte). Dann habe ich immer unabhängig vom Rest Zugriff auf das Zelt. Insbesondere wenn es regnet ein großer Vorteil.
  • Auch die Innerbarends sind geil. Verwende ich viel.
  • Das ganze System ist einfach um Längen stabiler als mein altes. Habe erstmal ca 150km gebraucht, bis ich realisiert habe, dass ich damit jetzt viel stärker in Kurven gehen kann. Auch schwingt sich nicht alles auf wenn man am Lenker wackelt. Das war immer beim alten System problematisch wenn man sich nach hinten umgedreht hat.
  • Mit der Schaltung ist es so, dass etwas mehr Bandbreite schon schöner wäre, aber es geht schon. Ich hatte jetzt bisher nur das 32er Blatt montiert. Das 34er, das ich ja auch im Gepäck habe noch nicht, aber eigentlich nur weil ich zu faul war, Auf den ebenen Abschnitten in Südschweden wäre es wahrscheinlich die bessere Wahl gewesen. Mit dem 32er ist so bei 28km/h Schluss mit ernsthaft mittreten. Sobald man Anstiege hat ist das 34er aber keine Option mehr. Da wünscht man sich sogar noch einen kürzeren Gang.
  • Heute bin ich die Straße/Schotterpiste durch das Glaskogen-Reservat in Värmland gefahren. Da geht es immer abwechselnd steil hoch und runter. Das empfand ich als eher unangenehm, weil man immer alle Gänge durchschalten muss und nicht einfach das Kettenblatt wechseln und so größere Sprünge machen kann.
  • Rein von den technischen Parametern wäre die 2x12 wahrscheinlich schon die bessere Wahl für diesen Anwendungszweck, dann aber wieder mit dem Nachteil, dass man halt einen Umwerfer montieren muss. Muss man sich halt überlegen was man will.
Wünsche dir einen schönen Urlaub und viel Spaß mit deinem neuen Rad. Wie lange bist du unterwegs? Sieht nach ziemlich viel Equipment aus, was du da ans Rad geschnallt hast.
 
Warum hast du das Konzept nicht auch an den Bremsen durchgezogen und stattdessen ganz auf Rot gesetzt?
Ist "historisch bedingt". Ich wollte anfangs eigentlich nur rot. Dann habe ich auf ein paar Fotos diese rot-blau-Kombo gesehen und fand die nice. Die Teile für die Laufräder und Bremsen hatte ich schon vor Monaten bestellt, da war noch nicht mal klar welcher Rahmen. Klar, würde ich jetzt wahrscheinlich auch etwas blau beimischen. Kann ich immer noch. Die Bremsscheiben sind ja schnell gewechselt. Auch Bremssättel werde ich vielleicht auf Größere gehen. Die aktuellen sind doch etwas schwach auf der Brust für das Gefährt. Die könnte ich auch in blau wählen. Hatte allerdings alles (auch Angesichts der aktuellen Teilesituation) keine Priorität.
 
Wünsche dir einen schönen Urlaub und viel Spaß mit deinem neuen Rad. Wie lange bist du unterwegs? Sieht nach ziemlich viel Equipment aus, was du da ans Rad geschnallt hast.
Dankeschön :)
Also am 1. Oktober muss ich definitiv zurück sein, denke, dass ich so bis Anfang/Mitte-September unterwegs sein werde und dann noch max. ne Woche für die Rückreise einkalkulieren.
Das Equipment ist eigentlich gar nicht sooo viel, bzw. hat man schnell zusammen. Zelt, Kocher, Schlafequipment, paar Ersatzteile u. Werkzeug. Klamotten so dass man zumindest nicht jeden Tag das gleiche anziehen muss und sich an unterschiedliche Temperaturen anpassen kann. Dann Essen für 2-3 Tage, etwas Elektronik.
Bin jetzt vor etwas mehr als einer Woche in Smygehuk gestartet (Südkap von Schweden) und fahre einfach durch die Wälder richtung Norden. Aktuell etwa Höhe Siljansee. Der interessante Teil geht jetzt dann in den nächsten Tagen los, wenn es hier ins Fjell geht.
 
Dokumentierst du das hier irgenwo im Reise-Board?
Oder willst du hier ab und an ein paar Bilder einstellen?
Denn die Gegend ist doch sicher richtig schön...
 
Oder willst du hier ab und an ein paar Bilder einstellen?
Denn die Gegend ist doch sicher richtig schön..
Kann Mal einen Versuch starten, gibt hier ja glaube ich eine Rubrik für sowas. Aber erwartet nicht zu viel von mir. Bin abends meisten so müde dass ich direkt weg penne. Aber ein paar Bilder sollte ich schon schaffen. Hab halt nur das Telefon.
In diesem Moment bei mir (nördlich von Idre): PXL_20210815_172439342.jpg
 
Liebes Forum,
fast 3 Jahre später steht bei mir der nächste Aufbau an und gerne würde ich wieder eure Hilfe in Anspruch nehmen. Dabei wollte ich auf diesen Thread verlinken habe dann festgestellt: Irgenwie fühle ich mich schlecht dabei, nachdem ich den Thread dann irgendwie "geghostet" hatte. Aber ihr könnt vielleicht nachvollziehen, dass man Abends im Zelt oder am Lagerfeuer doch irgendwie andere Gedanken hat als Sachen ins Internet zu schreiben.

Aber jetzt wollte ich das mal nachholen und zumindest ein paar Eindrücke teilen,

Die Kurzfassung: Nach 3 Jahren habe ich so einige Abenteuer mit dem Rad hinter mir. Am Nordkapp bin ich wohlbehalten angekommen, weitere Touren in Skandinavien folgten, dann noch die Carretera Austral in Patagonien und dann wieder Skandinavien sogar mit Boot im Gepäck (siehe unten). Auch dieses Jahr geht es wieder in den Norden.
Im Laufe der Zeit habe ich mein Setup immer wieder angepasst und optimiert. Trotzdem werden es viele wahrscheinlich als "Old School" bezeichnen, aber man muss ja auch nicht jeden Trend mitmachen ;-)

Hier ein paar Eindrücke:
Nach dem Bild im vorherigen Post immer weiter Richtung Norden und dabei versuch mich immer möglich westlich, nahe an der norwegischen Grenze zu halten, das sa dann oft so aus:
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Ab Jokkmokk (höhe Polarkreis) gibt es dann keine Schotterwege mehr (zumindest keine durchgehenden) und man ist auf die Hauptrouten gezwungen. Entsprechend schneller ist man dann unterwegs.
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Ich bin dann weiter über Gällivare, dann an der Schwedisch-Finnischen-Grenze entlang, wieder rüber nach Norwegen und dann an der Küste bis ans Kapp.

In der Gegend wo dieses Schild stand (bzw. ein paar hundert km davor) gibt es theoretisch auch wieder abschnittsweise alternative Routen auf Gravel (Stichwort "Arctic Post Route") aber dafür hatte ich keine Zeit mehr, deswegen war ich ab Jokkmokk dann ausschließlich auf Asphalt unterwegs. In Jokkmokk habe ich dann übrigens auch mein 34er Kettenblatt montiert.

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Am 2. September 2021 dann am Ziel. Das andere Rad gehört einem Tschechen mit dem ich die letzten Tage zusammen gefahren bin.
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zurück ging's dann übrigens bis nach München komplett auf dem Landweg. Zuerst mit dem Postboot bis Trondheim, dann per Zug+Fähre+Zug. Insgesamt nochmal eine Woche Rückreise.

Nächstes Abenteuer dann ein Jahr später im Sommer 2022 im August. Da war ich sogar zwei Mal oben in Skandinavien. Einmal alleine auf einer (fast ausschließlich) Gravel-Tour von Oslo-nach Trondheim.

Immernoch mein luxoriöse Zwei-Personen-Zelt volle Kochausrüstung etc., also auch hier mein Old-School-Setup:
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und ein zweites Mal dann eine etwas kürzere Tour von Göteborg bis Stavanger im September 2022 mit Freundin. Sieht schwer bepackt aus, aber in der großen Rolle befindet sich hier nur eine große Matratze aus Evazote, das wiegt fast nix.
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Im Februar und März 2023 dann mal wieder eine Fernreise. Eigentlich hatte ich der Sache mit Interkontinentalflügen und Fahrrad ja irgendwie abgeschworen. Aber: Meine Partnerin ist Chilenin, da stand mal wieder ein Heimatbesuch an. Die Carretera Austral in Patagonien hatte ich schon seit bestimmt 10 Jahren auf meiner Bucket List. Also blieb mir/uns keine Wahl, außer das Ganze zu verbinden.

Setup wieder ähnlich. Mit vollen Packtaschen auch vorn wieder. Wollten einfach einen gewissen Komfort, was Zelt und Kochen usw. angeht nicht missen und auch die Lastverteilung auf die beiden Räder war (beabsichtigt) etwas ungleich.
Die Carretera Austral ist eine 1200km lange Schotterstraße, wobei immer mehr asphaltiert wird. Zur Zeit sind etwa 50% Asphalt. Wenn Schotter dann gibt es alles von kompakten Dreck, der sich wie Asphalt fährt bis zu sehr grob mit vielen Schlaglöchern. Dann auch noch recht viel Wellblech. Insgesamt war das Gravel-Bike meiner Freundin nicht so gut geeignet, deswegen muss jetzt auch für die nächsten Touren was Neues her mit breiteren Schlappen.

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Nach gut 1200 km, kommt man dann in Villa O'Higgins an. Dort endet die Straße.
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Für den motorisierten Verkehr ist hier Schluss. Zu Fuß und per Rad kann man aber nach Argentinien rübermachen. Zuerst per Boot über den Lago O'Higgins, auf der anderen Seite gibt es dann einen Trail durch das Niemandsland zwischen Chile und Argentinien, dann nochmal eine Bootstour über den Lage del Desertio. Nach 30 km Schotterstraße und landet man in der Tour-Hochburg El Chalten (Ausgangspunkt für Cerro Torre, Fitz Roy usw.). Nach der Isolation auf dem letzten Abschnitt der Carretera eine ganz andere Welt. Hier war unsere Tour dann auch zu Ende.
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Im nächsten Jahr (2023) dann ein neues Abenteuer: Was ich länger mal machen wollte: Nördlich vom Polarkreis durch das Fjell von der Ostsee an den Atlantik. Aber abseits des Straßenverkehrs, abseits der Hauptrouten. Problem dabei: Es gibt keine durchgehenden Wege (und ich habe die Karten stundenlang abgesucht). Irgendwann hatte ich dann was gefunden: Von schwedischer Seite gibt es nördlich von Jokkmokk eine 160 km lange Sackstraße zur Fjellstation Ritsem und von da nochmal eine 20 km lange Schotterstraße die am See Sitasjaure endet. Der ist 35 km lang und das andere Ende befindet sich in Norwegen. Das faszinierende daran: Auch am anderen Ende des Sees von der norwegischen Seite gibt es eine Schotterstraße über die man in einen Fjord in der Nähe von Narvik runter kommt. Das Problem aber: Es gibt keine Wege am See entlang. Nicht mal Wanderwege oder irgendwelche Quad-Tracks.

Also blieb mir nur eine Wahl, nämlich die hier:
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Das Boot mit Paddel und Schwimmweste wiegt etwa 3kg. Also musste ich etwas abspecken. Kleineres Zelt, weniger Kochequipment usw. Mein Setup sah dann so aus:
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Nach wie vor mit Packtaschen und Gepäckträger, aber alles etwas kleiner und leichter. Ein kleines 1-Personen-Zelt jetzt in der Rahmentasche. Im Drybag am Lenker das Boot mit Zubehör. Auch auf das Harness hatte ich hier verzichtet. Ich habe mir so ein kurze Cabonstange besorgt und die mit zwei Abstandshaltern am Lenker befestigt. Also eine Art DIY-Version von diesem Rockgeist BarJam. Die Sache ist einfach die, dass man an das Boot ja nicht so oft ran muss. Vorher, als dort das Zelt war, war das mit dem Harness einfach komfortabler.

In Schweden hatte ich bei der letzten Einkaufsmöglichkeit für ca. 1 Woche Proviant eingepackt. Bin davon ausgegangen, dass ich schon ein paar Tage am See ausharren muss bis sich ein gutes Wetterfenster ergibt. Aber ich hatte wahnsinniges Glück und bin beim besten Wetter über den See. Das war übrigens exakt an dem Tag als im Süden von Norwegen dieses Unwetter "Hans" runter ist, das ganze Brücken weggerissen hat. Im Norden war da schönstes Wetter.
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Zwei Tage hat die Paddelaktion gedauert. Das war der Übernachtungsplatz:
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Auf der norwegischen Seite. Hier sieht man ein Bisschen die Lenkerkonstruktion (und den Blick zurück nach Schweden, zumindest einen Teil davon).
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Hier gibt es auch eine kleine und sehr gemütliche Hütte des norwegischen Wandervereins
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Nochmal zwei Tage später in Narvik am Atlantik
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Danach ging es für mich wieder Richtung Süden (in Norwegen). Kein größeres Projekt, aber hatte da noch einiges auf der Bucket List. Bin auch nochmal über zwei Seen rüber: Balvatnet im Junkerdal Nationalpark und der Aursjøen im Dovrefjell. Letzteren kann ich sehr empfehlen, ersteren eher weniger. Danach noch diverse Pässe im Süden wie Sognefjell, Aurlandsvegen und ein paar andere, wo ich bisher einfach nicht "zufällig" vorbei gekommen war.

Wer sich für die Tour im Detail interessiert (zumindest den ersten Teil), den habe ich auch hier bei Komoot hochgeladen. Der Rest folgt (hoffentlich) irgendwann.

Wie geht's weiter? Diesen Sommer starte ich (zusammen mit Freundin) die European Divide am nördlichen Ende bei Kirkenes. Wegen anderweitiger Verpflichtungen (Arbeit und so) schaffen wir das leider nicht an einem Stück. Unser Plan ist jetzt einfach so weit zu fahren wie wir kommen. An der selben Stelle geht's dann im nächsten Jahr weiter.

An meinem Bike gibt's wenige Veränderungen. Die Größte: ich habe die Gabel getauscht. Von Stahl zu Carbon. Das ist einfach fast 1 kg Gewichtsunterschied. Bei der Tour wird ein größeres Zelt dabei sein. Ein Hilleberg Allak, das ist mit 3,3 kg sogar etwas schwerer als das Nallo 2 GT, das ich bisher als 2-Personen-Zelt hatte. Aber es ist freistehend. Mit dem Nallo ist es doch oft recht schwer eine geeignete Fläche zu finden.
Montiert habe ich jetzt eine Salsa Firestarter Deluxe. Die Auswahl war einfach, da es die einzige passende Gabel ist, die auf jeder Seite zwei Reihen an Cage-Mounts hat. So kann ich bequem meine Cages und meine Flaschenhalter befestigen. Fotos folgen dann eher im Einsatz (Gabel ist zwar schon montiert aber das Rad zur Zeit eingemottet im Keller).

Die größere Baustelle ist jetzt ein Neuaufbau für meine Freundin (Basis wird ein 8bar Tflsberg Rahmen). Hier mache ich dann aber einen eigenen [A]-Thread auf.

In diesem Sinne wollte ich jetzt einfach nochmal Danke sagen an alle. Ihr habt mir hier unheimlich weitergeholfen und ich habe hier echt viele hilfreiche Tipps bekommen, vor allem in der schwierigen Zeit des Aufbaus (Corona) wo man halt nicht einfach jedes Teil im Internet bestellen konnte.

Danke!
Felix
 
Liebes Forum,
fast 3 Jahre später steht bei mir der nächste Aufbau an und gerne würde ich wieder eure Hilfe in Anspruch nehmen. Dabei wollte ich auf diesen Thread verlinken habe dann festgestellt: Irgenwie fühle ich mich schlecht dabei, nachdem ich den Thread dann irgendwie "geghostet" hatte. Aber ihr könnt vielleicht nachvollziehen, dass man Abends im Zelt oder am Lagerfeuer doch irgendwie andere Gedanken hat als Sachen ins Internet zu schreiben.

Aber jetzt wollte ich das mal nachholen und zumindest ein paar Eindrücke teilen,

Die Kurzfassung: Nach 3 Jahren habe ich so einige Abenteuer mit dem Rad hinter mir. Am Nordkapp bin ich wohlbehalten angekommen, weitere Touren in Skandinavien folgten, dann noch die Carretera Austral in Patagonien und dann wieder Skandinavien sogar mit Boot im Gepäck (siehe unten). Auch dieses Jahr geht es wieder in den Norden.
Im Laufe der Zeit habe ich mein Setup immer wieder angepasst und optimiert. Trotzdem werden es viele wahrscheinlich als "Old School" bezeichnen, aber man muss ja auch nicht jeden Trend mitmachen ;-)

Hier ein paar Eindrücke:
Nach dem Bild im vorherigen Post immer weiter Richtung Norden und dabei versuch mich immer möglich westlich, nahe an der norwegischen Grenze zu halten, das sa dann oft so aus:
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Ab Jokkmokk (höhe Polarkreis) gibt es dann keine Schotterwege mehr (zumindest keine durchgehenden) und man ist auf die Hauptrouten gezwungen. Entsprechend schneller ist man dann unterwegs.
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Ich bin dann weiter über Gällivare, dann an der Schwedisch-Finnischen-Grenze entlang, wieder rüber nach Norwegen und dann an der Küste bis ans Kapp.

In der Gegend wo dieses Schild stand (bzw. ein paar hundert km davor) gibt es theoretisch auch wieder abschnittsweise alternative Routen auf Gravel (Stichwort "Arctic Post Route") aber dafür hatte ich keine Zeit mehr, deswegen war ich ab Jokkmokk dann ausschließlich auf Asphalt unterwegs. In Jokkmokk habe ich dann übrigens auch mein 34er Kettenblatt montiert.

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Am 2. September 2021 dann am Ziel. Das andere Rad gehört einem Tschechen mit dem ich die letzten Tage zusammen gefahren bin.
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zurück ging's dann übrigens bis nach München komplett auf dem Landweg. Zuerst mit dem Postboot bis Trondheim, dann per Zug+Fähre+Zug. Insgesamt nochmal eine Woche Rückreise.

Nächstes Abenteuer dann ein Jahr später im Sommer 2022 im August. Da war ich sogar zwei Mal oben in Skandinavien. Einmal alleine auf einer (fast ausschließlich) Gravel-Tour von Oslo-nach Trondheim.

Immernoch mein luxoriöse Zwei-Personen-Zelt volle Kochausrüstung etc., also auch hier mein Old-School-Setup:
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und ein zweites Mal dann eine etwas kürzere Tour von Göteborg bis Stavanger im September 2022 mit Freundin. Sieht schwer bepackt aus, aber in der großen Rolle befindet sich hier nur eine große Matratze aus Evazote, das wiegt fast nix.
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Im Februar und März 2023 dann mal wieder eine Fernreise. Eigentlich hatte ich der Sache mit Interkontinentalflügen und Fahrrad ja irgendwie abgeschworen. Aber: Meine Partnerin ist Chilenin, da stand mal wieder ein Heimatbesuch an. Die Carretera Austral in Patagonien hatte ich schon seit bestimmt 10 Jahren auf meiner Bucket List. Also blieb mir/uns keine Wahl, außer das Ganze zu verbinden.

Setup wieder ähnlich. Mit vollen Packtaschen auch vorn wieder. Wollten einfach einen gewissen Komfort, was Zelt und Kochen usw. angeht nicht missen und auch die Lastverteilung auf die beiden Räder war (beabsichtigt) etwas ungleich.
Die Carretera Austral ist eine 1200km lange Schotterstraße, wobei immer mehr asphaltiert wird. Zur Zeit sind etwa 50% Asphalt. Wenn Schotter dann gibt es alles von kompakten Dreck, der sich wie Asphalt fährt bis zu sehr grob mit vielen Schlaglöchern. Dann auch noch recht viel Wellblech. Insgesamt war das Gravel-Bike meiner Freundin nicht so gut geeignet, deswegen muss jetzt auch für die nächsten Touren was Neues her mit breiteren Schlappen.

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Nach gut 1200 km, kommt man dann in Villa O'Higgins an. Dort endet die Straße.
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Für den motorisierten Verkehr ist hier Schluss. Zu Fuß und per Rad kann man aber nach Argentinien rübermachen. Zuerst per Boot über den Lago O'Higgins, auf der anderen Seite gibt es dann einen Trail durch das Niemandsland zwischen Chile und Argentinien, dann nochmal eine Bootstour über den Lage del Desertio. Nach 30 km Schotterstraße und landet man in der Tour-Hochburg El Chalten (Ausgangspunkt für Cerro Torre, Fitz Roy usw.). Nach der Isolation auf dem letzten Abschnitt der Carretera eine ganz andere Welt. Hier war unsere Tour dann auch zu Ende.
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Im nächsten Jahr (2023) dann ein neues Abenteuer: Was ich länger mal machen wollte: Nördlich vom Polarkreis durch das Fjell von der Ostsee an den Atlantik. Aber abseits des Straßenverkehrs, abseits der Hauptrouten. Problem dabei: Es gibt keine durchgehenden Wege (und ich habe die Karten stundenlang abgesucht). Irgendwann hatte ich dann was gefunden: Von schwedischer Seite gibt es nördlich von Jokkmokk eine 160 km lange Sackstraße zur Fjellstation Ritsem und von da nochmal eine 20 km lange Schotterstraße die am See Sitasjaure endet. Der ist 35 km lang und das andere Ende befindet sich in Norwegen. Das faszinierende daran: Auch am anderen Ende des Sees von der norwegischen Seite gibt es eine Schotterstraße über die man in einen Fjord in der Nähe von Narvik runter kommt. Das Problem aber: Es gibt keine Wege am See entlang. Nicht mal Wanderwege oder irgendwelche Quad-Tracks.

Also blieb mir nur eine Wahl, nämlich die hier:
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Das Boot mit Paddel und Schwimmweste wiegt etwa 3kg. Also musste ich etwas abspecken. Kleineres Zelt, weniger Kochequipment usw. Mein Setup sah dann so aus:
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Nach wie vor mit Packtaschen und Gepäckträger, aber alles etwas kleiner und leichter. Ein kleines 1-Personen-Zelt jetzt in der Rahmentasche. Im Drybag am Lenker das Boot mit Zubehör. Auch auf das Harness hatte ich hier verzichtet. Ich habe mir so ein kurze Cabonstange besorgt und die mit zwei Abstandshaltern am Lenker befestigt. Also eine Art DIY-Version von diesem Rockgeist BarJam. Die Sache ist einfach die, dass man an das Boot ja nicht so oft ran muss. Vorher, als dort das Zelt war, war das mit dem Harness einfach komfortabler.

In Schweden hatte ich bei der letzten Einkaufsmöglichkeit für ca. 1 Woche Proviant eingepackt. Bin davon ausgegangen, dass ich schon ein paar Tage am See ausharren muss bis sich ein gutes Wetterfenster ergibt. Aber ich hatte wahnsinniges Glück und bin beim besten Wetter über den See. Das war übrigens exakt an dem Tag als im Süden von Norwegen dieses Unwetter "Hans" runter ist, das ganze Brücken weggerissen hat. Im Norden war da schönstes Wetter.
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Zwei Tage hat die Paddelaktion gedauert. Das war der Übernachtungsplatz:
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Auf der norwegischen Seite. Hier sieht man ein Bisschen die Lenkerkonstruktion (und den Blick zurück nach Schweden, zumindest einen Teil davon).
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Hier gibt es auch eine kleine und sehr gemütliche Hütte des norwegischen Wandervereins
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Nochmal zwei Tage später in Narvik am Atlantik
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Danach ging es für mich wieder Richtung Süden (in Norwegen). Kein größeres Projekt, aber hatte da noch einiges auf der Bucket List. Bin auch nochmal über zwei Seen rüber: Balvatnet im Junkerdal Nationalpark und der Aursjøen im Dovrefjell. Letzteren kann ich sehr empfehlen, ersteren eher weniger. Danach noch diverse Pässe im Süden wie Sognefjell, Aurlandsvegen und ein paar andere, wo ich bisher einfach nicht "zufällig" vorbei gekommen war.

Wer sich für die Tour im Detail interessiert (zumindest den ersten Teil), den habe ich auch hier bei Komoot hochgeladen. Der Rest folgt (hoffentlich) irgendwann.

Wie geht's weiter? Diesen Sommer starte ich (zusammen mit Freundin) die European Divide am nördlichen Ende bei Kirkenes. Wegen anderweitiger Verpflichtungen (Arbeit und so) schaffen wir das leider nicht an einem Stück. Unser Plan ist jetzt einfach so weit zu fahren wie wir kommen. An der selben Stelle geht's dann im nächsten Jahr weiter.

An meinem Bike gibt's wenige Veränderungen. Die Größte: ich habe die Gabel getauscht. Von Stahl zu Carbon. Das ist einfach fast 1 kg Gewichtsunterschied. Bei der Tour wird ein größeres Zelt dabei sein. Ein Hilleberg Allak, das ist mit 3,3 kg sogar etwas schwerer als das Nallo 2 GT, das ich bisher als 2-Personen-Zelt hatte. Aber es ist freistehend. Mit dem Nallo ist es doch oft recht schwer eine geeignete Fläche zu finden.
Montiert habe ich jetzt eine Salsa Firestarter Deluxe. Die Auswahl war einfach, da es die einzige passende Gabel ist, die auf jeder Seite zwei Reihen an Cage-Mounts hat. So kann ich bequem meine Cages und meine Flaschenhalter befestigen. Fotos folgen dann eher im Einsatz (Gabel ist zwar schon montiert aber das Rad zur Zeit eingemottet im Keller).

Die größere Baustelle ist jetzt ein Neuaufbau für meine Freundin (Basis wird ein 8bar Tflsberg Rahmen). Hier mache ich dann aber einen eigenen [A]-Thread auf.

In diesem Sinne wollte ich jetzt einfach nochmal Danke sagen an alle. Ihr habt mir hier unheimlich weitergeholfen und ich habe hier echt viele hilfreiche Tipps bekommen, vor allem in der schwierigen Zeit des Aufbaus (Corona) wo man halt nicht einfach jedes Teil im Internet bestellen konnte.

Danke!
Felix
Der Hammer! Ich bin schwer beeindruckt...🤩
 
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