Soooo, nachdem ich nun seit ein paar Tagen diesen Thread gespannt verfolge und alles durchgelesen habe, möchte ich auch mal die Welt verbessern und meinen Senf dazu geben.
Sheeeeeep, wie es schon ein paar Mal auf den letzten Seiten geschrieben wurde, ist allein deine Aktivität hier ein Zeichen dafür, dass du zukunftsfähig agierst und Gedanken um deinen Job und Geschäft machst. Viele deiner Kollegen und insbesondere die Geschäftsführer werden es wohl eben nicht tun und entsprechend in einer Parallelwelt leben bzw. sich an alte Zeiten festklammern wollen, die gar nicht mehr existent sind.
Neben dem konkreten Vorschlag Einkaufsgruppen mit Gleichgesinnten zu bilden (dauert lange, hohe Investitionskosten, Anfangsrisiko), sehe ich aber auch die Zukunft von Fachgeschäften wie deinem im Service und dem wunderschönen Wort CRM (Customer Relationship Managment) bzw. dem passenden Marketing dazu.
Die Konkurrenz in puncto Preise mit dem Internet aufzunehmen ist meiner Meinung nach zum Scheitern verurteilt, weil es schlichtweg David gegen Goliath ist.
Auch hier würde ich die Strategie in Angriff nehmen, die schon ein paar Mal erwähnt wurde und das Hauptaugenmerk auf die Kunden richten die nicht die Zeit aber das Geld haben, sich gute Räder zu leisten.
UVP sollen zwar zur Preis-Orientierung dienen, aber in Wirklichkeit ist deren Aussage absolut gleich null. Ein UVP ist nie auf die Bedürfnisse und BWL-Lage eines Geschäftes abgestimmt. Die eigene Kalkulation ist das Maß der Dinge. Das diese dann auch höher vom UVP abweichen kann, ist durchaus normal. Zu schön ist die Trickserei in Kaufhäusern mit dem durchgestrichenen UVP und einem niedrigeren Preis, wohlwissend das hier knallhart kalkuliert wurde. Bei komplexeren Dienstleistungen wie es bei dir zum Beispiel der Fall ist, aber funktioniert es einfach nicht.
Nebst BWL und der richtigen Kalkulation ist aber vor allem CRM eines der Schlüssel zum Erfolg um das Internet deutlich in die Schranken zu verweisen.
Social Media ist ja auch so ein tolles Wort, dass die Wirtschaftsspezis gerne verwenden und die Kids total drauf abfahren. Es ist aber ein bisschen mehr, als nur ein geflügeltes Wort, denn es kann bei richtiger Bedienung sehr gut zur Kundenbindung beitragen.
Um mal konkret zu werden: ein ordentlicher Facebook-Auftritt sollte für ein zukunftsfähiges Geschäft oftmals der Fall sein, wenn man mehrere Zielgruppen (vor allem aber jüngere) ansprechen möchte. Allein so ein kleines, blödes "Like" macht das Geschäft bekannter, wenn auch nur unterbewusst. Die richtige Pflege von so einem Account möchte ich nun nicht anschneiden, aber gehört selbstverständlich dazu.
CRM geht aber natürlich über Facebook und Co hinaus. Ein Radgeschäft bei mir in der Nähe hat es geschafft, sich einen großen und vor allem treuen Kundenstamm aufzubauen. Er organisiert an fast jeden Sonntag Ausfahrten bzw auch unter der Woche wird sich zum Feierabend in Gruppen getroffen. Sei es Rennrad oder MTB. Natürlich "opfert" er hier private Zeit für betriebliche Zwecke, verbindet aber sein Hobby unmittelbar mit dem geschäftlichen Nutzen. Kunden die zu Freunden werden sind die beste CRM-Waffe und auch die beste Werbung.
Wie weit man sowas auf sich selbst umsetzen kann, ist natürlich eine andere Frage. Nicht jeder möchte nach der Arbeit auch noch mit Kunden etwas zu tu haben. Aber sobald natürlich die Persönlichkeitsebene vom reinen Verkauf weggeht, ist das Kundenverhältnis ein ganz ein anderes.
Verbunden mit dem Social Media heißt das hier natürlich auch immer Veranstaltungen in Facebook zu erstellen, bei denen die Kunden auch andere einladen können und somit auch Neukunden erstmal als "Freunde" herangeführt werden. Empfehlungsmarketing.
Das ganze klingt natürlich jetzt wunderbar einfach geschrieben und hört sich locker leicht an, aber es ist freilich mit einer Menge Arbeit verbunden. Nur klar ist, dass Empfehlungsmarketing die beste Werbung für ein Geschäft ist. Siehe die Empfehlungen zu Bikeshops hier im Forum.
Meiner Meinung nach aber ist es nur so für den Fachhandel möglich, seine Stärken zu verkaufen und sich entsprechend zu präsentieren, ohne aber finanziell Unsummen in falsche Kalkulationen oder Werbung zu stecken.