Hi,
ich hatte am letzten Mittwoch einen etwas heftigeren Sturz auf dem Hacklberg Trail in Saalbach und da ich hier sowohl negative als auch sehr positive Erfahrungen mit der MTB Community gemacht habe, wollte ich hier meine Erfahrungen schildern und auch an alle appellieren immer Rücksicht auf andere Fahrer zu nehmen.
Ich bin an dem besagten letzten Mittwoch alleine auf dem Hacklberg Trail unterwegs gewesen. Mit der Schwierigkeit des Trails komme ich ohne Probleme zurecht und fahre auch weitaus schwerere Trails.
Ich habe die erste Abfahrt gemacht, bin wieder hoch und noch mal runter. Relativ weit oben habe ich dann einen Sprung gemacht, bei dem ich verplant hatte, dass direkt dahinter zwei weitere Sprünge in sehr kurzen Abständen kommen. Ich war zu schnell und habe die Kontrolle verloren. Der letzte Sprung/Drop ging direkt in eine Anlieger Kurve. Ich bin über den Anlieger hinausgeschossen und befand mich währenddessen schon dabei über den Lenker zu gehen. An den kompletten Sturz kann ich mich auch nur noch Bruchstückhaft erinnern.
Ich war wohl kurz weg und kam dann im Gras neben dem Trail wieder zu Bewusstsein. Ich hatte keine Luft mehr bekommen und musste erstmal laut nach Luft schnappen.
Als das schnell überstanden war, hatte ich das ganze noch ein wenig unterschätzt. Ich dachte "Ja, Handgelenke schmerzen ein wenig, aber ist bestimmt schnell wieder vorbei. Ich fahr mal langsam runter, ruh mich aus und morgen gehts weiter."
Tatsächlich hat sich später rausgestellt, dass ich eine leichte Gehirnerschütterung hatte, das rechte Handgelenk gebrochen war, das linke Handgelenk stark überdehnt war und ich eine heftigere Rückenmuskelprellung hatte.
Da ich das aber unterschätzt hab, dachte ich, ich roll mal los nach unten. Ich merkte dann relativ schnell, dass ich nicht wirklich auf dem Rad stehen konnte und ich den Lenker nicht halten konnte, geschweige denn die Bremse richtig ziehen konnte.
Also bin ich sehr langsam erstmal weitergetuckert.
Kurz darauf hat mich natürlich jemand eingeholt, wo wir jetzt bei der negativen Erfahrung wären.
Der Kollege hat mich fast vom Trail geschoben. Ich hab mich leicht bedeppert im Kopf versucht schnell aus dem Weg zu bewegen und wurde dann direkt von ihm bepöbelt, dass ich Anfänger hier nix verloren hätte.
Ja, mit kaputten Handgelenken und Gehirnerschütterung hatte ich da tatsächlich nix verloren. Nur habe ich mir das leider so nicht ausgesucht.
Da ich noch so benebelt im Kopf war und das so schnell ging, war ich auch zu perplex meine Lage zu erklären. Und dann stand ich wieder alleine da... angepöbelt und mit meinen Verletzungen alleine.
Ich bin dann weiter gerollt und habe glücklicherweise eine vierer Gruppe an einer Bank getroffen und habe ihnen meine Situation erklärt. Diese Gruppe war unfassbar hilfsbereit. Einer hat sich direkt mein Fahrrad geschnappt und den Lenker gerichtet, das Mädel der Gruppe hat direkt ihre Handschuhe ausgezogen und ihre Handgelenksbandagen abgerollt und bei mir angebracht. Alles obwohl ich nach nichts gefragt habe.
Es kam dann ein weiterer Fahrer dazu bei dem der rechte Bremshebel gebrochen war. Da auch er nicht mehr richtig weiter fahren konnte, sind wir zwei dann zusammen langsam zum nächsten Forstweg und von dort aus zur Mittelstation gefahren.
Hier angekommen, merkte ich, dass ich zunehmends bedeppert im Kopf wurde. Wir trafen hier auch die hilfsbereite Vierergruppe wieder, aber tatsächlich hab ich auch das nur noch Bruchstückhaft im Kopf. Vermutlich gabs hier einen Adrenalinabfall, Migräne setzte bei mir ein und das in Verbindung mit leichter Gehirnerschütterung machte mich dann doch ziemlich durcheinander.
Wir trennten uns dann und ich bin zu einem Mitarbeiter an der Mittelstation. Dieser hat sofort reagiert, hat mir das Rad abgenommen und einen Sanitäter angefordert, der Recht schnell da war. Der Sanitäter ist mit mir nach unten gefahren. Man hat mich in einen Sanitätsraum an der Bergstation gelegt und zwei Minuten später war der Krankenwagen da, der mich zum Arzt gebracht hat. Die Mitarbeiter der Bergbahn haben sich um meine Ausrüstung und mein Rad gekümmert, was ich alles später abholen konnte.
Jetzt habe ich einen Gips am Handgelenk und es geht mir wieder gut.
Leider habe ich die hilfsbereite Gruppe nicht mehr wiedergesehen. Ich habe keine Kontaktmöglichkeit und keine Namen. Sehr gerne hätte ich mich noch mal herzlichst bei ihnen bedankt. Vielleicht gibts ja eine kleine Chance, dass sie das hier mal lesen und sich melden. Der Kollege der mit mir zur Mittelstation gefahren ist, hieß glaube ich Benjamin (ich Niklas), aber ehrlich gesagt bin ich mir nicht mehr sicher. Als wir uns unsere Namen ausgetauscht haben, war ich schon durcheinander.
Auf jeden Fall möchte ich nochmal eindringlich an alle appellieren, nehmt Rücksicht aufeinander und seid freundlich. Auch wenn jemand sich auf einem Trail befindet, wo er augenscheinlich vielleicht nicht hingehört, bleibt freundlich und fragt nach, ob ihr helfen könnt.
Leute zu bepöbeln ohne die Hintergründe zu kennen, ist jedenfalls das Letzte.
Und in meinem Fall wurde ich bepöbelt, obwohl ich grad verletzt versucht habe Hilfe zu finden.
Umso dankbarer bin ich dafür, dass alle anderen Menschen, auf die ich in der Situation getroffen bin, wahnsinnig hilfsbereit waren und sich vorbildlich verhalten haben.
Ich bin überzeugt, dass der überwiegende Großteil der MTB Community so eingestellt ist und vielleicht bekommen wir die wenigen Einzelfälle auch noch dazu, sich rücksichtsvoll und freundlich zu verhalten. =)
Ich hoffe ich habe euch nicht mit meinem langen Erfahrungsbericht gelangweilt und er hängt auch nicht im völlig falschen Thema. Ich wusste nicht so richtig wohin damit.
Ich wünsche euch ein schönes Wochenende.
Viele Grüße
Niklas
ich hatte am letzten Mittwoch einen etwas heftigeren Sturz auf dem Hacklberg Trail in Saalbach und da ich hier sowohl negative als auch sehr positive Erfahrungen mit der MTB Community gemacht habe, wollte ich hier meine Erfahrungen schildern und auch an alle appellieren immer Rücksicht auf andere Fahrer zu nehmen.
Ich bin an dem besagten letzten Mittwoch alleine auf dem Hacklberg Trail unterwegs gewesen. Mit der Schwierigkeit des Trails komme ich ohne Probleme zurecht und fahre auch weitaus schwerere Trails.
Ich habe die erste Abfahrt gemacht, bin wieder hoch und noch mal runter. Relativ weit oben habe ich dann einen Sprung gemacht, bei dem ich verplant hatte, dass direkt dahinter zwei weitere Sprünge in sehr kurzen Abständen kommen. Ich war zu schnell und habe die Kontrolle verloren. Der letzte Sprung/Drop ging direkt in eine Anlieger Kurve. Ich bin über den Anlieger hinausgeschossen und befand mich währenddessen schon dabei über den Lenker zu gehen. An den kompletten Sturz kann ich mich auch nur noch Bruchstückhaft erinnern.
Ich war wohl kurz weg und kam dann im Gras neben dem Trail wieder zu Bewusstsein. Ich hatte keine Luft mehr bekommen und musste erstmal laut nach Luft schnappen.
Als das schnell überstanden war, hatte ich das ganze noch ein wenig unterschätzt. Ich dachte "Ja, Handgelenke schmerzen ein wenig, aber ist bestimmt schnell wieder vorbei. Ich fahr mal langsam runter, ruh mich aus und morgen gehts weiter."
Tatsächlich hat sich später rausgestellt, dass ich eine leichte Gehirnerschütterung hatte, das rechte Handgelenk gebrochen war, das linke Handgelenk stark überdehnt war und ich eine heftigere Rückenmuskelprellung hatte.
Da ich das aber unterschätzt hab, dachte ich, ich roll mal los nach unten. Ich merkte dann relativ schnell, dass ich nicht wirklich auf dem Rad stehen konnte und ich den Lenker nicht halten konnte, geschweige denn die Bremse richtig ziehen konnte.
Also bin ich sehr langsam erstmal weitergetuckert.
Kurz darauf hat mich natürlich jemand eingeholt, wo wir jetzt bei der negativen Erfahrung wären.
Der Kollege hat mich fast vom Trail geschoben. Ich hab mich leicht bedeppert im Kopf versucht schnell aus dem Weg zu bewegen und wurde dann direkt von ihm bepöbelt, dass ich Anfänger hier nix verloren hätte.
Ja, mit kaputten Handgelenken und Gehirnerschütterung hatte ich da tatsächlich nix verloren. Nur habe ich mir das leider so nicht ausgesucht.
Da ich noch so benebelt im Kopf war und das so schnell ging, war ich auch zu perplex meine Lage zu erklären. Und dann stand ich wieder alleine da... angepöbelt und mit meinen Verletzungen alleine.
Ich bin dann weiter gerollt und habe glücklicherweise eine vierer Gruppe an einer Bank getroffen und habe ihnen meine Situation erklärt. Diese Gruppe war unfassbar hilfsbereit. Einer hat sich direkt mein Fahrrad geschnappt und den Lenker gerichtet, das Mädel der Gruppe hat direkt ihre Handschuhe ausgezogen und ihre Handgelenksbandagen abgerollt und bei mir angebracht. Alles obwohl ich nach nichts gefragt habe.
Es kam dann ein weiterer Fahrer dazu bei dem der rechte Bremshebel gebrochen war. Da auch er nicht mehr richtig weiter fahren konnte, sind wir zwei dann zusammen langsam zum nächsten Forstweg und von dort aus zur Mittelstation gefahren.
Hier angekommen, merkte ich, dass ich zunehmends bedeppert im Kopf wurde. Wir trafen hier auch die hilfsbereite Vierergruppe wieder, aber tatsächlich hab ich auch das nur noch Bruchstückhaft im Kopf. Vermutlich gabs hier einen Adrenalinabfall, Migräne setzte bei mir ein und das in Verbindung mit leichter Gehirnerschütterung machte mich dann doch ziemlich durcheinander.
Wir trennten uns dann und ich bin zu einem Mitarbeiter an der Mittelstation. Dieser hat sofort reagiert, hat mir das Rad abgenommen und einen Sanitäter angefordert, der Recht schnell da war. Der Sanitäter ist mit mir nach unten gefahren. Man hat mich in einen Sanitätsraum an der Bergstation gelegt und zwei Minuten später war der Krankenwagen da, der mich zum Arzt gebracht hat. Die Mitarbeiter der Bergbahn haben sich um meine Ausrüstung und mein Rad gekümmert, was ich alles später abholen konnte.
Jetzt habe ich einen Gips am Handgelenk und es geht mir wieder gut.
Leider habe ich die hilfsbereite Gruppe nicht mehr wiedergesehen. Ich habe keine Kontaktmöglichkeit und keine Namen. Sehr gerne hätte ich mich noch mal herzlichst bei ihnen bedankt. Vielleicht gibts ja eine kleine Chance, dass sie das hier mal lesen und sich melden. Der Kollege der mit mir zur Mittelstation gefahren ist, hieß glaube ich Benjamin (ich Niklas), aber ehrlich gesagt bin ich mir nicht mehr sicher. Als wir uns unsere Namen ausgetauscht haben, war ich schon durcheinander.
Auf jeden Fall möchte ich nochmal eindringlich an alle appellieren, nehmt Rücksicht aufeinander und seid freundlich. Auch wenn jemand sich auf einem Trail befindet, wo er augenscheinlich vielleicht nicht hingehört, bleibt freundlich und fragt nach, ob ihr helfen könnt.
Leute zu bepöbeln ohne die Hintergründe zu kennen, ist jedenfalls das Letzte.
Und in meinem Fall wurde ich bepöbelt, obwohl ich grad verletzt versucht habe Hilfe zu finden.
Umso dankbarer bin ich dafür, dass alle anderen Menschen, auf die ich in der Situation getroffen bin, wahnsinnig hilfsbereit waren und sich vorbildlich verhalten haben.
Ich bin überzeugt, dass der überwiegende Großteil der MTB Community so eingestellt ist und vielleicht bekommen wir die wenigen Einzelfälle auch noch dazu, sich rücksichtsvoll und freundlich zu verhalten. =)
Ich hoffe ich habe euch nicht mit meinem langen Erfahrungsbericht gelangweilt und er hängt auch nicht im völlig falschen Thema. Ich wusste nicht so richtig wohin damit.
Ich wünsche euch ein schönes Wochenende.
Viele Grüße
Niklas
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