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macht wieder Videos
Hallo liebe Leute,
ich möchte ein, mir wichtiges, Thema anschneiden und richte mich damit an die erfahreneren Gravity Biker hier.
Da ich nicht so recht weiß, wo und wie ich beginnen soll, fange ich einfach mal irgendwo an.
Als ich - vor vielen Jahren - mit dem Mountainbiken angefangen habe, hieß es learning by doing - no pain, no gain. Stürze waren dementsprechend an der Tagesordnung. Durch einschlägige Erfahrungen in anderen Sportarten und häufige Stürze beherrschte ich schnell die einschlägigen Sturztechniken von "Rad wegwerfen" bis "Abrollen".
Heute scheint aber alles anders zu sein. Ich möchte nicht sagen, dass ich nicht mehr weiß, wie das funktioniert. Ich könnte bestimmt kopfüber in nen Hang springen (von mir aus ohne Rad) ohne mich zu verletzen - keine Frage. Aber meine Probleme liegen an ganz anderen Stellen.
Nummer 1: Ich stürze kaum mehr. In den letzen 3 Jahren hatte ich vielleicht 3, 4 Stürze (4Cross Rennen mit Fremdeinwirkung ausgeschlossen).
Nummer 2: Ich fühle mich auf meinen Bikes sehr sicher und meine Fahrtechnik ist auf einem Niveau, was ich als sehr sicher bezeichnen würde. Ich habe kein Problem damit, wenn's mal sehr "loose" wird. Einsehbare DH-Strecken fahre ich beim ersten Mal ziemlich zügig, präzise und sicher. Manchmal lasse ich mich auch gern einfach über Wurzeln in der Kurve nach außen tragen und vom Anlieger weiter außen wieder auffangen. Meine Panik-Schwelle ist also "recht hoch". Jetzt wird es langsam kritisch: man verkackt ja doch mal an der ein oder anderen Stelle, bleibt hängen oder springt etwas schiefer als geplant. Wenn ich merke, dass etwas schief läuft, denke ich fast immer: Ach, das regel ich schon noch. Wenn mir in der Kurve nicht gerade das Vorderrad wegrutscht, habe mich mich schon eeeewig nicht mehr dabei erwischt, dass ich absteige und versuche da möglichst sicher rauszukommen. Ich versuche es sonst IMMER durchzuziehen, wenn auch nur die geringste Hoffnung besteht, es noch irgendwie mit viel Glück zu retten.
Natürlich ist mein Selbsterhaltungstrieb da im Zwiespalt: breche ich jetzt ab und fliege GARANTIERT auf die Fresse? Oder versuche ich es noch zu reißen (immerhin bin ich gerade ziemlich schnell/hoch und das wird so oder so mächtig wehtun)? Ich entscheide mich halt nun scheinbar nur noch für die zweite Variante und schlage entsprechend härter ein.
Nun ein kleiner Exkurs zu meinen 3 letzten nennenswerten Stürzen:
Sturz 1: 2012, 4X-Fully, Dirts, schlecht geshaped: Ich war mit meiner Freundin und 2 Kumpels unterwegs, wir sind an nem Dirtspot vorbeigeradelt. Da ich nen Helm auf hatte, bin ich doch gleich mal gesprungen. Die Dinger habe ich mir im vorbeirollen angeschaut und Anlauf geholt. Leider ist mir entgangen, dass gleich der erste (größte) ziemlich flach war. Ich bin also im Nosedive ca 1m hinter dem Landehügel im Flat eingeschlagen. Habe das Rad natürlich nicht weggeworfen. Arsch nach hinten und gebetet. Aber ich war so derart weit vorn, dass das total unrealistisch war. Als ich absteigen wollte, war's schon zu spät. Ergebnis: Spiralfraktur im Oberarm, einige knöcherne Abrisse im Humeruskopf
Sturz 2: 2013, DH Bike, Steinach: bin über n Wurzelset auf nen Absprung geploppt und dabei mit dem rechten Fuß vom Pedal gerutscht. Was passiert, wenn man auf der Abspungkante nur einen Fuß aufm Pedal hat und bei komprimierter Federung im Sattel sitzt, muss ich euch ja sicher nicht sagen. Was in dem Moment in mir vorging, weiß ich gar nicht so recht. Ich war sehr überrascht und bin schon mit dem Kopf voran eingeschlagen, bevor ich wusste, was los war. Ergebnis: Radiusfraktur links hinterm Handgelenk, halbes Jahr HWS-Probleme im Nackenbereich (vorwiegend muskulär)
Sturz 3: 27.3.14, DH Bike, St Andreasberg.
Das Video zeigt mein Problem sehr gut: Ich springe ab und werde von links von einer Windböe erfasst. Statt den Lenker los zu lassen, versuche ich das Ding noch zu retten.
Der Einschlag zeigt, wie dumm das war: Ich bremse mit Kopf und Schulter nahezu sofort auf Null.
Zum Glück habe ich mir "nur" Lat und Delta gezerrt/geprellt und wohl etwas den oberen Ansatz vom Bizeps (Restleiden von Sturz 2)
Nun gut. Ich denke es ist jetzt jedem klar, worauf ich hinaus wollte.
Wie sieht's bei euch aus? Habt ihr ähnliche Erfahrungen/Beobachtungen gemacht?
Wie geht ihr damit um?
Was kann ich tun, um das in den Griff zu bekommen? Geht das überhaupt?
Ich bin auf eure Antworten gespannt.
Ride On
Basti
PS:
Ich möchte keinesfalls sagen, dass meine Fahrtechnik über jeden Zweifel erhaben ist und ich der supertolle Profi bin oder so!
ich möchte ein, mir wichtiges, Thema anschneiden und richte mich damit an die erfahreneren Gravity Biker hier.
Da ich nicht so recht weiß, wo und wie ich beginnen soll, fange ich einfach mal irgendwo an.
Als ich - vor vielen Jahren - mit dem Mountainbiken angefangen habe, hieß es learning by doing - no pain, no gain. Stürze waren dementsprechend an der Tagesordnung. Durch einschlägige Erfahrungen in anderen Sportarten und häufige Stürze beherrschte ich schnell die einschlägigen Sturztechniken von "Rad wegwerfen" bis "Abrollen".
Heute scheint aber alles anders zu sein. Ich möchte nicht sagen, dass ich nicht mehr weiß, wie das funktioniert. Ich könnte bestimmt kopfüber in nen Hang springen (von mir aus ohne Rad) ohne mich zu verletzen - keine Frage. Aber meine Probleme liegen an ganz anderen Stellen.
Nummer 1: Ich stürze kaum mehr. In den letzen 3 Jahren hatte ich vielleicht 3, 4 Stürze (4Cross Rennen mit Fremdeinwirkung ausgeschlossen).
Nummer 2: Ich fühle mich auf meinen Bikes sehr sicher und meine Fahrtechnik ist auf einem Niveau, was ich als sehr sicher bezeichnen würde. Ich habe kein Problem damit, wenn's mal sehr "loose" wird. Einsehbare DH-Strecken fahre ich beim ersten Mal ziemlich zügig, präzise und sicher. Manchmal lasse ich mich auch gern einfach über Wurzeln in der Kurve nach außen tragen und vom Anlieger weiter außen wieder auffangen. Meine Panik-Schwelle ist also "recht hoch". Jetzt wird es langsam kritisch: man verkackt ja doch mal an der ein oder anderen Stelle, bleibt hängen oder springt etwas schiefer als geplant. Wenn ich merke, dass etwas schief läuft, denke ich fast immer: Ach, das regel ich schon noch. Wenn mir in der Kurve nicht gerade das Vorderrad wegrutscht, habe mich mich schon eeeewig nicht mehr dabei erwischt, dass ich absteige und versuche da möglichst sicher rauszukommen. Ich versuche es sonst IMMER durchzuziehen, wenn auch nur die geringste Hoffnung besteht, es noch irgendwie mit viel Glück zu retten.
Natürlich ist mein Selbsterhaltungstrieb da im Zwiespalt: breche ich jetzt ab und fliege GARANTIERT auf die Fresse? Oder versuche ich es noch zu reißen (immerhin bin ich gerade ziemlich schnell/hoch und das wird so oder so mächtig wehtun)? Ich entscheide mich halt nun scheinbar nur noch für die zweite Variante und schlage entsprechend härter ein.
Nun ein kleiner Exkurs zu meinen 3 letzten nennenswerten Stürzen:
Sturz 1: 2012, 4X-Fully, Dirts, schlecht geshaped: Ich war mit meiner Freundin und 2 Kumpels unterwegs, wir sind an nem Dirtspot vorbeigeradelt. Da ich nen Helm auf hatte, bin ich doch gleich mal gesprungen. Die Dinger habe ich mir im vorbeirollen angeschaut und Anlauf geholt. Leider ist mir entgangen, dass gleich der erste (größte) ziemlich flach war. Ich bin also im Nosedive ca 1m hinter dem Landehügel im Flat eingeschlagen. Habe das Rad natürlich nicht weggeworfen. Arsch nach hinten und gebetet. Aber ich war so derart weit vorn, dass das total unrealistisch war. Als ich absteigen wollte, war's schon zu spät. Ergebnis: Spiralfraktur im Oberarm, einige knöcherne Abrisse im Humeruskopf
Sturz 2: 2013, DH Bike, Steinach: bin über n Wurzelset auf nen Absprung geploppt und dabei mit dem rechten Fuß vom Pedal gerutscht. Was passiert, wenn man auf der Abspungkante nur einen Fuß aufm Pedal hat und bei komprimierter Federung im Sattel sitzt, muss ich euch ja sicher nicht sagen. Was in dem Moment in mir vorging, weiß ich gar nicht so recht. Ich war sehr überrascht und bin schon mit dem Kopf voran eingeschlagen, bevor ich wusste, was los war. Ergebnis: Radiusfraktur links hinterm Handgelenk, halbes Jahr HWS-Probleme im Nackenbereich (vorwiegend muskulär)
Sturz 3: 27.3.14, DH Bike, St Andreasberg.
Das Video zeigt mein Problem sehr gut: Ich springe ab und werde von links von einer Windböe erfasst. Statt den Lenker los zu lassen, versuche ich das Ding noch zu retten.
Der Einschlag zeigt, wie dumm das war: Ich bremse mit Kopf und Schulter nahezu sofort auf Null.
Zum Glück habe ich mir "nur" Lat und Delta gezerrt/geprellt und wohl etwas den oberen Ansatz vom Bizeps (Restleiden von Sturz 2)
Nun gut. Ich denke es ist jetzt jedem klar, worauf ich hinaus wollte.
Wie sieht's bei euch aus? Habt ihr ähnliche Erfahrungen/Beobachtungen gemacht?
Wie geht ihr damit um?
Was kann ich tun, um das in den Griff zu bekommen? Geht das überhaupt?
Ich bin auf eure Antworten gespannt.
Ride On
Basti
PS:
Ich möchte keinesfalls sagen, dass meine Fahrtechnik über jeden Zweifel erhaben ist und ich der supertolle Profi bin oder so!