Am Bikesetup kann man viel optimieren, auch wenn der größte Hebel vermutlich ein neuer Rahmen sein dürfte. Aber auch durch Vorbau, Spacer, Lenker und natürlich nicht zuletzt das Fahrwerk und vor allem die
Reifen lässt sich einiges rausholen. Bei den
Reifen einfach darauf achten, dass diese zumindest halbwegs gut zusammen passen. Assegai vorne und DHR hinten? Passt. Shorty vorne und Aggressor hinten? Eher weniger.
Beim Bikesetup aber bitte immer nur einen Parameter ändern, sonst hüpft man von einem miesen Setup zum nächsten. Was natürlich nicht heißt, dass man Parameter nicht mehrmals ändern kann, es macht durchaus Sinn z.B. kurze und lange Kettenstreben mit verschiedenen Vorbauhöhen zu testen.
Die Fahrtechnik ist dennoch wichtiger als das Material und auch wenn viel von dem was ich schreiben werde vermutlich schon bekannt ist muss ich es dennoch loswerden.
#7
Druck am Vorderrad erhöhen geht indem man die Hüfte nach vorne schiebt. Ein bisschen so wie ein Motocrosser, der auf der Bank nach vorne rutscht. Dabei ist die Hüfte tief. Ein hoher Lenker schafft hierfür Bewegungsspielraum für den Körper.
Finde ich einen sehr guten Hinweis, nur das mit der tiefen Hüfte und dem hohen Lenker würde ich so nicht unterschreiben. Mehr Druck auf dem Vorderrad kann durch eine Beugung der Arme erreicht werden, alternativ kann man aber auch seinen ganzen Körper in der aktuellen Position einfach ein wenig nach vorne schieben. Ich versuche hierbei Beugung der Arme, Beine (sprich die Hüfte auf der aktuellen Höhe lassen und nicht tief gehen) und der Hüfte beizubehalten und mich auf die zwei Punkte Schulterpartie und Gesäß zu konzentrieren, die ich ein klein wenig nach vorne schiebe. Ein bis zwei Zentimeter machen hier schon einen riesigen Unterschied!
Ansonsten kann ich nur das sagen, was du vermutlich eh schon weißt: Beine fast komplett durchstrecken und nur die Hüfte, nicht aber den Rücken anwinkeln. Versuch vielleicht mal bewusst einen geraden Rücken zu machen. Ganz viele Leute winkeln die Beine an, lassen die Arme relativ gerade und machen einen mal mehr und mal weniger ausgeprägten Rundrücken, das führt aber zu einer sehr hecklastigen Position und Kurven kann man so auch nicht gut fahren. Arme anwinkeln und Brust tief ist da eher Symptombekämpfung als ein wirkliches Heilmittel. Beugung der Arme hat Vor- und Nachteile und sollte meiner Meinung nach nur bewusst eingesetzt werden. Vor allem ist es aber eines: Anstrengend.
Da Kurventechnik ein Stück weit auch individuell und vor allem viel Übung ist hilft genau das am meisten: Übung. Ich empfehle konkret zwei Sachen: Pumptrack (am besten auf nem Dirt/BMX) und viel bei Regen fahren. Schlamm bestraft schlechte Fahrtechnik, hier lernt man wahnsinnig viel. Und Spaß macht es auch, wenn man sich mal damit abgefunden hat, dass man komplett eingesaut nach Hause kommt.
Feedback von außen ist natürlich auch sinnvoll, es sollte aber auch von jemand mit Ahnung kommen.
Zum Schluss noch eine sehr kontroverse Meinung zum Thema Fahrtechnikkurse: Fahrtechnikkurse kann man machen, ich würde jedoch sorgfältig bei der Auswahl des Trainers sein. Viele Fahrtechniklehrer sind leider eher die Einäugigen unter den Blinden anstatt wirkliche Pros. Ich persönlich finde es oft sinnvoller Leute zu fragen, welche wirklich auf einem guten Niveau fahren, ich habe aber auch den Luxus einige dieser Leute im Freundeskreis zu haben.