Fünf Monate Cote d'Azur

29. Mai - Blausasc #2

Heut nochmal Enduro-Style. Ich bringe die 15km Anfahrt nach Blausasc nochmals hinter mich und folge der Route des dortigen Enduro-Rennens vom letzten Jahr. Allerdings ist auch noch die Streckenabsperrung von vor 2 Wochen da - anscheinend waren die Stages ähnlich. Am Start der ersten Stage angekommen, kriegt man sogar Aussicht.


Und los gehts, Enduro-Style:



Leider machen unten angekommen meine Knieärger. Seit einigen Wochen hab ich im linken Knie schon Schmerzen, und in den letzten (fahrradfreien!) 1 1/2 Wochen hat sich daraus ein konstanter Ruheschmerz entwickelt. Heute ist daraus ein ziemlicher Belastungsschmerz geworden, weswegen die komplette Enduro-Tour flach fällt. :|
Ich werd wohl mal 2 Wochen Pause machen und nachgucken lassen, was da los ist.

Die Anfahrt nach Blausasc ist ein ziemlich nervig... wenn die Bahnlinie endlich mal repariert wäre, könnte ich hast mit dem Zug hinfahren. Es gibt dort einfach derart viele geile Trails, man fasst es kaum. Man sollte dort sein Auslandssemester machen, statt in Nizza ;) Oder mal ne Woche Urlaub dort machen...

Ich war heute übrigens mit neuem Zeugs unterwegs. Mit dem Bluegrass Explicit Helm bin ich soweit ganz zufrieden. Bequem, Belüftung ok (ist nicht negativ aufgefallen), leicht, nur der Verschluss (der dafür aber super stabil aussieht) ist mit handschuhen etwas fummlig. Meine alten Shimano-Latschen fallen nach 7 Jahren treuem Denst auseinander, innen wie außen, und wurden gegen Mavic Switchback ausgetauscht. In denen läufts und fährt sich zwar super, aber ich mss mich noch an den leicht anderen Winkel der Platten gewöhnen. Komme viel zu leicht raus. Dazu sind die Schuhe vielleiht etwas zu leicht für meinen Geschmack. Wenn man an nem Stein aneckt kriegt der kleine Zeh schon ziemlich was ab :| Aber wir werden sehen - ich hab sie ja im Hinblick auf lange Tragepassagen in den Alpen gekauft, nicht für Endurorennen :)
 
Gute Besserung für die Knie! Laß es anschauen.
Mit den neuen Schuhen / Klickies kann das nicht zufällig was zu tun haben?
Hatte seinerzeit arge Knieschmerzen und nach viel Recherche hab ich die Platten verdreht, so daß die Fersen stark nach innen gezeigt haben. Seitdem ist es weg....
 
Gute Besserung auch von meiner Seite. Mir ging es gleich wie @CC. Seither haben zwar meine Bikes Lackschäden von den Fersen, dafür hab ich keine Knieschmerzen mehr ;-)
 
Danke für den Tipp, hab die Platten gedreht und werds morgen nach der Arbeit mal antesten.
Lackschäden machen nix :) Mein Hinterbau ist eloxiert, nicht lackiert, und der olle Shimano-Schriftzug an der Kurbel ist läääängst abgeschubbert von den alten Schuhen :D

Am Samstag hab ich mich zum wandern verabredet, aber Sonntag und Montag wird sicher wieder biken anstehen. Das Wochenende drauf werd ich mal Richtung Provence aufbrechen: Die Bahnlinie nach Digne-les-Bains hat Fahrradtransport eingeführt!
Also falls jemand Tourenvorschläge in der Richtung hat, immer raus damit :)

Das letzte Juni-Wochenende werd ich mal eine seit längerem geplante Zweitagestour an der italienischen Grenze ansetzen. Langsam werden die Wochenenden knapp, in 8 Wochen ist der Spaß hier ja schon wieder vorbei :|
 
Der Tipp mit den Pedalplatten hat gefunzt: War zweimal mit den gedrehten Platten unterwegs, und keine Kniebeschwerden mehr seit dem. Also danke nochmal!

Zudem ist endlich meine neue Knipse gekommen (Fuji XP50) und ich konnte wieder Filmen. Gestern auf der Feierabendtour konnte ich genug Material sammeln fürs nächste Video. Spätestens am Wochenende gibts also wieder bewegte Bilder!
Hier nochmal ein Teaser:

 
14. Juni - Der nasseste Tag seit dem 17.8.2013

Wer sich fragt was am 17.8.2013 passiert ist: Ich war Fahrradfahren in Schottland, genaugenommen auf der Insel Hoy. Ich wachte nach einer stürmischen Nacht in einem schiefen Zelt mit gebrochenen Zeltstangen auf. Es stürmte und regnete immernoch, ich war durch alle Schichten durchnässt, bis ich überhaupt aufs Fahrrad stieg.

Für gestern sagte der Wetterbericht am Nachmittag Gewitterrisiko an. Bei der Hitze wunderte mich das nicht und ich machte mir nix draus. Im Sommer sagt der Wetterbericht ja eigentlich jeden Tag Gewitterrisiko an. Und wenn was kommt: Ist ja nur ein krzes Sommergewitter. Der Bergwetterbericht vom DAV sprach noch nichtmal davon, sondern nur von "Niederschlägen".
Ich nahm den Train Provence nach Puget-Thenier, wo ich bei strahlendem Sonnenschein mein Fahrrad entgegen nahm (die Bahnlinie bietet zwar bei manchen Zügen Fahrradmitnahme an, das Fahrrad wird dann aber im Auto zum Zielbahnhof gebracht). Über einsame einspurige Straßen machte ich mich auf den Weg zum 1200m hoch gelegenen Col de Roua.




Der Weg nach oben führte weiter oben dann auf eine steile Forststraße und das letzte Stück ging über einen netten Wanderweg durch den lichten Wald. Oben angekommen gabs erstmal Brotzeit.



Salzränder gibts übrigens nicht nur bei mexikanischen Cocktails sondern auch bei durchgeschwitzten Rucksäcken:

Der Col de Roua liegt im Gebiet der Terre Rouge. Die Hochprovence unterteilt sich nämich in 3 Gebiete mit unterschiedlich gefärbtem Boden. Neben der Terre Rouge gabs noch die Terre Gris, die ich heute am Ende der Tour sehen würde, und die Terre Noir bei Digne.



Mein Weg würde mich nun über einen knapp 9 Kilometer langen Wanderweg ohne Alternativen durch die eine Gegend namens Muhubi führen. Neben einigen verlassenen Almen gabs hier nichts als rote Erde, ein spektakulärer Anblick.
Ich hatte zwar eine Alternativroute, die mich über einige andere Trails direkt zurück nach Puget bringen würde, aber ich rechnete mir aus, den flachen Weg durch den Mihubi-Kessel in etwas über einer Stunde geschafft haben zu müssen.
Die Gewitterwolken schienen im Süd-Osten bei Puget an mir vorbeizuziehen, fürs erste zumindest. Selbst wenn ein Geitter kommt, sind die ja meistens nach ner halben Stunde vorbei und man ist ja auch nicht aus Zucker.
Also machte ich mich auf den Weg.

Eine Dreiviertelstunde später war es zu spät zum umkehren: Den Weg zu Ende zu fahren dauerte jetzt meiner Meinung nach genauso lang wie umzukehren (grober Irrtum übrigens). Die Gewitter hatten mich inzwischen erreicht:




Bald gings richtig los, aber da ich nicht unnötig lange hier rumstehen wollte, fuhr ich trotz starkem Regen weiter.
Das stellte ich schnell als schwer durchzusetzen aus, weil der Weg einfach zu rutschig und instabil wurde.
Bald rutschte ich weg und flog Rihtung Tal den etwa 70° Steilen Hang runter, Fahrrad und Fahrer wurden etwa 4 Meter unterhalb des Wegs von einem erstaunlich robusten Busch gebremst. Ouch.
Die Büsche bekam ich noch öfters zu sehen und blieb gerne drin hängen. Die Dinger haben leider Dornen, die schön fest und dünn sind und jeden Enduro-Reifen einfach durchstechen. Flicken war bei dem Wetter keine Alternative und der Ersatzschlauch war schon verbraucht :|
Also schieben/tragen. Ich müsste mich laut GPS bis über den Col du Mont zum Dörfchen Auvare durchschlagen. Dort begnnt wieder eine Straße auf der ich zurück nach Puget rollen könnte.
Das Gewitter kam inzwischen so Richtig in Gang, inklusive Hagel und Sturmböhen:


Die sonst kleinen Rinnsaale schwelltn schnell zu Sturzbächen an. Da meine Schuhe ohnehin schon komplett durchnässt waren, musste ich wenigstens nicht über die Steine balancieren. Ich watete einfach durch. 3 solcher Bäche musste ich queren, teilweise knietief.


Solange der Weg gut war,konnte ich schieben, aber besonders in der Nähe der Bäche war tragen angesagt. Besonders das Stück runter zum lettzen Bach (wo Fantasie erforderlich war um einen Weg zu finden) und dann wieder 200hm hoch zum Col du Mont, und dann runter nach Auvare war eine durchgehende, 2 Stunden lange Tragestrecke. Wenigstens hatte das Gewitter inzwischenaufgehört und es regnete nur noch mäßig.


Die Straße bei Auvare ist ein Segen, und ich rolle die restlichen 11km langsam mit platten Reifen bergab. Kurz vor Puget vereinigten sich dann die Terre Rouge und Terre Gris in flüssiger Form:


Mein Zug mit Fahrradrücktransport (Fahrradtransport gibts nur 1x täglich pro Richtung) wäre um 16:27 gekommen. Gegen 18:30 erreiche ich den Bahnhof. Ein Blick aufs GPS zeigt mir, das meine Route wohl nicht ganz exakt war: Die Strecke durch den Mihubi-Kessel war etwa um die Hääfte länger gewesen als gedacht. Unterwegs hatte ich schon mit dem Fahrradtransporteur telefoniert, der sich wunderte wo ich war. Er meinte, er könnte mein Rad auch am nächsten Tag mitnehmen und zum Bahnhof in Nizza bringen. Bis dahin würde der Mann am Fahrkartenschalter es einschließen.
Ein Hoch auf französische Bergbewohner!

Das Beste: Im Bahnhof gibts einen Kaffeeautomaten, auf dem Parkplatz davor steht ein super Pizzastand.

Das Gewitter hat leider nicht nur mir sprichwörtliche Steine in den Weg gelegt, sonder dem Zug auch wörtliche. Ein Erdrutsch blockiert die Bahnlinie, aber der Schaffner versichert mir, dass der Zug heute noch kommt. Und er kommt, mit 2 1/2 Stunden Verspätung. Gegen Mitternacht falle ich ins Bett.

Was lerne ich aus dem ganzen? ... öhm ... mir fällt nichts ein ;)
 
Tolle Geschichte mit Happy End! Danke fürs Teilen. Ja, die Moral... manchmal wird man nicht mur dreckig, sondern auch naß und muß dazu tragen. Hast es aber bravourös gemacht und nebenbei noch Fotos geschossen :daumen:
Danke auch für die Geographiestunde. War mir neu.
 
Ja nett, erinnert mich vom Wetter her an unsere Durchquerung der Haute-Provence vor zwei Wochen, da hatten wir Nachmittags an einigen Tagen auch Gewitter mit Hagel. Wir waren übrigens auf "Les Chemins du Soleil" von Sisteron nach Nizza unterwegs. Die "schwarze Erde" bei Digne solltest du dir nicht entgehen lassen.
Gruß
Guido
 
Hab mal die Strecke auf vttour überflogen - sieht sehr verlockend aus! Leider hab ich dazu keine Zeit - wenn dann für die letzten 2 Etappen davon. Lohnen sich die? Die zweite Hälfte vom letzten Tag ist ja meine Hausrunde, ab Aspremont!
Hattet ihr auch mit wilden Rosenstöcken an den Trails (und an den Wadeln) zu kämpfen?
 
Ich würde dir eher eine Rundtour bei Digne empfehlen, also z.B. sowas wie die hier (oder eine andere mit Terres Noires im Namen):

http://www.utagawavtt.com/randonnee-vtt-gps.php?topo=6702

Von unserer Tour stelle ich gerade einen Reisebericht zusammen, dort sind dann auch die einzelnen Etappen zu finden (wenn er denn fertig ist):

http://wie-im-flug.net/mtb/transalp2014/index.html

Der beeindruckenste Moment bei unserer Tour war sicher bei der Abfahrt nach Tartonne unterhalb des Cheval Blanc der Blick hinunter auf die Clue de la Peine; die Felsformation wirkt da einfach gigantisch, fast wie aus einer Hollywood-Kulisse.

Durch Aspremont sind wir übrigens nicht gekommen, das scheint eine nicht offizielle Variante zu sein. Rosenstöcke sind uns daher wohl auch nicht begegnet. Am vierten und fünften Tag haben wir wegen des ab Mittag sehr schlechten Wetters die offizielle Route etwas kürzen müssen. So gemütlich sind Gewitter im Gebirge ja nun auch nicht. Der letzte Tag hat für meinen Geschmack auch zu viel Zeit mit Schieben vertrödelt, den Cheiron von Norden hoch kann ich nicht empfehlen. Da ist Naturschutzgebiet, so dass man nicht fahren darf aber man kann es auf der verblocken Routenführung sowieso nicht.
Gruß
Guido
 
21. Juni - Mont Macaron

Heute gehts etwas gemütlicher zu: Keine 1 1/2 Stunden Anfahrt, keine 1600 Höhenmeter, kein schlechter Wetterbricht. Ich widme mich heute mal dem Mont Macaron. Er ist der Nachbarberg meines Hausbergs Mont Chauve und bietet laut vttrack einige Trails die so zwischen S0 und S3 liegen sollten. Ich wähle den Anstieg von La Bégude, also auf der von Nizza abgewandten Seite aus, und die Abfahrt nach Cantaron. In die vordere Richtung nach Tourrette gäbs auch welche, die heb ich mir aus. Hier gehts zur GPS-Tour:
http://www.vttour.fr/topos/mont-macaron,1766.html

Ich bin heute mal wieder mit neuer Bereifung unterwegs. Den ITS System 4 hab ich bei der Aktion letzte Woche bis auf die Karkasse durchgeschubbert, vorne ist jetzt der ITS Edge 2.35 von hinten, hinten ist der Baron 2.3. Und ich muss sagen: Mit 180tpi-Karkasse dauert Reifen wechseln bedeutend länger...
Auf der Tour frage ich mich: Wer kam auf die Idee, die Schokolade beim Schokomüsliriegel nur oben drauf zu tun?! Scheiß Idee!


Nach knapp 800hm Auffahrt gehts runter. Anfangs ist der Trail überfüllt mit losem Zeugs:



Aber die zweite Häfte ist deutlich angenehmer. Der Weg schlängelt sich im lichten Wald am Hang entlang, trotz Spitzkehren und Stufen bleibts eigentlich flowig!


Ich fang mir noch einen Platten ein (und freue mich über die 180tpi-Karkasse vom Baron), dann bin ich auch schon wieder unten. 800hm sind immer so viel schneller alle....

Fazit: Netter Berg, netter Trail, aber nichts, weswegen ich die Anfahrt nach Cantaron jetzt öfters machen würde. Vielleicht kombinier ich den Berg nochmal mit dem Mont Chauve und fahr von Tourrette aus hoch.
 
30. Juni - Neue Hausrunde!

Am Wochenende bin ich umgezogen. Ich wohne jetzt am Stadtrand im Osten Nizzas, was bedeutet, dass ich eine Hausrunde fahren kann! Die Trails am Mont Vinaigrier, Mont Leuze und Mont Bastide liegen vor der Haustür.

Also schnell nen GPS-Track zusammengeklickt und los gehts. In die Alpen, die zum Glück ausgeschildert sind:


Auf Straße gehts bergauf bis auf den etwa 500m hohen Mont Leuze. Aussicht zu allen Seiten!



Die Trails berab gehen durch den Wald. Der erste ist erst flowig, später sehr eng und steinig. Leider sehr kurz. Der zweite geht vom Mont Vinaigrier abwärts durch einen Park. Einige Spitzkehre, ein paar Treppchen, nichts wildes. Und Hundekotslalom. *würg*



Alles in alem nette 1h45min. Die Trails am Mont Chauve sind besser. Wird also darauf ankommen worauf ich Lust hab: Trails ballern am Mont Chauve oder nur ne schnelle Fitnessrunde vorm schlafen gehen. Und es gibt hier ja noch mehr Trails, die sich zu einer kleinen Feierabendrunde zusammenbauen lassen!
 
Bist Du Anfang August noch da ? Was hat der Flug für das Bike gekostet ? Konntest Du das Bike einfach so am Schalter abgeben ?
Tolle Bilder, interessanter Bericht, echt klasse !
 
Toller Bericht! Südfrankreich ist cool! War im Frühjahr bei Freunden in Montpellier.
Von da aus waren wir z.B. in St. Guilhem le Desert beim Wandern.
Ich sag nur FlowTrailCountry.
Da muss ich unbedingt im Herbst noch mal mit dem Bike hin. Traumhafte Landschaft, geniale Trails und absolut nichts los.
 
Schön dass der Bericht gefällt :)
Ich bin nur noch bis zum 31.7. da. Irgendwann findet meine Masterarbeit auch mal ein Ende ;)

Zur Logistik:

- Flüge mit Lufthansa Frankfurt-Nizza ab ca. 140€ Hin+Zurück, ab München ähnlich.
- 50€ pro Richtung fürs Fahrrad
- Bei Lufthansa muss Fahrrad nicht verpackt sein
- Einchecken am Sperrgepäckschalter, Fahrrad abgeben wie es ist.

Wie das Rad behandelt wird hängt immer vom Flughafenpersonal ab, hatte in Frankfurt aber weder letzten Sommer auf dem Weg nach Schottland noch dieses mal Probleme, ist alles heile angekommen.

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Hier noch ein Nachschlag zur gestrigen Feierabendrunde. Die meisten anderen Touren folgn ja vorhandenen GPS-Track, die ausnahmsweise mal nicht. Deswegen:


Visugpx-Karten und -Höhenprofile interaktiv einbinden geht jetzt auch - danke an die Chefetage!
 
Zuletzt bearbeitet:
Nächste Feierabendtour!!!
Die Hügel im Osten sind voller Trails. Hier werd ich noch einige Varianten finden.

Gestern Abend wieder Auffahrt auf den Mont Leuze, diesmal aber Abfahrt nach Nordwesten Richtung La Trinité. La Trinité ist angeblich das Banlieu von Nizza. Da stehen schon ein paar Plattenbauten. Restaurants, Einkaufszentrum und niedliche Altstadt mit Kirche machen dann doch nicht den Eindruck vom Elendsviertel. Ausgebrannte Autowracks nach dem Fußballspiel amFreitag sind mir jetzt auch keine aufgefallen...

Der Trail den ich mir zur Abfahrt ausgesucht hab macht Spaß: erst gehts relativ flowig durch den Wald, etwas rutschig zwar wegen viel losen Steinen, aber äußerst spaßig. Nach einem kurzen geschobenen Gegenanstieg müdet der Weg auf den Wanderweg ins Tal, der sich über viele Steine und mit einigen Spitzkehren nach unten schlängelt. Definitiv lustiger als die letzte Abendrunde, aber leider muss ich dann auf Straße nach Nizza zurück...



 
Feine Bilder! Das würde mir auch gefallen. Aber Straße zurück? Schau doch noch mal...
 
Die Studenten haben eine eigene Zeitrechnung ;)
Der Tag fängt trotzdem mit dem Vogelgezwitscher an...
 
servas studibiker, bin die ersten 2 septemberwochen in einem ferienhaus in gilette, ca 30 km nördlich von nizza, stationiert. da hast ja einige schöne touren gemacht. da kommt ja für september schon ziemliche vorfreude auf. dein auslandssemester ist da, wie ich gelesen habe, schon vorbei. könnt sein, dass ich noch die eine oder andere frage zum revier in der gegend habe - nur so mal als vorwarnung :).

lg
kritimani
 
Zuletzt bearbeitet:
Cool, aber schade dass wir uns nicht mehr sehen...

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Ich war nun seit 2 Wochen leise, aber es gab auch nix zu berichten. An den Wochenenden war ich mit Besuch beschäftigt und außer der ein oder anderen Feierabendtour, die ihr schon kennt, gabs nichts zu erzählen.

2 Wochenenden bleiben mir nur noch! Dieses Wochenende wird für meine Abschlusstour genutzt. Der Wetterbericht ist akzeptabel, ich bin einigermaßen fit, der Rucksack ist gepackt, das Radl nochmal durchgeschraubt. Kann also nichts schief gehen!



Der Plan:

2 Tage, 3 Gipfel, Edelweiß und Murmeltiere, fette Trails, 70km Strecke und etwa 3500 Höhenmeter warten auf mich. Es geht morgen früh mit dem Zug nach Tende im Nordosten Nizzas, von wo aus ich mich dann im französisch-italienischen Grenzgebiet, dem Marguareis-Massiv, austoben kann.
Melde mich dann am Montag mit hoffentlich vielen schönen Fotos :)
 
So dann! Ich bin wieder da. Tour war wunderschön, tolle Trails, einigermaßen stabiles Wetter, unendlich erscheinende Tragestrecken, schmerzende Schultern und zerstochene Beine. Alles was eben dazugehört! Aber was tut man nicht für ein italienisches Abendessen und ein bisschen Gipfelglück :)

Erstmal der Bericht vom Samstag, der vom Sonntag folgt bald.

Von Cantaron bei Nizza gehts mit dem Zug erstmal ins knapp 2 Stunden entfernte Tende auf 800m Höhe. Erstes Tagesziel ist der Col de la Celle Vielle (2099m), von dort aus solls dann zum Rifugio Don Barbera (2079m) gehen, und wenn Zeit und Kräfte reichen auf den Punta Marguareis (2651m) und zurück zur Hütte.

Von Tende gehts Richtung Nordosten durch ein langes Tal, Die flache Schotterstraße findet in einer kleinen Ansammlung von Häusern Namens Grange de la Pia bald ein Ende. Tragen ist angesagt!





Am Ende der Tragestrecke findet sich dann ein alter Bunker - von dene gibts viele im Grenzgebiet. Man könnte den Eindruck gewinnen, Italien und Frankreich mögen sich nicht. Und das trotz aller Zusammenarbeit bei der Gründung des italienischen Staats vor 150 Jahren!

Der Weg führt von dort weiter über eine schmale Straße und dann über einen flachen Wanderweg nach Réfrei, einem kleinen Dörfchen ohne Zufahrtsstraße. Bis hier macht ir die Hitze noch ein wenig zu schaffen.


Ab hier wirds haarig. Der gaze Weg fast bis zum Col ist extrem zugewachsen, das GPS ist auch wenig Hilfe: Weder da wo der Weg sein soll noch irgendwo anders ist viel davon zu erkennen. Ich folge, soweit ich sie nicht verliere, der Spur von zwei entgegenkommenden Wanderern im hohen Gras.

Wer den Weg findet darf ihn behalten:



Der Weg ist nicht steil und wäre wohl fahrbar, wenn er offener wäre, aber so ist wieder tragen angesagt. Als der Weg dann endlich wieder steiler und die Blümchen kleiner werden, gibts endlich die ersten Murmeltiere zu sehen.


Der lettze Anstieg vom Col raubt mir alle Kräfte, die Last auf den Schultern drückt auf die Lunge, die Schultern und Füße schmerzen. Fürs Bikebergsteigen muss ich wohl noch etwas trainieren...
Aber endlich, nach über 5 Stunden, ist der Col erreicht :)


Von hier wirds angenehmer: Das Gras ist wie für die Höhe gewohnt angenehm kurz, die Wege frei, und weit ists auch nicht mehr.


Es geht nur noch ein kleines bisschen bergauf, dann rolle ich endlich bergab meinem Cappuccino entgegen.


Es ist 17:30, meine Schultern möchten lieber auf weitere 600hm tragepassage verzichten, und so habe ich 2 Gründe auf den Punta Marguareis zu versichten. Ich spiele mit dem Gedanken, 2 Nächte auf der Hütte zu bleiben und den Sonntag komplett dem Punta und der S3-Abfahrt zu widmen, je nach Wetter. Bei gutem Wetter würde ich lieber den langen Weiterweg über den Grenzkamm nehmen, bei schlechtem Wetter eine Regenpause für den Punta nutzen.

Erstmal gabs einen heißen Cappucchino, und dann ein deftiges Abendessen, so wie sich das gehört. Risotto und Gulasch mit Bratkartoffeln. Nicht zur Auswahl, sondern nacheinander, mit ordentlich Nachschlag. Ich hab eine gescheite Portion essen wirklich vermisst, das können die Franzosen nämlich garnicht.

Ich chille noch ein wenig im Liegestuhl und schwatze mit anderen Mountainbikern, und um 9 falle ich ins Bett. Nicht aus Müdigkeit sondern aus Erschöpfung :)

 
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