8. Mai - Gibts vielleicht zwei Frejus?
Für heute war eigentlich ein Ausflug nach Italien geplant: Zwei Marburger sind gerade in Finale, aber deren Pläne sind etwas arg ambitioniert für meine Ausrüstung, meine Kondition und für italienische nZugfahrpläne.
Alternativprogramm ist ein Ausflug ins Massiv Maures bei Frejus. Das Maures ist im Prinzip wie das Esterel, nur ohne Felsen und halb so hoch. Aber angeblich gibts da ja tolle Trails (Roc d'Azur und so?). GPS mit einer Route aufgeladen, alles zuammengepackt, Wecker gestellt, um 8 in den Zug gesetzt. 1 Stunde 10 Minuten braucht die Bummelbahn.
Los gehts. Frejus hat viel zu bieten: Einen McDonalds, einen Strand, Souvenirläden, einen Vergnügungspark, einen Wasserrutschenpark und eine nWasserskianlage (die sich nicht im Meer befindet!). Urlaubsorte sind was tolles.
Zuerst führt mich meine Route über einen Campingplatz zu einer kaputten Brücke. Außen rum fahren.
Als nächstes gehts auf eine Privatstraße, auf der mit selbstgemalten Schildern vor Lebensgefahr gewart wurde. Ich frgte mich, wovon (oder von wem?) die ausgeht. Ein zweites Schild bat Mountainbiker um verständnis. Ich wollte mal nicht so sein, und fuhr wieder außenrum.
Das nächste Schild war wohl eher für Autos gemeint. Falls nicht, würde ich die 10000 Franc Strafe schon irgendwo auftreiben. (Wie viel war 1 Franc?).
Dann kam bald der erste Trail (na endlich!). Der ist nicht in der OSM, und der ANfang sah schon etwas dubios zugewachsen aus.
Nach 200m ndete der dann am Zaun eines Weinberges. Also umkehren und mal wieder außen rum fahren. Auf dem Weg drumrum gabs dann noch einen echten Trail, der sogar Spaß machte. Steine und bergab und so, also nichts besonderes. Unten gabs weitere Verbotsschilder (ich kan gerade aus einem der verbotenen Wege):
Als nächstes folgr ein abgesperrtes Tor:
Und ja, ich bin INNEN. Eingesperrt. Also ein bissche Klettern, die Mauer ist ja nicht hoch. Da hätte man sich die Spitzen auf dem Tor auch sparen können...
Der Abzweig auf der GPS-Rout ist nicht auffindbar, also WIEDER außenrum fahren. Das ist jetzt das vierte mal oder so?
Zumindest gehts da dann aus der Zivilisation raus ins Maures hinein, wo es mit Zäunen und Privatgrund nicht mehr so schlimm sein sollte. Vom Zutritt ins Gebiet wird wegen Waldbrandgefahr abgeraten
Irgendwer hat sich dann noch eine Villa direkt ans Waldbrandgebiet gebaut und will nicht gestört werden:
Mir kommt grade eine Geschäftsidee: Verbotsschild-Safaris für badem-würtembergische Forstamtsleiter. Oder andere Zwei-Meter-Faschos. Ich schweife ab.
Dann treffe ich endlich mal andere Biker, auch wenn die Locals alle 15 Jahre alt sind. Die bauen da fleißig Trails und üben Springen. Das wird mal der europäische Enduro-Nachwuchs! Ich fahr den lustigen Trail 3 mal und fahre weiter.
Dann gehts lange bergauf, lanfe bergab, wieder lange bergauf, alles auf Forstwegen. Dann endlich, wenn die Route sich wieder in Richtung Meer wendet: Ein Trail. Lang. Spaßig. Nicht gesperrt oder zugewachsen. Erst gehts über loses Geröll abwärts, dann folgt ein Abschnitt über blanken Sandstein. Abschließend wirds schnell, in sandigen Kurven, die man als Anlieger mißbrauchen kann. Ich hab Spaß.
Ich kann mein wendiges, schnelles, 130mm Trailbike so richtig schön in die Kurven werfen. Sollte mal jemand auf die Idee kommen, so ein Rad zu verkaufen
Dann gehts wieder in den kleinen Bruder des Maures, das Petit Maures, wo es dann erstaunlich viele Trails gibt. Immer bergauf, bergab an der Ferienhaussiedlung St. Aygulf entlang. Und am Ende, weils so schön war, noch ein letztes mal:
6 1/2 Stunden bebikt, ziemlich kaputt. Alles in allem guter Tag. Aber ich wundere mich doch, obs vll nicht noch ein anderes Frejus gobt, das nur aus Trails besteht...