Sprühfolie auf Carbon

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Angeregt durch diverse Themen hier im Forum habe ich mich mal intensiver mit dem Thema "Sprühfolie" (unter anderem auch vertrieben von Folia-Tec) befasst. Dabei war der eigentliche Anstoß das Liteville von bernd e (http://www.mtb-news.de/forum/t/stell-dein-liteville-vor.341346/ - der erste Beitrag zeigt sein Rad vor der Sprühbehandlung - inzwischen sieht es "anders" aus, dazu sicher von ihm mehr, wie er mir eben geschrieben hat).

Geplant war eine Komplett-Lackierung eines Spark. Nun habe ich die unterschiedlichsten Ansichten zum Thema "Sprühfolie und Carbon" gelesen. Einer der Anbieter im Internet wirbt sogar damit, dass sein Produkt für Carbon geeignet ist. Also habe ich bei Folia-Tec angefragt. Ihre schriftliche Aussage dazu:
"Die Sprüh Folie ist in ihrer aktuellen Version leider nicht für Carbonrahmen geeignet, da Carbon nicht lösemittelbeständig ist. Wir arbeiten aber an einem Produkt, dass zum Schutz von Carbon verwendet werden kann."

Ich habe noch einen Teil vom abgesägten Sitzdom des Spark LTD übrig gehabt. Diesen habe ich in drei Stellen aufgeteilt. Einmal original lackiertes Carbon, einmal den Lack angeschliffen ohne bis zum Carbon durchzudringen, und das dritte Stück mit Ziehklange blank gemacht. Das Rohr habe ich bei einem Lackierer mit schwarzer Sprühfolie relativ dünn besprühen lassen. Ergebnis: an keiner Stelle wurde das Carbon angegriffen, allerdings ist das keine Langzeit-Erfahrung. UND die Folie war möglicherweise zu dünn aufgetragen, aber sie ging keinesfalls leicht abzuziehen, sondern musste an allen drei Stellen abgekratzt werden.

Zumindest für Alu-Rahmen sollte eine Langzeit-Lackierung aber prinzipiell möglich sein. Allerdings hat bernd e die Erfahrung gemacht, dass es anfangs schon gut aussah, die Haltbarkeit nach einiger Zeit jedoch zu wünschen übrig ließ. Also Nachfrage bei Folia-Tec:
"Die Sprüh Folie ist für schnelle optische Veränderungen entwickelt und ist deshalb auch einfach wieder abziehbar.
Für starke mechanische Belastungen, wie zB durch dauerhafte Reibung, wurde sie nicht konzipiert und sollte deshalb auf stark belasteten Teilen auch nicht verwendet werden."

Wie sind Eure Langzeit-Erfahrungen mit Sprühfolie der diversen Produzenten?
 
Eigentlich ja, aber ich denke Gustav will mehr auf die Erfahrungen von Sprühfolien-Benutzer raus. Es macht sicher auch Sinn, die jeweiligen Dip-Hersteller, auf den jeweiligen Untergründe und das beim Einsatz am MTB über eine gewisse Zeit (Langzeiterfahrung) zu vergleichen bzw. Infos zu sammeln.

Morgen mach ich dann mal Bilder von meinem angesprochenen 301 nach jetzt einem Jahr bei eher geringen Einsatz.

So sah mein Rad übrigens vor dem ersten Einsatz aus:
 
hab es zwar selber noch nicht probiert, aber hier in dem thread http://www.mtb-news.de/forum/t/plastidip-spruehgummierung.589273/, ist das vom prinzip nicht das gleiche?

Den Thread hatte ich noch nicht gelesen. Da sind schon einige Erfahrungen drin. Die laufen im Wesentlichen darauf hinaus, was auch bernd e beschrieben hat (an belasteten Stellen ungeeignet).

Mich interessierte vor allem Sprühzeugs auf Carbon. Wenn es so leicht abgeht, gibt es sicher schon Leute, die sagen können, ob Oberflächen von Rahmen/Lenkern/etc. angegriffen wurden. Vielleicht sollte ich den Thread entsprechend umbenennnen lassen.

Denn es ist eine Sache, einen Alu-Rahmen von dem Zeugs zu befreien, und eine andere, deswegen Lenker oder Rahmen zu schädigen, weil sich die Soße nicht mit Carbon vertragen hat.
 
Das Thema ist inzwischen ja geändert, aber da Gustav mein Bike erwähnte, will ich dennoch meine Erfahrungen berichten.

Basis: mein Silber Eloxierter Liteville 301 Alurahmen
Sprühfolie: Orange von Folia-Tec
Menge: eine Dose
Schichten: 2-3 dicht aufgetragen

Ich bin dieses Jahr nicht sehr viel mit dem 301 gefahren. Wenn, dann aber bei jedem Wetter. Insgesamt waren das max. 500 km.
Hier ein Bild der Kettenstrebe links (öfter mal Fersenkontakt (Flatpedale):


Und hier das obere Ende der Sitzstrebe links (rechts schaut genauso aus). Bedingt durch die Einfederbewegung und meinen Schlapperhosen sowie Schmutz ging erst direkt am Ende ein Stück auf und dann zieht sich die Folie nach und nach immer weiter auf.
 
@ bernd e
Wie hast Du den Rahmen vorbehandelt (z.B. entfettet)?

Wie schaut das Unterrohr aus? Wie hält die Folie bei Steinschlag?
 
1. Deine Signatur stimmt :daumen:
2. Sprühfolie:
Ich hab sie inzwischen runter und das Bike verkauft.
Beim sprühen lieber nicht so geizig sein wie ich, denn wenn sie etwas dicker ist, geht sie auch wieder besser runter. Dann braucht man aber auch 2 Dosen (in meinem Fall Foliatec).
Zum Unterrohr oder den vom Steinschlag belasteten Stellen (auch Hinterbau) habe ich mit klarem Klebeband abgeklebt. Daher auch keine Steinschläge.
Vorbehandlung habe ich mit Alkohol (auf dem Lappen nicht im Kopf) gemacht. War da aber auch nicht super gründlich, da ich nicht wusste wie gut das Zeug wieder ab geht.

Aktuell macht Foliatec ja auch Werbung in den bekannten MTB-Zeitungen. Hat zwar dort nicht direkt die Zielgruppe angesprochen, aber schon alleine die Tatsache das sie dort Werbung machen, spricht von iherer eigenen Überzeugung.
Ich kann es mit meinen Erfahrungen nicht als Dauerlösung empfehlen. Wer mal Akzent setzen will und später wieder was anderes, geht das sicher ganz gut. Für mehr halte ich es nicht.
 
Danke.

Hattest Du dann die (klare) Folie auf der Sprühfolie?

Frage deshalb, da unsere Specialized seeeeehr anfällig gegen Steinschläge sind. Sprüh- lässt sich besser anbringen als Klebefolie.
 
Jepp, ich habe die "weiche" Sprühfolie mit der Klebefolie geschützt.
Spec. hat halt dünnen Billiglack, ich kenn das (nicht von mir, mein altes war da noch viiiiel besser). Einfach andere Räder nehmen :D, duck und wech.
 
So, ich will das Experiment Sprühfolie auch mal wagen, allerdings auf der AsphaltFräse....

Bin mal gespannt, was das Zeug so aushält....
 

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So, ich will das Experiment Sprühfolie auch mal wagen, allerdings auf der AsphaltFräse....

Bin mal gespannt, was das Zeug so aushält....

Ich weiß der Beitrag ist schon ein paar Tage älter, aber vllt kannst du mir ja sagen wie sich der Lack gehalten hat und ob es ein Alu- oder Carbonrahmen war :D
Und falls das Ergebnis nicht zu deprimierend ist, welchen Lack du damals verwendet hast.

Da der Originallack an meinem Hardtail (Alu) sehr widerstandfähig ist, kommt abschleifen und neu lackieren erstmal nicht in Frage.
Deshalb bin ich neulich auch auf das Thema Sprühfolie gestoßen und möchte mich da erstmal kundig machen.
Oben am Liteville sieht es ja längerfristig nicht so gut aus:rolleyes:
 
Ich hab es mal an nem Gabelkopf probiert. Viel zu empfindlich. Sowohl einfaches abstellen des Bikes, als auch gelegentliches Wegschmeissen hat es schnell unansehnlich werden lassen. Da es für mich am Bike keine wirklich unbelasteten Stellen gibt, fällt Sprühfolie für mich dafür weg. Selbst im Rahmen Dreieck, durch Flaschenbenutzung, gelegentliches Benutzen eines Schlosses, Dämpferbedienung etc. ist das problematisch.
Mag sein das das bei Autofelgen mit Härter noch so gerade funkioniert. Aber für die normalen Flächen am Auto nimmt auch keiner Sprühfolie. Und die richtige Lackfolie ist am Rad nun mal schwer zu applizieren.
 
Ich weiß der Beitrag ist schon ein paar Tage älter, aber vllt kannst du mir ja sagen wie sich der Lack gehalten hat und ob es ein Alu- oder Carbonrahmen war :D
Und falls das Ergebnis nicht zu deprimierend ist, welchen Lack du damals verwendet hast.

1. Die Frabe ist toxic green aus dem Hause folia-tec https://www.foliatec.com/shop/sprueh-folie/sprueh-folie/46/sprueh-folien-set-2-x-400-ml?c=28
War sehr recht großzügig und hatte trotzdem noch eine Rest in der 400ml-Dose

2. Wie der Lack gehalten hat ??? Hmmmmm..........
Meine Idde war: ich hatte Bock auf 'ne andere Farbe, pulvern fällt aus und Lackieren zu teuer und aufwendig... Die Option, die Farbe relativ leicht abzumachen, fand ich ganz schick - die Erwartung, dass Sprühfolie mit einer Pulverung oder Nasslackierung mithalten kann, hatte ich nie.

Beim Dackelschneider bekommt ja primär das Unterrohr "Steinschlag" ab, die größte Belastung ist dann die Art und Weise des Reinigens...
Macken im Unterohr waren schon da (bleiben auch, da der Rahmen unter der Sprühfolie nicht mit Füller, Grundierung etc behandelt werden soll)
Beschädigungen an der Sprüfolie sind nicht zu erkennen.

Die einzigen Stellen wo es eng wird ist der Bereich Sattelrohrklemme und Klemmflächen an den Ausfallenden, da muss man vorsichtig sein.

So wie sich die Oberfläche anfühlt, bin ich aber gespannt, ob ich tatsächlich alles wieder ab bekomme, aber dass dauert noch ein, zwei Jahre.


Meine Meinung (da es ja eingangs um Carbonrahmen ging): Die Anwendungsbereiche Straßenrad - MTB muss man wohl schon differenzieren, aber - einen Carbonrahmen behandle ich schon vorsichtiger, das normale Händeln dürfte der Sprühfolie kaum schaden und nach Kontakt mit Steinen dürfte auch ein Carbonrahmen leiden.

Fazit: die knapp 18 Euronen, die eine Dose gekostet hat, sind den Spaß bislang auf jedenfall wert....
 
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Dankeschön für dein Feedback:)

Genau diese Farbe habe ich auch ins Auge gefasst.
Laut Hersteller sollen ja mind 4-5 Schichten / mehr als eine Dose drauf.
Aber deine Erfahrung deckt sich mit anderen Berichten die ich gelesen habe -> dünn hält besser/ soll sich aber schlechter abziehen lassen

Dann werde ich die Sprühfolie mal als Winterprojekt eintragen und auch testen:D
 
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