Ich erlaube mir mal, hier einen kleinen Bildbericht von gestern einzustellen, obwohl ich lediglich zu Fuà unterwegs war. Sozusagen einen "Walk of the day".
Trotzdem ist der Zusammenhang zum Biken gegeben, da ich den gewanderten Weg bereits mehrfach mit dem Bike zurückgelegt habe, dabei aber eher nicht zum Knipsen kam.
Nachdem ich im vergangenen Jahr schon im
März, im
April sowie im
Oktober die Gegend um den Tharandter Wald lieben gelernt hatte, zog es mich nun auch als Rehabilitant in diese Ecke Sachsens. Erst am vergangenen Dienstag forumsintern mit frischem Kartenmaterial versorgt, zog es mich mit grünem Licht vom Doc, persönlichem Chauffeur sowie Leibgarde nach Tharandt an die
Talhänge der Wilden WeiÃeritz
Es folgen einige Bilder von der Strecke zwischen
Tharandt und
Tiefer Grund. Geplant war eigentlich, noch bis nach
Edle Krone zu wandern, aber dafür sind wir wohl zu spät aufgestanden.
Falls jemand mal die Strecke nachfahren will, empfiehlt es sich unbedingt, dies entgegengesetzt, in Richtung Norden zu tun, also mit Tharandt als Ziel. Dann geht es über weite Strecken immer seicht bergab. Wie im richtigen Leben.
Start für uns war, wie gesagt, Tharandt, mit der eindrucksvollen Bergkirche.
Bei unserem letzten Besuch (mit Renn.Schnecke) verhinderte ein Reformationsgottesdienst den ausgiebigen Besuch des Kircheninneren. Diesmal war es eine von zwei Hochzeitsgesellschaften, die wir im Ort trafen. Das Geläute war beeindruckend und dauerte eine gefühlte Ewigkeit.
Ich finde den Ausblick von der Burgruine immer wieder eindrucksvoll.
Blick auf das Tal der Wilden WeiÃeritz, die Forsthochschule und den Schlossteich. An den Hängen auf der rechten Seite verlaufen die verschiedenen Wanderwege unterhalb des Forstbotanischen Gartens. Diese Richtung wurde eingeschlagen.
Die (fast) noch unbelaubten Bäume erlaubten einen besseren Blick ins Tal.
Im Herbst sah es an gleicher Stelle noch so aus:
Gleich hinter der Burg gibt es einen Weg, der uns zu den
13 Kurven der Tränen führt. Kaum zu glauben, dass ich die mal (ein Stück) bergauf gefahren bin. Hier der harmlosere Teil der Strecke. Sozusagen die sächsische Antwort auf die Auffahrt zum Tremalzo.
Es wäre der ideale Ort für Antos Pistenkönig-Bergsprint gewesen.
In Sachsen scheint man Kurven "Drehen" zu nennen.
Dreizehn Drehen
Meine Familie hat es abgelehnt, den kompletten Parcours kennen zu lernen.
Es wurde ein Abzweig zu der weniger steilen Umgehung gewählt.
Hier mit dem Bike herunter zu gleiten, macht aber auch jede Menge SpaÃ. Und man erhält teilweise richtig Speed. Wenn nur diese Wanderer nicht wären...
Ein Streckenabschnitt, der vor einem Jahr mit Harvestereinsatz stark ausgelichtet wurde. Davon ist fast nichts mehr zu sehen. Auch Wegebeschädigungen wurden wieder ausgebessert. Hat vielleicht damit zu tun, dass hier Forstwirtschaft gelehrt wird.
Eine Ecke weiter ging es auf schmalen Pfaden auch einmal in Fichtenwälder.
Und auch der Blümchenknipser in mir sollte auf seine Kosten kommen.
Um mal Schneckes Trend nach Quizfragen nachzukommen: Weià jemand, was das für Gewächse sind?
Am Ostersonntag 1844 wurde hier ein Sachse von einem Bayern erschossen.
Dabei heiÃt Kommilitone so viel wie âMitstreiter, Kriegsgefährte, Kameradâ
Schon oben vom Berg aus sahen wir Männer, die im
Breiten Grund dabei waren, einen Meiler aufzuschichten. Die Errichtung von Kohlenmeilern hat hier Tradition. Seit 1846 wurden hier die Studenten der Forstakademie im "Praktischen der Köhlerei" unterrichtet. Inzwischen ist es eine Art Volksfest zu Pfingsten geworden. Die Zündung des diesjährigen Meilers erfolgt am 26. Mai um 14.00 Uhr. Vielleicht Anlass für eine Forumstour?
Der Meiler wird noch mit Spänen und Erde abgedeckt. Die Holzstäbe am Boden dienen der Luftzufuhr. Aus 30-40 m³ Holz werden in 3-4 Wochen 3-4 t Holzkohle. Während dieser Zeit muss der Köhler Tag und Nacht bei seinem Meiler sein.
Diese Art der Arbeit scheint sehr durstig zu machen. Ãberall lagen derartige kleine Metallhäufchen rum:
Zu diesem Meiler sollte man vorbei an der Meilerfichte gekommen sein.
Dabei handelt es sich um eine 150 Jahre alte und mit 51 m Höhe um die gröÃte Fichte des Tharandter Waldes.
Vom Breiten Grund in Richtung Tiefer Grund wird es teilweise unangenehm steil. Ich erinnere mich, dass Schnecke seinerzeit weit vor mir fuhr, während es für mich Tragepassagen waren.
Das hier ging ja noch...
..., hier durfte man nicht zu viel Schwung in der Kurve haben, ...
...und das bekommt man gar nicht mit, weil man sich auf den Weg konzentriert.
Diese, teils lose umherliegenden Stahlseile geben Radfahrern auch keinen wirklichen Halt.
Ich kann mich aber erinnern, hier damals auch abgestiegen zu sein.
Hier wurde ich ermahnt, den Fotoapparat einzustecken und meine einzige funktionstüchtige Hand zum Festhalten zu benutzen.
Ich weià gar nicht, ob ich hier jemals nochmal langfahren werde.
Falls wirklich mal jemand die Strecke fährt: An dieser Stelle im
Tiefen Grund den Abzweig auf
Bellmanns Los Weg nicht verpassen!
Nachdem wir unterwegs bereits eine tote Maus, einen Vogel und einen Salamander beerdigt hatten, überlieÃen wir diesen Kameraden dem Kreislauf der Natur.
Auf kurzem Wege und schneller als erwartet, ging es zurück nach Tharandt.
Ich hoffe, bei meinem nächsten Besuch hier, wieder mit dem Bike unterwegs zu sein. Man sieht einfach mehr.
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